General Conversation/Agreeing and Disagreeing und Mit Gedichten arbeiten: Umformen: Unterschied zwischen den Seiten

Aus ZUM-Unterrichten
< General Conversation(Unterschied zwischen Seiten)
Main>Matthias Scharwies
(Aufgabe-en)
 
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
 
Zeile 1: Zeile 1:
{{Aufgabe-en|
[[Datei:Gedicht verdichtet.png|250px|rechts|Umformen und verdichten]]
#Read the useful phrases (If you're at home, you can speak loudly!).
==Gedichte formen==
#Do the interactive exercises.
{{Box|Gedichte sind|
}}
in Form gebrachte Sprache.
:Gedichte sind zuallererst durch ihr äußeres Erscheinungsbild gekennzeichnet, durch gebrochene Zeilen, unterschiedliche Zeilenlängen, durch die Gruppierung von Zeilen zu Strophen.  
:Indem der Verfasser/die Verfasserin dem Wortmaterial eine eigene Ordnung gibt, also indem er/sie Worte zu Zeilen gruppiert oder auch isoliert, können diese mit zusätzlicher Bedeutung angereichert werden.
|Hervorhebung1}}
==Unterrichtsidee==
{{Box|Vom Fließtext zur Gedichtform|
1. Der Gedichtband '''Zaubersprüche''' von Sarah Kirsch (Ebenhausen bei München, 1974, S. 5) beginnt mit diesem ''Fließ-Text'':
<pre>Anziehung


== Useful phrases ==
Der Nebel zieht auf, das Wetter schlägt um. Der Mond versammelt Wolken im Kreis. Das Eis auf dem See hat Risse und reibt sich. Komm über den See.
Instead of  just saying "yes" or "no", use these phrases for '''Agreeing and Disagreeing'''.
</pre>
Die Aufgabe lautet:
:Bringt diesen Text in die Gestalt eines Gedichtes. Verwendet dazu ein DIN A4 Papier - oder größer.
:Alles ist möglich, nur nicht das Weglassen oder Hinzufügen von Wörtern.
:Gebt anschließend über eure Überlegungen Auskunft.
[[Datei:Viermalanziehung.jpg|400px|rechts|Umformungen: vom Fließtext zum Gedicht]]
Hier mögliche Umsetzungen &rarr;&rarr;&rarr;


{{3Spalten|
'''Kurzkommentar:'''
'''positive &nbsp;  &nbsp; <big>(+ + +)</big>'''


"I agree with you."
Das ist zunächst keine schwierige Aufgabe. Ihre Durchführung kann aber  Interpretationsgespräche auslösen und die Aufmerksamkeit auf Wortbedeutungen lenken. Dadurch kann sich des Weiteren die Sinnhaftigkeit von - scheinbar willkürlichen - Zeilenbrüchen erschließen.  


"You're right on that."
Auch die ästhetische Gestaltung spielt eine Rolle: Die Farbe, die Schrift, die Platzierung auf dem Papier, eventuell auch die Umrandungen und Hintergründe. Wird diese Aufgabe mit '''Computer oder Tablet''' bearbeitet, dann kommen noch weitere typographische Aspekte hienzu wie z.B. die Wahl der Schriftfamilie.


"Yes, that's right. Exactly. / Absolutely."
Probieren Sie's mal aus.
|Hervorhebung2}}


"Point taken! A brilliant idea."
==Prosa verdichten==
{{Box|Gedichte sind|
verdichtete Sprache.
:In Gedichten herrscht Sprachökonomie, also Sparsamkeit und Genauigkeit bei der Verwendung von Wörtern und Sätzen. Dadurch können die Wörter in neue Sinnzusammenhänge, in ungewöhnlichere Assoziationsfelder gerückt werden.
|Hervorhebung1}}


"I share your point of view."
==Unterrichtsidee==
{{Box|Von Prosa zum Gedicht|


"Yeah, that’s a great idea."
:''Und jetzt, Sonntagnachmittag, die Wolken quirlten am Himmel, als drängten sie nach einem Ausgang, in den sie verströmen konnten, die Häuser standen lautloser als sonst, wie stumm und abweisend waren die Fenster geschlossen, unerschütterlich steckten die Scheiben zwischen den weißgestrichenen Rahmen, war das die einzige Antwort, die die Umgebung bereit hielt? Klirrende Kaffeetische, hinter Vorhängen verborgen, Familientreffen, Geplauder und Gekicher, das keinen Laut nach außen dringen ließ, wollten denn alle in Ruhe gelassen werden und sollte es immer so weiter gehen mit diesen höhlenhaften Sonntagen, in die ganze Generationen hineinkrochen, als wäre nie etwas geschehen, als könnte man, wenigstens in Gedanken, einen Sonntag an den nächsten reihen, stumm, auf einem Band, das alle ereignislosen Tage sammelte, um ein Leben ohne Gefahren herzustellen, Block an Block, fugenlos aneinandergeschmiegt, ohne Lücken. ohne Spalten zum Entkommen?''


"Yes, that sounds good."
(aus Jürgen Theobaldy: Sonntags Kino, Rotbuch  Verlag Berlin 1978 S. 81/1)


"Yes, indeed."
'''Arbeitsanweisung:'''
#Betrachte diesen Prosatext als Material für ein Gedicht über das Thema "Sonntagnachmittag" (oder so ähnlich oder auch ganz anders)
#Unterstreiche, was Dir brauchbar erscheint. Schreibe das Unterstrichene auf ein Blatt und überlege, wie sich das am besten zusammenbauen („montieren") lässt. Verändere den Text, wenn nötig.
#Experimentiere mit den Tempora (Präsens? Präteritum?), achte auf Klangfarbe (Alliteration, Assonanz) und Sprech-Rhythmus. Gruppiere Zeilen zu Strophen.
#Überlege, ob Du ein lyrisches Ich einfügen möchtest und wie.
#Wiederhole den Vorgang des Unterstreichens, Heraus- und Zusammenschreibens ruhig mehrmals, bis zu Deiner (zumindest vorläufigen!) Zufriedenheit.
#Versuche '''nicht''' zu reimen.


"Definitely..."
'''Kurzkommentar''':


"I couldn’t agree more..."
Es ist hilfreich, wenn der vorliegende Prosatext schon eine gewisse '''atmosphärische Dichte''' besitzt, so dass er
innere und äußere Bilder erzeugt, die sich herausschälen und typografisch gestalten lassen. Dialoge oder Aktionen geben das nicht so her, wohl aber Erzählerberichte und Schilderungen, wie sie oft am Anfang von Erzählabschnitten zu finden sind.  


"Absolutely..."
Hier noch ein etwas anderer Ausgangstext, selbstgemacht:
:'' Der Wecker scheppert, vom Bett her antwortet dumpfes Grunzen. Durch das Fenster quillt Straßenlärm und der Morgen graut ins Zimmer. Aufstehen! befiehlt der Wecker. Ein Bein zappelt in die Hose, ein Arm bohrt sich durch den Pullover, den Kopf kratzt ein Kamm. Aus dem Spiegel blicken trübe Augen, die Zahnbürste verbeult das Gesicht, links und recht und links und rechts, und scheuert Schaum aus dem Mund. Der Wecker verlangt: Auf Hochtouren kommen, gute Miene zum bösen Spiel, kühler Kopf und Sonne im Herzen. Der Wecker läutet den Tag ein: Es gilt, eine Chance wahrzunehmen, einen Erfolg zu verbuchen, eine gute Tat zu vollbringen. Alltägliches Morgengrauen: randvoll mit Rätseln, wie ein Vorhang, der darauf wartet, geöffnet zu werden, oder ein Loch, in das du fällst, wenn der Fuß nicht weiß wohin.'' (K. Dautel)
|Hervorhebung2}}


"Precisely."
==Siehe auch==
*[[Mit Gedichten arbeiten: Autor-Interview]]
*[[Mit Gedichten arbeiten: W-Fragen]]


"You took the words right out of my mouth..."
[[Kategorie: Deutsch]][[Kategorie: Lyrik]]
|
'''non-committal &nbsp;  &nbsp; <big>(oo)</big>'''
 
"I'm not sure."
 
"I guess."
 
"Do you really think so?"
 
"Frankly, I haven't thought about that yet."
 
"Well, that's a matter of opinion."
 
"I see what you are getting at..."
|
'''Disagreeing  &nbsp;  &nbsp; <big>(- - -)</big>'''
 
"I don't agree with you."
 
"I don't think so."
 
"I see what you mean, but..." / "I see your point but ..."
 
"If you ask me, ..."
 
"You are wrong!"
 
"Not at all!"
 
"I’m afraid I don't agree."
 
"No, I don't think that's a good idea."
 
"But it'll be expensive, won't it?"
 
"That's stupid."
 
"You can't be serious!"
 
"Are you kidding me?"
 
"Are you out of your mind?"
}}
 
== Agreeing with “so”, “neither” oder “nor” ==
 
Ann is  from  England  and <span style="display: inline-block;background:orange;padding:0.2em 0.5em;border-radius:0.2em;text-align: center;width: 4em;">so is</span> Tim.
 
Ann has got a dog.  <span style="display: inline-block;background:orange;padding:0.2em 0.5em;border-radius:0.2em;text-align: center;width: 4em;">So has</span> my father.
 
Tim can speak French   <span style="display: inline-block;background:orange;padding:0.2em 0.5em;border-radius:0.2em;text-align: center;width: 4em;">So can </span> I.
 
Pete likes jokes.   <span style="display: inline-block;background:orange;padding:0.2em 0.5em;border-radius:0.2em;text-align: center;width: 4em;">So does</span> Ann.
 
Um einer bejahten Aussage zuzustimmen, verwendet man:
 
<span style="display: inline-block;background:orange;padding:0.2em 0.5em;border-radius:0.2em;text-align: center;width: 4em;">so</span> + <span style="display: inline-block;background:orange;padding:0.2em 0.5em;border-radius:0.2em;text-align: center;width: 4em;">Hilfsverb</span> + Subjekt (dt.''auch'')
 
Steht im vorausgegangenen Satz ein Hilfsverb (is, has, can) so wird dieses übernommen.
 
The Queen lived in London. <span style="display: inline-block;background:orange;padding:0.2em 0.5em;border-radius:0.2em;text-align: center;width: 4em;">So did</span> I.
 
Tim isn’t in China now. <span style="display: inline-block;background:orange;padding:0.2em 0.5em;border-radius:0.2em;text-align: center;width: 5em;">Neither is</span> Tom.
 
I haven’t been to China. <span style="display: inline-block;background:orange;padding:0.2em 0.5em;border-radius:0.2em;text-align: center;width: 4em;">Neither</span> have my parents.
 
Mr T can’t speak English. <span style="display: inline-block;background:orange;padding:0.2em 0.5em;border-radius:0.2em;text-align: center;width: 4em;">Nor</span> can his mother.
 
Um verneinten Sätzen zuzustimmen, verwendet man:
 
<span style="display: inline-block;background:orange;padding:0.2em 0.5em;border-radius:0.2em;text-align: center;width: 6em;">Neither / nor</span> + <span style="display: inline-block;background:orange;padding:0.2em 0.5em;border-radius:0.2em;text-align: center;width: 4em;">Hilfsverb</span>+ Subjekt (dt. ''auch nicht'')
 
{{Achtung|You can exchange "Neither" and "nor" freely - they have the same meaning!}}
 
 
== Interactive Exercises ==
Jane and Andy are twins. Most of the time they like and don’t like the same things.
Use so and neither / nor together with the auxiliary verb to fill in the gaps.
'''0.''' Andy likes pop music. And  ''so does'' Jane. But Jane doesn’t like techno. And  ''neither / nor does''  Andy.
 
<div class="lueckentext-quiz" lang="en">
1. Jane collects music and sports posters. And ''so does'' Andy. Their rooms look great with all those posters on the walls.
 
2. Andy would like to work as a DJ. ''so does'' Jane. It would be her dream job.
 
3. Jane hates house music. And ''so does'' Andy. He thinks it isn’t cool.
 
4. Andy can sing very well. ''So can'' Jane. That’s why she’s in a band.
 
5. Jane doesn’t like computer games. ''Neither does''  Andy. He doesn’t think they’re exciting.
 
6. Andy enjoyed the pop festival last week. ''So did'' Jane. She was excited about it.
</div>
 
 
Complete the conversations. Put in so, neither, either or not.
<div class="lueckentext-quiz" lang="en">
Joanne: Are you going to the concert?
 
Karen: I hope ''so''. But I haven't bought a ticket yet.
 
Joanne:  ''Neither'' have I. I hope there are some left.
 
Karen: Oh, I expect ''so'' .
 
 
Ann: Is there a choir practice tonight?
 
Liz: I don't think ''so''. Did Mr Big say anything at the last practice? I wasn't there.
 
Ann: I wasn't ''either'', unfortunately.
</div>
 
Complete the conversations. Put in so, neither, either or not.
<div class="lueckentext-quiz" lang="en">
Mia: Do you think it's going to rain?
 
Ken: I don't know. I hope ''not''. I'm going to the barbecue tonight.
 
Mia: Yes, ''so'' am I.
 
 
Ken: I like Black Panther.
 
Sarah: ''So'' do I. I think it's fantastic. But I can't stand "Games of Thrones".
 
Ken:  ''Neither'' can I. I don't like "Baywatch" much ''either''.
</div>
 
 
{{Simulated Situation}}
 
 
[[Kategorie:Englisch]]
[[Kategorie:Unterrichtsideen/Englisch]]
[[Kategorie:Speaking]]

Version vom 1. Januar 2019, 14:51 Uhr

Umformen und verdichten

Gedichte formen

Gedichte sind

in Form gebrachte Sprache.

Gedichte sind zuallererst durch ihr äußeres Erscheinungsbild gekennzeichnet, durch gebrochene Zeilen, unterschiedliche Zeilenlängen, durch die Gruppierung von Zeilen zu Strophen.
Indem der Verfasser/die Verfasserin dem Wortmaterial eine eigene Ordnung gibt, also indem er/sie Worte zu Zeilen gruppiert oder auch isoliert, können diese mit zusätzlicher Bedeutung angereichert werden.

Unterrichtsidee

Vom Fließtext zur Gedichtform

1. Der Gedichtband Zaubersprüche von Sarah Kirsch (Ebenhausen bei München, 1974, S. 5) beginnt mit diesem Fließ-Text:

Anziehung

Der Nebel zieht auf, das Wetter schlägt um. Der Mond versammelt Wolken im Kreis. Das Eis auf dem See hat Risse und reibt sich. Komm über den See.

Die Aufgabe lautet:

Bringt diesen Text in die Gestalt eines Gedichtes. Verwendet dazu ein DIN A4 Papier - oder größer.
Alles ist möglich, nur nicht das Weglassen oder Hinzufügen von Wörtern.
Gebt anschließend über eure Überlegungen Auskunft.
Umformungen: vom Fließtext zum Gedicht

Hier mögliche Umsetzungen →→→

Kurzkommentar:

Das ist zunächst keine schwierige Aufgabe. Ihre Durchführung kann aber Interpretationsgespräche auslösen und die Aufmerksamkeit auf Wortbedeutungen lenken. Dadurch kann sich des Weiteren die Sinnhaftigkeit von - scheinbar willkürlichen - Zeilenbrüchen erschließen.

Auch die ästhetische Gestaltung spielt eine Rolle: Die Farbe, die Schrift, die Platzierung auf dem Papier, eventuell auch die Umrandungen und Hintergründe. Wird diese Aufgabe mit Computer oder Tablet bearbeitet, dann kommen noch weitere typographische Aspekte hienzu wie z.B. die Wahl der Schriftfamilie.

Probieren Sie's mal aus.

Prosa verdichten

Gedichte sind

verdichtete Sprache.

In Gedichten herrscht Sprachökonomie, also Sparsamkeit und Genauigkeit bei der Verwendung von Wörtern und Sätzen. Dadurch können die Wörter in neue Sinnzusammenhänge, in ungewöhnlichere Assoziationsfelder gerückt werden.

Unterrichtsidee

Von Prosa zum Gedicht


Und jetzt, Sonntagnachmittag, die Wolken quirlten am Himmel, als drängten sie nach einem Ausgang, in den sie verströmen konnten, die Häuser standen lautloser als sonst, wie stumm und abweisend waren die Fenster geschlossen, unerschütterlich steckten die Scheiben zwischen den weißgestrichenen Rahmen, war das die einzige Antwort, die die Umgebung bereit hielt? Klirrende Kaffeetische, hinter Vorhängen verborgen, Familientreffen, Geplauder und Gekicher, das keinen Laut nach außen dringen ließ, wollten denn alle in Ruhe gelassen werden und sollte es immer so weiter gehen mit diesen höhlenhaften Sonntagen, in die ganze Generationen hineinkrochen, als wäre nie etwas geschehen, als könnte man, wenigstens in Gedanken, einen Sonntag an den nächsten reihen, stumm, auf einem Band, das alle ereignislosen Tage sammelte, um ein Leben ohne Gefahren herzustellen, Block an Block, fugenlos aneinandergeschmiegt, ohne Lücken. ohne Spalten zum Entkommen?

(aus Jürgen Theobaldy: Sonntags Kino, Rotbuch  Verlag Berlin 1978 S. 81/1)

Arbeitsanweisung:

  1. Betrachte diesen Prosatext als Material für ein Gedicht über das Thema "Sonntagnachmittag" (oder so ähnlich oder auch ganz anders)
  2. Unterstreiche, was Dir brauchbar erscheint. Schreibe das Unterstrichene auf ein Blatt und überlege, wie sich das am besten zusammenbauen („montieren") lässt. Verändere den Text, wenn nötig.
  3. Experimentiere mit den Tempora (Präsens? Präteritum?), achte auf Klangfarbe (Alliteration, Assonanz) und Sprech-Rhythmus. Gruppiere Zeilen zu Strophen.
  4. Überlege, ob Du ein lyrisches Ich einfügen möchtest und wie.
  5. Wiederhole den Vorgang des Unterstreichens, Heraus- und Zusammenschreibens ruhig mehrmals, bis zu Deiner (zumindest vorläufigen!) Zufriedenheit.
  6. Versuche nicht zu reimen.

Kurzkommentar:

Es ist hilfreich, wenn der vorliegende Prosatext schon eine gewisse atmosphärische Dichte besitzt, so dass er innere und äußere Bilder erzeugt, die sich herausschälen und typografisch gestalten lassen. Dialoge oder Aktionen geben das nicht so her, wohl aber Erzählerberichte und Schilderungen, wie sie oft am Anfang von Erzählabschnitten zu finden sind.

Hier noch ein etwas anderer Ausgangstext, selbstgemacht:

Der Wecker scheppert, vom Bett her antwortet dumpfes Grunzen. Durch das Fenster quillt Straßenlärm und der Morgen graut ins Zimmer. Aufstehen! befiehlt der Wecker. Ein Bein zappelt in die Hose, ein Arm bohrt sich durch den Pullover, den Kopf kratzt ein Kamm. Aus dem Spiegel blicken trübe Augen, die Zahnbürste verbeult das Gesicht, links und recht und links und rechts, und scheuert Schaum aus dem Mund. Der Wecker verlangt: Auf Hochtouren kommen, gute Miene zum bösen Spiel, kühler Kopf und Sonne im Herzen. Der Wecker läutet den Tag ein: Es gilt, eine Chance wahrzunehmen, einen Erfolg zu verbuchen, eine gute Tat zu vollbringen. Alltägliches Morgengrauen: randvoll mit Rätseln, wie ein Vorhang, der darauf wartet, geöffnet zu werden, oder ein Loch, in das du fällst, wenn der Fuß nicht weiß wohin. (K. Dautel)

Siehe auch