Wir erforschen den Boden/Nitrat- und Nitritnachweis mit Lungesreagenz und Wir erforschen den Boden/Wir weisen Bodenpilze nach: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Boden}}
{{Boden|Bestimmung des Nitratgehaltes|Phosphatbestimmung}}
'''Informationen zum Thema'''
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Die Bodenpilze durchwuchern die belebte Bodenschicht. Sie verbreiten sich über ein Pilzgeflecht, das sog. Mycel. In der Streuschicht sind die Pilze besonders häufig anzutreffen. Wenn wir die Streuschicht mit der Hand aufheben, sind viele Pilze mit dem bloßen Auge zu erkennen.
<h3>Wir  erforschen  den  Boden</h3>
|[[Bild:Close-up of mole.jpg|100px|center]]
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Pilze, die sich von toter organischer Substanz ernähren (Saprophyten), können Holz zersetzen. Holz besteht aus Zellulose und Lignin. Sie zersetzen diese Stoffe mit Hilfe besonderer Katalysatoren, der sog. Enzyme. Bestimmte spezialisierte Pilze gehen mit Pflanzenwurzeln eine Lebensgemeinschaft ein (Symbiose).
[[Kategorie:Wir erforschen den Boden]]-->


==Nitrat - und Nitritnachweis mit Lungesreagenz==
'''Pilze, die als Parasiten leben'''


&nbsp;
Sie befallen Holz und die Wurzeln älterer Bäume und Sträucher. Sie schaffen den Weg frei für den Angriff der Pilze, die sich von toter organischer Substanz ernähren.
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<h5 align="center">'''Informationen zum Thema/Versuchsanstelung'''</h5>


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'''Versuchsanstellung'''
|Die Nachweisreaktion von salpetriger Säure erfolgt durch Bildung eines Azofarbstoffes mit Sulfanilsäure und alpha-Naphthylamin in essigsaurer Lösung. Dabei reagiert freie salpetrige Säure mit der aromatischen Aminogruppe der Sulfanilsäure. Das entstehende Diazoniumsalz verbindet sich (“kuppelt“) in saurer Lösung mit dem alpha-Naphthylamin zu einem roten Farbstoff. Mit Hilfe eines visuellen Vergleichs der Färbung mit den Färbungen einer Reihe von Eichlösungen läßt sich der Nitritstickstoffgehalt abschätzen.
[[Datei:Lunges1.jpg|500px]]
[http://de.wikipedia.org/wiki|Lunges_Reagenz|
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Sie erfolgt im Prinzip wie bei dem Versuch "Wir ermitteln die Bakterienkeimzahl mit dem Millipore-Testgerät".
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[[Datei:Aspergillus.gif|thumb|200px|left'''Bild:Apergillus''']]
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<h5 align="center">'''Untersuchungsmaterialien und Reagenzien'''</h5>


|-
'''Untersuchungsmaterialien'''
|&nbsp;
* 6 Total-Millipore-Tester für die Pilzkeimbestimmung


* Mikrogrammwaage
* 6 Erlenmeyerkolben (250 ml) mit Stopfen
* MeBzylinder
* Erlenmeyerkolben (100 ml)
* Meßkolben (500 ml)
* Reagenzgläser im Ständer
* Saugpipetten (5 bis 10 ml) mit Peleusball
* Büretten (bei größerer Anzahl von Untersuchungen)
* Spatel


* 6 Pipetten


* 1 Messzylinder (100 ml)


'''Reagenzien'''
* 1000 ml sterile Natriumpyrophosphatlösung


* Sulfannilsäure | [http://de.wikipedia.org/wiki/Sulfanils%C3%A4ure|          Sulfanilsäure]
* Wärmeschrank
* Zinkpulver
* Kaliumnitrat für die Eichreihe
* konzentrierte Essigsäure| [http://de.wikipedia.org/wiki/Essigs%C3%A4ure|          Essigsäure]
* Natritinformiatlösung | [[Wir erforschen den Boden/Bestimmung des Nitratgehaltes|                Natriumformiatlösung]]
|}


* Erdproben


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'''Versuchsablauf'''
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<h5 align="center">'''Das Ansetzen der Regenzien'''</h5>


|-
|'''A''' 1,5 g Sulfanilsäure werden mit 90 ml Essigsäure und ca.
210 ml destilliertem Wasser bis zur 300 ml-Marke aufgefüllt.
Die Lösung muß klar und farblos sein.


'''B''' 0,3 g alpha-Naphthylamin werden mit 90 ml Essigsäure und ca.
* a) Nimm 1 g frischen Boden, schwemme die Bodenprobe auf, setze die Verdünnungsreihe an. Fülle die verdünnten Suspensionen in je einen leeren Plastikbehälter eines Millipore-Gerätes. Es kann die gleiche Abstufung erfolgen wie bei der Bakterienkeimzahlermittlung.
210 ml destilliertem Wasser bis zur 300 ml-Marke aufgefüllt.
Die Lösung weist eine leicht violette Färbung auf.


Wichtig ist, dass nur frische Bodenproben verwendet werden. Bei Zimmertemperatur fangen die Pilze rasch an sich zu vermehren. Dadurch werden die Werte verfälscht.


'''Eichlösungen'''
* b) Tauche den Tester in die Nährflüssigkeit, lass abtropfen. Der Pilzkeimzahl-Tester ist mit einer Substanz beschichtet, die Bakterien unterdrückt.


Zum Vergleich der konzentrationsabhängigen Farbabstufungen stellt man eine Eichreihe bekannter Nitratkonzentrationen auf.
* c) Setze den Tester wieder in den Plastikbehälter. Kennzeichne sorgfältig jede einzelne Verdünnungsstufe mit wasserfestem Filzstift.


'''Beispiel für den Ansatz einer Eichlösung'''
* d) Stelle das Testgerät für 24 - 48 Stunden bei 30 °C in den Wärmeschrank (5 0C niedriger als bei dem Bakterienansatz).


72,18 g Kaliumnitrat werden in Formiatlösung gelöst und die Lösung auf ein Liter aufgefüllt. Sie enthält dann 10 000 mg Nitratstickstoff (N) pro Liter. Durch weitere Verdünnung werden Lösungen mit Nitratstickstoffkonzentrationen von 100, 200, 300 und 400 mg/1 hergestellt.
* e) Zähle die Pilzgeflechte bzw. Pilzkolonien (bei Hefepilzen) aus.


'''Bodenextrakt'''


100 g Boden werden mit 100 ml Formiatlösung versetzt. Dann wird umgerührt und nach 10 Minuten Einwirkung wird abfiltriert.
|}


'''Verständnisfragen und Anweisungen zum Experiment "Wir ermitteln die Pilzkeimzahl eines Bodens"'''


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<h5 align="center">'''Versuchsdurchführung'''</h5>


|-
|'''In ein Reagenzglas werden zusamengegeben:'''


* je 3 ml einer Eichlösung oder eines Bodenextraktes
*1. Was hast du in diesem Experiment getan?
* je 1 ml Sulfanilsäurereagenz
* je 1 ml alpha-Naphthylamin-Reagenz
* je 1 Mikrospateispitze Zinkpulver


*2. Warum dürfen nur frische Bodenproben verwendet werden?


Die Lösung wird leicht geschüttelt. Nach 5 bis 30 Sekunden setzt eine Rotfärbung ein.
*3. Warum wachsen auf dem Tester nur die Pilzgeflechte und nicht die Bakterienkolonien?


'''Auswertung'''
*4. Welche Bedeutung haben die Bodenpilze für das Leben im Boden insgesamt?


Sie erfolgt visuell oder photometrisch nach dem Muster der Natriumsal icylatmethode.
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{{Kasten_rot|
Sicherheitshinweis: Bodenpilze nicht offen auszählen. Tester vor dem Auszählen mit durchsichtiger Plastikhülle isolieren. }}




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[[Bild:close-up of mole.jpg|120px|zum Link]]
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[http://www.foersterverband.ch/waldtage/cmsx/media/school/Pilz-Mittelstufe-Schueler.pdf|'''Pilze im Wald: Auf der Erde und in der Erde''']
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<h5 align="center">'''Erfahrungen und Konsequenzen'''</h5>
 
|-
|Wie die Wahl der Eichkonzentrationen zeigt, ist das Verfahren zur Abschätzung des Gehalts konzentrierterer Extrakte geeignet. Bei niedrigeren Konzentrationsstufen wurde eine unbefriedigende Nachweisgenauigkeit festgestellt. Weitere Mängel des Verfahrens: Die Rotfärbung ist nur kurzfristig stabil. Eine sofortige Auswertung ist erforderlich. Störionen (Jodidionen; Bramidionen; Chiorationen) können ein positives Ergebnis vortäuschen .Alpha-Naphthylamin gehört der Giftklasse 1 K an. Die Nachweisreagenzien dürfen nur vom Lehrer angesetzt werden.
 
|}
{| class="prettytable"
|<table border="1" width="100%">
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<h5 align="center">ChemieOnline:Themenbereich Lungesreagenz/Schule/Hochschule</h5>
[[Bild:close-up of mole.jpg|120px]]
[http://www.chemieonline.de/forum/showthread.php?t=121638|          Probleme bei Nitrit- und Nitratnachweis]
 
[http://www.chemieonline.de/forum/showthread.php?t=100016|         Probleme bei Nitrit - und Nitratnachweis]
|}

Version vom 18. Mai 2009, 19:01 Uhr

Informationen zum Thema

Die Bodenpilze durchwuchern die belebte Bodenschicht. Sie verbreiten sich über ein Pilzgeflecht, das sog. Mycel. In der Streuschicht sind die Pilze besonders häufig anzutreffen. Wenn wir die Streuschicht mit der Hand aufheben, sind viele Pilze mit dem bloßen Auge zu erkennen.

Pilze, die sich von toter organischer Substanz ernähren (Saprophyten), können Holz zersetzen. Holz besteht aus Zellulose und Lignin. Sie zersetzen diese Stoffe mit Hilfe besonderer Katalysatoren, der sog. Enzyme. Bestimmte spezialisierte Pilze gehen mit Pflanzenwurzeln eine Lebensgemeinschaft ein (Symbiose).

Pilze, die als Parasiten leben

Sie befallen Holz und die Wurzeln älterer Bäume und Sträucher. Sie schaffen den Weg frei für den Angriff der Pilze, die sich von toter organischer Substanz ernähren.

Versuchsanstellung

Sie erfolgt im Prinzip wie bei dem Versuch "Wir ermitteln die Bakterienkeimzahl mit dem Millipore-Testgerät".

leftBild:Apergillus

Untersuchungsmaterialien

  • 6 Total-Millipore-Tester für die Pilzkeimbestimmung
  • 6 Erlenmeyerkolben (250 ml) mit Stopfen
  • 6 Pipetten
  • 1 Messzylinder (100 ml)
  • 1000 ml sterile Natriumpyrophosphatlösung
  • Wärmeschrank
  • Erdproben

Versuchsablauf


  • a) Nimm 1 g frischen Boden, schwemme die Bodenprobe auf, setze die Verdünnungsreihe an. Fülle die verdünnten Suspensionen in je einen leeren Plastikbehälter eines Millipore-Gerätes. Es kann die gleiche Abstufung erfolgen wie bei der Bakterienkeimzahlermittlung.

Wichtig ist, dass nur frische Bodenproben verwendet werden. Bei Zimmertemperatur fangen die Pilze rasch an sich zu vermehren. Dadurch werden die Werte verfälscht.

  • b) Tauche den Tester in die Nährflüssigkeit, lass abtropfen. Der Pilzkeimzahl-Tester ist mit einer Substanz beschichtet, die Bakterien unterdrückt.
  • c) Setze den Tester wieder in den Plastikbehälter. Kennzeichne sorgfältig jede einzelne Verdünnungsstufe mit wasserfestem Filzstift.
  • d) Stelle das Testgerät für 24 - 48 Stunden bei 30 °C in den Wärmeschrank (5 0C niedriger als bei dem Bakterienansatz).
  • e) Zähle die Pilzgeflechte bzw. Pilzkolonien (bei Hefepilzen) aus.


Verständnisfragen und Anweisungen zum Experiment "Wir ermitteln die Pilzkeimzahl eines Bodens"


  • 1. Was hast du in diesem Experiment getan?
  • 2. Warum dürfen nur frische Bodenproben verwendet werden?
  • 3. Warum wachsen auf dem Tester nur die Pilzgeflechte und nicht die Bakterienkolonien?
  • 4. Welche Bedeutung haben die Bodenpilze für das Leben im Boden insgesamt?


Vorlage:Kasten rot


zum Link Pilze im Wald: Auf der Erde und in der Erde