Schildern und Anwendungsbezogene Extremwertaufgaben: Unterschied zwischen den Seiten

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Main>Joerg Stadlinger
 
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{{Lernpfad-M|Üben, Anwenden und Veranschaulichung von Extremwertaufgaben an anwendungsbezogenen Beispielen.
==Basiswissen==
*'''Zeitbedarf:''' eine Unterrichtsstunde/mehrere Unterrichtsstunden
{{Box|Bei einer Schilderung|
*'''Material:''' Stift und Papier, Konzentration
geht es darum, Stimmungsbilder zu vermitteln. Nicht-alltägliche Situationen sollen so dargestellt werden, wie sie auf den Beobachter wirken. Dieser Beobachter steht jedoch nicht außerhalb der Ereignisse, sondern mittendrin. Er erlebt und empfindet diese Situation selbst. Darum sind Schilderungen im Allgemeinen in der Ich-Perspektive verfasst.
}}


Die Darstellungsweise ist also subjektiv und zielt darauf ab, bei Lesern oder Hörern jene Empfindungen und Gefühle auszulösen, die der Ich-Erzähler selbst erlebt oder schon einmal erlebt hat.
{{Kurzinfo-1|M-digital}}


Das ist nicht einfach! Es erfordert Beobachtungsgabe, Einfühlungsvermögen und einen geübten Umgang mit Sprache.
= Extremwertaufgaben in der Anwendung =
[[Bild:einführungsgrafik4.png|left]]
Als Extremwert einer Funktion wird derjenige Wert bezeichnet, der innerhalb eines gewissen Bereichs größer ('''Maximum''') bzw. kleiner ('''Minimum''') als alle anderen Werte in diesem Bereich ist. Hierbei wird noch zwischen einem '''lokalen''' und einem '''globalen''' Extremwert unterschieden. Global ist der Extremwert dann, wenn er der größte bzw. kleinste Wert im '''gesamten''' Definitionsberich ist, im anderen Fall ist es ein lokaler Extremwert.


Einige Beispiele für solche Schilderungen:
- die Stimmung in der Klasse vor einer wichtigen Klassenarbeit
- die Vorfreude auf den eigenen Geburtstag
- die Hoffnungen und Befürchtungen vor einem Fußball-Spiel
- ein Gewitter liegt in der Luft
- vor und während dem ersten Flug
Diese Beispiele zeigen, dass Stimmungen dann besonders intensiv sind, wenn ein wichtiges Ereignis zwar noch nicht eingetreten ist, aber kurz bevor steht.


Zwischen "schildern", "beschreiben" und "berichten" besteht also ein wichtiger Unterschied:
'''Formal ist er folgendermaßen definiert:'''


Wenn z.B. ein Polizist einen Zeugen auffordert, einen Tathergang zu "schildern", dann meint er eigentlich: Schildern Sie Ihre Eindrücke von der Situation oder von dem Verhalten einer Person.
Es sei <math> U \subseteq\mathbb R </math> eine Teilmenge der Reellen Zahlen (z.B. ein Intervall) und <math> f\colon U\to\mathbb R </math> eine Funktion.
Demgegenüber werden Sachverhalte und Vorgänge "beschrieben" oder von ihnen wird "berichtet".
|Hervorhebung1}}


==Übungen==
===Sammeln und ordnen===
Zum Beispiel "Vor dem großen Auftritt":
  1. die Situation: Noch zehn Minuten, bis ..., alles ist gerichtet/aufgestellt/in Erwartung ..., es fehlt nur ...
  2. die allgemeine Stimmung: alles ist nervös, läuft durcheinander, übt noch einmal, manche geben sich gelassen
  3. meine Stimmungen:
    - Körpergefühl: feuchte Finger, Beklemmung,
    - Ängste: Was passiert wenn ..., wie kommt das bei ... an ... , wieso habe ich ...
            das mache ich nie wieder, hoffentlich bald vorbei
    - Hoffnungen: ich bin gut vorbereitet, wir haben viel geprobt, wenn's gut geht, dann ... ,
  4. Das Ereignis: es ist so weit, jetzt muss ich / darf ich endlich ...
  5. Der Schlusssatz


===Wortschatz===
f hat an der Stelle <math> x_0\in U </math>
Vorbereitung einer Schilderung durch eine Wortsammlung am Beispiel "Am MEER bei Tag/Nacht/Sturm":


  Substantive      Verben      Adjektive        Wortverbindungen
* ein lokales Minimum, wenn es ein Intervall <math> I = (a,b) </math> gibt, das <math> x_0 </math> enthält, so dass <math> f(x_0)\leq f(x) </math> für alle <math> x\in I\cap U </math> gilt;
-------------------------------------------------------------------
Wogen            schäumen    blau/grün/braun  Möven kreischen
Gischt            brausen      ohrenbetäubend    schäumende Gischt
Brandung          tosen        atemberaubend    Wellen brechen sich
Wolkenfetzen      jagen        schimmernd        Wolken türmen sich
Schaum            spritzen    heulend          ...
Horizont          kräuseln    sanft
Wellenkamm


===Zur sprachlichen Gestaltung===
* ein globales Minimum, wenn <math> f(x_0)\leq f(x) </math> für alle <math> x\in U </math> gilt;
Hier einige Vorschläge:
* die Ich-Perspektive wählen und durchhalten
* anschauliche Adjektive verwenden - aber nicht zu viele auf einmal!
* ausdrucksstarke Verben verwenden - nicht: machen, gehen, kriegen, sagen, haben, sein ...
* bildhaft sprechen mit Metaphern und Vergleichen:
* -- Aufgepasst bei Vergleichen, sie sollen nicht allzu abgegriffen sein! Findet originelle Fortsetzungen zu
    etwas glänzt wie ...
    hart wie ...
    groß wie ...
    schimpfen wie ...
    zittern wie ...
    dünn/schnell/flink/weich wie ...
    der Nebel ... wie ...
    eine Spannung wie / also ob ...
    das Herz klopft, als ob ...
    ein Gefühl, als ob ...
    es fühlt sich an, als ob
    gespannt wie ...
* -- Metaphern sind Vergleiche ohne "wie" oder "als ob", z.B. ''Schmetterlinge im Bauch''. Meistens ausdrucksstärker als Vergleiche, aber auch schwieriger auszudenken.
* 'dramatisches Präsens' verwenden: Ein vergangenes Ereignis wird so genau erinnert, als ereigne es sich im Hier und Jetzt.
* Satzbau: Kurze, auch grammatikalisch unvollständige Sätze können zur Stimmung beitragen: Was ist das? Und jetzt? Wohin? Jetzt, endlich!


===Weitere Situationen===
* ein lokales Maximum, wenn es ein Intervall <math> I = (a,b) </math> gibt, das <math> x_0 </math> enthält, so dass  <math> f(x_0)\geq f(x) </math> für alle <math> x\in I\cap U </math> gilt;
# Stelle dir vor, du stehst am Fenster, auf dem Balkon oder auf einer Wiese und hast das Gefühl: Es wird bald Frühling. Schildere die Situation, deine Eindrücke und Gefühle.
# Du bist im Fußballstadion und in Kürze wird ein Spiel stattfinden, auf das du dich sehr gefreut hast. Schildere die Situation, deine Eindrücke und Gefühle.
# Die Geburtstagsparty geht bald los, die Gäste sind noch nicht da, aber alles ist fertig für den Ansturm. Schildere die Situation, deine Eindrücke und Gefühle.


==Siehe auch==
* ein globales Maximum, wenn <math> f(x_0)\geq f(x) </math> für alle <math> x\in U </math> gilt.
* [[Berichten]]
* [[Erzählen]]




[[Kategorie:Deutsch]]
==Wozu überhaupt Extremwerte? ==
[[Kategorie:Schreiben]]
Extremwerte geben maximale bzw. minimale Größen bei vorgegebenen Randbedingungen an und sind Lösungen bei sogenannten Optimierungsproblemen, d.h. sie geben den idealen Zusammenhang der Funktionsgrößen wieder. So kann durch die Bestimmung des Extremwertes herausgefunden werden, welche Verpackungsform das geringste Material verbraucht, unter welchen Parametern eine Strecke in kürzester Zeit zurückgelegt werden kann usw.
[[Kategorie:Textsorten]]
== Allgemeines Lösungsverfahren ==
[[Kategorie:Sekundarstufe 1]]
 
Ein Extremwert einer Funktion tritt immer dort auf, wo die 1. Ableitung dieser Funktion eine Nullstelle hat und die zweite 2. Ableitung keine Nullstelle besitzt (Alternativ können hier statt der 2. Ableitung auch die Vorzeichen der ersten Ableitung betrachtet werden. Bei Vorzeichenwechsel liegt dann ein Extremwert vor).
 
Ist allerdings wie bei praktischen Problemen keine explizite Funktion vorgegeben, sondern nur das Problem formuliert, muss zunächst eine passende Funktion, die Zielfunktion, aufgestellt werden. Hierbei hilft es, sich an folgendes Schema zu halten:
 
'''1. Stelle das Problem in einer Skizze dar'''
 
Eine Skizze hilft, sich die Problemstellung deutlich zu machen. Kennzeichne in der Skizze die bekannten und unbekannten Größen. Überlege dir, welche Größen in der Skizze du noch nicht weißt und ob du diese durch die anderen Größen ermitteln kannst.
 
'''2. Stelle die Zielfunkion auf'''
 
Versuche nun, deine Skizze in eine Funktion zu übertragen. Hierbei musst du die Größe, die du maximieren oder minimieren willst, durch die anderen vorhandenen Größen ausdrücken.
 
'''3. Nebenbedingung in Zielfunktion einsetzen'''
 
Unter Nebenbedingung versteht man einen für die Aufgabe notwendigen Zusammenhang, der nicht direkt aus der Aufgabenstellung hervorgeht. Ist in der Zielfunktion also noch eine Größe, die du nicht kennst, versuche sie durch die anderen gegebenen Größen z.B. mit Hilfe eines geometrischen Zusammenhangs auszudrücken. Am Schluss darf deine Zielfunktion nur noch von einer Größe abhängen.
 
'''4. Extremwert der Zielfunktion bestimmen'''
 
Nun musst du nur noch den Extremwert der Zielfunktion herausfinden. Dies geschieht durch Nullstetzen der ersten Ableitung und durch die Betrachtung des Randes der Definitionsmenge. Betrachtest du die Nullstelle der ersten Ableitung, so musst du diesen Wert noch durch einsetzen in die 2. Ableitung überprüfen. Ist die 2. Ableitung an dieser Stelle positiv, so handelt es sich um eine Minimum, ist sie negativ, um ein Maximum. Falls die 2. Ableitung ebenfalls eine Nullstelle hat, ist es kein Extremum.
 
== Der schräge Wurf ==
Als erstes Beispiel wollen wir untersuchen, in welchem Winkel du einen Ball nach vorne oben werfen musst, um eine möglichst große Wurfweite zu erzielen und welche maximale Höhe der Ball dabei jeweils erreicht. Hierzu sind natürlich einige Vorüberlegungen zu treffen. Von was hängt die Wurfweite sonst noch ab? Erinnerst du dich an die entsprechenden physikalischen Formeln? Wenn du dich nicht erinnern kannst oder um deine Formeln zu überprüfen, klicke auf Lösung anzeigen! Aber: Vorher nachdenken!
 
{{Lösung versteckt mit Rand|Entscheidend ist die Zerlegung der Bewegung in eine x- und eine y-Komponente.
Der Ort des Objekts ergibt sich aus dem Anfangsort, der Geschwindikeit in die jeweilige Richtung mal die entsprechende Zeit und die Geschwindigkeitsänderungen (welche über die Beschleunigung ausgedrückt werden) mal die quadratische Zeit:
 
<math> x(t)=x_{0}+v_{0} \cdot t + \frac{1}{2} \cdot a_{0} \cdot t^2 </math>
 
Dies müssen wir nun in x- und y-Richtung ausdrücken. In x-Richtung bleibt die Geschwindigkeit (wenn wir die Reibung vernachlässigen) über die ganze Strecke konstant und wir starten am Anfangspunkt 0:
 
<math> x(t)=v_{x} \cdot t </math>
 
In y-Richtung starten wir ebenfalls am Anfangspunkt 0, allerdings nimmt die Geschwindigkeit mit der Erdbeschleunigung g ab:
 
<math> y(t)=v_{y} \cdot t - 1/2 \cdot g \cdot t^2 </math>
}}
 
 
Versuche nun nach dem oben dargestellten Schema vorzugehen, dir also in einer Skizze die Situation zu verdeutlichen und die entsprechenden Größen einzuzeichnen! Wo befindet sich der Winkel <math>\alpha</math>?
 
{{Lösung versteckt|Skizze:
 
<ggb_applet width="400" height="250" filename="schraeger_Wurf4.ggb" showResetIcon="true" />
 
}}
 
 
Als feste Größe ist die Abwurfgeschwindigkeit <math>\vec v_{0}</math> anzusehen. Dies ist die Geschwindigkeit, die du durch deine Wurfbewegung dem Ball in einer bestimmten Richtung mitgibst. Der entscheidende Parameter ist der Winkel <math>\alpha</math>. Kannst du die noch unbekannten Größen mit Hilfe von <math>\vec v_{0}</math> und <math>\alpha</math> ausdrücken?
 
{{Lösung versteckt mit Rand|Um unsere Gleichungen für x(t) und y(t) aufzustellen benötigen wir die noch unbekannten Größen <math> v_{x} </math> und <math> v_{y} </math> die sich aus der Skizze ablesen lassen:
 
<math> v_{x}=v_{0} \cdot cos(\alpha) </math> und
 
<math> v_{y}=v_{0} \cdot sin(\alpha) </math>
 
}}
 
Nun kannst du die beiden Ortsgleichungen aufschreiben und zu einer Funktionsgleichung umformen. Die Zielfunktion ist dabei die Funktion der Größe, die du maximieren willst. In unserem Fall möchten wir zunächst das Maximum der Wurfweite in Abhängigkeit des Abwurfwinkels bestimmen. Unsere Zielfunktion ist also die Ortsfunktion in x-Richtung. Versuche diese Funktion mit Hilfe der bisherigen Gleichungen aufzustellen.
 
 
{{Lösung versteckt mit Rand|Durch das Zusammensetzen der obigen Funktion von <math> x(t) </math> und <math> v_{x}(t) </math> ergibt sich folgender Zusammenhang:
 
<math> x(t)=v_{x}(t) \cdot t = v_{0} \cdot cos(\alpha) \cdot t </math>
 
}}
 
Nun musst du dir klar werden, welche Größen du darstellen willst! In unserem Fall: Wurfweite x in Abhängigkeit des Wurfwinkels <math> \alpha </math>. Steht dies schon da? Oder steht in der Funktion eine Variable, die stört bzw. nicht gegeben ist? Dann musst du diese Variable durch deine eigentlich interessanten Größen ausdrücken, oder anders gesagt, eine Nebenbedinung formulieren.
 
 
{{Lösung versteckt mit Rand|Störend ist bei uns noch die Variable t. Wir interessieren uns ja nur für den Zeitpunkt, an dem der Ball/Stein oder ähnliches wieder auf dem Boden aufkommt. Dies ist genau der Zeitpunkt, bei dem unsere zweite Ortsfunktion y(t) (also die Höhe) wieder 0 ist. Als Funktion:
 
<math> y(x)=v_{y}(t) \cdot t - \frac{1}{2} \cdot g \cdot t^2 = v_{0}(t) \cdot sin(\alpha) \cdot t - \frac{1}{2} \cdot g \cdot t^2 =0 </math>
 
um t zu elimieren, müssen wir diese Gleichung nach t auflösen. Etwas anders sortiert lässt sich die Gleichung auch schreiben als
 
<math> 0 = \underbrace{- \frac{1}{2} \cdot g}_{a} \cdot t^2 + \underbrace{v_{0}(t) \cdot sin(\alpha)}_{b} \cdot t = a \cdot t^2 + b \cdot t = 0</math>
 
Dies ist eine einfache quadratische Gleichung, die sich mit der Mitternachtsformel lösen lässt:
 
<math> t_{1/2}=\frac{-v_{0} \cdot sin(\alpha)\pm \sqrt{v_{0}^2 \cdot sin(\alpha)^2+4 \cdot \frac{1}{2}\cdot 0}}{-g} </math>
 
 
<math> \qquad =\frac{-v_{0} \cdot sin(\alpha) \pm v_{0} \cdot sin(\alpha)}{-g} </math>
 
 
<math> \Rightarrow t_{1} = 0 \qquad und \qquad t_{2} = \frac{2 \cdot v_{0} \cdot sin(\alpha)}{g} </math>
 
Wir erinnern uns, dass <math> t_{1} </math> und <math> t_{2} </math> jeweils die Zeiten sind, an denen die Höhe des Wurfobjekts 0 ist. Dies ist logischerweise zur Zeit 0 der Fall, was unserer Lösung <math> t_{1} </math> entspricht. Die für uns interessante Lösung ist allerdings <math> t_{2} </math>, also die Zeit, wenn das Wurfobjekt nach dem Wurf wieder am Boden ist.
 
Mit dieser Information über t können wir t nun in unserer Ortsfunktion x(t) elimieren.
 
 
 
}}
 
 
 
 
Versuche eine Nebenbedingung zu formulieren, die den nötigen Zusammenhang liefert.
 
==Dritte Überschrift ==
 
==Extremwertaufgabe mit Nebenbedingung: Acker neben Straße==
 
{{Aufgabe|
Ein Acker liegt an einer geradlinigen Straße. Ein Fußgänger befindet sich auf dem Acker im Punkt A und möchte möglichst schnell zu einem Punkt B auf der Straße gelangen. Der Fußpunkt C des Lotes von A auf die Straße hat von A die Entfernung 400m und die Entfernung B nach C betrage
 
(a.) 1000m
 
(b.) 100m.
 
Auf der Straße kann sich der Fußgänger doppelt so schnell fortbewegen wie auf dem Acker. Welchen Weg soll er einschlagen?}}
 
 
                  Versuche zuerst die Aufgabe ohne Hilfestellung zu lösen!
 
 
 
[[Bild:AckerStraße.jpg]]
 
 
 
                    Ansonsten löse die Aufgabe in folgenden Schritten:
 
 
'''1. Stelle die Aufgabensituation in einer Skizze dar''':
 
Beschrifte, was gegeben und gesucht ist. Gebe den Bekannten und Unbekannten passende Namen.
 
[[Mathematik-digital/Testlernpfad Hofmeier/Skizze "Acker neben Straße"|Skizze "Acker neben Straße"]]
 
 
'''2. Zielfunktion für Teilaufgabe a)''' :
 
Erkenne die Zielfunktion und formuliere sie als mathematische Funktion in Abhängigkeit von den Ausgangsgrößen und Unbekannten.
 
[[Mathematik-digital/Testlernpfad Hofmeier/Zielfunktion|Zielfunktion]]
 
 
'''3. Nebenbedingung in Zielfunktion für Teilaufgabe a)''':
 
Erkenne die Nebenbedingung, die unabhängige Größen der Zielfunktion zueinander in Beziehung setzt, formuliere sie als mathematischen Ausdruck und setze sie in die Zielfunktion so ein, dass eine äquivalente Zielfunktion für den zu optimierenden Wert in Abhängigkeit von nur einer Variablen entsteht.
 
[[Mathematik-digital/Testlernpfad Hofmeier/Zielfunktion mit Nebenbedingung|Zielfunktion mit Nebenbedingung]]
 
 
'''4. Bestimmung des Extremwertes der Zielfunktion für Teilaufgabe a) und b):'''
 
Bestimmung des Extremwertes durch Nullsetzen der ersten Ableitung und Überprüfung des Vorzeichens der zweiten Ableitung.
 
[[Mathematik-digital/Testlernpfad Hofmeier/Extremwertbestimmung|Extremwertbestimmung]]
 
 
 
 
{{mitgewirkt|* <Ihr Name>}}
 
 
[[Kategorie:Kurvendiskussion]]

Version vom 6. Dezember 2008, 18:16 Uhr

Vorlage:Lernpfad-M

Vorlage:Kurzinfo-1

Extremwertaufgaben in der Anwendung

Einführungsgrafik4.png

Als Extremwert einer Funktion wird derjenige Wert bezeichnet, der innerhalb eines gewissen Bereichs größer (Maximum) bzw. kleiner (Minimum) als alle anderen Werte in diesem Bereich ist. Hierbei wird noch zwischen einem lokalen und einem globalen Extremwert unterschieden. Global ist der Extremwert dann, wenn er der größte bzw. kleinste Wert im gesamten Definitionsberich ist, im anderen Fall ist es ein lokaler Extremwert.


Formal ist er folgendermaßen definiert:

Es sei eine Teilmenge der Reellen Zahlen (z.B. ein Intervall) und eine Funktion.


f hat an der Stelle

  • ein lokales Minimum, wenn es ein Intervall gibt, das enthält, so dass für alle gilt;
  • ein globales Minimum, wenn für alle gilt;
  • ein lokales Maximum, wenn es ein Intervall gibt, das enthält, so dass für alle gilt;
  • ein globales Maximum, wenn für alle gilt.


Wozu überhaupt Extremwerte?

Extremwerte geben maximale bzw. minimale Größen bei vorgegebenen Randbedingungen an und sind Lösungen bei sogenannten Optimierungsproblemen, d.h. sie geben den idealen Zusammenhang der Funktionsgrößen wieder. So kann durch die Bestimmung des Extremwertes herausgefunden werden, welche Verpackungsform das geringste Material verbraucht, unter welchen Parametern eine Strecke in kürzester Zeit zurückgelegt werden kann usw.

Allgemeines Lösungsverfahren

Ein Extremwert einer Funktion tritt immer dort auf, wo die 1. Ableitung dieser Funktion eine Nullstelle hat und die zweite 2. Ableitung keine Nullstelle besitzt (Alternativ können hier statt der 2. Ableitung auch die Vorzeichen der ersten Ableitung betrachtet werden. Bei Vorzeichenwechsel liegt dann ein Extremwert vor).

Ist allerdings wie bei praktischen Problemen keine explizite Funktion vorgegeben, sondern nur das Problem formuliert, muss zunächst eine passende Funktion, die Zielfunktion, aufgestellt werden. Hierbei hilft es, sich an folgendes Schema zu halten:

1. Stelle das Problem in einer Skizze dar

Eine Skizze hilft, sich die Problemstellung deutlich zu machen. Kennzeichne in der Skizze die bekannten und unbekannten Größen. Überlege dir, welche Größen in der Skizze du noch nicht weißt und ob du diese durch die anderen Größen ermitteln kannst.

2. Stelle die Zielfunkion auf

Versuche nun, deine Skizze in eine Funktion zu übertragen. Hierbei musst du die Größe, die du maximieren oder minimieren willst, durch die anderen vorhandenen Größen ausdrücken.

3. Nebenbedingung in Zielfunktion einsetzen

Unter Nebenbedingung versteht man einen für die Aufgabe notwendigen Zusammenhang, der nicht direkt aus der Aufgabenstellung hervorgeht. Ist in der Zielfunktion also noch eine Größe, die du nicht kennst, versuche sie durch die anderen gegebenen Größen z.B. mit Hilfe eines geometrischen Zusammenhangs auszudrücken. Am Schluss darf deine Zielfunktion nur noch von einer Größe abhängen.

4. Extremwert der Zielfunktion bestimmen

Nun musst du nur noch den Extremwert der Zielfunktion herausfinden. Dies geschieht durch Nullstetzen der ersten Ableitung und durch die Betrachtung des Randes der Definitionsmenge. Betrachtest du die Nullstelle der ersten Ableitung, so musst du diesen Wert noch durch einsetzen in die 2. Ableitung überprüfen. Ist die 2. Ableitung an dieser Stelle positiv, so handelt es sich um eine Minimum, ist sie negativ, um ein Maximum. Falls die 2. Ableitung ebenfalls eine Nullstelle hat, ist es kein Extremum.

Der schräge Wurf

Als erstes Beispiel wollen wir untersuchen, in welchem Winkel du einen Ball nach vorne oben werfen musst, um eine möglichst große Wurfweite zu erzielen und welche maximale Höhe der Ball dabei jeweils erreicht. Hierzu sind natürlich einige Vorüberlegungen zu treffen. Von was hängt die Wurfweite sonst noch ab? Erinnerst du dich an die entsprechenden physikalischen Formeln? Wenn du dich nicht erinnern kannst oder um deine Formeln zu überprüfen, klicke auf Lösung anzeigen! Aber: Vorher nachdenken!

Vorlage:Lösung versteckt mit Rand


Versuche nun nach dem oben dargestellten Schema vorzugehen, dir also in einer Skizze die Situation zu verdeutlichen und die entsprechenden Größen einzuzeichnen! Wo befindet sich der Winkel ?

Skizze:

GeoGebra


Als feste Größe ist die Abwurfgeschwindigkeit anzusehen. Dies ist die Geschwindigkeit, die du durch deine Wurfbewegung dem Ball in einer bestimmten Richtung mitgibst. Der entscheidende Parameter ist der Winkel . Kannst du die noch unbekannten Größen mit Hilfe von und ausdrücken?

Vorlage:Lösung versteckt mit Rand

Nun kannst du die beiden Ortsgleichungen aufschreiben und zu einer Funktionsgleichung umformen. Die Zielfunktion ist dabei die Funktion der Größe, die du maximieren willst. In unserem Fall möchten wir zunächst das Maximum der Wurfweite in Abhängigkeit des Abwurfwinkels bestimmen. Unsere Zielfunktion ist also die Ortsfunktion in x-Richtung. Versuche diese Funktion mit Hilfe der bisherigen Gleichungen aufzustellen.


Vorlage:Lösung versteckt mit Rand

Nun musst du dir klar werden, welche Größen du darstellen willst! In unserem Fall: Wurfweite x in Abhängigkeit des Wurfwinkels . Steht dies schon da? Oder steht in der Funktion eine Variable, die stört bzw. nicht gegeben ist? Dann musst du diese Variable durch deine eigentlich interessanten Größen ausdrücken, oder anders gesagt, eine Nebenbedinung formulieren.


Vorlage:Lösung versteckt mit Rand



Versuche eine Nebenbedingung zu formulieren, die den nötigen Zusammenhang liefert.

Dritte Überschrift

Extremwertaufgabe mit Nebenbedingung: Acker neben Straße

Aufgabe

Ein Acker liegt an einer geradlinigen Straße. Ein Fußgänger befindet sich auf dem Acker im Punkt A und möchte möglichst schnell zu einem Punkt B auf der Straße gelangen. Der Fußpunkt C des Lotes von A auf die Straße hat von A die Entfernung 400m und die Entfernung B nach C betrage

(a.) 1000m

(b.) 100m.

Auf der Straße kann sich der Fußgänger doppelt so schnell fortbewegen wie auf dem Acker. Welchen Weg soll er einschlagen?


                  Versuche zuerst die Aufgabe ohne Hilfestellung zu lösen!


Datei:AckerStraße.jpg


                   Ansonsten löse die Aufgabe in folgenden Schritten:


1. Stelle die Aufgabensituation in einer Skizze dar:

Beschrifte, was gegeben und gesucht ist. Gebe den Bekannten und Unbekannten passende Namen.

Skizze "Acker neben Straße"


2. Zielfunktion für Teilaufgabe a) :

Erkenne die Zielfunktion und formuliere sie als mathematische Funktion in Abhängigkeit von den Ausgangsgrößen und Unbekannten.

Zielfunktion


3. Nebenbedingung in Zielfunktion für Teilaufgabe a):

Erkenne die Nebenbedingung, die unabhängige Größen der Zielfunktion zueinander in Beziehung setzt, formuliere sie als mathematischen Ausdruck und setze sie in die Zielfunktion so ein, dass eine äquivalente Zielfunktion für den zu optimierenden Wert in Abhängigkeit von nur einer Variablen entsteht.

Zielfunktion mit Nebenbedingung


4. Bestimmung des Extremwertes der Zielfunktion für Teilaufgabe a) und b):

Bestimmung des Extremwertes durch Nullsetzen der ersten Ableitung und Überprüfung des Vorzeichens der zweiten Ableitung.

Extremwertbestimmung



Vorlage:Mitgewirkt