Planetenbewegung: Unterschied zwischen den Versionen

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Aus umfangreichem Beobachtungsmaterial von Tycho Brahe über die Bahnen der damals bekannten inneren 6 Planeten (vor allem Mars) ermittelte Kepler 3 Gesetze zur Beschreibung der Planetenbahnen.
Aus umfangreichem Beobachtungsmaterial von Tycho Brahe über die Bahnen der damals bekannten inneren 6 Planeten (vor allem Mars) ermittelte Kepler 3 Gesetze zur Beschreibung der Planetenbahnen.


1. Die Planeten bewegen sich auf Ellipsen, in deren einem Brennpunkt die Sonne steht.
'''1.''' Die Planeten bewegen sich auf Ellipsen, in deren einem Brennpunkt die Sonne steht.
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2. Flächensatz: Der Fahrstrahl Sonne-Planet überstreicht in gleichen Zeiten gleiche Flächen.
'''2.''' Flächensatz: Der Fahrstrahl Sonne-Planet überstreicht in gleichen Zeiten gleiche Flächen.
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3. Die Quadrate der Umlaufzeiten der Planeten um die Sonne verhalten sich wie die dritten Potenzen ihrer großen Halbachsen.
'''3.''' Die Quadrate der Umlaufzeiten der Planeten um die Sonne verhalten sich wie die dritten Potenzen ihrer großen Halbachsen.
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Mit diesen Gesetzen werden die Bahnen der inneren 4 Planeten sehr gut beschrieben, aber bei Jupiter und Saturn waren Abweichungen erkennbar. Die Begründung für die Gesetze und die Abweichungen konnte erst durch Newton geliefert werden.
Mit diesen Gesetzen werden die Bahnen der inneren 4 Planeten sehr gut beschrieben, aber bei Jupiter und Saturn waren Abweichungen erkennbar. Die Begründung für die Gesetze und die Abweichungen konnte erst durch Newton geliefert werden.


== Newtonsche Gesetze ==


Isaac Newton (1643 - 1727)
Die Bewegungen aller Körper auf der Erde und im gesamten Kosmos werden durch drei Gesetze beschrieben:
'''1. Trägheitsprinzip:''' Jeder Körper verharrt in seinem Zustand der Ruhe oder der gleichförmigen geradlinigen Bewegung, solange keine äußeren Kräfte auf ihn einwirken.
'''2. Grundgleichung der Mechanik:''' Die Änderung des Impulses (Produkt aus Masse und Geschwindigkeit) ist nach Richtung und Betrag gleich dem Produkt aus der Kraft und ihrer Einwirkungsdauer.
'''3. Wechselwirkungsprinzip:''' Die Kräfte zweier Körper aufeinander sind stets von gleichem Betrag und entgegengesetzter Richtung.
Durch Anwendung dieser Gesetze auf die Bewegung der Planeten konnte Newton die Keplerschen Gesetze herleiten.
Für die gegenseitige Anziehungskraft F zwischen zwei Massen m und M im Abstand r ergibt sich das klassische Gravitationsgesetz
<math>F = G·m·M / r2</math> mit der Gravitationskonstanten G.
Die Keplerschen Gesetze ergeben sich durch das Gleichgewicht aus Gravitationskraft und Trägheitskraft. Bei Ellipsenbahnen erhält man die Zunahme der Bahngeschwindigkeit durch die Beschleunigung bei Annäherung an die Sonne. Für die Beschreibung der Bewegung von Planeten oder Sternen, die um mehrere Massen innerhalb ihrer Bahn kreisen, muss man das allgemeinere Gravitationsgesetz nutzen.




[[Kategorie:Astronomie]]
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Version vom 17. März 2011, 09:44 Uhr

Wie bewegen sich die Planeten ?

Nach Kepler bewegen sich die Planeten um die Sonne auf Ellipsenbahnen, die fast kreisförmig sind. Da die Planeten im Vakuum fliegen, müssen sie keine Reibungskräfte überwinden und benötigen deshalb keinen Antrieb; sie behalten die bei der Entstehung bekommene Anfangsgeschwindigkeit bei.

DReuße Planetenbahnen.gif

Das Bild zeigt die Bewegungen der 6 inneren Planeten für ein Jahr, wobei die Erde einen Umlauf um die Sonne macht.

Die Ellipsenbahn entsteht durch die Anziehung zur Sonne. Nach Newton fällt der Planet so schnell zur Sonne, dass er durch seine Trägheit und seine eigene Bahngeschwindigkeit gerade die Sonne nicht trifft, sondern immer um sie herumfällt. Je näher er der Sonne ist, um so schneller muss er sich bewegen, da die Anziehungskraft bei kleineren Abständen viel größer ist.

Keplersche Gesetze

Johannes Kepler (1571-1630)

DReuße Kep4.gif

Aus umfangreichem Beobachtungsmaterial von Tycho Brahe über die Bahnen der damals bekannten inneren 6 Planeten (vor allem Mars) ermittelte Kepler 3 Gesetze zur Beschreibung der Planetenbahnen.

1. Die Planeten bewegen sich auf Ellipsen, in deren einem Brennpunkt die Sonne steht. DReuße Kep1.gif

2. Flächensatz: Der Fahrstrahl Sonne-Planet überstreicht in gleichen Zeiten gleiche Flächen. DReuße Kep2.gif

3. Die Quadrate der Umlaufzeiten der Planeten um die Sonne verhalten sich wie die dritten Potenzen ihrer großen Halbachsen. DReuße Kep3.gif

Mit diesen Gesetzen werden die Bahnen der inneren 4 Planeten sehr gut beschrieben, aber bei Jupiter und Saturn waren Abweichungen erkennbar. Die Begründung für die Gesetze und die Abweichungen konnte erst durch Newton geliefert werden.

Newtonsche Gesetze

Isaac Newton (1643 - 1727)

Die Bewegungen aller Körper auf der Erde und im gesamten Kosmos werden durch drei Gesetze beschrieben:

1. Trägheitsprinzip: Jeder Körper verharrt in seinem Zustand der Ruhe oder der gleichförmigen geradlinigen Bewegung, solange keine äußeren Kräfte auf ihn einwirken.

2. Grundgleichung der Mechanik: Die Änderung des Impulses (Produkt aus Masse und Geschwindigkeit) ist nach Richtung und Betrag gleich dem Produkt aus der Kraft und ihrer Einwirkungsdauer.

3. Wechselwirkungsprinzip: Die Kräfte zweier Körper aufeinander sind stets von gleichem Betrag und entgegengesetzter Richtung.

Durch Anwendung dieser Gesetze auf die Bewegung der Planeten konnte Newton die Keplerschen Gesetze herleiten.

Für die gegenseitige Anziehungskraft F zwischen zwei Massen m und M im Abstand r ergibt sich das klassische Gravitationsgesetz

 mit der Gravitationskonstanten G.

Die Keplerschen Gesetze ergeben sich durch das Gleichgewicht aus Gravitationskraft und Trägheitskraft. Bei Ellipsenbahnen erhält man die Zunahme der Bahngeschwindigkeit durch die Beschleunigung bei Annäherung an die Sonne. Für die Beschreibung der Bewegung von Planeten oder Sternen, die um mehrere Massen innerhalb ihrer Bahn kreisen, muss man das allgemeinere Gravitationsgesetz nutzen.