Katholische Religionslehre/Religionskritik und Katholische Religionslehre/Weltreligionen: Unterschied zwischen den Seiten

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{{ZBK}}
== Toleranz ==
Dieser Artikel behandelt Religionskritik als Thema für den Abiturjahrgang (je nachdem Stufe 12 oder 13)
{{Kasten_blass|
Material


== Antike: Euhemeros und Lukrez ==
*Toleranz Stegreifdialoge<ref>http://www.rpp-katholisch.de/Materialien/tabid/69/ItemID/6246/Default.aspx</ref>
*Arbeitsmaterial Religiöse Identität im Dialog<ref>http://www.rpp-katholisch.de/default.aspx?tabId=69&itemId=5947</ref>
*Glaubensfreiheit und Toleranz<ref>http://www.rpp-katholisch.de/default.aspx?tabId=69&itemId=5930</ref>
}}


=== Euhemeros (340-260 v. Chr.) ===
Religiöse und weltanschauliche Toleranz bedeutet zunächst einmal, dass mit der Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft keine Nachteile im bürgerlichen Leben  verbunden sein dürfen. Das wird um Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland in folgenden Norman geregelt:  
Ob [http://de.wikipedia.org/wiki/Euhemeros Euhemeros] tatsächlich der Vater der Religionskritik war oder für den "Euhemerismus" nur aufgrund der dürftigen Quellenlage verantwortlich gemacht wurde, ist schwer zu sagen. <br>
Religiöse Menschen verehren ihre Götter, weil sie den Menschen Gutes und Böses bringen können; das ist die Motivation "von innen". Unter '''Euhemerismus''' versteht man nun eine alternative Erklärung, dass nämlich Menschen historische Vorbilder zu Göttern übersteigert haben und es auf diese Weise zur Verehrung der Götter gekommen sei: Das ist eine Erklärung religiöser Phänomene "von außen", die ihre religiöse Erklärung relativieren kann.


=== Lukrez (97-55 v. Chr.) ===
{{Zitat|
Der römische Dichter [http://de.wikipedia.org/wiki/Lukrez Titus Lucretius Carus] ist durch seine Lehrgedichte berühmt geworden, vor allem: ''De natura'' - ''Über die Natur''.<ref>Lukrez Werke sind auch [http://www.textlog.de/lukrez-natur-dinge.html in deutscher Sprache] und [http://www.hs-augsburg.de/~harsch/Chronologia/Lsante01/Lucretius/luc_rer0.html im lateinischen Original] im Internet veröffentlicht.</ref><br>
Das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland: Die wichtigsten Normen zur Religion
Sein Ideal ist die heitere Gelassenheit des Weisen, wie sie ein unbeteilgter Zuschauer einer erbitterten Schlacht oder der unbehelligte Beobachter eines Seemannes genießt, der sich in Seenot geraten abmüht. Sein Tempel ist nicht Sitz der Götter, sondern des unparteiischen Wissens, sein Vorbild ist [http://de.wikipedia.org/wiki/Epikur Epikur] (341-270 v. Chr.).<br>
Vor den Priestern warnt Lukrez, weil sie den Menschen um dieses Glück betrügen, indem sie ihm ''Märchen'' erzählen, die ''mit lähmender Angst'' sein ''Glück vollständig verwirren''. Die Göttergeschichten, die sie dazu verwenden, erklärt Lukrez als Träume, die fälschlich für real gehalten wurden.<br>
Es ist nicht so, dass Lukrez die Götter für nichtexistent gehalten hätte; aber es vertrug sich mit seinem Ideal heiterer Gelassenheit natürlich nicht, dass sich die Götter um den Menschen kümmern und auf seine Gebete und Gaben reagieren könnten.


== Paul Henri Thiry D'Holbach ==
Artikel 4
Für die weitere Geschichte der Religionskritik ist vor allem die französische Aufklärung entscheidend. [http://de.wikipedia.org/wiki/Voltaire François Marie Arouet](1694-1778), der sich selbst '''Voltaire''' nannte, war ein sarkastischer Romanautor. Der Vorwurf des Atheismus geht mit Sicherheit zu weit, doch zusammen mit der Forderung einer Gleichheit aller Menschen vor dem Recht kritisierte er die Beteiligung der Kirche am absolutistischen Herrschaftssystem. Manfred Lütz erzählt die Anekdote, der alte Voltaire habe stets alle seine Bediensteten fortgeschickt, wenn er seine Philosophenfreunde zum Abendessen auf seinem Schloss Fernie empfing. Er fürchtete, seine Diener könnten ihn ausrauben, wenn sie sich religionskritische Gedanken machten.<ref>Manfred Lütz: Gott, eine kleine Geschi8chte des Größten, München 2007, 163-164.</ref><br>
[http://de.wikipedia.org/wiki/Denis_Diderot Denis Diderot](1713-1784) machte aus der Aufgabe ein englisches Lexikon zu übersetzen, das Projekt einetr umfassenden Sammlung allen Wissens seiner Zeit, die '''Encyclopédie'''. Darin kam Gott nicht mehr vor. Doch das Interesse dieser Aufklärer an materialistischer Philosophie war eher unsystematisch. <br>
Das ändert sich bei Paul Dietrich von Holbach, ebenfalls Mitarbeiter der Encyclopédie. (1723-1789) In Frankreich nannte er sich [http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Henri_Thiry_d%E2%80%99Holbach Paul Thiry d'Holbach]. -, und er stellt seinen Materialismus in einem eigenen Werk - System der Natur (1770) - auf eine systematische Grundlage:
{{Zitat|Die Natur kann alles; sobald eine Sache existiert, ist es ein Beweis, dass die Natur sie hervorgebracht hat.<ref>D'Holbach. System der Natur dt. Frankfurt 1978, 416</ref>|}}
Die Entstehung der Religion erklärt er aus der ''Unkenntnis der Natur'', entsprechend sagt er voraus, dass sie bald verschwinden wird:
{{Zitat|Je klüger der Mensch wird, um so mehr Kräfte und Hilfsquellen wird er sich mit seinen Einsichten erschließen; die Wissenschaften, die Künste und der Fleiß helfen ihm, und die Erfahrung gibt ihm Gewissheit oder verschafft ihm Mittel, sich dem streben vieler Ursachen zu widersetzen, die ihn nicht mehr beunruhigen, sobald er sie erkannt hat. Kurz, seine Furcht verringert sich in demselben Maße, wie sich sein Geist aufklärt. Der unterrichtete Mensch hört auf, abergläubisch zu sein,<ref>ebd. S. 317</ref>|}}
und "Aberglauben" im Sinne d'Holbachs ist jede Überzeugung, die sich auf etwas Übernatürliches richtet. Da macht er keinen Unterschied zwischen den Mythen der ''Wilden'', der christlichen Theologie und den Gottesbeweisen der zeitgenössischen Philosophie. Selbst [http://de.wikipedia.org/wiki/Isaac_Newton Isaak Newtons] Theologie wird bei allem Respekt vor seiner Leistung in der Physik, abgelehnt. In ermüdender Wiederholung erklärt d'Holbach, dass die ''unveränderlichen Ordnungen, die man im Universum walten sieht,'' zu erklären sind als ''notwendige Folgen der Gesetze der Materie.''<ref>ebd. S. 412</ref><br>


== Feuerbach, Marx und Freud ==
(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und
weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.


== Religionskritik aus Sicht der Theologie ==
(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.


== Anmerkungen ==
Artikel 136
<references/>
 
(1) Die bürgerlichen und staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten werden durch die
Ausübung der Religionsfreiheit weder bedingt noch beschränkt.
 
(2) Der Genuß bürgerlicher und staatsbürgerlicher Rechte sowie die Zulassung zu
öffentlichen Ämtern sind unabhängig von dem religiösen Bekenntnis.
 
(3) Niemand ist verpflichtet, seine religiöse Überzeugung zu offenbaren. Die Behörden
haben nur soweit das Recht, nach der Zugehörigkeit zu einer Religionsgesellschaft
zu fragen, als davon Rechte und Pflichten abhängen oder eine gesetzlich angeordnete
statistische Erhebung dies erfordert.
 
(4) Niemand darf zu einer kirchlichen Handlung oder Feierlichkeit oder zur Teilnahme an
religiösen Übungen oder zur Benutzung einer religiösen Eidesform gezwungen werden.
 
Artikel 137
 
(1) Es besteht keine Staatskirche.
 
(2) Die Freiheit der Vereinigung zu Religionsgesellschaften wird gewährleistet. Der
Zusammenschluß von Religionsgesellschaften innerhalb des Reichsgebiets unterliegt
keinen Beschränkungen.
 
(3) Jede Religionsgesellschaft ordnet und verwaltet ihre Angelegenheiten selbständig
innerhalb der Schranken des für alle geltenden Gesetzes. Sie verleiht ihre Ämter ohne
Mitwirkung des Staates oder der bürgerlichen Gemeinde.
 
(7) Den Religionsgesellschaften werden die Vereinigungen gleichgestellt, die sich die
gemeinschaftliche Pflege einer Weltanschauung zur Aufgabe machen.
 
Quelle: Bundesministerium der Jusiz:<ref>http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/gg/gesamt.pdf</ref>|}}


{{Kasten_blass|
Material
Geschichte der Toleranz im Westen<ref>http://www.rpp-katholisch.de/Materialien/tabid/69/ItemID/6247/Default.aspx</ref>}}


== Ursprung und Merkmale der Religion ==


== Anmerkungen ==
<references/>


[[Kategorie:Religion]]
== Weblinks ==
[[Kategorie:Christentum]]
[[Kategorie:Katholische Religion]]
[[Kategorie:ZUM-Wiki-Buch Katholische Religionslehre]]

Version vom 19. August 2011, 08:18 Uhr

Toleranz

Vorlage:Kasten blass

Religiöse und weltanschauliche Toleranz bedeutet zunächst einmal, dass mit der Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft keine Nachteile im bürgerlichen Leben verbunden sein dürfen. Das wird um Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland in folgenden Norman geregelt:

Zitat

Das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland: Die wichtigsten Normen zur Religion

Artikel 4

(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.

(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.

Artikel 136

(1) Die bürgerlichen und staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten werden durch die Ausübung der Religionsfreiheit weder bedingt noch beschränkt.

(2) Der Genuß bürgerlicher und staatsbürgerlicher Rechte sowie die Zulassung zu öffentlichen Ämtern sind unabhängig von dem religiösen Bekenntnis.

(3) Niemand ist verpflichtet, seine religiöse Überzeugung zu offenbaren. Die Behörden haben nur soweit das Recht, nach der Zugehörigkeit zu einer Religionsgesellschaft zu fragen, als davon Rechte und Pflichten abhängen oder eine gesetzlich angeordnete statistische Erhebung dies erfordert.

(4) Niemand darf zu einer kirchlichen Handlung oder Feierlichkeit oder zur Teilnahme an religiösen Übungen oder zur Benutzung einer religiösen Eidesform gezwungen werden.

Artikel 137

(1) Es besteht keine Staatskirche.

(2) Die Freiheit der Vereinigung zu Religionsgesellschaften wird gewährleistet. Der Zusammenschluß von Religionsgesellschaften innerhalb des Reichsgebiets unterliegt keinen Beschränkungen.

(3) Jede Religionsgesellschaft ordnet und verwaltet ihre Angelegenheiten selbständig innerhalb der Schranken des für alle geltenden Gesetzes. Sie verleiht ihre Ämter ohne Mitwirkung des Staates oder der bürgerlichen Gemeinde.

(7) Den Religionsgesellschaften werden die Vereinigungen gleichgestellt, die sich die gemeinschaftliche Pflege einer Weltanschauung zur Aufgabe machen.

Quelle: Bundesministerium der Jusiz:[1]

Vorlage:Kasten blass

Ursprung und Merkmale der Religion

Anmerkungen

Weblinks