Gerechtigkeit: Unterschied zwischen den Versionen
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* Sybille Marggraf und Holdger Platta (NRhZ-Online, 07/2010): „Chancengerechtigkeit“ - [http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=15355 Teil 1/2]; [http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=15411 Teil 2/2] | * Sybille Marggraf und Holdger Platta (NRhZ-Online, 07/2010): „Chancengerechtigkeit“ - [http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=15355 Teil 1/2]; [http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=15411 Teil 2/2] | ||
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Version vom 27. Januar 2018, 00:18 Uhr
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Gerechtigkeit ist ein zentrales Thema im Ethik- und Philosophieunterricht. In diesem Rahmen werden unter anderem die Gegenüberstellung von positivem Recht und Naturrecht thematisiert. Weitere Schwerpunkte sind Todesstrafe, Menschenrechte, Armut sowie die Frage "Gibt es einen gerechten Krieg?".
Inhaltsverzeichnis |
Denkanstöße
Gerechtigkeit ist die Anerkennung einer fundamentalen Symmetrie in den Beziehungen von Menschen, und zwar dort, wo es um die Verteilung knapper Güter geht. Diese Symmetrie besteht nicht in einfacher Gleichheit aller, sondern darin, daß Assymmetrien der Rechtfertigung bedürfen. Diese Rechfertigung aber muß von der Art sein, daß jeder, der selbst bereit ist, gerecht zu denken, dieser Assymetrie zustimmen kann. Wo ein Mensch diskriminierenden Maßnahmen unterworfen wird, die ihm selbst gegenüber gar nicht gerechtfertigt werden können, wo er als Staatsbürger benachteiligt wird, weil er z.B. Jude, Neger oder Sohn eines Großgrundbesitzers ist, da ist jene fundamentale Symmetrie verletzt, ohne die es keine Gerechtigkeit gibt.
Aus: Robert Spaemann: Moralische Grundbegriffe 1981, Seite 50/1
Der gerechte Preis
Als der König Anoschirwan mit seinem Gefolge durchs Land zog, geriet er in eine einsame Berggegend, in der nicht einmal die armseligen Hütten der Schafhirten standen. Der Koch des Königs lamentierte: «Erhabener Sultan! Ich bin dazu da, deinen Gaumen zu erfreuen. Nun findet sich im Küchenzelt auch nicht das kleinste Körnchen Salz, ohne das jede Speise abscheulich und fad schmeckt. Erhabener Sultan, was soll ich tun?»
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Unterrichtsidee
Situation
Ein 17-jähriger weiblicher Dynamo-Dresden-Fan wollte sich in Saarbrücken ein Fußballspiel anschauen und wurde von der Polizei genötigt, sich nackt auszuziehen, weil sie einen Dynamo-Fanschal trug und gerade die unauffälligen Fans unerlaubte Sachen ins Stadion schmuggeln.
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Methodenvorschlag
Aufgabenstellung:
- Setzt euch in Gruppen zu je 4 oder 5 Schülern zusammen.
- Wählt von der Liste jeder ein Zitat und schreibt es auf ein DIN A4-Blatt. (Ein Zitat pro Blatt!)
- Formuliert jeder eine kurze Stellungnahme zum gewählten Zitat und schreibt diese darunter. Bei dieser Übung darf nicht gesprochen werden - das Gespräch erfolgt ausschließlich über das Papier!
- Nun gebt Ihr das Blatt an euren rechten Nachbarn, dieser schreibt wiedrum einen Kommentar darunter. So verfahrt ihr weiter, bis jeder wieder sein eigenes Blatt vor sich liegen hat.
- Lest euch die Kommentare der anderen durch.
- Fasst das Geschriebene in der Gruppe nach folgenden Gesichtspunkten zusammen:
- Bei unterschiedlichen Zitaten: Warum hat jeder von euch ein anderes Zitat gewählt? Bei Zitatdopplungen: Was hat euch bei dem gewählten Zitat angesprochen? Sind die Kommentare bei gleichen Zitaten anders oder zielen sie alle in eine Richtung? Warum könnte sich das Schreibgespäch so entwickelt haben?
- Welche Themen wurden in euren Schreibgesprächen angesprochen?
- Fasst die Aussage jedes Schreibgesprächs in einem Satz zusammen.
Material:
- Arbeitsblatt mit Zitaten von Philosophen zum Thema Gerechtigkeit + Aufgabenstellungen (pdf)
Möbelpacker-Dilemma
WIE WÜRDEN SIE ENTSCHEIDEN? Ein Team von fünf Möbelpackern führt einen Umzug durch. Sie stehen - wie immer - unter Zeitdruck und der Platz im Wagen ist knapp, so dass sie sich gut überlegen müssen, wie sie die Möbel verstauen. Sie bekommen für den Umzug 1000 Euro. Die fünf Männer haben sich bei der Arbeit folgendermaßen verhalten:
Wie würden SIE die 1000 Euro auf die fünf Arbeiter verteilen?
Welche der folgenden Gesichtspunkte sind für Ihre Entscheidung ausschlaggebend gewesen: Kraft, Arbeitsmoral, Arbeitsklima, Tagesform, Gruppengeist, Erfahrung, Gleichbehandlung .... In welcher Reihenfolge? 1. _________________________ 2. _________________________ 3. ________________________ |
Materialien
- Themenblätter im Untericht: Soziale Gerechtigkeit - Utopie oder Herausforderung? (als pdf zum Download, Quelle: BpB)
- Arbeitsblatt mit Zitaten von Philosophen zum Thema Gerechtigkeit + Aufgabenstellungen (pdf)
- ZDPE: Gerechtigkeit 2/1995
- Aktion "Fair ist mehr" - Aktion des Deutschen Fußballbundes. Fallbeispiele für Fairness in der Rubrik "Bundessieger"
- Medien
- Gerechtigkeit ist mehr als für jeden das Gleiche - Gespräch mit Otfried Höffe (College-Radio, BR-Online); Online-Stream, Arbeitsmaterialien für den Unterricht, Literaturliste
- Kurzfilm: Futter
- Schulfernsehen
- Weltbewegend - SWR Schulfernsehen, 8 Folgen mit je 30 Minuten mit Fallbeispielen aus Entwicklungsländern (Frauen packen an; Bauern in Aktion; Anwälte der Natur; Wüstenträume; Rechte für Kinder; Nahrung aus dem Meer; Ohne Wasser kein Leben; Ungewöhnliche Helden), Website mit didaktischen Hinweisen, Arbeitsblättern, Literaturverzeichnis und Linkliste
- west.art (Sendung vom 22. November 2009, WDR Fernsehen): „Gerechtigkeit, die gibt’s doch nicht“ • Armes reiches Deutschland
- Report Mainz (Sendung vom 28.06.2010): Arm contra Reich - leben wir in einem ungerechten Land? • Was ist für Sie die größte Ungerechtigkeit?
- Reiche werden immer reicher, Arme immer ärmer – laut aktuellen Studien wächst die soziale Kluft in Deutschland. Das ARD-Politikmagazin REPORT MAINZ greift das Thema am 28. Juni um 21.45 Uhr im Ersten mit einer „Spezial“-Sendung auf.
- → Familie#Medien / Ausstellungen
Linkliste
- Reichtum und Armut als Herausforderung für kirchliches Handeln (kompl. als pdf). Materialien zum Buch
- 2. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung
- Gerechtigkeit
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Zitate zum Thema Gerechtigkeit
- Aktuelle Debatte
- Sybille Marggraf und Holdger Platta (NRhZ-Online, 07/2010): „Chancengerechtigkeit“ - Teil 1/2; Teil 2/2
- Analyse eines heimtückischen neoliberalen Propaganda
begriffs.
- → Sprache
- Eva Roth und Markus Sievers (FR vom 11.06.2010): Westerwelle und die Realität • Freibier für Millionäre
- Für das Sparpaket der Regierung hat FDP-Chef Guido Westerwelle eine plakative Begründung gewählt. Es müsse Schluss sein mit "Freibier für alle". Doch was meint der Vize-Kanzler damit? Die deutsche Realität wohl kaum. In der deutschen Wirklichkeit fließt zwar das Freibier in Strömen, aber mit Sicherheit nicht für alle. "Reiche werden reicher. Arme bleiben arm.", schreibt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in seinem Verteilungsbericht 2009.
- → Finanzkrise ab 2007#Aktuelles
- Frauke Haß (FR vom 27.05.2010): Medizinsoziologe Richter • "Viele Hauptschüler sind krank"
- Die "unfaire Verteilung von Bildung, Macht und Geld" müsse an der Wurzel gepackt werden, sagt der Soziologe Matthias Richter im FR-Interview. Dazu müsse das "unsägliche Schulsystem, das Selektion
noch verstärkt" endlich erneuert werden.
- Thomas Pany (tp/blogs vom 18.05.2010): Uneinholbar reich
- Drastische Vermögensunterschiede: Kluft zwischen Weißen und Afro-Amerikanern hat sich stark vergrößert. [...] Eine aktuell veröffentlichte Untersuchung des Instituts für Vermögenswerte und Sozialpolitik (IASP) der renommierten Brandeis-Universität weist [...] auf einen großen ökonomischen Unterschied zwischen farbigen und weißen Amerikanern hin.
- WDR (17.03.2010): Ist mein Lohn gerecht? • Was Arbeit noch wert ist
- Ist es gerecht, wenn der Manager fünfzigmal so viel verdient wie der Angestellte, wenn der Koch eine sechzig Stundenwoche ohne Lohnausgleich hat und wenn die Pflegekraft auch noch die Wäsche im Heim waschen muss? Immer mehr Berufstätige beklagen sich über zu niedrige Löhne. Obwohl sie regelmäßig und in Vollzeit arbeiten, verdienen sie zu wenig, um genug zum Leben zu haben. Sie sind auf staatliche Unterstützung angewiesen, müssen ihr spärliches Gehalt mit Hartz IV-Leistungen aufstocken.
- Tagesschau (16.03.2010): Deutsche Bank-Manager bleibt Spitzenverdiener • Ackermann bekommt fast zehn Millionen Euro