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[[Datei:Gedichte.png|300px|rechts|Landingpage: Mit Gedichten arbeiten]]
==Wiederholen und Variieren==
{{Box|Wie und Wozu|
{{Box|Lyrik ist wiederkehrende Sprache|
:Mit keiner Textsorte sind Schülerinnen und Schüler in ihrer Schulzeit mehr konfrontiert: Gedichte stehen von der Grundschule bis zum Abitur auf dem Lehrplan. Sie werden gelesen, analysiert und interpretiert, auswendig gelernt und manchmal auch rezitiert.  
:Eigentlich gehören Wiederholungen nicht zu einem guten Schreib-Stil, es sei denn sie sind beabsichtigt wie z.B. als dreigliedrige Steigerungsform (→ Klimax).  
:Dies nicht nur im Deutschunterricht, auch im Religionsunterricht, im Musikunterricht sowie in diversen Sprachen. Und wenn dann die Schule aus ist, geht es weiter mit Popsongs, Rap und Hiphop-Texten, Werbesprüchen und auf Youtube noch PoetrySlams.
:In Gedichten sind wiederkehrende Klänge, Wörter und Wortfolgen dagegen ein wichtiges Mittel, um so etwas wie Zauber und Einprägsamkeit zu erzeugen. Zauberformeln wie z.B. das bekannte ''Abrakadabra'' wirken ja gerade durch die Wiederholung so eindringlich und mit Hilfe eines Reims lassen sich Gedichte auch viel besser merken.  
:Sind Gedichte deshalb besonders beliebt in der Schule? Unterrichten Lehrerinnen und Lehrer besonders gerne Lyrik? Macht Interpretieren Spaß? <!--(&rarr; Klimax - Antiklimax - Trikolon?) -->
:Elemente des Wiederkehrens sind Vokale und Konsonanten (&rarr; Assonanz und Alliteration), Reimklänge und Refrains, gleiche Versanfänge (&rarr; Anapher), gleiche Satzstrukturen (&rarr; Parallelismus) und Reihungen von Wörtern gleicher Wortart (&rarr; Hendiadyoin/Zwillingsformel und Asyndeton/Aufzählung)
:Jedenfalls ist es immer gut, außer den bekannten Analyse- und Interpretationsverfahren noch andere Arbeits- und Begegnungsformen mit Gedichten zu kennen, die zwar nicht unbedingt zu Aufsätzen führen, dafür aber - wenn es geschickt eingeleitet wird - zu literarischen Gesprächen und einer offeneren Haltung Lyrik gegenüber.
|Hervorhebung1}}
|Heraushebung1}}


==Unterrichtsidee: Fortsetzen==
:''' Unterrichtsideen '''
{{Box|Gebrauchsanweisung|
:Hier sind einige Orientierungsmuster für Gedichte, die nach den Prinzipien wiederkehrender Strukturen und Klänge aufgebaut werden sollen.
:Dabei ist nicht nur das Prinzip '''Wiederholung''' wichtig, sondern auch das Prinzip '''Variation'''. Das heißt: mehr als dreimal sollte man nicht das Gleiche wiederholen, sondern eben variieren. Und dann ist da noch ein drittes Prinzip denkbar, das Prinzip '''Kontrast''' oder Überraschung. Das könnte vor allem am Schluss zur Geltung kommen.
:Wähle eine der Vorlagen aus und gestalte daraus ein Gedicht, das sich sehen und hören lassen kann.
:Das Ergebnis soll ein [[Typografie-Tipps|typografisch]] ansehnlich gestaltetes Blatt sein.
:Übrigens: Reime müssen in moderner Lyrik nicht sein, schon gar nicht zwanghafte, solange es andere Gestaltungsmittel gibt (siehe oben).  Beim Rap allerdings sind Reim und Rhythmus Pflicht, denn hier geht es um wirkungsvollen Vortrag.
|Hervorhebung2}}
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<div class="grid" style="background: #eeeeee;">
<div class="width-1-3"style="font-family: verdana;">
:
'''Ich möchte'''
:
:Ich möchte leben
:In einem Haus
:Aus Träumen geformt
:Mit knisternden Dielen
:Und ohne Symmetrie.


:Ich möchte ...
*[[Mit Gedichten arbeiten: Autor-Interview]]
 
</div>
<div class="width-1-3" style="font-family: optima, sans serif;">
:
'''Ein Liebesgedicht'''
 
Überschrift: _________________________
:Wir sind ja so verschieden!
:
:Verschieden
::wie Berg und Tal,
:verschieden
::wie _____________
:verschieden
::wie ________________
: ...
::wie________________
:...
:
:Wir passen  ___________ zusammen,
:
::______________________ .
</div>
<div class="width-1-3" style="font-family: optima, sans serif;">
:
'''Ein Heimatgedicht'''
 
Überschrift: _________________________
:Dort,
:wo es nach Buchen und Birken roch
::  und / als / wenn ...
:Dort,
:wo ich ...
::...
:Dort,
:wo ...
::...
:da komme ich her / da bin ich zuhause /
:da sind ...
</div>
</div>
 
==Unterrichtsidee: Rollengedicht==
<div class="grid">
<div class="width-1-2" style="background:#eeeeee; padding-top: 10px; border-right:1px;">
'''PLASTIKTÜTENGEDICHT'''
:Ich bin eine Plastiktüte.
:Du meine Güte:
:Ich bin voller Falten,
:neuen und alten,
:und habe schon bessere Zeiten gesehen.
::
:Beim Kaufmann Müller
:war ich der Knüller.
:Mit Wurst und Tomaten
:und frischen Salaten,
:mit Käse und Bohnen und Honigmelonen
:hat mich Herr Müller gefüllt. [...]
::
:Nun lieg ich mit 17 anderen Schwestern
:seit gestern
:in dieser abscheulichen Abfallkist‘,
:Mist!
 
</div>
<div class="width-1-2">
<small>aus: Walther Hohenester (Text) / Friedrich Kohlsaat (Bilder): Knülle knalle knüll - wohin mit dem Müll. Sachbilderbuch. Verlag: Ellermann (1993)</small>
 
{{Box|Gebrauchsanweisung|
:Denke dir ein Ding aus und stelle dir vor, du wärest es:
 
:Ich bin ein „Kühlschrank“, eine “Waschmaschine“, ein „Fahrrad“, ein „Wirbelwind“, ein Handy ...
 
:Versetze dich in dessen Lage und verdichte deine Erfahrungen und Gefühle in ein Kühlschrank-, Waschmaschinen-, Handy-  ... Fahrradgedicht.
 
:Die Zeilen müssen keinen regelmäßigen Rhythmus haben, aber reimen sollten sie sich ab und zu schon.
|Hervorhebung2}}
</div></div>
 
==Siehe auch==
*[[Mit Gedichten arbeiten: W-Fragen]]
*[[Mit Gedichten arbeiten: W-Fragen]]
*[[Mit Gedichten arbeiten: Autor-Interview]]
*[[Mit Gedichten arbeiten: Umformen]]
*[[Mit Gedichten arbeiten: Umformen]]
*[[Mit Gedichten arbeiten: Verdichten]]
*[[Mit Gedichten arbeiten: Verdichten]]
*[[Mit Gedichten arbeiten: Wiederholen, verändern, fortsetzen]]
*[[Mit Gedichten arbeiten: Vergleichen]]
*[[Mit Gedichten arbeiten: Vergleichen]]
*[[Mit Gedichten arbeiten: Gestalten]]




 
[[Kategorie: Deutsch]][[Kategorie: Lyrik]]
[[Kategorie:Deutsch]][[Kategorie:Lyrik]]

Version vom 15. Januar 2019, 15:34 Uhr

Landingpage: Mit Gedichten arbeiten
Wie und Wozu
Mit keiner Textsorte sind Schülerinnen und Schüler in ihrer Schulzeit mehr konfrontiert: Gedichte stehen von der Grundschule bis zum Abitur auf dem Lehrplan. Sie werden gelesen, analysiert und interpretiert, auswendig gelernt und manchmal auch rezitiert.
Dies nicht nur im Deutschunterricht, auch im Religionsunterricht, im Musikunterricht sowie in diversen Sprachen. Und wenn dann die Schule aus ist, geht es weiter mit Popsongs, Rap und Hiphop-Texten, Werbesprüchen und auf Youtube noch PoetrySlams.
Sind Gedichte deshalb besonders beliebt in der Schule? Unterrichten Lehrerinnen und Lehrer besonders gerne Lyrik? Macht Interpretieren Spaß?
Jedenfalls ist es immer gut, außer den bekannten Analyse- und Interpretationsverfahren noch andere Arbeits- und Begegnungsformen mit Gedichten zu kennen, die zwar nicht unbedingt zu Aufsätzen führen, dafür aber - wenn es geschickt eingeleitet wird - zu literarischen Gesprächen und einer offeneren Haltung Lyrik gegenüber.
Unterrichtsideen