Finding your Place/an Advert und Krisenjahr 1923/Inflation: Unterschied zwischen den Seiten

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Die größte und im Gedächtnis der Deutschen bedeutendste Krise des [[Krisenjahr 1923|Krisenjahrs 1923]] war die '''Inflation''' - eine Geldentwertung, für die Zeitgenossen keine Erklärung hatten.
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== Reading ==
{{Aufgabe-en|#Read the text
# Do the exercises.}}
'''ADVERTISEMENTS'''


Teenagers are a very important factor of America’s economy. They spend a large amount<ref>amount = a sum of money, ''Wert, Summe, Anzahl''</ref> on clothes and technology every month. 76% of US teens spend up to 4 hours at the mall each weekend. As a matter of fact there is a whole range of advertising companies which have specialized in producing adverts that attract teenagers.  
Diese Lerneinheit soll sich mit den Ursachen beschäftigen, die zum stetig stärkeren Wertverlust der deutschen Währung führte.


One of the most used tactics to sell to a teen is to use someone they respect or idolize. In Pepsi’s advert with Britney Spears for example the message is clear: Drink this and be sexy! Other companies like Benetton decided to use incredibly shocking images – a dying AIDS victim or a newborn baby covered in blood … no actual woollen clothing! These advertisements were some of the most successful and famous ever, as people started talking about them as soon as they saw them. An advert for a children’s charity, Barnados, showing a baby taking heroine was also one of the most eye-catching and even though it was not aimed at teens, it attracted teens’ attention. The message again was clear: If kids aren’t cared for when they are young, they turn to drugs when they are older.  
{{Aufgabe|Erstelle ein Poster/ eine Präsentation.
 
# Erkläre den Begriff Inflation in eigenen Worten.
Persuading<ref>to persuade = ''überzeugen''</ref>  teens not to do something can be as difficult as persuading them to do something. America’s anti-drugs campaigns failed when they explained the physical dangers to the teens. This might be because teens believe the information is dramatized or they’ve already seen so many shocking images. So the USA tried new ads that they hoped would finally prevent teens from taking drugs. They linked buying drugs to supporting terrorism. The ads showed teens saying ”If I bought drugs, I helped murder families in Columbia”. The advertisements end with a voice saying “Where do terrorists get their money? If you buy drugs some of it might come from you.” The advertisements were so shocking that many adults opposed them.  
# Zeige auf, wieso die Mark ab 1914 an Wert verlor.
 
## Erkläre, was Kriegsanleihen sind und gib an, wieso sie zur Inflation führten.
Some parents think that these advertisements have gone too far. They want to protect their children from shocking and offensive images and want these advertisements to be banned from television and newspapers.
## Schildere, wie die (mangelnde) Versorgung in der Heimat zur Inflation beitrug.<br>Überlege, wie sich die Marktpreise hätten entwickeln müssen. Welche Auswirkungen hatten Rationierungskarten und Preisstopp? Erkläre.
(347 words)
## Führe aus, wie die Politik ab 1918 bezüglich der Geldpolitik handelte. Erkläre, warum!
<references/>
}}
 
'''►  1. Say if these statements are true, false or not in the text.
<div class="multiplechoice-quiz" lang="en">
1. US teenagers spend a lot of money when they go shopping. (true) (!false) (!not in the text)


2. The Benetton advertisements were widely discussed.(true) (!false) (!not in the text)
{{Definition|'''Inflation''' (von lat. ''inflatio'' „Aufblähen“, „Anschwellen“) bezeichnet eine allgemeine und anhaltende Erhöhung des Preisniveaus von Gütern und Dienstleistungen ('''Teuerung'''), gleichbedeutend mit einer Minderung der Kaufkraft des Geldes.<br>aus {{wpde|Inflation}} }}


3. Famous stars get a lot of money, if they perform in advertisements. (!true) (!false) (not in the text)
{{#ev:youtube|ATvJWF-rXgc}}


4. America’s anti drug campaign was successful.(!true) (false) (!not in the text)
{{Zitat|1='''Ursachen der Inflation'''<br>Die Reichsregierung hob kurz nach dem Beginn des [[erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]s am 4. August 1914 die gesetzliche Noteneinlösungspflicht der Reichsbank in Gold auf. Außerdem wurden die staatlichen Möglichkeiten zur Schuldenaufnahme und der Vermehrung der Geldmenge  … durch die Aufhebung des Goldankers (= gesetzliche Dritteldeckung der Reichsbanknoten durch Gold) ausgeweitet. Diese Geldvermehrung sollte durch Kriegsanleihen anstatt durch Steuern gegenfinanziert werden. Denn der Aufmarsch und die Versorgung der Millionen Soldaten brachte nie dagewesene Kosten mit sich.


5. The teenagers don’t believe what the anti drug campaign says. (true) (!false) (!not in the text)
Gleichzeitig sollte die Kaufkraft der Bevölkerung für den Militärbedarf abgeschöpft bzw. stillgelegt werden, um bei der vorauszusehenden kriegsbedingten Güterverknappung im Inland der Schwarzmarktbildung durch Geldverknappung bei den Bürgern entgegenwirken zu können. Um an zusätzliches Geld und Gold zu kommen, wurden mehrere Kriegsanleihen und die ''Aktion Gold gab ich für Eisen'' aufgelegt. Anders als in Großbritannien und Frankreich, wo der Krieg durch Vermögenssteuern finanziert wurde, sollten diese Kriegsanleihen nach dem „Siegfrieden“ mit der „Kriegsbeute“ in Form von Reparationen dann wieder abgelöst werden. Die hohen Reparationen, die Frankreich nach dem verlorenen Krieg 1870/71 gezahlt hatte, waren vielen noch in Erinnerung.
</div>


== Use of vocabulary ==
Der [[Versailler Vertrag|Friedensvertrag von Versailles]] 1919 verpflichtete Deutschland zu Reparationszahlungen an die Siegermächte (insbesondere an Frankreich). Sie mussten in Goldmark, Devisen und Sachgütern geleistet werden und waren daher nicht von der Inflation betroffen. Im Januar 1920 hatte die Mark gegenüber dem US-Dollar nur noch ein Zehntel ihres  Wechselkurses vom August 1914.
'''► 1. Put in synonyms.'''


<div class="lueckentext-quiz" lang="en">
Auch die anderen kriegsbeteiligten Staaten hatten unter den Folgen des Weltkrieges zu leiden. In den Jahren 1921 und 1922 kam es zu einem weltweiten Konjunktureinbruch. Die deutsche Volkswirtschaft konnte sich in dieser Zeit erholen. Die entwerteten Löhne und Einkommen wirkten wie Lohndumping. Das deutsche Wirtschaftswachstum war stärker als in den Volkswirtschaften der Sieger.
a. act or dance on a stage: to ''perform''<br>
b. The people watching a show or play: the ''audience''<br>
c. to be in a difficult situation:  to ''be in trouble''<br>
d. to become successful (Klasse 6) :  to ''achieve'' something<br>
e. the arts of music, dance and drama: the ''performing arts''
</div>


'''► 2. Write in synonyms.'''
Im Oktober 1921 wies die Mark noch ein Hundertstel ihres Wertes vom August 1914 auf, im Oktober 1922 nur mehr ein Tausendstel.|2=aus {{wpde|Deutsche Inflation 1914 bis 1923}}}}
<div class="lueckentext-quiz" lang="en">
a. act or dance on a stage: to ''perform()''<br>
b. The <span style="text-decoration:underline">people watching a show or play</span> are the ''audience()''<br>
c. to be in a difficult situation:  to ''be in trouble()''<br>
d. to become successful (Klasse 6) :  to ''achieve()'' something<br>
e. They had the <span style="text-decoration:underline">opportunity</span>/ ''chance()'' to get famous.<br>


</div>
{{Zitat|'''Ursachen: Anleihen und lockere Kreditpolitik'''<br>Nationalistische Kreise in Deutschland machten die horrenden Repara­tionsleistungen für die galoppierende Inflation verantwortlich. Doch die Ursachen lagen tiefer und reichten bis in die Zeit des Ersten Weltkriegs zu­rück. Das Deutsche Reich hatte den Krieg nicht durch eine Erhöhung der Steuern, sondern überwiegend durch inländische Anleihen finanziert - in der Erwartung, dass man die Rückzahlung den besiegten Gegnern aufbür­den könne.


'''► 3. Write in opposites.
Außerdem hatte die Reichsbank, da die Erträge aus den Anlei­hen seit 1916 zur Deckung der explosiv steigenden Kriegskosten nicht mehr ausreichten, eine sehr lockere Kreditpolitik betrieben. Der Geldumlauf erhöhte sich zwischen dem 1. August 1914 und 1. Dezember 1918 von 2,9 auf 18,6 Milliarden Mark.  
<div class="lueckentext-quiz" lang="en">
1. The ballet wasn't a <span style="text-decoration:underline">failure</span>, it was a ''success()''.<br>
2. The tickets were were <span style="text-decoration:underline">cheap</span> and not ''expensive()''.<br>
3. The girls dressed <span style="text-decoration:underline">fashionably</span>, but some of the boys had only ''casual()'' clothes.<br>
4. The stage was really <span style="text-decoration:underline">bright</span> but the audience sat in the ''dark()'' - a good opportunity to make out.
</div>


=== Word families ===
Die Gesamtverschuldung des Reiches belief sich bei Kriegsende auf 156 Milliarden Mark. Allein der Zinsendienst für diese riesige Summe verschlang im letzten Kriegsjahr 90% der ordentlichen Reichsausgaben. Faktisch war der Außenwert der Mark im Vergleich zur Vorkriegszeit um fast die Hälfte gesunken.|Deutschland 1923 - Das Jahr am Abgrund von Volker Ullrich, München 2022<ref> Deutschland 1923 - Das Jahr am Abgrund von Volker Ullrich, München 2022</ref>}}
[[Datei:Word family - choose.svg|thumb|Wortfamilie "choose"]]
'''► 4. Use drag and drop to find the right [[Use_of_English/Word_Families|words of the same family]]!


<div class="lueckentext-quiz" lang="en">
{{Zitat|'''Inflationskonsens'''<br>Ein währungspolitischer Neuanfang wäre also nach 1918 notwendig ge­wesen. Doch davor schreckten die demokratischen Nachkriegsregierungen zurück. Die Aufrechterhaltung des sozialen Friedens war ihnen wichtiger als die Sanierung des Reichshaushalts und die Stabilisierung der Währung. Um die Folgelasten des verlorenen Krieges zu finanzieren, setzten sie die infla­tionäre Politik fort. Millionen Soldaten mussten demobilisiert und wieder in den Arbeitsprozess eingegliedert, Kriegsopfer und Erwerbslose unter­stützt, die Wirtschaft durch staatliche Subventionen auf Friedensproduktion umgestellt, Betriebe für den Verlust ihres Besitzes in den abgetretenen Ge­bieten entschädigt werden. All das trieb die Staatsverschuldung in neue Höhen.


<table>
Hinzu kam eine kräftige Steigerung von Löhnen, Gehältern und Sozialleistungen nach dem Krieg. Staat, Unternehmer und Gewerkschaften sahen darin ein probates Mittel, um revolutionären Unruhen vorzubeugen und einer Radikalisierung der Arbeiterschaft zu begegnen.  
  <tr>
    <td>ACTIVE</td><td>&nbsp;</td>
    <td>This is a fun <em> activity </em>! You must look at the green words below.</td>
  </tr>
  <tr>
    <td>CHOSE</td><td>&nbsp;</td>
    <td>and <em> choose </em> the best one. Take care and look again whether </td>
  </tr>
  <tr>
    <td>CHOOSE</td><td>&nbsp;</td>
    <td>you have <em> chosen </em> the correct form. If you do these exercises</td>
  </tr>
  <tr>
    <td>IMPROVEMENT</td><td>&nbsp;</td>
    <td>every day, you'll <em> improve </em> your knowledge more and more.</td>
  </tr>
  <tr>
    <td>TO ADVISE</td><td>&nbsp;</td>
    <td>I think this is a good piece of <em> advice </em>.</td>
      </tr>
      <tr>
    <td>PRACTICAL</td><td>&nbsp;</td>
    <td>An English proverb says &quot;<em>Practice</em> makes perfect!&quot;</td>
  </tr> 
    <tr>
    <td>CHOOSE</td><td>&nbsp;</td>
    <td>You have the <em>choice</em> to get better grades.</td>
  </tr>
</table>
</div>


'''► 5. Now write in the correct word of the same [[Use_of_English/Word_Families|word family]]!
So bildete sich in den ersten Nachkriegsjahren ein regelrechter «Inflationskonsens» zwischen den relevanten gesellschaftlichen Gruppen aus.|Deutschland 1923 - Das Jahr am Abgrund von Volker Ullrich, München 2022<ref> Deutschland 1923 - Das Jahr am Abgrund von Volker Ullrich, München 2022</ref>}}


<div class="lueckentext-quiz" lang="en">
{{Zitat|'''German Trade Boom and the sinking Mark'''<br>Die Geldentwertung hat drei Folgen:


<table>
Erstens blüht die deutsche Industrie in beispielloser Weise. Die Gewinne sind enorm, große Dividenden werden gezahlt, der Export ist angeregt, die Produktion steigt, und die Arbeitslosigkeit ist fast verschwunden.  
  <tr>
    <td>SUCCESS</td><td>&nbsp;</td>
    <td>The children were very <em> successful() </em>! </td>
  </tr>
  <tr>
    <td>PROFESSION</td><td>&nbsp;</td>
    <td>They worked like pros and made a <em> professional() </em> piece of work </td>
  </tr>
  <tr>
    <td>STUDY</td><td>&nbsp;</td>
    <td>Mary met a Year-9-<em> student() </em>and talked with him.</td>
  </tr>
  <tr>
    <td>PERFORMER</td><td>&nbsp;</td>
    <td>He was a dancer in the <em> performance ()</em>.</td>
  </tr>
</table>
</div>


== Use of Structures ==
Zweitens steigen die Lebenshaltungskosten, und der Lebensstandard sinkt.  
=== Slogans ===
'''► 1. Put these sentences together correctly - so that these advertisement slogans make sense.'''
<div class="lueckentext-quiz" lang="en">
1 If a man has money ''it's usually a sign that he knows how to take care of it.''<br>
2 If you prefer to drive ''you'll find a free parking space reserved for you.''<br>
3 If all this seems like yesterday ''see what tomorrow could bring!''<br>
4 If you think it’s expensive ''think again.''<br>
5 If you should see furniture like this in a shop, ''it would probably cost at least twice as much!''<br>
6 If I were you, ''I wouldn't be satisfied with second-best.''<br>
</div>


<div class="lueckentext-quiz" lang="en">
Drittens haben andere Länder härter denn je mit der deutschen Konkurrenz zu kämpfen.|The Manchester Guardian, 11.11.1923 zitiert nach Taylor, Inflation, S.176}}
7 If and when your six numbers come up ''you will share in a guaranteed minimum of $1.000.000.000 in tax-free cash!''<br>
8 Wouldn’t it be better ''if you had control over your payments rather than the other way round? ''<br>
9 How can you meet the right person ''if you're not even meeting the right people?''<br>
10 If this doesn’t tempt you ''nothing will.''<br>
11 And if we may draw a conclusion from five generations of experience, ''it will be this: choose once but choose well!''
</div>


Can you guess what these slogans advertise -or what sort of person they are trying to attract?


→  I think slogan number 1 might advertise  …  / could be from an advert for  …


=== mixed if-sentences ===
<hr>
'''► 2. Put in the correct verb forms. Be careful: The conditional sentences are [[If-sentences/Kontrastierung|type 1 or type 2]].'''
{{Fortsetzung|
<div class="lueckentext-quiz" lang="en">
vorherlink=Krisenjahr_1923/Ruhrbesetzung|vorher=Ruhrbesetzung|
1. If I ''were'' you I would buy the new product.<br>
weiterlink=Krisenjahr_1923/Hyperinflation|weiter=Hyperinflation|
2. If you buy the new product, you ''will be'' happy.<br>
3. I ''would be'' surprised if they kept their promises.<br>
4. Mum, Paluten ''is'' really famous and he buys it, too.
</div>
 
{{Achtung-en|There's one gap in each if-sentence.
# Take a look at the other half and look at the [[Tenses|tense]] use.
# Decide on the type.
# Fill in the gap with the verb in the correct form!
}}
}}


'''► 3. Now write in the correct verb forms. Be careful: The conditional sentences are [[If-sentences/Kontrastierung|type 1 or type 2]].'''
<div class="lueckentext-quiz" lang="en">
1. If I ''were(be)'' you, I would buy the new product.<br>
2. If Paluten who is really famous ''buys(buy)'' this, I'll buy it, too.<br>
3. I ''would be(be)'' surprised if they kept their promises.<br>
4. If dad ''doesn't buy(not, buy)'' the new product, his children won't be happy.
</div>
== Project ==
<div style="width:15em;float:right;margin:0 0 1em 1em;padding:1em; background-color:#c32e04;color:white;">Choose a product that is interesting or unusual.
# Decide who your ad is for.
# Choose a good photo. The photo should speak for itself.
# The text should be simple and the message should be clear.  The text should speak to the reader, so use questions and imperatives.</div>


{{Aufgabe-en|'''Make and design your ad.'''
# Choose your product.
# Think: What is good about the product or event? What kind of people should buy the product or take part in the event (for example teenagers, adults, people interested in fashion, romantic people,...)?
#  Choose pictures or photos.
# Write the text. Think of a catchy slogan.
#* Use conditional clauses.
# Make a draft of the ad. You can use a computer or a large piece of paper.
# Check your draft. Has it got all the important information? Check the spelling too.}}


Your ad must be finished by '''March 31st, 2023'''!
{{1923}}


== Weblinks ==
*{{wpde|Deutsche Inflation 1914 bis 1923}}
* [https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Inflation,_1914-1923 Inflation, 1914-1923] (historisches-lexikon-bayerns.de)<br>sehr guter Grundlagenartikel


{{Finding your Place}}
[[Kategorie:Weimarer Republik]]
[[Kategorie:Geschichte]]

Aktuelle Version vom 9. März 2023, 06:07 Uhr

Die größte und im Gedächtnis der Deutschen bedeutendste Krise des Krisenjahrs 1923 war die Inflation - eine Geldentwertung, für die Zeitgenossen keine Erklärung hatten.


Diese Lerneinheit soll sich mit den Ursachen beschäftigen, die zum stetig stärkeren Wertverlust der deutschen Währung führte.


Aufgabe

Erstelle ein Poster/ eine Präsentation.

  1. Erkläre den Begriff Inflation in eigenen Worten.
  2. Zeige auf, wieso die Mark ab 1914 an Wert verlor.
    1. Erkläre, was Kriegsanleihen sind und gib an, wieso sie zur Inflation führten.
    2. Schildere, wie die (mangelnde) Versorgung in der Heimat zur Inflation beitrug.
      Überlege, wie sich die Marktpreise hätten entwickeln müssen. Welche Auswirkungen hatten Rationierungskarten und Preisstopp? Erkläre.
    3. Führe aus, wie die Politik ab 1918 bezüglich der Geldpolitik handelte. Erkläre, warum!


Definition
Inflation (von lat. inflatio „Aufblähen“, „Anschwellen“) bezeichnet eine allgemeine und anhaltende Erhöhung des Preisniveaus von Gütern und Dienstleistungen (Teuerung), gleichbedeutend mit einer Minderung der Kaufkraft des Geldes.
aus InflationWikipedia-logo.png




Zitat
Ursachen der Inflation
Die Reichsregierung hob kurz nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs am 4. August 1914 die gesetzliche Noteneinlösungspflicht der Reichsbank in Gold auf. Außerdem wurden die staatlichen Möglichkeiten zur Schuldenaufnahme und der Vermehrung der Geldmenge … durch die Aufhebung des Goldankers (= gesetzliche Dritteldeckung der Reichsbanknoten durch Gold) ausgeweitet. Diese Geldvermehrung sollte durch Kriegsanleihen anstatt durch Steuern gegenfinanziert werden. Denn der Aufmarsch und die Versorgung der Millionen Soldaten brachte nie dagewesene Kosten mit sich.

Gleichzeitig sollte die Kaufkraft der Bevölkerung für den Militärbedarf abgeschöpft bzw. stillgelegt werden, um bei der vorauszusehenden kriegsbedingten Güterverknappung im Inland der Schwarzmarktbildung durch Geldverknappung bei den Bürgern entgegenwirken zu können. Um an zusätzliches Geld und Gold zu kommen, wurden mehrere Kriegsanleihen und die Aktion Gold gab ich für Eisen aufgelegt. Anders als in Großbritannien und Frankreich, wo der Krieg durch Vermögenssteuern finanziert wurde, sollten diese Kriegsanleihen nach dem „Siegfrieden“ mit der „Kriegsbeute“ in Form von Reparationen dann wieder abgelöst werden. Die hohen Reparationen, die Frankreich nach dem verlorenen Krieg 1870/71 gezahlt hatte, waren vielen noch in Erinnerung.

Der Friedensvertrag von Versailles 1919 verpflichtete Deutschland zu Reparationszahlungen an die Siegermächte (insbesondere an Frankreich). Sie mussten in Goldmark, Devisen und Sachgütern geleistet werden und waren daher nicht von der Inflation betroffen. Im Januar 1920 hatte die Mark gegenüber dem US-Dollar nur noch ein Zehntel ihres Wechselkurses vom August 1914.

Auch die anderen kriegsbeteiligten Staaten hatten unter den Folgen des Weltkrieges zu leiden. In den Jahren 1921 und 1922 kam es zu einem weltweiten Konjunktureinbruch. Die deutsche Volkswirtschaft konnte sich in dieser Zeit erholen. Die entwerteten Löhne und Einkommen wirkten wie Lohndumping. Das deutsche Wirtschaftswachstum war stärker als in den Volkswirtschaften der Sieger.

Im Oktober 1921 wies die Mark noch ein Hundertstel ihres Wertes vom August 1914 auf, im Oktober 1922 nur mehr ein Tausendstel.
aus Deutsche Inflation 1914 bis 1923Wikipedia-logo.png
Zitat
Ursachen: Anleihen und lockere Kreditpolitik
Nationalistische Kreise in Deutschland machten die horrenden Repara­tionsleistungen für die galoppierende Inflation verantwortlich. Doch die Ursachen lagen tiefer und reichten bis in die Zeit des Ersten Weltkriegs zu­rück. Das Deutsche Reich hatte den Krieg nicht durch eine Erhöhung der Steuern, sondern überwiegend durch inländische Anleihen finanziert - in der Erwartung, dass man die Rückzahlung den besiegten Gegnern aufbür­den könne.

Außerdem hatte die Reichsbank, da die Erträge aus den Anlei­hen seit 1916 zur Deckung der explosiv steigenden Kriegskosten nicht mehr ausreichten, eine sehr lockere Kreditpolitik betrieben. Der Geldumlauf erhöhte sich zwischen dem 1. August 1914 und 1. Dezember 1918 von 2,9 auf 18,6 Milliarden Mark.

Die Gesamtverschuldung des Reiches belief sich bei Kriegsende auf 156 Milliarden Mark. Allein der Zinsendienst für diese riesige Summe verschlang im letzten Kriegsjahr 90% der ordentlichen Reichsausgaben. Faktisch war der Außenwert der Mark im Vergleich zur Vorkriegszeit um fast die Hälfte gesunken.
Deutschland 1923 - Das Jahr am Abgrund von Volker Ullrich, München 2022[1]
Zitat
Inflationskonsens
Ein währungspolitischer Neuanfang wäre also nach 1918 notwendig ge­wesen. Doch davor schreckten die demokratischen Nachkriegsregierungen zurück. Die Aufrechterhaltung des sozialen Friedens war ihnen wichtiger als die Sanierung des Reichshaushalts und die Stabilisierung der Währung. Um die Folgelasten des verlorenen Krieges zu finanzieren, setzten sie die infla­tionäre Politik fort. Millionen Soldaten mussten demobilisiert und wieder in den Arbeitsprozess eingegliedert, Kriegsopfer und Erwerbslose unter­stützt, die Wirtschaft durch staatliche Subventionen auf Friedensproduktion umgestellt, Betriebe für den Verlust ihres Besitzes in den abgetretenen Ge­bieten entschädigt werden. All das trieb die Staatsverschuldung in neue Höhen.

Hinzu kam eine kräftige Steigerung von Löhnen, Gehältern und Sozialleistungen nach dem Krieg. Staat, Unternehmer und Gewerkschaften sahen darin ein probates Mittel, um revolutionären Unruhen vorzubeugen und einer Radikalisierung der Arbeiterschaft zu begegnen.

So bildete sich in den ersten Nachkriegsjahren ein regelrechter «Inflationskonsens» zwischen den relevanten gesellschaftlichen Gruppen aus.
Deutschland 1923 - Das Jahr am Abgrund von Volker Ullrich, München 2022[2]
Zitat
German Trade Boom and the sinking Mark
Die Geldentwertung hat drei Folgen:

Erstens blüht die deutsche Industrie in beispielloser Weise. Die Gewinne sind enorm, große Dividenden werden gezahlt, der Export ist angeregt, die Produktion steigt, und die Arbeitslosigkeit ist fast verschwunden.

Zweitens steigen die Lebenshaltungskosten, und der Lebensstandard sinkt.

Drittens haben andere Länder härter denn je mit der deutschen Konkurrenz zu kämpfen.
The Manchester Guardian, 11.11.1923 zitiert nach Taylor, Inflation, S.176





Weblinks

  1. Deutschland 1923 - Das Jahr am Abgrund von Volker Ullrich, München 2022
  2. Deutschland 1923 - Das Jahr am Abgrund von Volker Ullrich, München 2022