Landleben im Mittelalter und Historische Stichworte/Königsbote: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Königsboten''' (lat.: der missi dominici) wurden vom König aus seinen Vasallen gewählt. Ihre Hauptaufgabe war das Kontrollieren des Königsgutes, allerdings überbrachten sie auch Nachrichten zwischen den weltlichen (z.B. König) und geistlichern Herrschern (z.B. Papst) und sammelten Informationen für den König z.B. über seine Feinde oder seine Untertanen.
[[Datei:Landleben um 1470.jpg|miniatur|Landarbeit in einer Darstellung um 1470]]
== Dörfer im Mittelalter ==
Im [[Mittelalter]] war der größte Teil [[Europa]]s mit [[Wald]] bedeckt. Wenige Leute wohnten dort und auch die Moorgebiete waren kaum bewohnt. Es gab dort kaum Dörfer und so gut wie keine (!) [[Stadt|Städte]]. Die meisten Menschen lebten an Flüssen, wo es fruchtbaren Boden gab.


Ein Dorf bestand aus eingezäunten Gehöften mit je 2-3 Gebäuden (Wohnhaus und Ställe). In der Mitte des Dorfes befanden sich eine kleine Kirche, der Wohnturm des Dorfherrn, ein Backhaus und eine Scheune. Dort wurden die Abgaben der '''Bauern''' gelagert.
Sie waren für die Überwachung der Landsleute und die Durchführung der Befehle des Königs verantwortlich. Sie waren die Vertrauten des Königs und kontrollierten die Grafen.


== Die Behausung ==
Schon seit der Zeit der frühen Karolinger wurden die Königsboten regelmäßig ausgesandt. Im Jahr 802 richtete Karl der Große die ersten Missatsbezirke, also Bezirke, die die Königsboten verwalteten, in den Kernzonen der fränkischen Macht ein. Diese wurden mit den schon vorhandenen Verwaltungsbezirken (z.B. Grafschaften) verknüpft. Die Amtsinhaber erhielten von Karl dem Großen besondere Rechte.


Die Häuser im Mittelalter hatten eine einfache Bauart und es fiel nur wenig Tageslicht hinein. Es gab nur einen Raum zum Arbeiten, Wohnen und Schlafen. Die Einrichtung bestand aus einem Tisch, Bänken, Kisten und Strohsäcke zum Schlafen. Es gab ein offenes Feuer.  
Unter Karl dem Großen funktionierte dies gut, doch waren viele Adelige gegen dieses System, da die Königsboten höher gestellt waren als sie und ihnen somit Befehle erteilen konnten. Deshalb gab es im Jahrhundert immer weniger Königsboten, im 10. Jahrhundert gab es dann sogar gar keine mehr.


Das Vieh wohnte mit im Haus.
Quellen:


== Das Essen ==
*{{wpde|Königsbote|Königsbote}}
 
*http://www.michaelmaxwolf.de/mittelalter/frameset_mittelalter.htm
Ausreichend Essen war bei Bauern im Mittelalter keine Selbstverständlichkeit!! Es gab meistens grob gemahlenes Korn, woraus die Frauen Brei und Fladenbrot machten. An Früchten gab es Rüben, Kohl, Bohnen, Äpfel, Birnen, Pflaumen, Kirschen und Nüsse. Fleisch war sehr selten und man aß es meistens als Auflauf mit Gemüse.
*http://www.judithmathes.de/history/beamte.html#koenigsboten
 
== Die Familie ==
 
Es lebten meist nur zwei Generationen in einem Haus zusammen mit ledigen Verwandten, Knechten und Mägden. Nicht selten lebten die eigenen Eltern bzw. Großeltern nicht mehr (wegen frühem Tod). Es gab einen Hausherrn, der die Familienmitglieder beschützen sollte und sie vor Gericht vertrat. Die Familienmitglieder mussten ihm gegenüber gehorsam sein und Arbeit leisten. [[Altern|Alte Menschen]] wurden damals sehr geachtet. Wegen ihrer Lebenserfahrung galten sie als weise. Im Durchschnitt wurden Menschen nur 30 Jahre alt. Die Hälfte der Menschen starb schon im Kindesalter. Die Frauen waren die meiste Zeit schwanger. Sie überwachten die Vorräte, kümmerten sich um Haus und Vieh, schlachteten, pökelten und wursteten mit den Männern zusammen und halfen teilweise auch noch bei der Feldarbeit. Die Kinder halfen schon früh bei der Arbeit. Die Jungen und Mädchen wuchsen schnell zu Erwachsenen heran. Doch trotz der frühen Arbeitsbeteiligung wurde auch Spielzeug von Kindern gefunden.
 
== Krankheiten und Naturkatastrophen ==
 
Bei der [[Landwirtschaft]] gab es wenig Ernte. Die Waren waren auch nicht so lange haltbar. Gab es nun 1-2mal eine schlechte Ernte, brach eine Hungersnot aus. Aus Not aßen die Menschen Verdorbenes und starben früh.
 
1347 brachten Seefahrer die [[Pest]] (schwarzer Tod) aus [[Asien]] nach Europa. Dreck, Ratten und Flöhe trugen zur Ausbreitung bei. Ca. 1/3 der Bevölkerung starb.
 
Krankheiten versuchte man mit Heilkräutern zu heilen.
 
Außer Krankheiten gab es auch [[Naturkatastrophe]]n. Sie wurden in Chroniken festgehalten. Nach solchen Unwettern folgten oft schwere Hungersnöte, da manchmal ganze Dörfer Vieh und Saatgut verloren. Man versuchte sich mit Pferdeköpfen, Fratzen und Hufeisen vor den bösen Geistern zu schützen.
 
== Die Kleidung der Bauern ==
 
Die Kleidung der Bauern war sehr einfach. Sie bestand aus einem kurzen Kittel, einer Tunika mit weiten Ärmeln und Beinkleidern. Sie wurde von den Frauen hergestellt. Sie trugen Schuhe aus Rindsleder und manchmal einen Strohhut und/oder einen Mantel. Seit dem 12. Jh. gab es Kleidervorschriften, die den Bauern nur noch gedeckte Farben, z.B. schwarz und grau-blau, erlaubten.<ref><small>Allgemein galt: "Die Farbwahl war ein Unterscheidungskriterium zwischen den Ständen. Generalisierend lässt sich sagen, dass aufwändige, also teuer zu erzeugende Farben den höheren Ständen vorbehalten waren. Um diesen Unterscheidungsstatus aufrechtzuerhalten, aber auch um den Aufwand der Kleidung zu begrenzen, wurden immer wieder so genannte Kleiderordnungen verfasst."({{wpde|Kleidung_im_Mittelalter#Kleiderfarben|Kleidung im Mittelalter}}) Eine ausführliche Darstellung zur Kleidung im Mittelalter findet sich bei [http://www.kleio.org/de/geschichte/alltag/kap_II2.html kleio.org]. Dort heißt es u.a.: "Während für die Bauern mittlerweile schwarzes und graublaues "Zeug" vorgeschrieben war, durften sich außer den Adligen auch die Geistlichen an den farbenprächtigen Gewändern erfreuen, bis - ja bis ihnen im 13. Jh. dies strikt untersagt wurde." (Literaturangabe: Der Alltag im Mittelalter, 352 Seiten, mit 156 Bildern, ISBN 3-8334-4354-5, 2., überarbeitete Auflage)</small></ref>
 
== Literatur ==
# Giselher Birk, Vera Bittner, Rolf Brütting: ''Geschichte und Geschehen A2'', Ernst Klett Verlag (Schulbuch), S. 59-62
# Der Alltag im Mittelalter, ISBN 3-8334-4354-5, 2. Auflage
 
== Anmerkungen ==
<references/>
 
== Linkliste ==
 
* {{wpd|Geschichte der Landwirtschaft}}
 
== Siehe auch ==
* [[Stadt im Mittelalter]]
 
 
[[Kategorie:Mittelalter]]

Version vom 4. Mai 2007, 16:10 Uhr

Die Königsboten (lat.: der missi dominici) wurden vom König aus seinen Vasallen gewählt. Ihre Hauptaufgabe war das Kontrollieren des Königsgutes, allerdings überbrachten sie auch Nachrichten zwischen den weltlichen (z.B. König) und geistlichern Herrschern (z.B. Papst) und sammelten Informationen für den König z.B. über seine Feinde oder seine Untertanen.

Sie waren für die Überwachung der Landsleute und die Durchführung der Befehle des Königs verantwortlich. Sie waren die Vertrauten des Königs und kontrollierten die Grafen.

Schon seit der Zeit der frühen Karolinger wurden die Königsboten regelmäßig ausgesandt. Im Jahr 802 richtete Karl der Große die ersten Missatsbezirke, also Bezirke, die die Königsboten verwalteten, in den Kernzonen der fränkischen Macht ein. Diese wurden mit den schon vorhandenen Verwaltungsbezirken (z.B. Grafschaften) verknüpft. Die Amtsinhaber erhielten von Karl dem Großen besondere Rechte.

Unter Karl dem Großen funktionierte dies gut, doch waren viele Adelige gegen dieses System, da die Königsboten höher gestellt waren als sie und ihnen somit Befehle erteilen konnten. Deshalb gab es im Jahrhundert immer weniger Königsboten, im 10. Jahrhundert gab es dann sogar gar keine mehr.

Quellen: