Otto Wels und Elementarteilchen und Radioaktiver Zerfall/Der Aufbau eines Atoms: Unterschied zwischen den Seiten

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Otto Wels (1873-1939) war ein deutscher Politiker der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), der vor allem bekannt geworden ist durch seine Rede gegen die Verabschiedung des sog. Ermächtigungsgesetzes („Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich“, 23.03.1933). <gallery>
Datei:Otto Wels.jpg|alt=Portrait Otto Wels (1915)|Portrait Otto Wels (1915)
Datei:Ottowelsportait.jpg|alt=Portrait Otto Wels (1924)|Portrait Otto Wels (1924)
</gallery>Die anwesenden 94 Mitglieder der SPD-Fraktion des Reichstages stimmten in der Sitzung vom 23.03.1933 geschlossen gegen das Gesetz. 26 Mitglieder der Fraktion waren bereits auf der Flucht oder in Haft, ebenso wie alle 81 Mitglieder der KPD-Fraktion.


Wels übernahm die Rolle des Redners und setzte sich damit besonders der Gefahr der Verfolgung und Inhaftierung durch die Nationalsozialisten aus. Er floh wenige Tage nach der Rede nach Prag. Später siedelte er nach Paris über, wo er 1929 an den Folgen eines Herzleidens starb. 
== Die Veränderung des Atommodells ==


[[Datei:Wels vs Hitler Reichstagsrede.ogg|alternativtext=Wels gegen Hitler zum Ermächtigungsgesetz|links|mini|0x0px]]
Schon im antiken Griechenland haben sich Philosophen Gedanken zum Aufbau der Materie gemacht. Aus dieser Zeit stammt der Begriff des Atoms. Er leitet sich vom griechischen "atomos" ab, was übersetzt etwa so viel wie "nicht spaltbar" bedeutet. Die alten Griechen sind früher also davon ausgegangen, dass Materie aus kleinsten Teilchen mit dem Namen Atom bestehen und dass diese Atome der Materie ihre Eigenschaften geben.  
Ein Teil der Rede von Otto Wels und die Antwort Hitlers sind als Tondokument erhalten.      


Den Gedanken der "Nichtspaltbarkeit" kann man verstehen, wenn man sich z.B. einen Eisenwürfel vorstellt, den man halbiert. Dann stellt man sich vor, wie man die Hälfte des Eisenwürfels erneut halbiert. So macht man immer wieder weiter. Nach den Gedanken der alten Griechen ist dieses Verfahren nicht unendlich lang weiterführbar, weil man irgendwann nur noch das **nicht spaltbare** kleinste Eisenteil, **das Eisenatom**, übrig hat.


[[Datei:Rede Otto Wels vor dem Reichstag am 23.03.1933.pdf|alternativtext=Rede|links|mini|142x142px|Rede]]
Etwa Zwei Jahrtausende später entdeckt der Physiker '''J. J. Thomson''' die negativ geladenen Elektronen, die um ein vielfaches kleiner sind als das Atom selbst. Außerdem gibt es Gründe zur Annahme, dass Elektronen Teil jedes Atoms sind. Das Bild der unteilbaren Atome ist erschüttert.
Die Rede von Otto Wels im Wortlaut finden Sie hier.
Es stellt sich eine Frage: _Wenn Atome insgesamt elektrisch neutral geladen sind, aber elektrisch negativ geladene Elektronen beinhalten, was für Teilchen existieren dann noch im Atom, um die negative Ladung auszugleichen?_
 
Das motivierte viele Physiker und ein neues Forschungsgebiet entstand. Sie versuchten, ein Modell für den Aufbau der Atome zu erstellen.
Ein erstes Modell kam von J. J. Thomson selbst. Er modellierte das Atom wie den Teig von Rosinenkuchen: ''Ein Atom sei laut Thomson ein Kügelchen gewesen, in dem Masse und positive Ladung gleichmäßig verteilt sind. In diesem Kügelchen eingebettet sind wie Rosinen im Kuchenteig die punktförmigen, negativ geladenen Elektronen''.  
 
Der Physiker Ernest Rutherford wollte 1911 das Modell Thomsons überprüfen. Dazu führte er seinen bekannten Streuversuch durch. Er wird auf der Skizze dargestellt.
In dem Versuch schoss er positiv geladene Alpha-Teilchen auf eine dünne Goldfolie. Um die Goldfolie herum war ein Schirm, auf dem detektiert wurde, wo die Alpha-Teilchen nach Durchdringen der Goldfolie ankamen.
 
== Simulation des Versuchs von Rutherford ==
Führe den Versuch Rutherfords in der Simulation durch.
'''Das Rosinenkuchenatom zeigt, wie der Versuch laufen würde, wenn Thomsons Modell stimmt. Das Rutherford-Atom zeigt, was bei dem Versuch wirklich beobachtet wurde.'''
https://phet.colorado.edu/sims/html/rutherford-scattering/latest/rutherford-scattering_all.html?locale=de
 
1) Beschreibe deine Beobachtung beim Rutherford-Atom, indem du den Satzanfängen das passende Ende zuordnest
 
{{Box
|Aufgaben 1.1: Beschreibe deine Beobachtung beim Rutherford-Atom, indem du den Satzanfängen das passende Ende zuordnest
 
}}
<div class="lueckentext-quiz">
Die meisten Alpha-Teilchen  '''bewegen sich unverändert weiter'''
 
Ein paar Alpha-Teilchen '''werden leicht abgelenkt'''
 
Wenige Alpha-Teilchen '''werden in ihre Herkunftsrichtung zurückgeworfen.''' </div>

Version vom 5. November 2023, 11:48 Uhr

Die Veränderung des Atommodells

Schon im antiken Griechenland haben sich Philosophen Gedanken zum Aufbau der Materie gemacht. Aus dieser Zeit stammt der Begriff des Atoms. Er leitet sich vom griechischen "atomos" ab, was übersetzt etwa so viel wie "nicht spaltbar" bedeutet. Die alten Griechen sind früher also davon ausgegangen, dass Materie aus kleinsten Teilchen mit dem Namen Atom bestehen und dass diese Atome der Materie ihre Eigenschaften geben.

Den Gedanken der "Nichtspaltbarkeit" kann man verstehen, wenn man sich z.B. einen Eisenwürfel vorstellt, den man halbiert. Dann stellt man sich vor, wie man die Hälfte des Eisenwürfels erneut halbiert. So macht man immer wieder weiter. Nach den Gedanken der alten Griechen ist dieses Verfahren nicht unendlich lang weiterführbar, weil man irgendwann nur noch das **nicht spaltbare** kleinste Eisenteil, **das Eisenatom**, übrig hat.

Etwa Zwei Jahrtausende später entdeckt der Physiker J. J. Thomson die negativ geladenen Elektronen, die um ein vielfaches kleiner sind als das Atom selbst. Außerdem gibt es Gründe zur Annahme, dass Elektronen Teil jedes Atoms sind. Das Bild der unteilbaren Atome ist erschüttert. Es stellt sich eine Frage: _Wenn Atome insgesamt elektrisch neutral geladen sind, aber elektrisch negativ geladene Elektronen beinhalten, was für Teilchen existieren dann noch im Atom, um die negative Ladung auszugleichen?_

Das motivierte viele Physiker und ein neues Forschungsgebiet entstand. Sie versuchten, ein Modell für den Aufbau der Atome zu erstellen. Ein erstes Modell kam von J. J. Thomson selbst. Er modellierte das Atom wie den Teig von Rosinenkuchen: Ein Atom sei laut Thomson ein Kügelchen gewesen, in dem Masse und positive Ladung gleichmäßig verteilt sind. In diesem Kügelchen eingebettet sind wie Rosinen im Kuchenteig die punktförmigen, negativ geladenen Elektronen.

Der Physiker Ernest Rutherford wollte 1911 das Modell Thomsons überprüfen. Dazu führte er seinen bekannten Streuversuch durch. Er wird auf der Skizze dargestellt. In dem Versuch schoss er positiv geladene Alpha-Teilchen auf eine dünne Goldfolie. Um die Goldfolie herum war ein Schirm, auf dem detektiert wurde, wo die Alpha-Teilchen nach Durchdringen der Goldfolie ankamen.

Simulation des Versuchs von Rutherford

Führe den Versuch Rutherfords in der Simulation durch. Das Rosinenkuchenatom zeigt, wie der Versuch laufen würde, wenn Thomsons Modell stimmt. Das Rutherford-Atom zeigt, was bei dem Versuch wirklich beobachtet wurde. https://phet.colorado.edu/sims/html/rutherford-scattering/latest/rutherford-scattering_all.html?locale=de

1) Beschreibe deine Beobachtung beim Rutherford-Atom, indem du den Satzanfängen das passende Ende zuordnest


Aufgaben 1.1: Beschreibe deine Beobachtung beim Rutherford-Atom, indem du den Satzanfängen das passende Ende zuordnest
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Die meisten Alpha-Teilchen bewegen sich unverändert weiter

Ein paar Alpha-Teilchen werden leicht abgelenkt

Wenige Alpha-Teilchen werden in ihre Herkunftsrichtung zurückgeworfen.