Einführung in die Automatentheorie/2. Stunde und Weltgeschichte ab 1990: Unterschied zwischen den Seiten

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==Zustände und Übergänge==
Die '''Weltgeschichte ab 1990''' steht durch den [[Zusammenbruch des Ostblocks von 1989/90]] in einer neuen weltpolitischen Konstellation. Die zentralen Ereignisse danach waren der Angriff auf das {{wpde|Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA|World Trade Center 2001}} und die [[Finanzkrise ab 2007|Weltfinanzkrise ab 2007]].
Automaten kann man sich als eine Art "Maschine" vorstellen, die stur einem festgelegtem Schema folgt, so wie zum Beispiel eine Kaffeemaschine. Eine Kaffeemaschine kann sich in verschiedenen Zuständen befinden (warten,Kaffe kochen, Kaffee warm halten). Das festgelegte Schema sagt ihr, dass sie, wenn sie angeschaltet wird, Kaffee kochen soll. Wenn sie damit fertig ist, soll sie den Kaffee warm halten, solange, bis sie ausgeschaltet wird.<br>
Im Allgemeinen haben alle Automaten ein solches festes vorgegebenes Schema wie eine Kaffeemaschine.<br><br>


Wie wir bereits gesehen haben, setzt sich ein Automat aus Zuständen und Übergängen zusammen. Ein festgelegtes Schema gibt vor, wann ein Automat von einem Zustand in einen anderen übergeht.<br><br>
== Kurzdarstellung ==
Zunächst erschien es so, als könne die Beendigung des Kalten Krieges aufgrund allgemeiner Abrüstung zu einer Friedensdividende und zu allgemeiner Demokratisierung führen. Dabei herrschte angesichts der unumstrittenen Stellung der USA als einziger verbliebener Supermacht auch eine gewisse Einigkeit darüber, dass die wirtschaftliche Entwicklung von Deregulierung und [[Globalisierung]] geprägt sein sollte.<ref>vgl. ''Washington Consensus'' von 1990 und Umbau des GATT in die WTO mit stärkeren Kompetenzen, Zollabbau zu erzwingen, und die Kritik an dieser Politik durch attac (1998 gegründet) und u.a. den Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph E. Stiglitz in //wpd|Die Schatten der Globalisierung}} (2002).</ref> Jedoch das Auseinanderbrechen Jugoslawiens und mehr noch die {{wpd|Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA}} durch l-Qaida beendigten diese Friedenshoffnung. Die USA riefen einen weltweiten ''Krieg gegen den Terrorismus'' aus. Sie griffen 2001 {{wpde|Krieg in Afghanistan seit 2001|Afghanistan}}  und im März 2003 den Irak an. Es kam zu weiteren Terroranschlägen in Madrid (2004), in {{wpde|Terroranschläge am 7. Juli 2005 in London|London}} (2005) und in {{wpde|Anschläge am 26. November 2008 in Mumbai|Mumbai}} (2008).


{{Definition|Zu jedem Zeitpunkt befindet sich ein Automat in genau einem '''Zustand'''. '''Übergänge''' werden anhand einer '''Übergangsfunktion''' beschrieben. Eine Übergangsfunktion gibt an, mit welchem Zeichen von einem bestimmten Zustand in einen anderen gewechselt werden kann.}}
Russland kehrte unter Gorbatschows Nachfolger Boris Jelzin zu einer nationalistischeren Politik zurück, doch bereicherten sich {{wpde|Oligarch#Oligarchen_der_Ära_Jelzin|Wirtschaftsführer}} unverhältnismäßig, während ein großer Teil der Bevölkerung verarmte. Ab 2000 setzte Wladimir Putin mit diktatorischen Methoden die staatliche Autorität wieder durch, doch bei dem inneren Konflikt mit Tschetschenien ließ er schwere {{wpde|Zweiter_Tschetschenienkrieg#Menschenrechtssituation|Menschenrechtsverletzungen}} zu. Beim {{wpd|Kaukasus-Konflikt}} trat Russland deutlich als Hegemonialmacht auf. Auch nachdem Putin aus verfassungsrechtlichen Gründen als Staatspräsident von Dmitri Medwedew abgelöst wurde, blieb er als Ministerpräsident weiterhin der starke Mann.
<br><br>


Schauen wir uns hierzu nochmal den Parkscheinautomat an.
2004 nahm die [[Europäische Union]] 10 neue Mitglieder auf. Mit dem Vertrag von Lissabon von 2009<ref>unterzeichnet 2007, endgültig ratifiziert 1. Dezember 2009</ref> wurde die Struktur an die neue Situation angepasst, nachdem ein Verfassungsvertrag 2005 an Negativvoten bei Volksabstimmungen in Frankreich und den Niederlanden gescheitert war.  
[[Datei:Zeichnungen_4.jpeg|600px]]<br>
Beschriften wir die Zustände und Übergänge ein wenig anders, sieht das ganze so aus: <br>
[[Datei:Zeichnungen_6.jpeg|600px]]
<br>
Dieser Automat hat folgende Zustände:<br>


* z<sub>0</sub>: Der Automat wartet auf eine Eingabe. '''Wartezustnd'''
In den USA ging [[Barack Obama]], der erste schwarze Präsident, 2009 in deutlicher Abkehr von seinem Vorgänger George W. Bush zu einer kooperativen Außenpolitik über,<ref>Dafür wurde er 2009 mit dem Friedensnobelpreis geehrt. (>[http://nobelpeaceprize.org/en_GB/home/announce-2009/ The Norwegian Nobel Committee, 9. Oktober 2009: ''The Nobel Peace Prize for 2009''])</ref> und trieb die {{wpde|START#New_START|atomare Abrüstung}} voran. Innenpolitisch erzielte er 2010 mit seiner - aufgrund massiver Gegenwehr freilich verwässerten - {{wpde|Gesundheitssystem_der_Vereinigten_Staaten#Auswirkungen_der_Reform|Gesundheitsreform}} einen ersten und mit den Maßnahmen zur Regelung des Finanzmarktes<ref>[http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,706792,00.html spiegel.de: ''Schutzwall gegen die wilde Wall Street''] (Zugriff am 17. Juli 2010).</ref> einen zweiten Erfolg.


* z<sub>1</sub>: Der Automat merkt sich, wie viel Geld eingeworfen wurde.
Neben die {{wpd|G 8}} trat als  internationales Konsultationsforum die G 20, der neben anderen Schwellenländern insbesondere China und Indien angehörten. Diese gewannen bei Beratungen über die [[Finanzkrise ab 2007]] verstärkte Bedeutung<ref>2008 trafen in Washington erstmals die Staats- und Regierungschefs der Gruppe zusammen, wobei China und Indien, weil sie von der Krise weniger betroffen waren, eine stärkere Position hatten.</ref> und machten auch sonst immer häufiger als Großmächte ihre nationalen Interessen geltend, z.B. auch auf der {{wpd|UN-Klimakonferenz in Kopenhagen}} 2009, die deshalb und wohl auch aufgrund unzureichenden Engagements der USA scheiterte.<ref>"Als wesentlich für das Scheitern gilt die mangelnde Einigung zwischen China und den USA. Während der Konferenz versuchte Präsident Obama Zeitungsmeldungen zufolge, eine nächtliche Kompromissformulierung in direkten Verhandlungen mit dem chinesischen Premierminister Wen Jiabao zu erreichen und traf Wen in einer Runde mit den Regierungschefs von Indien, Brasilien und Südafrika an." ({{wpde|UN-Klimakonferenz in Kopenhagen#Konferenzverlauf|UN-Klimakonferenz in Kopenhagen}}) sieh [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-70327184.html Bericht über die Videoaufzeichnung einer entscheidenden Verhandlungsphase] Spiegel online 3. Mai 2010, abgerufen 17. Mai 2010</ref>


* z<sub>2</sub>: Der Automat druckt das Parkticket und gibt es aus.
== Daten ==
<poem>
'''1990'''
Wahlen in DDR, Währungsunion,
deutsche Einigung (3.10.) Major Premier (in Großbritannien)
Litauen selbständig,
KSE-Vertrag (über konventionelle Streitkräfte in Europa)
Irak besetzt Kuweit
'''1991 '''
Maastrichter Vertrag beschlossen, 
Krieg Serbien-Kroatien
Moskauer Putsch (19.8.) Zerfall der SU, Jelzin russ. Präsident, Gründung GUS (21.12.), START I (unterzeichnet)
2. Golfkrieg; Apartheid in Südafrika aufgehoben
'''1992'''
Krieg in Bosnien
Vertrag über offenen Himmel (unterzeichnet)
Umweltgipfel Rio,
Agenda 21
Nahrungsmittelhilfe in Somalia
'''1993'''
1.1. Maastrichter Vertrag in Kraft (EU)
Clinton Präsident,  russische Verfassungskrise  Verbot von C-Waffen, START II (unterz.)
UNO Kämpfe in Somalia, Israel.- paläst. Abkommen, Ruanda Bürgerkrieg
'''1994 '''
Herzog Bundespräsident der BRD
USA Intervention in Haiti, Partnerschaft für den Frieden
Israel.-jordan. Friedensvertrag; Bevölkerungskonferenz Kairo
'''1995'''
Österreich, Finnland u. Schweden in EU 
Friedensvertrag für Bosnien (Dayton; Paris)
Autonomieabkommen für Westjordanland, Ermordung Rabins (4.11.)
'''1996'''
Ifor-Einsatz der Bundeswehr
Jelzins Wiederwahl
'''1997  '''
Blair (GB), Jospin (Fkr.)
Partnerschaftsvertrag Rußland-NATO (Grundakte)
Hebronabkommen, Bürgerkrieg in Zaire
'''1998'''
Friedensregelung für Nordirland (10.4.)
Rot-grüne Koalition in BRD (Schröder-Fischer)
7.5. Daimler-Chrysler-Fusion vereinbart
'''1999 '''
Rücktritt Lafontaines (11.3.), CDU Parteispendenaffäre in BRD
Kosovo-Friedenskonferenz
März: 1. Osterweiterung der NATO (Polen, Tschechien, Ungarn) NATO-Angriff auf Serbien (24.3.)
Wahlen zum europäischen Parlament
UNO in Ost-Timor
6 Mrd. Menschen auf der Erde
'''2000'''
Sturz von Milosevic (Serbien)
Putin, Präsident Russlands, 
Bush junior, Präsident der USA
'''2001'''
11.9. Terrorangriff auf New York u. Washington
7.10. US-Angriff auf Afghanistan
'''2002''' 
Einführung des Euro-Bargelds
Wiederwahl Chirac, Rücktritt Jospin; Wiederwahl Schröder
USA-Russland Kooperation
Bundeswehr in Afghanistan
Indien-Pakistan-Konflikt
'''2003'''
Berlusconiskandal , Ermordung der schwedischen Außenministerin Lindh
Uneinigkeit in SR über Irak
19.3. Angriff der USA auf Irak (3. Golfkrieg)
'''2004 '''
Köhler Bundespräsident, 
große EU-Erweiterung, Terroranschläge in Spanien
Bundeswehreinsatz im Sudan 
2. Nato-Osterweiterung, Köhler Rücktritt von IWF, Wiederwahl Bushs,
Krise und Wahl in Ukraine , Juschtschenko Präsident
US-Besatzungsherrschaft und Folter im Irak, Völkermord im Sudan, Arafat (Tod)
26.12. Erdbeben im Indischen Ozean
'''2005'''
Visa-Affäre um Fischer, 19.4. Benedikt XVI. gewählt, 29.5. Frankreich gegen EU-Verfassung,                            7.7. Terroranschlag in London ; 18.9. BRD-Wahlen;        4.10. EU Beitrittsgespräche mit Türkei u. Kroatien; Unruhen in Frankreich (ab 27.10.), Merkel Kanzlerin einer Großen Koalition
Sept. Hurrikankatastrophe in New Orleans (USA)
30.1. Wahlen im Irak
8.10. Erdbeben in Pakistan 30 000 Tote
'''2006'''
Proteste gegen Mohammed-Karikaturen. I: Prodi neuer Minsiterpräsident;
Nordkorea Atomtest
Kongowahlen, Libanonkrieg, Ban Ki Moon wird UNO-Generalsekretär
'''2007'''
Deutsche EU-Ratspräsidentschaft; G8-Gipfel Heiligendamm
Bulgarien u. Rumänien werden 26. und 27. Mitglied der EU.
Sarkozy Sieger der Präsidentschaftswahlen in Frankreich,
Gordon Brown Premier in GB.
USA Subprimekrise
Hamas erobert  gegen Fatah Gazastreifen; Ban Ki Moon  UNO-Generalsekretär
4. Weltklimabericht
Friedensnobelpreis für Al Gore und den Weltklimarat (IPCC).
Proteste in Myanmar
Ermordung von  Benazir Bhutto
'''2008'''
Finanzkrise in Europa
Medwedew russ. Präsident
russ-georgischer Krieg
Weltfinanzkrise
Proteste in Tibet
Olympische Spiele in Peking
'''2009'''
Schuldenkrise Griechenland
Obama US-Präsident
'''2010'''
23. April: Griechenland bittet um Finanzhilfe, um Staatsbankrott zu verhindern
April bis August {{wpde|Ölpest im Golf von Mexiko 2010|Ölpest im Golf von Mexiko}}
30. Juni: Wulff Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland
August: Volksrepublik China erreicht Platz zwei der wirtschaftsstärksten Nationen der Welt.<ref>[http://www.stern.de/wirtschaft/news/auf-der-ueberholspur-china-ist-jetzt-zweitgroesste-wirtschaftsmacht-hinter-usa-1593933.html stern.de: ''Auf der Überholspur - China ist jetzt zweitgrößte Wirtschaftsmacht hinter USA''] (Zugriff am 17. August 2010).</ref>
19.8. Sieben Jahre nach der Invasion verlassen die letzten US-Kampftruppen den [[Irak]].<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,712502,00.html spiegel.de:''US-Abzug aus dem Irak - "Die Tore zur Hölle stehen weit offen"''] (Zugriff am 19. August 2010).</ref>
mehrfache Veröffentlichungen von US-Dokumenten durch {{wpd|Wikileaks}}
</poem>


<br>Außerdem hat der Automat folgende Übergänge:<br>
== Zur Behandlung im Unterricht ==
Oft wird es genügen, wenn die Lehrkraft sich klarmacht, dass Schülerinnen und Schüler die meisten dieser Ereignisse nicht politisch bewusst miterlebt haben, und deshalb diese Ereignisse, wenn sie erwähnt werden, kommentieren lässt.


* v<sub>1</sub>: Geld wird eingeworfen.<br> => Der Automat wechselt von z<sub>0</sub> nach z<sub>1</sub>.
Andere Möglichkeiten:
* Ausgabe der Daten an alle und Aufgabe an Arbeitsgruppen, für ein bis drei Jahre die Jahresweltgeschichte zu schreiben
* Aufforderung, die hier vorliegenden Ereignisse zu verlinken
* prüfen lassen, welche Ereignisse weggelassen werden können, welche ergänzt werden sollten.
* die obige Kurzdarstellung ergänzen und den neuen Text verlinken lassen


* v<sub>2</sub>: Es wird mehr Geld eingeworfen. <br> => Der Automat bleibt in z<sub>1</sub> und zählt die Minuten.
== Anmerkungen ==
<references/>


* v<sub>3</sub>: Der Knopf "Parkschein ausgeben" wird gedrückt. <br> => Der Automat wechselt in z<sub>2</sub>.
== Linkliste ==
* {{wpde|Menschheitsgeschichte#Seit_dem_Zusammenbruch_des_Ostblocks|Menschheitsgeschichte seit dem Zusammenbruch des Ostblocks}} mit Links
* [http://www.fontanefan.de/Fontanefan/TabellezurGeschichtenach1945.htm Tabelle zur Weltgeschichte seit 1945] mit Links


* v<sub>4</sub>: Der Parkschein wird entnommen. <br> => Der Automat wechselt zurück in den Zustand z<sub>0</sub>.
== Siehe auch ==


<br>
* [[Europäische Geschichte ab 1990]]
Diese Abstraktion hat den Vorteil, dass nun eine gewisse Vergleichbarkeit mit anderen Automaten geschaffen wird und so generelle Aussagen und allgemeine Betrachtungen möglich sind.




:{{Arbeiten|NUMMER=2.1|ARBEIT=
[[Kategorie:20. Jahrhundert]]
 
[[Kategorie:21. Jahrhundert]]
Eine einfache Supermarktkasse funktioniert folgendermaßen:<br>
[[Kategorie:Geschichte]]
 
* Wird ein Preis eingegeben, addiert die Kasse diesem zum Gesamtpreis.
 
* Drückt jemand auf die Taste "Kassieren", wird der Gesamtpreis angezeigt und die Geldlade geöffnet.
 
* Wird die Geldlade geschlossen, wartet die Kasse darauf, dass erneut ein Preis eingegeben wird.
[[Datei:Zeichnungen_6.jpeg|300px]]
<br>
Ordne die verschiedenen Zustände der Kasse und die Aktionen des Kassenbetreibers den Zuständen und Übergängen der Skizze zu.<br>
}}
<div class="zuordnungs-quiz">
 
{|
| z<sub>0</sub> || Die Kasse wartet auf die Eingabe eines Preises 
|-
| z<sub>1</sub> || Ein Preis wurde eingegeben || und der Knopf "Kassieren" wurde allerdings noch nicht gedrückt
|-
| z<sub>2</sub> || Der Gesamtpreis wird angezeigt || und die Geldlade ist geöffnet     
|-
| v<sub>1</sub> || Der erste Preis eines Artikels wird eingegeben
|-
| v<sub>2</sub> || Ein weiterer Preis wird eingeben
|-
| v<sub>3</sub> || Der Knopf "Kassieren" wird gedrückt
|-
| v<sub>4</sub> || Die Geldlade wird geschlossen
|}
 
</div>
 
==Besondere Zustände==
Auf den Zustand mit dem Startpfeil sind wir ja schon eingegangen, dieser Zustand heißt '''Startzustand'''. <br>
Jeder andere Zustand hat noch einen anderen "besonderen" Zustand, einen '''Endzustand'''. der Endzustand wird im Allgemeinen durch einen doppelten Kreis gekennzeichnet. '''Ein Automat''' kann auch '''mehrere''' Endzustände haben. Dazu aber später mehr.<br>
In unserem Beispiel ist der Startzustand gleich dem Endzustand.<br>
[[Datei:Zeichnungen_7.jpeg|300px]]
 
==Eingaben==
Ein Automat reagiert auf Aktionen. So wechselt der Parkscheinautomat zum Beispiel beim Einwurf von einer Geldmünze den Zustand. Eine Folge von Aktionen wird '''Eingabe''' genannt. So ist z.B. [20 ct - 10ct - 10ct - 20ct - Tickettaste drücken - Ticket entnehmen] eine Eingabe.<br>
Ein Automat verarbeitet eine Eingabe, indem er die einzelnen Aktionen der Reihe nach betrachtet und entsprechend reagiert.
<br>'''Reagieren''' heißt hier: <br>
Der Automat sucht einen Übergang, der vom aktuellen Zustand ausgeht und mit der Aktion, die an der Reihe ist, beschriftet ist.
<br><br>
Eingaben können unterschiedlich aussehen, es können sowohl Folgen von Zahlen, Wörtern, Zeichen oder Buchstaben sein. Bei realen Automaten sind dies Knöpfe, Münzen, Auswahltasten usw.
<br>
Um Automaten strukturiert und übersichtlich darstellen zu können, verwendet man oft Kürzel an den Übergängen. Diese Standardisierung ermöglicht uns außerdem die Analyse der Eigenschaften von Automaten.
<br><br>
 
:{{Arbeiten|NUMMER=2.2|ARBEIT=
Betrachte folgenden Automaten. <br>
[[Datei:Zeichnungen_8.jpeg|300px]]<br>
Fülle den Lückentext aus.
<div class="lueckentext-quiz">
Start bei '''z0'''.<br />
Wechsel von '''z0''' nach '''z2''' mit '''c'''.<br />
Wechsel von '''z2''' nach '''z3''' mit '''a'''.<br />
Der Automat bleibt im Zustand '''z3''' mit '''a'''.<br />
Nach der Eingabe '''caa''' befindet sich der Automat also in Zustand '''z3'''.<br /><br />
Die Eingabe bbb hingegen kann der Automat nicht verarbeiten, da es vom Zustand '''z2''' aus keinen Übergang gibt, der mit '''b''' markiert ist.
</div>
 
}}
 
 
:{{Arbeiten|NUMMER=2.3|ARBEIT=
Betrachte den Automaten aus Aufgabe 2.2. <br>
Gegeben sind verschiedene Eingaben. Setze in die entsprechenden Lücken die passenden Zustände ein (z.B. "z0-z1-z2" oder schreibe "kein Endzustand". Du must deine Antwort genau so eingeben wie hier im Beispiel, nur ohne die Anführungszeichen).
<quiz>
{ Fülle die Lücken!
| type="{}" }
bbaaa { z0-z1-z2-z3-z3-z3 } <br>
aa { z0-z3-z3 }<br>
aab { kein Endzustand }<br>
caaaa { z0-z2-z3-z3-z3-z3 }
</quiz>
 
}}
 
 
Wie bereits erwähnt, können Eingaben sehr unterschiedlich sein. Deswegen ist es nötig, zu jedem Automaten anzugeben, aus welchen "Buchstaben" die "Sprache" besteht, die er versteht.<br>
Die Menge dieser "Buchstaben" wird '''Eingabealphabet''' genannt. So ist das Eingabealphabet des Automaten aus dem Beispiel oben {a,b,c}.<br>
Das Eingabealphabet muss natürlich nicht aus wirklichen Buchstaben bestehen, es kann genauso aus den ganzen Wörtern, Sätzen oder Zahlen bestehen.<br><br>
 
{{Definition|Das '''Eingabealphabet''' eines Automaten, ist die Menge an Zeichen, Wörtern oder Symbolen, auf die der Automat reagieren kann.}}
<br><br>
 
==Übungsaufgaben==
:{{Arbeiten|NUMMER=2.4|ARBEIT=
<quiz>
{ Fülle folgenden Lückentest aus!
| type="{}" }
Ein Automat setzt sich aus { Zuständen } und { Übergängen } zusammen. Dabei hat jeder Automat zwei besondere Zustände: Einen { Startzustand } und mindestens einen { Endzustand }. Der Startzustand wird stets mit einem { Pfeil } gekennzeichnet. Die Endzustände werden durch einen { doppelten Kreis } markiert. <br>
Ein festgelegtes Schema gibt vor, wann ein Automat von einem { Zustand } in einen anderen { Zustand } übergeht. Allgemein sagt man, dass der Automat eine { Eingabe } aus dem { Eingabealphabet } verarbeitet. </quiz>
 
}}
 
:{{Arbeiten|NUMMER=2.5|ARBEIT=
Versuche einen Lachautomaten mit dem Eingabealphabet {h,a} zu konstruieren, der nur die Eingaben '''ha''', '''haha''', '''hahaha''' usw. akzeptiert.
 
}}
 
:{{Arbeiten|NUMMER=2.6|ARBEIT=
Versuche einen Automaten mit dem Eingabealphabet {a,b} zu konstruieren, der nur die Eingaben '''aaab''', '''aaabaaab''', '''aaabaaabaaab''' usw. akzeptiert.
 
}}
 
 
{{SORTIERUNG:{{SUBPAGENAME}}}}
[[Kategorie:Einführung in die Automatentheorie]]

Version vom 29. Dezember 2010, 13:04 Uhr

Die Weltgeschichte ab 1990 steht durch den Zusammenbruch des Ostblocks von 1989/90 in einer neuen weltpolitischen Konstellation. Die zentralen Ereignisse danach waren der Angriff auf das World Trade Center 2001Wikipedia-logo.png und die Weltfinanzkrise ab 2007.

Kurzdarstellung

Zunächst erschien es so, als könne die Beendigung des Kalten Krieges aufgrund allgemeiner Abrüstung zu einer Friedensdividende und zu allgemeiner Demokratisierung führen. Dabei herrschte angesichts der unumstrittenen Stellung der USA als einziger verbliebener Supermacht auch eine gewisse Einigkeit darüber, dass die wirtschaftliche Entwicklung von Deregulierung und Globalisierung geprägt sein sollte.[1] Jedoch das Auseinanderbrechen Jugoslawiens und mehr noch die Vorlage:Wpd durch l-Qaida beendigten diese Friedenshoffnung. Die USA riefen einen weltweiten Krieg gegen den Terrorismus aus. Sie griffen 2001 AfghanistanWikipedia-logo.png und im März 2003 den Irak an. Es kam zu weiteren Terroranschlägen in Madrid (2004), in LondonWikipedia-logo.png (2005) und in MumbaiWikipedia-logo.png (2008).

Russland kehrte unter Gorbatschows Nachfolger Boris Jelzin zu einer nationalistischeren Politik zurück, doch bereicherten sich WirtschaftsführerWikipedia-logo.png unverhältnismäßig, während ein großer Teil der Bevölkerung verarmte. Ab 2000 setzte Wladimir Putin mit diktatorischen Methoden die staatliche Autorität wieder durch, doch bei dem inneren Konflikt mit Tschetschenien ließ er schwere MenschenrechtsverletzungenWikipedia-logo.png zu. Beim Vorlage:Wpd trat Russland deutlich als Hegemonialmacht auf. Auch nachdem Putin aus verfassungsrechtlichen Gründen als Staatspräsident von Dmitri Medwedew abgelöst wurde, blieb er als Ministerpräsident weiterhin der starke Mann.

2004 nahm die Europäische Union 10 neue Mitglieder auf. Mit dem Vertrag von Lissabon von 2009[2] wurde die Struktur an die neue Situation angepasst, nachdem ein Verfassungsvertrag 2005 an Negativvoten bei Volksabstimmungen in Frankreich und den Niederlanden gescheitert war.

In den USA ging Barack Obama, der erste schwarze Präsident, 2009 in deutlicher Abkehr von seinem Vorgänger George W. Bush zu einer kooperativen Außenpolitik über,[3] und trieb die atomare AbrüstungWikipedia-logo.png voran. Innenpolitisch erzielte er 2010 mit seiner - aufgrund massiver Gegenwehr freilich verwässerten - GesundheitsreformWikipedia-logo.png einen ersten und mit den Maßnahmen zur Regelung des Finanzmarktes[4] einen zweiten Erfolg.

Neben die Vorlage:Wpd trat als internationales Konsultationsforum die G 20, der neben anderen Schwellenländern insbesondere China und Indien angehörten. Diese gewannen bei Beratungen über die Finanzkrise ab 2007 verstärkte Bedeutung[5] und machten auch sonst immer häufiger als Großmächte ihre nationalen Interessen geltend, z.B. auch auf der Vorlage:Wpd 2009, die deshalb und wohl auch aufgrund unzureichenden Engagements der USA scheiterte.[6]

Daten

1990
Wahlen in DDR, Währungsunion,
deutsche Einigung (3.10.) Major Premier (in Großbritannien)
Litauen selbständig,
KSE-Vertrag (über konventionelle Streitkräfte in Europa)
Irak besetzt Kuweit
1991
Maastrichter Vertrag beschlossen,
Krieg Serbien-Kroatien
Moskauer Putsch (19.8.) Zerfall der SU, Jelzin russ. Präsident, Gründung GUS (21.12.), START I (unterzeichnet)
2. Golfkrieg; Apartheid in Südafrika aufgehoben
1992
Krieg in Bosnien
Vertrag über offenen Himmel (unterzeichnet)
Umweltgipfel Rio,
Agenda 21
Nahrungsmittelhilfe in Somalia
1993
1.1. Maastrichter Vertrag in Kraft (EU)
Clinton Präsident, russische Verfassungskrise Verbot von C-Waffen, START II (unterz.)
UNO Kämpfe in Somalia, Israel.- paläst. Abkommen, Ruanda Bürgerkrieg
1994
Herzog Bundespräsident der BRD
USA Intervention in Haiti, Partnerschaft für den Frieden
Israel.-jordan. Friedensvertrag; Bevölkerungskonferenz Kairo
1995
Österreich, Finnland u. Schweden in EU
Friedensvertrag für Bosnien (Dayton; Paris)
Autonomieabkommen für Westjordanland, Ermordung Rabins (4.11.)
1996
Ifor-Einsatz der Bundeswehr
Jelzins Wiederwahl
1997
Blair (GB), Jospin (Fkr.)
Partnerschaftsvertrag Rußland-NATO (Grundakte)
Hebronabkommen, Bürgerkrieg in Zaire
1998
Friedensregelung für Nordirland (10.4.)
Rot-grüne Koalition in BRD (Schröder-Fischer)
7.5. Daimler-Chrysler-Fusion vereinbart
1999
Rücktritt Lafontaines (11.3.), CDU Parteispendenaffäre in BRD
Kosovo-Friedenskonferenz
März: 1. Osterweiterung der NATO (Polen, Tschechien, Ungarn) NATO-Angriff auf Serbien (24.3.)
Wahlen zum europäischen Parlament
UNO in Ost-Timor
6 Mrd. Menschen auf der Erde
2000
Sturz von Milosevic (Serbien)
Putin, Präsident Russlands,
Bush junior, Präsident der USA
2001
11.9. Terrorangriff auf New York u. Washington
7.10. US-Angriff auf Afghanistan
2002
Einführung des Euro-Bargelds
Wiederwahl Chirac, Rücktritt Jospin; Wiederwahl Schröder
USA-Russland Kooperation
Bundeswehr in Afghanistan
Indien-Pakistan-Konflikt
2003
Berlusconiskandal , Ermordung der schwedischen Außenministerin Lindh
Uneinigkeit in SR über Irak
19.3. Angriff der USA auf Irak (3. Golfkrieg)
2004
Köhler Bundespräsident,
große EU-Erweiterung, Terroranschläge in Spanien
Bundeswehreinsatz im Sudan
2. Nato-Osterweiterung, Köhler Rücktritt von IWF, Wiederwahl Bushs,
Krise und Wahl in Ukraine , Juschtschenko Präsident
US-Besatzungsherrschaft und Folter im Irak, Völkermord im Sudan, Arafat (Tod)
26.12. Erdbeben im Indischen Ozean
2005
Visa-Affäre um Fischer, 19.4. Benedikt XVI. gewählt, 29.5. Frankreich gegen EU-Verfassung, 7.7. Terroranschlag in London ; 18.9. BRD-Wahlen; 4.10. EU Beitrittsgespräche mit Türkei u. Kroatien; Unruhen in Frankreich (ab 27.10.), Merkel Kanzlerin einer Großen Koalition
Sept. Hurrikankatastrophe in New Orleans (USA)
30.1. Wahlen im Irak
8.10. Erdbeben in Pakistan 30 000 Tote
2006
Proteste gegen Mohammed-Karikaturen. I: Prodi neuer Minsiterpräsident;
Nordkorea Atomtest
Kongowahlen, Libanonkrieg, Ban Ki Moon wird UNO-Generalsekretär
2007
Deutsche EU-Ratspräsidentschaft; G8-Gipfel Heiligendamm
Bulgarien u. Rumänien werden 26. und 27. Mitglied der EU.
Sarkozy Sieger der Präsidentschaftswahlen in Frankreich,
Gordon Brown Premier in GB.
USA Subprimekrise
Hamas erobert gegen Fatah Gazastreifen; Ban Ki Moon UNO-Generalsekretär
4. Weltklimabericht
Friedensnobelpreis für Al Gore und den Weltklimarat (IPCC).
 Proteste in Myanmar
Ermordung von Benazir Bhutto
2008
Finanzkrise in Europa
Medwedew russ. Präsident
russ-georgischer Krieg
Weltfinanzkrise
Proteste in Tibet
Olympische Spiele in Peking
2009
Schuldenkrise Griechenland
Obama US-Präsident
2010
23. April: Griechenland bittet um Finanzhilfe, um Staatsbankrott zu verhindern
April bis August Ölpest im Golf von MexikoWikipedia-logo.png
30. Juni: Wulff Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland
August: Volksrepublik China erreicht Platz zwei der wirtschaftsstärksten Nationen der Welt.[7]
19.8. Sieben Jahre nach der Invasion verlassen die letzten US-Kampftruppen den Irak.[8]
mehrfache Veröffentlichungen von US-Dokumenten durch Vorlage:Wpd

Zur Behandlung im Unterricht

Oft wird es genügen, wenn die Lehrkraft sich klarmacht, dass Schülerinnen und Schüler die meisten dieser Ereignisse nicht politisch bewusst miterlebt haben, und deshalb diese Ereignisse, wenn sie erwähnt werden, kommentieren lässt.

Andere Möglichkeiten:

  • Ausgabe der Daten an alle und Aufgabe an Arbeitsgruppen, für ein bis drei Jahre die Jahresweltgeschichte zu schreiben
  • Aufforderung, die hier vorliegenden Ereignisse zu verlinken
  • prüfen lassen, welche Ereignisse weggelassen werden können, welche ergänzt werden sollten.
  • die obige Kurzdarstellung ergänzen und den neuen Text verlinken lassen

Anmerkungen

  1. vgl. Washington Consensus von 1990 und Umbau des GATT in die WTO mit stärkeren Kompetenzen, Zollabbau zu erzwingen, und die Kritik an dieser Politik durch attac (1998 gegründet) und u.a. den Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph E. Stiglitz in //wpd|Die Schatten der Globalisierung}} (2002).
  2. unterzeichnet 2007, endgültig ratifiziert 1. Dezember 2009
  3. Dafür wurde er 2009 mit dem Friedensnobelpreis geehrt. (>The Norwegian Nobel Committee, 9. Oktober 2009: The Nobel Peace Prize for 2009)
  4. spiegel.de: Schutzwall gegen die wilde Wall Street (Zugriff am 17. Juli 2010).
  5. 2008 trafen in Washington erstmals die Staats- und Regierungschefs der Gruppe zusammen, wobei China und Indien, weil sie von der Krise weniger betroffen waren, eine stärkere Position hatten.
  6. "Als wesentlich für das Scheitern gilt die mangelnde Einigung zwischen China und den USA. Während der Konferenz versuchte Präsident Obama Zeitungsmeldungen zufolge, eine nächtliche Kompromissformulierung in direkten Verhandlungen mit dem chinesischen Premierminister Wen Jiabao zu erreichen und traf Wen in einer Runde mit den Regierungschefs von Indien, Brasilien und Südafrika an." (UN-Klimakonferenz in KopenhagenWikipedia-logo.png) sieh Bericht über die Videoaufzeichnung einer entscheidenden Verhandlungsphase Spiegel online 3. Mai 2010, abgerufen 17. Mai 2010
  7. stern.de: Auf der Überholspur - China ist jetzt zweitgrößte Wirtschaftsmacht hinter USA (Zugriff am 17. August 2010).
  8. spiegel.de:US-Abzug aus dem Irak - "Die Tore zur Hölle stehen weit offen" (Zugriff am 19. August 2010).

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Siehe auch