Bodenhistorie/Der Boden aus der Sicht des Menschen und Machtergreifung: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Zitat rechts|Ich kann gar nicht soviel fressen, wie ich kotzen möchte.|Maler Max Liebermann, <br>der von seiner Wohnung am Brandenburger Tor aus <br>den Fackelzug am Abend des 30.01.1933 beobachtete}}
{{Geschichte/Abitur|
;Nordrhein-Westfalen, 2011, 2012 und 2013:
* [[Die nationalsozialistische Diktatur]]
** [[Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus]]: [[Mittel- und längerfristige politische Ursachen des Nationalsozialismus|mittel- und längerfristige politische Ursachen]], [[Krisensituation 1930 – 1933]], [[NS-Ideologie]]
** [[Ende des Rechts- und Verfassungsstaates in Deutschland 1933/34]]
** [[NS-Außenpolitik bis 1939]] (nur Leistungskurs)
** [[Zweiter Weltkrieg und Völkermord an den europäischen Juden]]}}


==Bodenmythen und Erdriten==
Als '''Machtergreifung''', '''Machtübergabe''' oder '''Machtübertragung''' wird die Übertragung der Regierungsgewalt auf die NSDAP unter der von Adolf Hitlers am Ende der [[Weimarer Republik]] bezeichnet. - Der Machtergreifung folgte die so genannte [[Gleichschaltung]].
Mythen und Riten sind die ältesten Zeugnisse der Verbundenheit des Menschen mit dem Erdboden. Wir kennen nur selten ihren Ursprung und ihre Deutung ist oft nur unter Vorbehalt möglich.


===Die Erde ist weiblich===
== Machtergreifung, Machtübernahme oder Machtübertragung ==
{{Zitat wpde|Mit '''Machtergreifung''' oder '''Machtübernahme''' wird seit der [[Zeit des Nationalsozialismus]] insbesondere im deutschen Sprachgebrauch die Übertragung der Regierungsgewalt in [[Deutschland]] auf die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|Nationalsozialisten]] unter der Führung [[Adolf Hitler|Adolf Hitlers]] und die anschließende Umwandlung der [[Demokratie]] in eine [[Diktatur]] im Jahr [[1933]] bezeichnet. Da beide Bezeichnungen von Historikern aus unterschiedlichen Gründen als nicht neutral angesehen werden, benutzen sie zunehmend den Begriff „Machtübergabe“ oder „Machtübertragung“.|Machtergreifung|10.02.2008}}


Fast in allen Sprachen wird die Erde als weiblich und im Gegensatz zu dem sie umfassenden Himmel als die Gebärende und die Fruchtbringende auf gefasst. Gegenüber den männlichen Gottheiten blieb sie eher im geheimnisvollen Dunkel. Einige Beispiele sollen die Bedeutung der Mutter Erde in der Mythologie aufzeigen.
== Materialien ==


Bei den Comantschen—Indianern ist die Erde ihre eigene Mutter, der Große Geist ihr Vater. General Harrison rief einst den Häuptling der Shawnees, Tecumseh, zu einer Unterredung: "Komm her, Tecumseh, und setze Dich zu Deinem Vater! Daraufhin der Häuptling: "Bist Du mein Vater? Nein, die Sonne dort (nach ihr hinweisend) ist mein Vater und die Erde ist meine Mutter; ich will an ihrem Busen ruhen."
=== Dokumente ===


Zahlreiche Kulturvölker verehrten (und verehren) Gottheiten des fruchtbaren Bodens, darunter die Inder, die auch heute noch auf dem Lande die Mutter Erde verehren oder die Inkas, die ihrer Pacha—Mama, der Erdmutter, huldigen.
* [http://www.documentarchiv.de/da/fs-notverordnungen_reichspraesident.html Notverordnungen (Artikel 48 Abs. 2 der Reichsverfassung), Verordnungen und Erlasse des Reichspräsidenten] (documentArchiv.de)
:"Auf dieser Übersichtsseite finden Sie Erlasse, Verordnungen und Notverordnungen gemäß Art. 48 Abs. 2 des Reichspräsidenten."


===Erde und Geburt===
=== Überregionale Informationen und Berichte ===
;Bundeszentrale für politische Bildung
* [http://www.bpb.de/publikationen/EZLPWP,9,0,Zerst%F6rung_der_Demokratie_19301933.html Zerstörung der Demokratie 1930-1933 - Informationen zur politischen Bildung (Heft 261)]
* [http://www.bpb.de/publikationen/08088896480389708701525882301191,0,0,Nationalsozialismus_I.html Nationalsozialismus I - Informationen zur politischen Bildung (Heft 251)]


In Skandinavien ist es Sitte gewesen, ein neugeborenes Kind auf die Erde zu legen. In Schlesien soll im 19. Jahrhundert die gleiche Sitte üblich gewesen sein. In der Schweiz (einige Ortschaften) beschmierte man das neugeborene Kind an Händen und Füssen  mit Blut und legte es bis zur Entfernung der Nachgeburt auf die Erde unter den Tisch. In Griechenland wurde das Neugeborene um den Herd oder den Ofen getragen und dann unter den Tisch auf die Erde gelegt.
;Weitere Informationen und Berichte
* {{lemo|http://www.dhm.de/lemo/html/nazi/innenpolitik/etablierung/index.html|Etablierung der NS-Herrschaft 1933-39}}
* [http://www.spiegel.de/spiegelspecialgeschichte/0,1518,ausg-4254,00.html Hitlers Machtergreifung 30. Januar 1933 - Der Anfang vom Untergang] (Spiegel Spezial Geschichte 1/2008 vom 29.01.2008)
:Die Artikel sind auch online verfügbar.
* [http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kalenderblatt/729432/ Das Ende der Demokratie - Vor 75 Jahren wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt] - Von Claus Menzel (Deutschlandfunk, Kalenderblatt, 30.01.2008)
* [http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/1360/als_der_reichstag_brannte.html Als der Reichstag brannte] (einestages, 07.02.2008)
:"Rücksichtslos räumte Adolf Hitler aus dem Weg, was sich den Nazis in den ersten Wochen an der Macht in den Weg stellte. In einer einestages-Serie zeichnet der Historiker Ernst Piper das entscheidende Jahr 1933 Monat für Monat nach. Zweite Folge: Bei der Abschaffung der Demokratie kommt Hitler im Februar 1933 ein Zufall zur Hilfe."
* [http://einestages.spiegel.de/static/authoralbumbackground/2546/hoert_hoert.html 75 Jahre Volksempfänger: Hört, hört!] (einestages, 18.08.2008)
:"Das berüchtigtste Radio der Welt wird 75: Am 18. August 1933 feierte der Volksempfänger Premiere. Mit dem Jedermann-Gerät machten die Nazis den Rundfunk erst zum Massenmedium - und zur hasserfüllten Propagandamaschine. Ausgeliefert wurde es mit einer Drohung am Drehknopf." Von Andrea Jonischkies


Eine Deutung besagt, dass durch diesen Ritus die Verbundenheit mit der göttlichen Erde symbolisiert werden sollte. über den Kontakt mit dem Erdboden erbaten die Eltern des Kindes den Schutz durch die innewohnende Gottheit.
=== Regionale Berichte und Informationen ===


In Deutschland soll es üblich gewesen sein, Neugeborenen, die krank und schwächlich waren, einen Erdnamen zu geben. Beispiele für diese Sitte sind die Vornamen "Erdmann", "Erdwin" und "Erdmut".
==== Nordrhein-Westfalen ====


===Leben und Tod===
* [http://www.wdr.de/themen/politik/1/zeitzeuge_1933/interview.jhtml Kölner Zeitzeuge über Hitlers "Machtergreifung" (Teil 1)]
"Als der Schnäuzer an die Macht kam" (WDR.de; 20.01.2008)
:"30. Januar 1933: Reichspräsident Paul von Hindenburg ernennt Adolf Hitler zum [[Historische_Stichworte/Reichskanzler|Reichskanzler]]. Der Kölner Heinz Decker1 erlebt die "Machtergreifung" als Zeitzeuge. Im WDR.de-Interview spricht er über seine Erlebnisse zu Beginn der Nazi-Diktatur."
* [http://www.nrw2000.de/ns/machtergreifung.htm 30. Januar 1933 - Machtergreifung] (NRW2000)
:mit Wahlergebnissen aus dem Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalen


Von den Huronen-Indianern wird berichtet, dass sie gestorbene Kinder, die noch nicht zwei Jahre alt waren, nicht auf dem gemeinsamen Friedhof, sondern am Wegesrand begruben. Sie glaubten, dass es zwei Arten von Seelen gibt: Die eine geht gleich nach dem Tod des Menschen zum Totenland gen Westen, während die andere beim Körper bleibt, bis eine Frau des Weges kommt, welche die kleine Seele in sich aufnimmt und der Mensch wiedergeboren wird.
== Linkliste ==


Viele Völker kennen die Sitte, Erwachsene zu verbrennen, wohingegen Kinder begraben werden, weil die Erde die Wiedergeburt ermöglicht.
* {{wpd|Machtergreifung}}


In Thüringen wurde auf den Sterbenden eine Handvoll Erde gelegt. Dem liegt wohl die Auffassung von einem Aufenthalt der Toten unter der Erde zugrunde. Damit die menschliche Seele ohne Verzögerung in das Totenreich unter der Erde eingehen kann, muss der Mensch auf dem Erdboden sterben, oder er wird symbolisch mit Erde in Verbindung gebracht.
* [http://www.glasnost.de/hist/ns/nazi2.html Der Weg in den NS-Staat] (glasnost.de)
* [http://www.lsg.musin.de/lkgeschichte/images/die_machtergreifung.htm Die Machtergreifung] (Louise-Schroeder-Gymnasium, München)
:kurze Auflistung wesentlicher Ereignisse


===Tod und Teufel===
* [http://einestages.spiegel.de/external/ShowTopicAlbumBackground/a2228/l0/l0/F.html#featuredEntry 75 Jahre "Machtergreifung": Als Hitler die Jugend verführte] (einestages, 22.06.2008)


Es gibt in der Historie Hinweise auf grausame Rituale. In einer spät mittelalterlichen Chronik wird von einem Mann berichtet, dessen Tochter angeblich die Hexenkunst erlernt hatte. Der Mann wünschte seine Tochter zu heilen und fragte den Pfarrer um Rat. Dieser riet dem Mann, "dass er ein Grab graben solle, in dem das Mädchen niedergesetzt werden sollte, und dann sollte Erde darauf geworfen werden. Außerdem sollte man über sie pflügen, säen und eggen, und wenn sie wieder aufgenommen würde, sollte es ihr geholfen haben". Durch das Martyrium sollte der Mensch in den Schoß der Erde zurückkehren, indem er begraben und über ihm gesät wurde.
== Siehe auch ==
 
Im Orient soll es geschehen sein, dass in Notzeiten neugeborene Mädchen lebendig begraben wurden, weil die Bewohner zu verhungern drohten und Nahrung gespart werden sollte, vor allem aber, um die Erde, die nicht genug Nahrung lieferte, durch ein Menschenopfer zu besänftigen. Dafür, dass dieses tatsächlich so geschehen ist, sprechen andere Überlieferungen. In der Literatur wird häufiger berichtet, dass im historischen China neugeborene Mädchen geopfert wurden, während Jungen am Leben blieben, weil sie als Altersfürsorge für die Eltern angesehen wurden und in weiten Teilen der Dritten Welt heute auch noch angesehen werden.
 
==Der Boden aus der Sicht der Wissenschaft==
 
=== Definitionen ===
 
1.
{{Zitat|Land als Basis der Vegetation wird Boden genannt.|[http://www.pgil-eirdata.org/html/pgil_datasets/authors/k/Kirwan,R/life.htm '''R.Kirwan''']  1794}}
 
2.
{{Zitat|Boden ist nichts anderes als zerstörtes altes Gestein auf der Wanderung begriffen zur Bildung neuen Gesteins.|'''A. Baumgart, 1876'''}}
 
[[Datei:Dokuchaev.jpg|thumb|left|Wassili Wassiljewitsch Dokutschajew (Undatierte Portraitaufnahme)]]
<!--[[Bild:dokucajev.jpg|thumb|200 px |left]]-->
3.
{{Zitat float|Böden sind oberflächlich liegende mineralisch organische Bildungen, die immer mehr oder weniger deutlich vom Humus gefärbt sind; diese Körper haben immer ihre eigene Entstehung. Sie erscheinen immer und überall als Resultat der gemeinsamen Tätigkeit des Naturrgesteins, lebender und abgestorbener Organismen ...|[http://www.masslaboratory.org/linked/lec4_acca_iss_soil%20classification.pdf '''Dokucajev, 1881''']}}
 
4.
{{Zitat float|Der Boden ist wie jeder andere Organismus ein völlig selbständiger naturhistorischer Körper, der seine eigene Herkunft (Genese), seine eigenen Eigenschaften und seine streng bestimmte geographische Lage hat....|'''Dokucajev, 1899'''}}
 
5.
{{Zitat|Der Boden ist die oberste Verwitterungsschicht der obersten Erdrinde.|2=[http://www4.fao.org/cgi-bin/faobib.exe?vq_query=A%3DRamann,%20E.&database=faobib&search_type=view_query_search&table=mona&page_header=ephmon&lang=engE. '''Ramann, 1905''']}}
 
[[Datei:Fotothek df roe-neg 0006016 007 Eilhard Alfred Mitscherlich auf der Demonstrationstribüne.jpg|200 px|thumb|Eilhard Alfred Mitscherlich (1950)]]
 
6.
{{Zitat float|Boden ist ein Gemenge von mehr oder minder kleinen festen Teilchen, Wasser und Luft, welche, versehen mit den erforderlichen Pflanzennährstoffen, als Träger einer Vegetation dienen kann.|[http://de.wikipedia.org/wiki/Eilhard_Alfred_Mitscherlich Mitscherlich, 1905]}}
 
7.
{{Zitat float|Der Boden ist ein grob- und koloiddisperses System.|'''G. Wiegner, 1918'''}}
 
8.
{{Zitat float|Der Boden ist das klimabedingte pedo- und biogene Umwandlungsprodukt der äußersten festen Erdrinde.|''' H. Pallmann, 1942'''}}
 
9.
{{Zitat|Die Bodenfruchtbarkeit (B) ist eine Funktion (f) folgender Faktoren:
:a) Humus
:c) Grad der Basensättigung
:d) Unterbodenzugänglichkeit
|[http://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_K%C3%B6hnlein '''Johannes Köhnlein, 1955''']}}
 
10.
{{Zitat|Der Boden: Er ist Wurzelraum und Nährstoffreservoir für alle unsere Nutz- und Wildpflanzen. Von seiner Substanz lebt jede land- und forstwirtschaftliche Produktion. Er stellt Schutzschicht und natürlichen Filter für unser Trink- und Grundwasser dar. Vor allem aber bildet er Lebensraum für eine unglaubliche Vielzahl kleiner und kleinster Organismen, die für den Stoffkreislauf auf unserer Erde unentbehrlich sind ...|'''U: Haider, 1980'''}}


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* [[Deutschland 1933-1945]]
Image:Albrecht Daniel Thaer, Stich.JPG| Albrecht Thaer
* [[Weimarer Republik]]
Image:Justus von Liebig 2.jpg|Justus von Liebig
Image:Rudolf Virchow.jpg|Rudolf Virchow
Image:Jan Ingenhousz.jpg|Jan Ingenhouz


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=== Bodendefinitionen am Ende des 20. Jahrhunderts===
{{Zitat float|1=Boden ist das mit Wasser, Luft und Lebewesen durchsetzte, unter dem Einfluss der Umweltfaktoren an der Erdoberfläche entstandene und im Ablauf der Zeit sich weiterentwickelnde Umwand-lungsprodukt mineralischer und organischer Substanzen mit eigener morphologischer Organisation, das in der Lage ist, höheren Pflanzen als Standort zu dienen und die Lebensgrundlage für Tiere und Menschen bildet. Als Raum-Zeit-Struktur ist der Boden ein vierdimensionales System."
|2='''D. Schroeder: Bodenkunde in Stichworten, 1992, S.9'''}}
 
{{Zitat|Böden sind die belebte oberste Erdkruste des Festlandes.|'''Scheffer/ Schachtschabel''': Lehrbuch der Bodenkunde - 15.Auflage, 2002, S. 1}}
 
{{Zitat|Böden sind komplexe, physikalische, chemische und biologische Systeme, die unter dem Einfluss von Witterung, Bodenorganismen und Vegetation, vor allem aber unter der Hand des wirtschaftenden Menschen ständigen Veränderungen unterworfen sind. Temperatur und Niederschläge als zentrale Klimafaktoren und die Eigenschaften der Böden stehen in Wechselbeziehung zueinander (Regelungsfunktion der Böden) und bestimmen gemeinsam die Vegetation und damit die land- und forstwirtschaftliche Tragfähigkeit der Böden (Nutzungsfunktion) und die Vielfalt der Biosphäre (Lebensraumfunktion).|'''Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen''':
Welt im Wandel: die Gefährdung der Böden. 1994, S. 41}}
 
{{Zitat|Boden ist Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen und kann in vielerlei Hinsicht als Grundlage individuellen wie kollektiven menschlichen Handelns sowie sozialer und gesellschaftlicher Organisation angesehen werden. Da praktisch jede menschliche Tätigkeit Boden beansprucht, ist jeder Mensch in irgendeiner Weise auch „Bodenakteur“. Aus der Sicht des Individuums kommen dem Boden grundlegende Funktionen zu. Er ist unverzichtbare Grundlage der Ernährung, Grundlage für die Einrichtung von Wohn-, Arbeits- und Freizeitstätten, Grundlage für Bedürfnisse nach Kontrolle über Raum und Besitz.|Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen:
Welt im Wandel: die Gefährdung der Böden. 1994, S. 7}}
 
{{Zitat|Boden (Pedosphäre) ist der von pflanzlichem und tierischem Leben erfüllte obere Teil der Erdkruste, der auf dem Ausgangsgestein der Erdkruste (Lithosphäre) liegt. Die Grenze zwischen Boden und Gestein ist meist unscharf.|P. Busch/ D. Marquardt: Grundriss Allgemeine Geographie, Teil II:
Geologische und bodenkundliche Grundlagen, 1984, S. 22}}
===  Kommentar ===
{{Meinung|
Sind die aufgelisteten wissenschaftlichen Bodendefinitionen ausreichend? Dazu einige Anmerkungen. Schauen wir knapp zwei Jahrhunderte zurück. Der schon zu seiner Zeit berühmte Agrarwissenschaftler [http://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_Daniel_Thaer Albrecht Thaer] sah den Boden schwerpunktmäßig aus chemischer und wirtschaftlicher Sicht, im Sinne der aufstrebenden Wissenschaften seiner Zeit. Verstärkt wurde diese Tendenz durch die bahnbrechenden Forschungsergebnisse des Chemikers [http://de.wikipedia.org/wiki/Justus_von_Liebig Justus von Liebig], dem Erfinder der modernen Mineralstoffdüngung. Das Bodenleben im engeren Sinne, die Vielzahl und Bedeutung der Bakterien im Boden, waren überhaupt noch nicht entdeckt. Erst die Bakterienforscher [http://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Virchow Virchow] Pasteur; Robert Koch etc. lenkten Ende des vergangenen Jahrhunderts den Blick auch auf das Bodenleben, welches mit zeitlicher Verzögerung starken Einfluss auf die Einschätzung des Bodens durch die sog. "biologisch" wirtschaftenden Landwirte gewann.
Eine anders geartete Einschätzung des Bodens als Wissenschaftsobjekt bringt das Aufkommen der Ökologiebewegung am Ende des 20. Jahrhunderts. Nicht mehr der silikatische Stoff, angereichert mit Humus und Bodenorganismen, erklärt den Boden. Es erschließt sich dem Betrachter der Boden als eigenständiger Organismus in seiner Vielfalt  und in seinen Abhängigkeiten. Eine einseitige fachwissenschaftliche Bodendefinition aus chemischer, biologischer oder bodenkundlicher Sicht reicht für Unterrichtzwecke nicht mehr aus. Mittelpunkt unserer Bodenbetrachtungen steht zunehmend der Boden in seiner Funktionalität und in der Gefährdung dieser Funktionalität. Mensch und Boden bedingen einander, der Mensch  darf ihn um seiner selbst willen den Boden nicht zerstören.
Dieser Ansatz hat hat seit den 80iger Jahren des 20. Jahrhunderts zu umfangreichen Bildungsbemühungen der Bundesländer und des Bundes in der Bundesrepublik Deutschland geführt. Diese Bildungsbemühungen in Sachen Bodenpädagogik erfolgen europaweit und weltweit. In der [http://de.wikipedia.org/wiki/Agenda_21 '''Agenda 21'''] nimmt der "Boden" eine hervorragende Stellung ein. In der Bodenpädagogik ist der ursprüngliche handlungsorientierte Ansatz durch den Ansatz der "nachhaltigen Entwicklung" weiterentwickelt worden .Die Lehrer in allen Schulbereichen  verfügen heute über eine große Vielfalt an Unterrichtmaterialien, Kooperationsangeboten, Fortbildungsmöglichkeiten etc. - [[Benutzer:Cereale|Jens Myrau]]}}
==Weiterführende Literatur==
*'''DIETRICH, A. (1925)''': Mutter Erde. Ein Versuch über Volksreligion. 3. Auflage. Leipzig: B.G. Teubner.
*'''EHMER, M.K. (1994)''': Göttin Erde. Kult und Mythos der Mutter Erde. Berlin: Zerling.
*'''MARQUARDT-MAU, B. '''(1988): Mutter Erde. In: Schächter, M. (Hrsg.): Mittendrin – die Erde hat kein dickes Fell. Berlin: Mann-Verlag, S.85- 95.
{{Bodenhistorie/Inhalt}}
==Weblinks==
* [http://hypersoil.uni-muenster.de/0/02/01/06/01.htm Das Lied der Erde]
* [http://hypersoil.uni-muenster.de/0/02/01/06/02.htm Mutter Erde in der Altsteinzeit]
* [http://hypersoil.uni-muenster.de/0/02/01/06/05.htm Agrikultura in der römischen Antike]
* [http://hypersoil.uni-muenster.de/0/02/01/06/06.htm Mutter Erde in der Indianerkultur und -religion Nordamerikas]
* [http://hypersoil.uni-muenster.de/0/02/01/06/07.htm Pachamama in der Indianerkultur und -religion Südamerikas]
== Siehe auch ==


* [[Wir erforschen den Boden|Dipl.Ing.agr. Jens Myrau „Wir erforschen den Boden“]]
[[Kategorie:Deutsche Geschichte]]

Version vom 7. September 2013, 20:01 Uhr

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Als Machtergreifung, Machtübergabe oder Machtübertragung wird die Übertragung der Regierungsgewalt auf die NSDAP unter der von Adolf Hitlers am Ende der Weimarer Republik bezeichnet. - Der Machtergreifung folgte die so genannte Gleichschaltung.

Machtergreifung, Machtübernahme oder Machtübertragung

Mit Machtergreifung oder Machtübernahme wird seit der Zeit des Nationalsozialismus insbesondere im deutschen Sprachgebrauch die Übertragung der Regierungsgewalt in Deutschland auf die Nationalsozialisten unter der Führung Adolf Hitlers und die anschließende Umwandlung der Demokratie in eine Diktatur im Jahr 1933 bezeichnet. Da beide Bezeichnungen von Historikern aus unterschiedlichen Gründen als nicht neutral angesehen werden, benutzen sie zunehmend den Begriff „Machtübergabe“ oder „Machtübertragung“.

Datei:Wikipedia-logo.png Machtergreifung, Wikipedia – Die freie Enzyklopädie, 10.02.2008 - Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Siehe die Nutzungsbedingungen für Einzelheiten. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.



Materialien

Dokumente

"Auf dieser Übersichtsseite finden Sie Erlasse, Verordnungen und Notverordnungen gemäß Art. 48 Abs. 2 des Reichspräsidenten."

Überregionale Informationen und Berichte

Bundeszentrale für politische Bildung
Weitere Informationen und Berichte
Die Artikel sind auch online verfügbar.
"Rücksichtslos räumte Adolf Hitler aus dem Weg, was sich den Nazis in den ersten Wochen an der Macht in den Weg stellte. In einer einestages-Serie zeichnet der Historiker Ernst Piper das entscheidende Jahr 1933 Monat für Monat nach. Zweite Folge: Bei der Abschaffung der Demokratie kommt Hitler im Februar 1933 ein Zufall zur Hilfe."
"Das berüchtigtste Radio der Welt wird 75: Am 18. August 1933 feierte der Volksempfänger Premiere. Mit dem Jedermann-Gerät machten die Nazis den Rundfunk erst zum Massenmedium - und zur hasserfüllten Propagandamaschine. Ausgeliefert wurde es mit einer Drohung am Drehknopf." Von Andrea Jonischkies

Regionale Berichte und Informationen

Nordrhein-Westfalen

"Als der Schnäuzer an die Macht kam" (WDR.de; 20.01.2008)

"30. Januar 1933: Reichspräsident Paul von Hindenburg ernennt Adolf Hitler zum Reichskanzler. Der Kölner Heinz Decker1 erlebt die "Machtergreifung" als Zeitzeuge. Im WDR.de-Interview spricht er über seine Erlebnisse zu Beginn der Nazi-Diktatur."
mit Wahlergebnissen aus dem Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalen

Linkliste

kurze Auflistung wesentlicher Ereignisse

Siehe auch