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{{Boden}}
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== Informationen zum Thema ==
[[Bild:Übungen im Gelände.jpg|thumb|left|350px|Übungen im Gelände (Schleswig-Holstein)]]


Der Boden besteht überwiegend aus mineralischen Bestandteilen unterschiedlicher Korngröße (Ausnahme: Moorboden), welche die Bodenstruktur und damit die Eigenschaften des Wasser- und Nährstoffhaushalts prägen. 


=== Was sind Bodenarten? ===


Die Bodenarten ergeben sich aus den Anteilen mineralischer Bestandteile: Sand, Schluff, Ton. Sie sind jedoch nicht einheitlich gegeneinander abgegrenzt, sondern werden durch bestimmte Begriffe (z.B. Lehm) oder durch die Benennung nach hervorstechenden Bestandteilen (z.B. Moor) erweitert.
==Wir entnehmen eine Bodenprobe==
{| class="prettytable"
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[[Image:Treffpunkt im Gelände.jpg|400px|right|Treffpunkt im Gelände]]
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!Untersuchungsmaterialien
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|1. Bohrstock oder Spaten
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|2. Metalllöffel
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|3. Plastikbeutel
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|4. Etiketten
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|5. wasserfester Filzstift
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|6. Korb oder Eimer für die Proben
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|7. evtl. Katasterkartasterkarte
|}


<gallery perrow="4">
Image:Bohrstock.jpg|Bohrstock


=== Versuchanstellung ===
Image:Diana_camera.jpg|Fotoapparat


[[Bild:Fingerprobe-Arbeitsschema.jpg|thumb|600px|left|Einfaches Arbeitsschema zum schnellen Bestimmen der Bodenart mittels der Fingerprobe]]
Image:Buhnenwerer_karte.jpg|Katasterkarte


Mit der Fingerprobe erfolgt eine grobe Einteilung des Bodens nach der Bodenart. Dabei ist der Begriff „Fingerprobe“ nicht ganz korrekt:
Image:Spaten.jpg|Spaten
</gallery>


* Die Bodenprobe soll in Ohrnähe gequetscht werden. Ein sandreicher Boden knirscht.
* Eine kleine Bodenprobe, in den Mund genommen, verursacht bei hohem Sandanteil ein unangenehmes Gefühl. Bei hohem Fein Erdeanteil ist das Gefühl "butterartig".
* Aus der Färbung des Bodens kann der Humusgehalt geschätzt werden.
* Visuell wird die Bindigkeit des Bodens geschätzt.


&nbsp;
{| class="prettytable"
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!Versuchsablauf
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|1. Erstelle eine Übersicht über die zu untersuchenden Flächen. Eine Katasterkarte kann bei einer großflächigen Untersuchung sehr nützlich sein.
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|2. Lege ein Protokoll über die Probenentnahme an.
|}


=== Untersuchungsmaterial ===


Für eine Arbeitsgruppe (fünf Schüler)


* 1 Spaten
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* 5 Plastiklöffel
!Hinweise:
* 5 Plastikschalen zum Aufbewahren der Proben
:(evtl. Plastik-Kaffeebecher verwenden)
* 1 Spritzflasche mit Wasser zum Anfeuchten der Bodenprobe
* Bestimmungstabelle für die Bodenprobe
* Tabelle zum Eintragen der Ergebnisse


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| - Wo erfolgt die Probenentnahme?


=== Versuchsablauf (Voruntersuchung) ===
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| - Wie ist der Standort beschaffen (Acker, Wiese, Weide, Wald)?


[[Bild:Fingerprobe.jpg|right]]
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| - Sind Auffälligkeiten vorhanden (Klärschlammaufbringung, Autobahn-


Die Schüler versuchen, zwischen den Handflächen eine bleistiftdicke Wurst auszurollen. Eine geringe Wasserzugabe aus der Spritzflasche macht die Probe gleitfähiger. Gelingt es oder gelingt es nicht?
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| nähe etc.)?


'''1. Möglichkeit'''
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| c) Kalkuliere die Anzahl der Proben von der Fläche. In Hanglage wähle


Die Bodenprobe ist nicht ausrollbar; dann rechnen wir den Boden zu den Sandbodenarten.
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| die Entnahmestellen parallel zum Bergkamm (entlang der Höhenlinien).


''' 2.Möglichkeit'''
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| Die Entnahmestellen sollen bei künftigen Bodenuntersuchungen möglichst wieder aufgesucht werden, um eine Vergleichbarkeit der Werte zu ermöglichen.
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| d) Meide Wegränder, Mietenplätze etc. als Entnahmeort.
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| e) Nimm eine Mischprobe von der Fläche; fülle die Probe in einen Plastikbeutel und beschrifte die Probe mit einem wasserfesten Faserstiftsorgfältig.
|-
| f) Mache die Proben versandfertig. Lege das Protokoll bei; gib die Anweisung, was untersucht werden soll (siehe Tabelle).
|-
| g) Beachte die Zweckmäßigkeit der Untersuchung, denn jede Untersuchung kostet Geld!
|-
| - Stickstoffuntersuchungen auf landwirtschaftlichen und gärtnerischen Flächen in der Regel nur während der Wachstumszeit
|-
| - Untersuchungen auf Spurenelementmangel (Kupfermangel, Manganmangel) nur bei begründetem Verdacht
|-
| - Schadstoffuntersuchungen ebenfalls nur bei Verdacht
|}


Die Bodenprobe ist ausrollbar; dann gehört der Boden in die Gruppe der sandigen  Lehme, Lehme und Tone.


== Hauptuntersuchung zur Bestimmung der Bodenart (Stufensystem) ==


Wir bestimmen die Gruppe der '''Sande''', indem wir die Bindigkeit des Bodens zwischen Daumen und Zeigefinger feststellen,
{| class="prettytable"
! Verständnisfragen und Anweisungen zum Experiment "Bodenuntersuchung"
'''1. Möglichkeit'''


Die Probe ist nicht bindig. Das bedeutet, dass die Einzelkörner sicht- und fühlbar sind und die Oberfläche rau ist. In diesem Fall handelt es sich um einen Sandboden.
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| 1. Welche Aufgaben hat die Bodenuntersuchung?


'''2. Möglichkeit'''
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| 2. Was wird bei einer Standardbodenuntersuchung festgestellt?


Die Probe ist bindig. Das bedeutet, dass die Einzelkörner nicht sicht- und fühlbar sind und die Oberfläche glatt und zähplastisch ist.
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| 3. Welche weiteren Untersuchungsmöglichkeiten sind dir bekannt?


'''Wir zerreiben die Probe auf der Handfläche'''
|-
| 4. Ist es sinnvoll, alle angebotenen Untersuchungen durchführen zu lassen?


a) In den Handlinien ist kein toniges Material sichtbar; es handelt sich um einen Sandboden (S).
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| 5. Welche Schadstoffuntersuchungen können unter Umständen erforderlich sein?


b) In den Handlinien ist toniges Material sichtbar; es handelt sich um einen schwach lehmigen oder anlehmigen Sand (SL) .
|-
| 6. Beschreibe die Durchführung der Bodenprobenentnahme.


== Wir untersuchen die Gruppe der Lehme und Tone ==
|}


{| class="prettytable"
! Verständnisfragen und Anweisungen zum Experiment "Wir bestimmen den Bodentyp"


=== Versuche die Probe zu einer Wurst von halber Bleistiftstärke auszurollen ===
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| 1. Was hast du in diesem Experiment getan?
a) Die Probe ist nicht ausrollbar; es handelt sich um einen starklehmigen Sand (SL).


b) Die Probe ist ausrollbar; es handelt sich  einen Lehm- oder Tonboden.
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| 2. Was zeigt uns das freigelegte Bodenprofil?


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| 3. Warum finden wir oben einen dunklen Horizont?


=== Wir beurteilen die Gleitfläche bei der Quetschprobe ===
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(eine Bodenprobe wird zwischen Daumen und Zeigefinger zerdrückt)
| 4. Gibt es Böden mit nur einem Horizont?


a) Die Gleitfläche ist stumpf; es handelt sich um einen reinen Lehmboden (L).
|-
| 5. Erläutere den Vorgang der Bodenalterung.


b) Die Gleitfläche ist glänzend; es handelt sich um einen Tonboden.
|-
| 6. Erläutere die Horizontfolge A / B / C.


|}
[[Image:Auswertung1.jpg]]&nbsp;


=== Quetsche die Probe zwischen Daumen und Zeigefinger in Ohrnähe ===
[[Image:boden03.jpg]] 


a) Starkes Knirschen es handelt sich um einen sandigen Lehm SL.
'''Schülerinnen und Schüler aller 6. Klassen erhalten einen handlungsorientierten, projektorientierten Unterricht zum Thema Boden '''
 
b) Kein Knirschen; es handelt sich um einen reinen Lehm- oder Tonboden.
 
 
=== Wir prüfen ein wenig Erde zwischen den Zähnen ===
 
a)Es knirscht; dann handelt es sich um einen schweren  Lehmboden (LT).
 
b) Der Boden ist „butterartig“; es handelt sich um reinen Tonboden (T).
 
 
== Unterschiede zwischen Böden - die Bodenart ==
 
[[Bild:close-up of mole.jpg|120px]]
[http://www.wuppertal.de/rathaus_behoerden/pdf_archiv/Teil3_VE02_Bodenarten.pdf|'''Unterschiede zwischen Böden - die Bodenart''']
 
[[Kategorie:Koffer gepackt]]

Version vom 1. März 2009, 10:34 Uhr



Wir entnehmen eine Bodenprobe

Treffpunkt im Gelände
Untersuchungsmaterialien
1. Bohrstock oder Spaten
2. Metalllöffel
3. Plastikbeutel
4. Etiketten
5. wasserfester Filzstift
6. Korb oder Eimer für die Proben
7. evtl. Katasterkartasterkarte


 

Versuchsablauf
1. Erstelle eine Übersicht über die zu untersuchenden Flächen. Eine Katasterkarte kann bei einer großflächigen Untersuchung sehr nützlich sein.
2. Lege ein Protokoll über die Probenentnahme an.


Hinweise:
- Wo erfolgt die Probenentnahme?
- Wie ist der Standort beschaffen (Acker, Wiese, Weide, Wald)?
- Sind Auffälligkeiten vorhanden (Klärschlammaufbringung, Autobahn-
nähe etc.)?
c) Kalkuliere die Anzahl der Proben von der Fläche. In Hanglage wähle
die Entnahmestellen parallel zum Bergkamm (entlang der Höhenlinien).
Die Entnahmestellen sollen bei künftigen Bodenuntersuchungen möglichst wieder aufgesucht werden, um eine Vergleichbarkeit der Werte zu ermöglichen.
d) Meide Wegränder, Mietenplätze etc. als Entnahmeort.
e) Nimm eine Mischprobe von der Fläche; fülle die Probe in einen Plastikbeutel und beschrifte die Probe mit einem wasserfesten Faserstiftsorgfältig.
f) Mache die Proben versandfertig. Lege das Protokoll bei; gib die Anweisung, was untersucht werden soll (siehe Tabelle).
g) Beachte die Zweckmäßigkeit der Untersuchung, denn jede Untersuchung kostet Geld!
- Stickstoffuntersuchungen auf landwirtschaftlichen und gärtnerischen Flächen in der Regel nur während der Wachstumszeit
- Untersuchungen auf Spurenelementmangel (Kupfermangel, Manganmangel) nur bei begründetem Verdacht
- Schadstoffuntersuchungen ebenfalls nur bei Verdacht


Verständnisfragen und Anweisungen zum Experiment "Bodenuntersuchung"
1. Welche Aufgaben hat die Bodenuntersuchung?
2. Was wird bei einer Standardbodenuntersuchung festgestellt?
3. Welche weiteren Untersuchungsmöglichkeiten sind dir bekannt?
4. Ist es sinnvoll, alle angebotenen Untersuchungen durchführen zu lassen?
5. Welche Schadstoffuntersuchungen können unter Umständen erforderlich sein?
6. Beschreibe die Durchführung der Bodenprobenentnahme.
Verständnisfragen und Anweisungen zum Experiment "Wir bestimmen den Bodentyp"
1. Was hast du in diesem Experiment getan?
2. Was zeigt uns das freigelegte Bodenprofil?
3. Warum finden wir oben einen dunklen Horizont?
4. Gibt es Böden mit nur einem Horizont?
5. Erläutere den Vorgang der Bodenalterung.
6. Erläutere die Horizontfolge A / B / C.

Auswertung1.jpg 

Datei:Boden03.jpg

Schülerinnen und Schüler aller 6. Klassen erhalten einen handlungsorientierten, projektorientierten Unterricht zum Thema Boden