Chemie-Lexikon/Stöchiometrie - Berechnungen von Massenverhältnissen und Chemie-Lexikon/Stöchiometrie - Einführung: Unterschied zwischen den Seiten

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== Beispiel: Thermitreaktion ==
Die '''Stöchiometrie''' (von gr. στοιχεῖον stoicheion „Grundstoff“ und μέτρον metron „Maß“) ist ein grundlegendes mathematisches Hilfsmittel in der Chemie. Aus der Kenntnis der beteiligten Stoffe mit ihren Summenformeln und in welchem Verhältnis sie miteinander reagieren, kann man rechnerisch stimmen, in welchem Mengenverhältnis Produkte miteinander zu welcher Menge an Edukten reagieren.


betrachten wir zum Einstieg ein erstes Beispiel, wo die Berechnung der Massen wichtig für das Gelingen der Reaktion ist. Mit dem, bei der sogenannten Thermitreaktion, enstehenden flüssigen Eisen werden beim Bau von Gleisen zwei einzelnen Schienenstücke an Ort und Stelle zusammengeschweist. Die Reaktion ist stark exotherm und daher ist das entstehende Eisen so flüssig, dass es in die vorbereitete Form fließt und dabei die Schienen zuverlässig und stabil verbindet.
Grundlage dieser Berechnungen sind die Reaktionsgleichungen, bei denen man ja darauf achten muss, dass die Anzahl der beteiliegten Atome vor und nach der Reaktion richtig ist. Nun dann kann man die Reaktionsgleichung nutzen, um damit stöchiometrische Berechnungen durchzuführen.


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Praktisch werden Reaktionen im Labor häufig „unstöchiometrisch“ durchgeführt, d.h. das mindestens einer der Edukte in ausreichend großen Mengen verwendet wird, weil damit die Ausbeute meist etwas erhöht wird. In vielen technischen Prozessen sind stöchiometrische Überlegungen aber sehr wichtig, wie wir an einem Beispiele zeigen wollen.
Datei:Thermite mix.jpg|Die Bahnmitarbeiter nutzen fertige Gemische.
Datei:Velp-thermitewelding-1.jpg|In einem Reaktionsgefäß wird das flüssige Eisen erzeugt.
Datei:Railphoto.jpg|Nach dem Entfernen der Gussform glüht das Eisen noch.
Datei:Geschweisster schienenstoss.jpeg|Nach dem Erkalten des Eisen wird die Oberfläche geglättet.
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Wichtig, das die Reaktion überhaupt startet und dann richtig abläuft, ist das richtige Verhältnis der zwei Edukte Eisenoxid und Aluminium.
== Fett oder mager - Wer zündet besser? ==
Motorsportfreunde werden wissen, was mit fett und mager gemeint ist, denn damit werden bestimmte Gemischverhältnisse bei explosionsfähigen Gemischen bezeichnet. Im Falle des Motors geht es darum, dass der Treibstoff (z.B. Benzin) und Luft im richigen Verhältnis vorliegen müssen, damit das Gemisch überhaupt zünden kann. Dabei geht es bei der Luft natürlich vor allem um den enthaltenen Sauerstoff, der mit dem Treibstoff reagieren soll.


Man startet mit der Überlegung, welche Stoffe miteinander reagieren:
<center>[[Datei:Explosionsgrenzen.svg]]</center>


<center><math>Eisenoxid + Aluminium \longrightarrow Eisen + Aluminiumoxid</math></center>
Ist das Gemisch zu "mager", ist also zu wenig Treibstoff im Vergleich zur vorhandenen Luft/Sauerstoff enthalten, kann das Gemisch nicht explodieren. Viel hilft aber auch nicht immer, denn wenn man zu viel Treibstoff hat fehlt Sauerstoff und das Gemisch wird auch nicht explodieren. Dies bezeichnet man als "fettes Gemisch".


Da es von Eisen mehrere Oxide gibt, muss man wissen, welches davon entsteht. Beim Aluminium ist die Formel klar, Eisen liegt meist als Fe<sub>2</sub>O<sub>3</sub> vor. Nach dem Ausgleichen hat man diese Reaktionsgleichung:
Warum ist das so? Optimaler Weise ist es so, dass gerade so viele Teilchen vorhanden sind, so dass alle vollständig miteinander reagieren können. Ist von einer Teilchensorte zu viel da, so kann das dazu führen, dass die gleichen Teilchen aufeinander treffen und nicht miteinander reagieren können.


<center><math>Fe_2O_3 + 2 Al  \longrightarrow  2 Fe + Al_2O_3</math></center>
<center>[[File:Darstellung_Reaktion_bei_stöchiometrischem_Gemisch.svg|500px]]</center>


[[Kategorie:Stöchiometrie]][[Kategorie:Eisen]][[Kategorie:Reaktionsgleichungen]]
Natürlich muss man nicht immer ein so große Menge an Teilchen betrachten. Es reicht aus, wenn man die kleinstmögliche Anzahl betrachtet. Bei der Verbrennung von Methan würde so die optimale Reaktion im Teilchenmodell aussehen, wodurch sich auch gleich die Reaktionsgleichung in Symbolschreibweise ergibt.
 
<center>[[File:Combustion reaction of methane.jpg|400px]]</center>
 
Mit Hilfe der Massen der einzelnen Teilchen könnte man so bestimmen, welche Mengen an Methan und wieviel Sauerstoff zusammenkommen muss, damit die Reaktion optimal und damit am heftigsten abläuft. Die Berechnung kann auf ganz unterschiedlichem Wege geschehen.
 
== Wiederholung Symbolschreibweise und Reaktionsgleichungen ==
* Benennung von Verbindungen in Symbolschreibweise
* Aufstellen und Ausgleichen von Reaktionsgleichungen
 
== Grundlegende Themen zur Stöchiometrie ==
* [[Chemie Lexikon/Stöchiometrie - Berechnungen mit der Dichte|Berechnungen mit der Dichte]]
* [[Chemie Lexikon/Stöchiometrie - Berechnungen von Massenverhältnissen|Berechnungen von Massenverhältnissen]]
* [[Chemie Lexikon/Stöchiometrie - Satz von Avogadro|Satz von Avogadro]] - Berechnungen mit Gasvolumina
* [[Chemie Lexikon/Stöchiometrie - Einführung in die Stoffmenge und das Mol|Einführung in die Stoffmenge und das Mol]]
* [[Chemie Lexikon/Stöchiometrie - Berechnungen mit dem Mol|Berechnungen mit dem Mol]]
* Konztentrationen
 
* Downlaod "Gemischte Übungen"
* Übersichtsblatt mit den wichtigsten Formeln (sinnvoll ab Mol)
 
== Anwendungen der Stöchiometrie ==
* Titrationen
* Verdünnung von Säuren und Basen
* Reaktionen von Säuren mit Basen
* Berechnung von Teilchen in Glasvolumina (mit dem allgemeinen Gasgesetz)

Version vom 13. Februar 2018, 20:26 Uhr

Die Stöchiometrie (von gr. στοιχεῖον stoicheion „Grundstoff“ und μέτρον metron „Maß“) ist ein grundlegendes mathematisches Hilfsmittel in der Chemie. Aus der Kenntnis der beteiligten Stoffe mit ihren Summenformeln und in welchem Verhältnis sie miteinander reagieren, kann man rechnerisch stimmen, in welchem Mengenverhältnis Produkte miteinander zu welcher Menge an Edukten reagieren.

Grundlage dieser Berechnungen sind die Reaktionsgleichungen, bei denen man ja darauf achten muss, dass die Anzahl der beteiliegten Atome vor und nach der Reaktion richtig ist. Nun dann kann man die Reaktionsgleichung nutzen, um damit stöchiometrische Berechnungen durchzuführen.

Praktisch werden Reaktionen im Labor häufig „unstöchiometrisch“ durchgeführt, d.h. das mindestens einer der Edukte in ausreichend großen Mengen verwendet wird, weil damit die Ausbeute meist etwas erhöht wird. In vielen technischen Prozessen sind stöchiometrische Überlegungen aber sehr wichtig, wie wir an einem Beispiele zeigen wollen.

Fett oder mager - Wer zündet besser?

Motorsportfreunde werden wissen, was mit fett und mager gemeint ist, denn damit werden bestimmte Gemischverhältnisse bei explosionsfähigen Gemischen bezeichnet. Im Falle des Motors geht es darum, dass der Treibstoff (z.B. Benzin) und Luft im richigen Verhältnis vorliegen müssen, damit das Gemisch überhaupt zünden kann. Dabei geht es bei der Luft natürlich vor allem um den enthaltenen Sauerstoff, der mit dem Treibstoff reagieren soll.

Explosionsgrenzen.svg

Ist das Gemisch zu "mager", ist also zu wenig Treibstoff im Vergleich zur vorhandenen Luft/Sauerstoff enthalten, kann das Gemisch nicht explodieren. Viel hilft aber auch nicht immer, denn wenn man zu viel Treibstoff hat fehlt Sauerstoff und das Gemisch wird auch nicht explodieren. Dies bezeichnet man als "fettes Gemisch".

Warum ist das so? Optimaler Weise ist es so, dass gerade so viele Teilchen vorhanden sind, so dass alle vollständig miteinander reagieren können. Ist von einer Teilchensorte zu viel da, so kann das dazu führen, dass die gleichen Teilchen aufeinander treffen und nicht miteinander reagieren können.

Darstellung Reaktion bei stöchiometrischem Gemisch.svg

Natürlich muss man nicht immer ein so große Menge an Teilchen betrachten. Es reicht aus, wenn man die kleinstmögliche Anzahl betrachtet. Bei der Verbrennung von Methan würde so die optimale Reaktion im Teilchenmodell aussehen, wodurch sich auch gleich die Reaktionsgleichung in Symbolschreibweise ergibt.

Combustion reaction of methane.jpg

Mit Hilfe der Massen der einzelnen Teilchen könnte man so bestimmen, welche Mengen an Methan und wieviel Sauerstoff zusammenkommen muss, damit die Reaktion optimal und damit am heftigsten abläuft. Die Berechnung kann auf ganz unterschiedlichem Wege geschehen.

Wiederholung Symbolschreibweise und Reaktionsgleichungen

  • Benennung von Verbindungen in Symbolschreibweise
  • Aufstellen und Ausgleichen von Reaktionsgleichungen

Grundlegende Themen zur Stöchiometrie

  • Downlaod "Gemischte Übungen"
  • Übersichtsblatt mit den wichtigsten Formeln (sinnvoll ab Mol)

Anwendungen der Stöchiometrie

  • Titrationen
  • Verdünnung von Säuren und Basen
  • Reaktionen von Säuren mit Basen
  • Berechnung von Teilchen in Glasvolumina (mit dem allgemeinen Gasgesetz)