Lernpfad Weimarer Republik/Das Ende der Weimarer Republik und Ende der DDR/Friedliche Revolution: Unterschied zwischen den Seiten

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Am Ende der Sommerferien 1989 fehlten in jeder Schulklasse und an jedem Arbeitsplatz ehemalige Freunde und Bekannte, die über Ungarn in den Westen ausgereist waren. Die Unzufriedenheit der Dagebliebenen stieg weiter.
<div style="border:5px solid #338894; padding: 0em 1em 1em 1em; background-color:#FFF0A2;">
==<span style="color:#338894"> '''Welche Schwerpunkte sollen in das MemoFlip?'''</span> ==
Aufgabe:
Gestalte die Seite "Das Ende der Weimarer Republik", indem du ...
* Weltwirtschaftskrise ab 1929
* Präsidialkabinette
* Charakterisieren der Phase mit Hilfe eines Wahlplakates
</div>


Ein Witz gab der Verzweiflung Ausdruck:


=== Die Weltwirtschaftskrise 1929 ===
<div style="margin-right: 1em; border: 5px solid #c00000; border-radius: 0 1em 1em;padding: 1em;max-width:22em;color:#c00000">
Die Zeit der Goldenen Zwanziger wurde von vielen Menschen in Deutschland als positiv wahrgenommen. Die Kredite der USA verhalfen zu einem wirtschaftlichen Aufschwung. Jedoch schien sich keiner Gedanken zu machen, was passieren würde, wenn die USA die Kredite zurückverlangen würden. Im Oktober 1929 trat mit dem Beginn einer Weltwirtschaftskrise genau das ein. Informiere dich mit der folgenden Aufgabe über die Weltwirtschaftskrise.
Wofür stehen die Buchstaben '''DDR'''?


{{Box|Auftrag|Bring die folgenden Aussagen in die richtige Reihenfolge und erkläre so, die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise auf Deutschland.|Unterrichtsidee}}
Ganz einfach: '''''Der Dumme Rest'''''!
</div>


<iframe src="https://learningapps.org/watch?v=pf0iu1w6t18" style="border:0px;width:100%;height:500px" webkitallowfullscreen="true" mozallowfullscreen="true"></iframe>
{{Aufgabe|
# Wie glaubte die DDR-Führung die Unruhe und Unzufriedenheit der Bevölkerung wieder in den Griff zu kriegen?
# Überlege, was Gorbatschow mit der Warnung "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben." meinte.
# Überlge, warum die Demonstranten "Gorbi, hilf uns!" riefen.
}}


=== Präsidialkabinette ===
== 40-Jahr-Feier ==
Die Weltwirtschaftskrise brachte enorme Folgen für die Weimarer Republik. Sie unterstütze auch die Gegner der Weimarer Republik. In dieser Zeit fällt 1930 der Bruch der Großen Koalition, sodass neue Reichstagswahlen mitten in den Krisenjahren abgehalten werden mussten. Deutschland benötigte jedoch eine Regierung, damit sie handlungsfähig bleiben konnten. Daher ernannte der Reichspräsident Hindenburg den Zentrumspolitiker Heinrich Brüning zum neuen Reichskanzler. Brüning besaß aber im Reichstag keine Mehrheit, konnte so normalerweise nicht regieren. Jedoch machte er unter Zustimmung von Hindenburg von Art. 48 und Art. 25 Gebrauch.  
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-1989-1007-402, Berlin, 40. Jahrestag DDR-Gründung, Ehrengäste.jpg|mini|400px|Feierlichkeiten am 7. Oktober 1989, dem 40. Jahrestag der DDR]]
Die SED wollte die Unzufriedenheit durch prächtige Feiern zum 40-jährigen Staatsjubiläum, in dem die Errungenschaften des Sozialismus präsentiert worden wären, bekämpfen.


Der sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow empfahl mit seinem berühmten Satz "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben." Reformen, was die DDR-Führung aber ablehnte.


Insgesamt gab es in der Zeit der Weimarer Republik drei Präsidialkabinette. Alle drei Kabinette wurden nach der Weltwirtschaftskrise 1929 gebildet:
Zeitgleich mit den Feiern im Palast der Republik kam es zu großen Demonstrationen,  bei denen die Demonstranten neben Forderungen nach Freiheit und Demokratie auch "'''''Gorbi hilf uns!'''''" riefen.
* Brüning (Zentrum), 30.03.1930 - 30.5.1932
* von Papen (Zentrum), 01.06.1932 - 17.11.1932
* v. Schleicher (parteilos), 03.12.32 - 28.01.1933


Die vom Reichspräsidenten eingesetzte Regierung benötigte nicht die Zustimmung des Reichstages. Gesetze konnten im Zusammenspiel mit Artikel 25 (die Androhung den Reichstag aufzulösen) und Artikel 48 (der Reichspräsident konnte in Krisensituationen Gesetze erlassen) beschlossen werden, sodass der Reichstag bedeutungslos wurde.
<iframe width="640" height="360" src="https://www.youtube.com/embed/jD_3MnNyW24?ecver=1" frameborder="0" allow="autoplay; encrypted-media" allowfullscreen></iframe>
{{Aufgabe|'''MemoFlip'''
* Alternativer Link: https://www.youtube.com/watch?v=jD_3MnNyW24 (10:00)


Informiere dich im Abschnitt sowie auf dem Link darüber, was ein Präsidialkabinett ist und was es bedeutet in einer Demokratie mit Notverordnungen zu regieren. Erkläre die beiden Begriffe.
<div style="clear:both"></div>
* http://dwrd.weimarer-republik.net/weimar_freiheit/das-entmachtete-parlament/
}}


=== Montagsdemonstrationen ===
[[Image:Bundesarchiv Bild 183-1989-1113-048, Leipzig, Montagsdemonstration.jpg|thumb|400px|13.11.89 Leipzig: Demonstration -
Freie Wahlen und gesetzlich abgesicherte Reisefreiheit waren die Hauptforderungen von 200.000 Demonstranten. Viele Bürger der zweitgrößten Stadt der DDR verlangten, dem Verfall der Innenstadt endlich Einhalt zu gebieten.]]
Seit dem 4. September 1989 fanden in Leipzig wöchentlich Montagsdemonstrationen nach dem Friedensgebet statt. Die Montagsdemonstrationen entwickelten sich zu einer Massenbewegung. Die Parolen „Auf die Straße!“, „Wir sind das Volk“ und „Keine Gewalt!“ verfehlten ihre Wirkung nicht. Der Wendepunkt der Montagsdemonstrationen war der 9. Oktober 1989 – die erste Protestdemonstration mit unerwartet hoher Massenbeteiligung, bei der viele Beteiligte aller Seiten die {{wpde|Tian’anmen-Massaker|gewaltsame Reaktion der chinesischen Staatsmacht auf dem Tian’anmen-Platz}} im Hinterkopf hatten, aber letztlich nichts Derartiges geschah.


=== Die Weimarer Republik in der Krise? - Interpretation eines Wahlplakates ===
Bilder und Videos der Demonstration, über die in der DDR natürlich nicht berichtet wurde, wurden von einer Rentnerin in den Westen geschmuggelt und dort in den ARD-Nachrichten gesendet.
Aber wie war die Stimmungslage? Wahlplakate geben einen guten Überblick über Themen, Sorgen und Diskussionen der jeweiligen Zeit.  
<br />
{{Aufgabe|'''MemoFlip'''


# Klebe das Wahlplakat in dein MemoryFlip.
* 04.09.1989: erste Montagsdemonstration in Leipzig
# Interpretiere das Wahlplakat. Bearbeite dabei folgende Arbeitsschritte:
* 02.10.1989: gewaltsames Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen die Demonstranten
* Nimm die äußere Analyse vor.
* 07./08.10.1989: Feiern zum 40. Jahrestag der DDR, begleitet von Demonstrationen
* Beschreibe in 6 Stichpunkte das Wahlplakat.  
* 09.10.1989: erste Montagsdemonstration mit Massenbeteiligung (70.000 Teilnehmer (?));
* Erläutere stichpunktartig den Einsatz der Farben, der Gestaltung und der Gefühle die entstehen
* 16.10.1989: 120.000 Teilnehmer
* Erkläre, was die Zentrumspartei mit dem Wahlplakat ausdrücken möchte. (Wer sind die Feinde?)
* 23.10.1989: 320.000 Teilnehmer (größte Montagsdemonstration)
}}
* 04.11.1989: 1 Million Menschen demonstrieren auf einer genehmigten Kundgebung in (Ost-)Berlin.


'''M|1 Wahlplakat aus dem Jahr 1930 von der Zentrumspartei
'''<br />


{{2Spalten|
* {{wpde|Montagsdemonstrationen 1989/1990 in der DDR}}
[[Datei:KAS-Politischer_Gegner,_Nationalsozialisten-Bild-15738-2.jpg|500px]]
* [https://www.hdg.de/lemo/kapitel/deutsche-einheit/friedliche-revolution/fall-der-mauer.html Friedliche Revolution - Fall der Mauer] (LeMO)
Wahlplakat gezeichnet von Theo Matjeko, veröffentlicht 1930; Bildnachweis ([https://commons.wikimedia.org/wiki/File:KAS-Politischer_Gegner,_Nationalsozialisten-Bild-15738-2.jpg KAS-Politischer Gegner, Nationalsozialisten-Bild-15738-2], CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia)
<div style="clear:both"></div>


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== Interaktive Übungen ==
'''Schrittfolge für die Interpretation von Wahlplakaten'''
=== Die sanfte Revolution ===
Was gehört in die Lücken?


#'''Äußere Analyse (5 W-Fragen)'''
<div class="lueckentext-quiz">
#* '''Wer''' hat die Quelle erstellt?
Seit mehreren Wochen trafen sich Regime-Gegner zu ''Montagsdemonstrationen''. Nach den Demonstrationen zur ''40-Jahr-Feier'' in Berlin, forderte die DDR-Führung von der Leipziger Stasi ein ''hartes Durchgreifen'' gegen Demonstranten. Polizisten und ''Betriebskampfgruppen'' hielten sich für eine ''chinesische Lösung'' bereit.  
#* '''Wann''' wurde die Quelle veröffentlicht?
#* '''Wo''' wurde die Quelle veröffentlicht?
#* '''Was''' für eine Quellenart ist es?
#* '''Warum''' wurde die Quelle veröffentlicht?
# Beschreibe das Wahlplakat.
#: "Beschreiben" bedeutet: du fasst kurz zusammen, was du siehst. Siehst du Personen, Tiere, Gebäude? Wie sehen diese Gegenstände aus? Wie ist die Farbgestaltung?
# 3. Untersuche das Wahlplakat.
#* Welche Symbole werden eingesetzt und was bedeuten sie?
#* Welche Farbe und Schriften werden eingesetzt? Was sollen sie auf den Wähler bewirken?
#* Mit welchen Feindbildern, Gefühlen arbeitet das Plakat?
# Beurteilen des Wahlplakates</u>
#* Was will die Zentrums-Partei mit dem Plakat erreichen?
#* In welcher Beziehung steht das Plakat zur damaligen politischen Situation?
 
 
Arbeitsschritte in Anlehnung an Zeitreise 4, Ernst Klett Verlag, Stuttgart 2015, S. 75.
}}
 
{{Box|Tipp|Lege dir dein Methodenblatt aus dem Unterricht als Hilfsmittel dazu.
 
Hier sind einige immer wiederkehrenden Symbole in Karikaturen von Schülern einer anderen Schule aufgelistet worden: http://karikaturen.zum.de/wiki/Hauptseite |Hervorhebung2}}


Als die Stasi und ''SED-Bezirksleitung'' erfuhr, dass gegen 17:00 die gesamte Innenstadt voll mit Demonstranten war, scheuten sie vor einem ''blutigen Eingreifen'' der Sicherheitskräfte zurück.


Zwei junge Leute filmten  mit einer Videokamera von einem Hochhaus aus die ''Menschenmassen''. Das rote Batterielämpchen hatten sie abgeklebt, um nicht erwischt zu werden. Die ''VHS-Kassette'' wurde von einer Rentnerin in den Westen geschmuggelt und am nächsten Tag in der Tagesschau gezeigt.


Am 16.10., dem nächsten Montag waren es dann bereits ''120.000 Teilnehmer'', am ''04.11.'' demonstrierten schon über ''1 Million Menschen'' mit.


</div>


{{Aufgabe|'''MemoFlip'''


Beantworte am Ende die Frage, ob die Weimarer Republik ab 1929 sich in einer Krise befindet. Begründe mit mind. 3 aussagekräftigen Stichpunkten.
}}
{{Vorlage:Lernpfad Weimarer Republik}}


{{SORTIERUNG:{{SUBPAGENAME}}}}
{{Ende der DDR}}

Version vom 25. November 2018, 06:20 Uhr

Am Ende der Sommerferien 1989 fehlten in jeder Schulklasse und an jedem Arbeitsplatz ehemalige Freunde und Bekannte, die über Ungarn in den Westen ausgereist waren. Die Unzufriedenheit der Dagebliebenen stieg weiter.

Ein Witz gab der Verzweiflung Ausdruck:

Wofür stehen die Buchstaben DDR?

Ganz einfach: Der Dumme Rest!


Aufgabe
  1. Wie glaubte die DDR-Führung die Unruhe und Unzufriedenheit der Bevölkerung wieder in den Griff zu kriegen?
  2. Überlege, was Gorbatschow mit der Warnung "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben." meinte.
  3. Überlge, warum die Demonstranten "Gorbi, hilf uns!" riefen.

40-Jahr-Feier

Feierlichkeiten am 7. Oktober 1989, dem 40. Jahrestag der DDR

Die SED wollte die Unzufriedenheit durch prächtige Feiern zum 40-jährigen Staatsjubiläum, in dem die Errungenschaften des Sozialismus präsentiert worden wären, bekämpfen.

Der sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow empfahl mit seinem berühmten Satz "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben." Reformen, was die DDR-Führung aber ablehnte.

Zeitgleich mit den Feiern im Palast der Republik kam es zu großen Demonstrationen, bei denen die Demonstranten neben Forderungen nach Freiheit und Demokratie auch "Gorbi hilf uns!" riefen.

Montagsdemonstrationen

13.11.89 Leipzig: Demonstration - Freie Wahlen und gesetzlich abgesicherte Reisefreiheit waren die Hauptforderungen von 200.000 Demonstranten. Viele Bürger der zweitgrößten Stadt der DDR verlangten, dem Verfall der Innenstadt endlich Einhalt zu gebieten.

Seit dem 4. September 1989 fanden in Leipzig wöchentlich Montagsdemonstrationen nach dem Friedensgebet statt. Die Montagsdemonstrationen entwickelten sich zu einer Massenbewegung. Die Parolen „Auf die Straße!“, „Wir sind das Volk“ und „Keine Gewalt!“ verfehlten ihre Wirkung nicht. Der Wendepunkt der Montagsdemonstrationen war der 9. Oktober 1989 – die erste Protestdemonstration mit unerwartet hoher Massenbeteiligung, bei der viele Beteiligte aller Seiten die gewaltsame Reaktion der chinesischen Staatsmacht auf dem Tian’anmen-PlatzWikipedia-logo.png im Hinterkopf hatten, aber letztlich nichts Derartiges geschah.

Bilder und Videos der Demonstration, über die in der DDR natürlich nicht berichtet wurde, wurden von einer Rentnerin in den Westen geschmuggelt und dort in den ARD-Nachrichten gesendet.

  • 04.09.1989: erste Montagsdemonstration in Leipzig
  • 02.10.1989: gewaltsames Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen die Demonstranten
  • 07./08.10.1989: Feiern zum 40. Jahrestag der DDR, begleitet von Demonstrationen
  • 09.10.1989: erste Montagsdemonstration mit Massenbeteiligung (70.000 Teilnehmer (?));
  • 16.10.1989: 120.000 Teilnehmer
  • 23.10.1989: 320.000 Teilnehmer (größte Montagsdemonstration)
  • 04.11.1989: 1 Million Menschen demonstrieren auf einer genehmigten Kundgebung in (Ost-)Berlin.


Interaktive Übungen

Die sanfte Revolution

Was gehört in die Lücken?

Seit mehreren Wochen trafen sich Regime-Gegner zu Montagsdemonstrationen. Nach den Demonstrationen zur 40-Jahr-Feier in Berlin, forderte die DDR-Führung von der Leipziger Stasi ein hartes Durchgreifen gegen Demonstranten. Polizisten und Betriebskampfgruppen hielten sich für eine chinesische Lösung bereit.

Als die Stasi und SED-Bezirksleitung erfuhr, dass gegen 17:00 die gesamte Innenstadt voll mit Demonstranten war, scheuten sie vor einem blutigen Eingreifen der Sicherheitskräfte zurück.

Zwei junge Leute filmten mit einer Videokamera von einem Hochhaus aus die Menschenmassen. Das rote Batterielämpchen hatten sie abgeklebt, um nicht erwischt zu werden. Die VHS-Kassette wurde von einer Rentnerin in den Westen geschmuggelt und am nächsten Tag in der Tagesschau gezeigt.

Am 16.10., dem nächsten Montag waren es dann bereits 120.000 Teilnehmer, am 04.11. demonstrierten schon über 1 Million Menschen mit.