Mit Gedichten arbeiten: Gestalten

Aus ZUM-Unterrichten
Gedichte sind von weitem als Gedichte erkennbar! Wer in einem Buch eine Seite aufschlägt erkennt das Gedicht an seiner typografischen Gestalt auch dann, wenn es keine Strophen, Reime oder ein festes Metrum hat. Es ist bei Gedichten nicht egal, wo und wie eine neue Zeile beginnt: Der Zeilenbruch ist ein bedeutungshaltiges Gestaltungsmittel und sozusagen unantastbar, wenn auch nicht immer (sofort) einleuchtend.
Aber: Ein Gedicht ist gestaltbar auch dann, wenn man nichts am Text ändert. Man kann es z.B. schön abschreiben und sich dabei überlegen, ob es mitten auf dem Blatt oder etwas verschoben stehen soll, ob ich Schreibschrift oder Blockschrift verwendet, die Strophenanfänge mit einer Initiale versehe, ob ich vielleicht Farben verwende und ob ich dem Gedicht einen Rahmen, eine Girlande oder auch ein Hintergrundbild verpasse.
Bei all dem ist es natürlich sinnvoll, wenn die Gestaltungsmittel auch zum Inhalt des Gedichtes passen. Dazu bedarf es eines Deutungsansatzes: Handelt es sich um ein trauriges, komisches, lustiges Gedicht, verbreitet es eine fröhliche Stimmung oder eine düstere Atmosphäre, gibt es darin ein ausdrucksstarkes Bild, eine überraschende Metapher. Fallen mir selbst weitere Bilder dazu ein?
Zum Glück - für manchen - gibt es Computer mit tollen Programmen, die einem das Schreiben mit der Hand abnehmen und dazu noch eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten zur Verfügung stellen:
 • Schrifttypen: Serifen- und serifenlose Fonts und Font-Familien, 
 • Schriftattribute: normal, fett, kursiv, 
 • Schriftgrößen von klein bis riesig, 
 • Textanordnung: links-, rechtsbündig, zentriert, Blocksatz, 
 • Farben in allen Abstufungen.
 • Rahmen und Schattierungen