Filzen

Aus ZUM-Unterrichten

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Wie Filzen funktioniert

Blütenkranz

Es gibt zwei Arten um Wolle gezielt zu verfilzen: Nass- und Trockenfilzen.

Nassfilzen

Filzen funktioniert durch Wärme, Wasser, Bewegung und Seife. Durch das warme Seifenwasser quellen die Wollfasern auf und es spreizt sich die oberste Schuppenschicht ab. Die Bewegung bewirkt eine enge Verbindung zwischen diesen Schuppen, sodass allmählich ein sehr fester Stoff entsteht.

Die Wolle wird in kleine Stücke gezupft und kreuzweise (dachziegelartig) in mehreren Lagen übereinander gelegt. Zwischendurch wird alles nass gemacht - mit warmem Seifenwasser (warm: gerade so, dass man darin arbeiten kann, ab und zu heißes Wasser nachgießen, damit es nicht zu kalt wird. Als Seife kann man Olivenseife verwenden; die gibt's in jedem Drogeriemarkt. Flüssigseife geht auch. Kern- oder Schmierseife, wie oft geschrieben steht, greift die Hände zu sehr an. Besonders Kinderhände müssen ja noch nicht so ausgelaugt werden.

Filztasche

Wenn alle Lagen ordentlich liegen, kommt die Bewegung. Erst langsam und vorsichtig die Hände über die Wollfläche gleiten lassen. (Damit so wenig wie möglich verrutscht (wichtig bei Mustern), kann man auch eine Gardine oder Noppen-Folie auf die Wolle legen). Dann immer fester, bis sich die Wollfasern gut verbunden haben. Immer mal wieder Seifenwasser auf das Filzstück gießen oder es gleich eintauchen. Dabei sollte man darauf achten, dass es nicht zu nass wird, es soll nicht wegschwimmen. Als Unterlage eignet sich eine Gummi-Auto-Fußmatte oder Noppenfolie, darauf kann man z. B. Bälle gut rollen. Flächige Filzstücke kann man am Ende zusammenrollen und hin und her bewegen (Walken). Dadurch schrumpft der Filzstoff noch einmal kräftig und wird fester.

Am Schluss muss das Filzstück gut ausgespült werden, damit die Seife rausgeht, sonst greift sie die Wolle an. Am besten in den letzten Spülgang einen Schuss Essig geben.

Trockenfilzen

Zum Trockenfilzen benötigt man eine Filznadel und trockene Filzwolle. Diese kann man in verschiedene Formen legen und immer wieder mit der Nadel hineinstechen. Die Nadel hat kleine Widerhaken, wodurch die Wollfasern miteinander verbunden werden.

Achtung: Die Filznadel ist sehr spitz und bricht schnell ab - die Verletzungsgefahr ist groß. Darauf sollte man besonders bei jüngeren Klassen achten!

Was man im Unterricht filzen kann

Bälle und Schnüre (Schlange)
  • Bälle (auch mit Glöckchen drin)
  • Schnüre
  • (Wand-)teppich
  • Topflappen/Untersetzer
  • Blüten oder kurze Schnüre für Haarspangen (Mädchen)
  • Gürtel für Piraten (Jungen)
  • Filzstifte (wird wie eine Schnur gefilzt, aber um eine Kuli-Mine drumrum.)
  • Weihnachtswichtel
  • Eierwärmer
Filz-Stifte

Wollequellen

Literatur

(Es gibt inzwischen sehr viel, nicht alles ist wirklich brauchbar. Deshalb hier eine kleine, aber feine Auswahl)

  • 1x1 Filzen von Petra Dechene, Andrea Rudolf, Martina Häfner-Keßler, Martina Häfner- Keßler, ISBN 3772450261 (Ein gutes Einsteigerbuch - es hat einen umfangreichen Workshop, es bietet außerdem viele Ideen zum Weiterfilzen und selber ausprobieren)
  • Blumen, Schmuck, Accessoires aus Filz von Angelika Wolk-Gerche, ISBN 3772522262 (Dafür sollte man Grundkenntnisse besitzen.)
  • Kuschelfilz. Gemütliches Zuhause. Wohnraumaccessoires nass gefilzt, von Petra Dechene, ISBN 3772434088 (schöne Ideen, auch für Anfänger geeignet.)

Links


Siehe auch