Lernpfad und Lyrik des Barock: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Box|Lernpfade|[[File:Pfad-Icon.svg|right|200px]]
<metakeywords>ZUM2Edutags, ZUM-Wiki,Lyrik des Barock,Barocklyrik,Lyrik,Barock,Literatur,Deutsch</metakeywords>[[Kategorie:ZUM2Edutags]]
{{Deutsch/Abitur|
* Baden-Württemberg, ab 2011: [[Deutsche Liebeslyrik vom Barock bis zur Gegenwart]]
* Nordrhein-Westfalen, 2011: [[Liebesgedichte mit Schwerpunkten in den Epochen Barock, Romantik (unter Einbezug von Heine) und in der zweiten Hälfte des 20. Jhs.]] (im Leistungskurs: thematischer Längsschnitt)}}


sind strukturierte Wege, mit denen Schülerinnen und Schüler selbstständig und eigenverantwortlich arbeiten und üben können, sowohl im Unterricht als auch zu Hause.
== Historisches und Allgemeines ==


Besonderer Wert wird dabei auf die Selbstkontrolle der Lernenden gelegt. Dies geschieht z. B. durch die Integration von interaktiven Applets, Lernspielen oder durch versteckte Lösungen. Diese Feedbackvarianten ermöglichen eigenständiges und reflektiertes Lernen.
=== Epochaler Zeitraum: ca 1600-1720 ===


Ein wesentlicher Vorteil bei Lernpfaden ist, dass der Schüler in seinem eigenen Tempo arbeiten kann und dadurch auch Verantwortung für sein Lernen übernimmt. Lernpfade bieten zahlreiche Möglichkeiten der Differenzierung und eignen sich auch für forschendes Lernen und offenen Aufgabenstellungen.
Der Name „Barock“ stammt vom portugiesischen Wort „barocco“ oder „barocca“ was in etwa mit  „seltsam geformte Perle“ oder „schiefrunde Perle“ bzw. „schiefrunde Muschel“ übersetzt werden könnte. Der Begriff wurde ab Mitte des 19. Jahrhunderts offiziell zum Epochenbegriff, allerdings wurde er bereits im 18. Jh. in Frankreich als Bezeichnung ("baroque") für Kunstformen gebraucht, die dem klassizistischen Geschmack der Franzosen nicht entsprachen; der Begriff war also ursprünglich abwertend gemeint.


Ein Lernpfad kann kurz sein, ein "15-Minuten Häppchen". Der Schüler kann sich aber auch durch ein  "Mehr-Gänge-Menü" durcharbeiten.
Historischer Hintergrund: Mit dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) erlebte das Deutsche Reich einen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Verfall. Etwa ein Drittel des deutschen Volkes kam durch die Folgen des Krieges um. Doch waren nicht hohe Kriegsverluste dafür verantwortlich, sondern das Wüten der Pest in fast allen großen und kleinen Städten.


Die '''Lernpfade im ZUM-Unterrichten''' sind im Wiki erstellt und stehen '''offen''' zur Verfügung.
Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges bildete sich in Deutschland der Territorialabsolutismus heraus. Die Einflussnahme des Staates griff auf alle Lebensbereiche, von Erziehung, Bildung, Wirtschaft und Religion und machte klare Vorgaben. So war selbst die Autonomie der Kirche nicht mehr gewährleistet und sorgte immerwieder für Konflikte zwischen dem Vatikan und den Fürsten. Das Leben an den absolutistischen Fürstenhöfen hatte den französischen Absolutismus in Versailles zum Vorbild. Luxuriöse Bauten wurden errichtet und ein verschwenderisches Leben geführt.
Sie sind  '''leicht und schnell veränderbar''' und können jederzeit der individuellen Unterrichtssituation angepasst werden. In einem Wiki erstellte Unterrichtseinheiten eignen sich so optimal für die Kooperation unterschiedlicher Lehr- und Lerngruppen. {{Weiter|:Kategorie:Lernpfad|Übersicht über alle Lernpfade}}
|Lernpfad}}
== Hightlights aus den Fächern==
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<div class="width-1-6">[[Datei:Video-Basketballwurf.gif|250px|left]]</div>
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[[Quadratische_Funktionen_erkunden|'''Mathematik:''' Quadratische Funktionen erkunden]]


Der Lernpfad wurde von [https://www.uni-muenster.de/IDMI/arbeitsgruppen/ag-greefrath/mitarbeiter/jedtke.shtml Elena Jedtke] im Rahmen ihrer Promotion an der Uni Münster erstellt.
Der Barock war die erste Epoche, die in Deutschland zur Folge hatte, dass Gedichte von nun an nichtmehr auf Latein, sondern erstmals auf Deutsch veröffentlicht wurden.Für die Literaturreform an sich steht Martin Opitz mit seinem Werk „Buch von der Deutschen Poeterey“ (1624), in dem er klare Vorgaben zum strengen Aufbau aller möglicher Textarten  gibt. Die penible Einhaltung der formalen Vorgaben des Gedichtes steht in der Epoche des Barock eindeutig vor der Vermittlung einer Botschaft bzw. auch vor der Aussagekraft des Inhalts.


'''Publikation''': [https://www.uni-muenster.de/IDMI/arbeitsgruppen/ag-greefrath/mitarbeiter/jedtke.shtml Jedtke, Elena (2018]):'' Digitales Lernen mit Wiki-basierten Lernpfaden: Konzeption eines Lernpfads zu Quadratischen Funktionen'', In: [https://www.uni-due.de/imperia/md/images/didmath/veranstaltungen/tagungen/akmdw/tagungsband_-_akmdw_2017.pdf Digitales Lernen im Mathematikunterricht]</div>
== Formale und literarische Aspekte ==
<div class="width-1-6">{{Weiter|Mathematik-digital|Lernpfade Mathematik}}
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<div class="width-1-6">[[Datei:Pankratiasten in fight copy of greek statue 3 century bC.jpg|250px|left]]</div>
<div class="width-4-6">[[Olympische Spiele|'''Geschichte: '''Olympische Spiele]] </div>
<div class="width-1-6">{{Weiter|Geschichte/Lernpfade|Lernpfade Geschichte}} </div>
</div>
<div class="grid">
<div class="width-1-6">[[Datei:Jeremy Bentham by Henry William Pickersgill detail.jpg|250px|left]]</div>
<div class="width-4-6">[[Lernpfade Ethik/Einführung in den Utilitarismus|'''Ethik:''' Einführung in den Utilitarismus]]
Ein Fallbeispiel aus der Medizinethik zeigt einerseits, wie sich Benthams Nützlichkeitskalkül anwenden lässt, andererseits auch, welche Schwächen und Probleme es aufweist.
</div>
<div class="width-1-6">{{Weiter|Ethik/Lernpfade|Lernpfade Ethik}} </div>
</div>
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<div class="width-1-6">[[Datei:Person learning.svg|250px|left]]</div>
<div class="width-4-6">
[[Vokabeln lernen|Sprachen: Vokabeln lernen]]


Jeder, der eine Fremdsprache erlernt, sollte passende Lerntechniken kennen und anwenden. Dieser Lernpfad zeigt, wie man Vokabeln lernen sollte, um diese dauerhaft zu behalten.</div>
=== Grundmotive ===
<div class="width-1-6">{{Weiter|Englisch/Lernpfade|Lernpfade Englisch}}</div>
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<div class="width-1-6">[[Datei:Mini-Vendargues.jpg|left|250px]]</div>
<div class="width-4-6">
[[Lernpfad Energie|'''Physik:''' Energie]]


Mit Hilfe dieses Lernpfads kannst Du den physikalischen Energiebegriff kennenlernen und ein Gefühl dafür entwickeln. Beispiele und vor allem Aufgaben helfen Dir dabei.</div>
Die entscheidende Botschaft der sonst eher formal bemerkenswerten Gedichte des Barock war die Vermittlung der drei Grundmotive, von denen sich mindestens eins in eigentlich allen Werken des Barock finden lässt:
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<div class="width-1-6">[[Datei:Florentinaschaefer Lkw.png|250px|left]]</div>
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[[Lernpfad Satzglieder|'''Deutsch:''' Satzglieder]]


Die Bearbeitenden sollen nach der Bearbeitung in der Lage sein, die Satzglieder (Subjekt, Prädikat und Objekt) in einem Satz zu erkennen und entsprechend zu bezeichnen.</div>
# „Memento Mori“: (lat. = „Erinnere dich des Moments / Bedenke, dass du sterben musst“) Das memento mori-Motiv drückt ein erdrückendes Todesbewusstsein aus. Dazu zählt die häufig wiederholte Erinnerung an den (nahen) Tod (vgl: Historischer Hintergrund). Es bezieht sich mehr auf den Tod und das Sterben als auf das Leben und bildet so (ganz im antithetischen Charakter des Barock) den Kontrast zum im folgenden erklärten Motiv des „Carpe Diem“
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# „Carpe Diem“: (lat. = „ergreife / nütze / pflücke / (genieße) / Nutze den Tag“). Dieses Motiv ruft dazu auf, fröhlich zu sein, den Tag bewusst zu erleben und zu genießen und die Gedanken an die Vergänglichkeit nicht allzu schwer auf sich lasten zu lassen. Das Carpe Diem-Motiv orientiert sich an den Freuden des Lebens und kaum auf den Tod ein und steht so im Kontrast zum memento mori-Motiv.
</div>
# „Vanitas“: (lat. = „Vergänglichkeit“, „Eitelkeit“, „Nichtigkeit“, „Misserfolg“, oder im weiteren Sinne auch „Vergänglichkeit der Welt“). Das Vanitas-Motiv ist dem Lebensgefühl des memento mori ähnlich, da sie sich beide mit dem Tod und der Vergänglichkeit beschäftigen anstatt das noch bevorstehende Leben zu preisen. Hierbei steht nicht der Tod an sich, sondern die Vergänglichkeit und Nichtigkeit des Menschen im Vordergrund. Dies ist auch in Zusammenhang zu sehen mit der hohen Bedeutung der Transzendenz d.h. des christlichen Glaubens an ein besseres Leben im Jenseits verbunden und förderte das Gefühl der eigenen Vergänglichkeit. Allerdings ist das Resultat nicht immer ein negatives, da die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod das Todesmotiv des memento mori übersteigt und so in ein positives Gefühl umkehren kann.
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<div class="width-1-6">[[File:Grib skov.jpg|Grib skov|250px|left]]</div>
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[[Lernpfad Holz|'''Weitere Themen:''' Lernpfad Holz]]


Hier kannst Du vieles über '''Holz und Bäume''' lernen. Sowohl die biologischen Aspekte als auch Informationen über die Nutzung und Verarbeitung des Holzes werden vorgestellt.</div>
Die Intention der drei Motive lässt sich vor allem in einem Punkt verknüpfen: Der Abkehr vom weltlichen und vom Materialismus und der Zuwendung zum christlichen Glauben.
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</div>
=== Sonett und Alexandriner ===
==Aktuelle/Beliebte Lernpfade==
 
[[Kategorie:Lernpfad]]
Eine besondere, zur Zeit des Barock bevorzugte, Form der Lyrik bildet das sogenannte [[Sonett]]. Das Sonett besteht aus 2 Quartetten zu Beginn und 2 Terzetten zur Abrundung des Gedichtes. Das gängigste [[Versmaß]] zur Zeit des Barock ist der sogenannte Alexandriner: Es handelt sich um einen jambischen Vers mit insgesamt 6 Hebungen und der Zäsur nach der dritten Hebung.
 
=== Antithetik ===
 
Wie bereits angedeutet ist ein weiteres entscheidendes Motiv des Barock die Antithese. So werden Themen häufig innerhalb der Sonette kontrastiert. Hier einige Beispiele für häufige Antithesen:
 
{| class="wikitable sortable"
! !!
|-
| Diesseits || Jenseits
|-
| Ewigkeit || Zeit
|-
| Schein  || Sein
|-
| Spiel  || Ernst
|-
| Lebensgier  || Todesbewusstsein
|-
| Aufbau  || Zerstörung
|-
| Blüte  || Verfall
|-
| carpe diem  || in memento mori
|-
| Erotik, Wollust  || Tugend, Askese
|-
| Wohlstand  || Armut
|-
| Gesundheit  || Krankheit
|-
|}
 
Ein häufig verwendeter Begriff zur Beschreibung des lyrischen Stils des Barock ist der Begriff des „barocken Manierismus“, also frei Übersetzt die barocke Übertreibung, die sich z.B. in Metaphernreichtum, Wiederholung/Aufzählung von ähnlichen Motiven, Allegorien und vielen anderen rhetorischen Figuren manifestiert. Ziel des Autoren war es also, ein möglichst kunstvoll gestaltetes Werk zu schaffen, bei dem die Einhaltung der literarischen Normen entscheidender war als die Korrektheit oder auch logische Anordnung des Inhalts.
 
=> Das Ziel des klaren, strengen Aufbau der Lyrik war dementsprechend die Schaffung einer Gattung der Literatur, die als Gegenstück zur Vergänglichkeit und des Todes bis in alle Ewigkeit bestehen sollte. Die Dichter des Barock wollten also die Vergänglichkeit mit Werken für die Ewigkeit übergehen. Der Dichter wollte also vor seinem Tod garantieren nicht in Vergessenheit zu geraten.
 
== Autoren ==
* [[Paul Gerhardt]]
* [[Andreas Gryphius]]
 
== Literarische Formen ==
* [[Sonett]]
* [[Epigramm]]
* [[Figurengedichte]]
 
== Themen ==
 
=== Liebeslyrik ===
 
{{Siehe|#Liebeslyrik}}
 
== Textbeispiel ==
 
'''[[Christian Hoffman von Hoffmannswaldau]]
 
„Vergänglichkeit der Schönheit“'''
 
 
Es wird der bleiche tod mit seiner kalten hand
 
Dir endlich mit der zeit umb deine brüste streichen /
 
Der liebliche corall der lippen wird verbleichen;
 
Der schultern warmer schnee wird werden kalter sand /
 
 
Der ugen süsser blitz / die kräffte deiner hand /
 
Für welchen solches fällt / die werden zeitlich weichen /
 
Das haar / das itzund kan des goldes glantz erreichen /
 
Tilget endlich tag und jahr als ein gemeines band.
 
 
Der wohlgesetzte fuß / die lieblichen gebärden /
 
Die werden theils zu staub / theils nichts und nichtig werden /
 
Denn opfert keiner mehr der gottheit deiner pracht.
 
 
Diß und noch mehr als diß muß endlich untergehen /
 
Dein hertze kan allein zu aller zeit bestehen /
 
Dieweil es die natur aus diamant gemacht.
 
 
Bei näherer Betrachtung des Gedichts fallen einige der oben bereits erwähnten Punkte besonders schnell auf. Wir finden sowohl ein „Vanitas“ als auch ein „memento mori“-Motiv, der Autor arbeitet mit vielen rhetorischen Figuren und einer antithetischen Struktur. Eine tiefgründige Interpretation ist deshalb unnötig, weil der Autor sie uns bereits vorweg nimmt, insbesondere bei Betrachtung des zweiten Terzetts. Weitere Punkte (so zum Beispiel das Versmaß) müssen zwar erst gefunden werden, deuten allerdings ebenfalls auf die Epoche des literarischen Barock hin.
 
 
== Liebeslyrik ==
 
=== Autoren und Texte ===
 
==== Georg Greflinger, ''Die er geliebet''  ====
 
...
 
==== Christian Hoffmann von Hoffmanswaldau, ''Sonett. Vergänglichkeit der Schönheit.'' ====
{{Zitat|<poem>
''Christian Hofmann von Hofmannswaldau''
'''Sonnet.'''
'''Vergänglichkeit der Schönheit.'''
 
                ES wird der bleiche tod mit seiner kalten hand
Dir endlich mit der zeit umb deine brüste streichen /
Der liebliche corall der lippen wird verbleichen;
    Der schultern warmer schnee wird werden kalter sand /
    Der augen süsser blitz / die kräffte deiner hand /
Für welchen solches fällt / die werden zeitlich weichen /
Das haar / das itzund kan des goldes glantz erreichen /
    Tilgt endlich tag und jahr als ein gemeines band.
Der wohlgesetzte fuß / die lieblichen gebärden /
Die werden theils zu staub / theils nichts und nichtig werden /
    Denn opffert keiner mehr der gottheit deiner pracht.
Diß und noch mehr als diß muß endlich untergehen /
Dein hertze kan allein zu aller zeit bestehen /
    Dieweil es die natur aus diamant gemacht.
</poem>
|[http://gutenberg.spiegel.de/buch/575/52 Projekt Gutenberg-DE]}}
 
==== Sibylla Schwarz, ''Ist Lieb ein Feur'' ([[Sonett]]) ====
 
=== Material ===
 
==== Über barocke Liebeslyrik ====
* [http://www.awg.musin.de/comenius/8_2_d_bar_lyrik.html Die barocke Lyrik] (Adolf-Weber-Gymnasium München)
:Mit einem Absatz: "Barocke Liebeslyrik"
{{Zitat|
Zur Form:  Die barocke Liebeslyrik, die den inneren Zwiespalt zwischen der Vergänglichkeit mit dem übersinnlichen Unendlichen aufzeigt, ist überwiegend in der Sonettform ( 2 Vierzeiler und 2 Dreizeiler) geschrieben worden. Und zwar deshalb, weil das Sonett sich besonders dazu eignet, in spitzfindigen antithetischen Beschreibungen zur prägnanten, belehrenden Pointe am Schluss zu gelangen.|[http://www.awg.musin.de/comenius/8_2_d_bar_lyrik.html Die barocke Lyrik] (Adolf-Weber-Gymnasium München); 14.08.2008}}
:* [http://www.awg.musin.de/comenius/8_5_d_biogr_sib_schwarz.html Biographie von Sibylla Schwarz]
:* [http://www.awg.musin.de/comenius/8_6_d_gedanken.html Gedanken zu Sibylla Schwarz´ Sonett „Ist Lieb ein Feur“] - mit dem Text des Gedichtes
::mit interessanten Folgeseiten zur Adaptation des Gedichtes
* [http://www.awg.musin.de/comenius/8_10_d_christianhofm.html Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau, "Sonnet. Vergänglichkeit der Schönheit" -  Interpretation] (Adolf-Weber-Gymnasium München)
:mit dem Text des Gedichtes
* [http://www.awg.musin.de/comenius/8_12_d_nichtsneues.html Nichts Neues auf dieser Welt! - Georg Greflingers „Die er geliebet hat“ von 1644 und Lou Begas „Mambo No.5“ von 1999] (Adolf-Weber-Gymnasium München)
:mit dem Text des Gedichtes
 
==== Über die Abwesenheit eines Gefühls in der Lyrik des Barock ====
 
{{Zitat|
Ingo Stöckmann: Liebe und Kultur - Über die Abwesenheit eines Gefühls in der Lyrik des Barock.
 
„Wer der barocken Liebeslyrik im Zeichen ... erlebnishermeneutischer Kategorien begegnet, wird die irritierende Erfahrung machen, sich historisch nachhaltig verzettelt zu haben. Liebe ist in der Lyrik des 17. Jahrhunderts kein Gefühl. … Anders als in den lyrischen Texten späterer Jahrhunderte offenbart sich Lesern in den barocken Textexempeln … kein Versprechen, einer unmittelbaren Erlebnisfülle begegnen zu können. (…) Barocke Literatur ist rhetorisches Sprechen, also generalisierte und auf Generalisierung zielende, repräsentierende Rede, zu deren kunstvoll produzierten, affektiven Bewegungen eine authentische Individualität sich ebenso störend wie missverständlich verhalten würde. (…) Als lyrischer Text ist Liebe keine emotionale Grundbefindlichkeit menschlicher Existenz, sondern ein regelnhaftes Ausdrucksverhalten, das (nicht allein) im 17. Jahrhundert von Kulturellen Codes gesteuert wird. Liebe ist, anders formuliert, … eine Textfigur, die die Art und Weise der Sinnproduktion und Bedeutungserzeugung im Text festlegt. (…) Weil Poeten immer in die Gefahr verstrickt sind, keine Einfälle zu haben und damit der „Blödigkeit“ ausgeliefert sind, benötigt das Barock spezifische Verstärkungen der poetischen Erfindung. Die „Liebessachen“ (Opitz) bilden hierauf die prominenteste Antwort des Barock.“
 
|Ingo Stöckmann: Liebe und Kultur - Über die Abwesenheit eines Gefühls in der Lyrik des Barock. Der Deutschunterricht 6/2003 (S.23/24)}}
 
==== Literaturwissenschaft-online ====
 
* {{pdf-extern|http://www.literaturwissenschaft-online.uni-kiel.de/veranstaltungen/ringvorlesungen/liebesdichtung_antike_barock/Liebeslyrik_Barock_Zusammenfassung.pdf|Deutsche Liebeslyrik des 17. Jahrhunderts - Zusammenfassung}} (Albert Meier, Literaturwissenschaft-online)
 
* {{pdf-extern|http://www.literaturwissenschaft-online.uni-kiel.de/veranstaltungen/ringvorlesungen/liebesdichtung_antike_barock/Liebeslyrik_Barock_Folien.pdf|Liebesdichtung des 17. Jahrhunderts - Folien}} (Albert Meier, 17.06.2003, Literaturwissenschaft-online)
 
 
 
 
 
 
== Materialien ==
 
*{{Audio}} [http://abicast.wortcast.de/?p=4 Deutsch: Lyrik - Podcast-Episode vom 26. April 2007] (Abicast)
 
* {{pdf-extern|http://digitale-schule-bayern.de/dsdaten/18/530.pdf|Merkmale der Barocklyrik}} (Dr. Baptist Deinlein; deutsch-digital.de)
 
* [http://www.awg.musin.de/comenius/8_2_d_bar_lyrik.html Die barocke Lyrik] (Adolf-Weber-Gymnasium München)
 
* [http://www.deutschelyrik.de/start/Epochen/Barock/index.html Barock 1600 - 1720] (Gesprochene deutsche Lyrik) - mit drei Gedichten (Text und Ton)
 
* [http://www.teachsam.de/deutsch/d_literatur/d_litgesch/barock/litge_barock_4.htm Barock 1600 - 1720: Lyrik] (teachSam.de)
 
==Gedichtinterpretationen==
* [http://erlangerliste.de/barock/start2.html Barocklyrik - Kontrastiv] Exemplarische, thematisch orientierte Gedichtinterpretationen und Vergleiche
:Ursula Friedrich: Liebesgedichte
::Martin Opitz: "Ach Liebste laß vns eilen" und Johann Wolfgang von Goethe: "Es schlug mein Herz..."
:Karin Rädle: "Schwanen-Schnee und Haar aus Gold"
::Petrarkistischer Schönheitspreis bei Pietro Bembo und Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau.
:Thorsten Preuß: Gedichte auf Sachen
::Martin Opitz: Vom Wolffesbrunnen bey Heidelberg. - [[Conrad Ferdinand Meyer]]: [[Conrad Ferdinand Meyer#Lyrik|Der römische Brunnen]]. - [[Rainer Maria Rilke]]: Römische Fontäne. Borghese.
:Liane Manseicher: Psalmendichtung
::Andreas Gryphius: REiß Erde! reiß entzwey. - Georg Trakl: Psalm.
:Barbara Glökler: Figurengedichte
::Catharina Regina von Greiffenberg: 'Kreuzgedicht'. - André Thomkins: lunds wandlungen.
:Dirk Rühaak: Naturgedichte II
::Barthold Heinrich Brockes: "Die Heide" - Wilhelm Lehmann: "Signale"
 
== Texte ==
 
* {{pdf-extern|http://www.donat-schmidt.de/files/downloads/deutsch/textsammlung/barockgedichte.pdf|Gedichte des Barock}} (Zusammengestellt von Donat Schmidt)
 
== Literatur ==
 
* Peter Bekes, Barock: Lyrik. Textausgabe mit Materialien. Schroedel. ISBN 978-3-507-47039-2, Preis: 6.95 EUR 12.75 CHF
 
* Gudrun Blecken, Lyrik des Barock. Königs Erläuterungen Spezial. Hollfeld: C. Bange Verlag 2008, ISBN 978-3-8044-3022-8.
 
== Siehe auch ==
 
* [[Barock]]
* [[Einordnungen der Liebesyrik]]
* [[Liebe]]
* [[Liebesgedichte in Barock, Romantik und in der zweiten Hälfte des 20. Jhs.]]
* [[Liebeslyrik]]
* [[Liebeslyrik im Wandel der Zeit]]
* [[Lyrik]]
 
 
[[Kategorie:Lyrik des Barock|!]]

Version vom 3. Juni 2013, 21:40 Uhr

<metakeywords>ZUM2Edutags, ZUM-Wiki,Lyrik des Barock,Barocklyrik,Lyrik,Barock,Literatur,Deutsch</metakeywords> Vorlage:Deutsch/Abitur

Historisches und Allgemeines

Epochaler Zeitraum: ca 1600-1720

Der Name „Barock“ stammt vom portugiesischen Wort „barocco“ oder „barocca“ was in etwa mit „seltsam geformte Perle“ oder „schiefrunde Perle“ bzw. „schiefrunde Muschel“ übersetzt werden könnte. Der Begriff wurde ab Mitte des 19. Jahrhunderts offiziell zum Epochenbegriff, allerdings wurde er bereits im 18. Jh. in Frankreich als Bezeichnung ("baroque") für Kunstformen gebraucht, die dem klassizistischen Geschmack der Franzosen nicht entsprachen; der Begriff war also ursprünglich abwertend gemeint.

Historischer Hintergrund: Mit dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) erlebte das Deutsche Reich einen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Verfall. Etwa ein Drittel des deutschen Volkes kam durch die Folgen des Krieges um. Doch waren nicht hohe Kriegsverluste dafür verantwortlich, sondern das Wüten der Pest in fast allen großen und kleinen Städten.

Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges bildete sich in Deutschland der Territorialabsolutismus heraus. Die Einflussnahme des Staates griff auf alle Lebensbereiche, von Erziehung, Bildung, Wirtschaft und Religion und machte klare Vorgaben. So war selbst die Autonomie der Kirche nicht mehr gewährleistet und sorgte immerwieder für Konflikte zwischen dem Vatikan und den Fürsten. Das Leben an den absolutistischen Fürstenhöfen hatte den französischen Absolutismus in Versailles zum Vorbild. Luxuriöse Bauten wurden errichtet und ein verschwenderisches Leben geführt.

Der Barock war die erste Epoche, die in Deutschland zur Folge hatte, dass Gedichte von nun an nichtmehr auf Latein, sondern erstmals auf Deutsch veröffentlicht wurden.Für die Literaturreform an sich steht Martin Opitz mit seinem Werk „Buch von der Deutschen Poeterey“ (1624), in dem er klare Vorgaben zum strengen Aufbau aller möglicher Textarten gibt. Die penible Einhaltung der formalen Vorgaben des Gedichtes steht in der Epoche des Barock eindeutig vor der Vermittlung einer Botschaft bzw. auch vor der Aussagekraft des Inhalts.

Formale und literarische Aspekte

Grundmotive

Die entscheidende Botschaft der sonst eher formal bemerkenswerten Gedichte des Barock war die Vermittlung der drei Grundmotive, von denen sich mindestens eins in eigentlich allen Werken des Barock finden lässt:

  1. „Memento Mori“: (lat. = „Erinnere dich des Moments / Bedenke, dass du sterben musst“) Das memento mori-Motiv drückt ein erdrückendes Todesbewusstsein aus. Dazu zählt die häufig wiederholte Erinnerung an den (nahen) Tod (vgl: Historischer Hintergrund). Es bezieht sich mehr auf den Tod und das Sterben als auf das Leben und bildet so (ganz im antithetischen Charakter des Barock) den Kontrast zum im folgenden erklärten Motiv des „Carpe Diem“
  2. „Carpe Diem“: (lat. = „ergreife / nütze / pflücke / (genieße) / Nutze den Tag“). Dieses Motiv ruft dazu auf, fröhlich zu sein, den Tag bewusst zu erleben und zu genießen und die Gedanken an die Vergänglichkeit nicht allzu schwer auf sich lasten zu lassen. Das Carpe Diem-Motiv orientiert sich an den Freuden des Lebens und kaum auf den Tod ein und steht so im Kontrast zum memento mori-Motiv.
  3. „Vanitas“: (lat. = „Vergänglichkeit“, „Eitelkeit“, „Nichtigkeit“, „Misserfolg“, oder im weiteren Sinne auch „Vergänglichkeit der Welt“). Das Vanitas-Motiv ist dem Lebensgefühl des memento mori ähnlich, da sie sich beide mit dem Tod und der Vergänglichkeit beschäftigen anstatt das noch bevorstehende Leben zu preisen. Hierbei steht nicht der Tod an sich, sondern die Vergänglichkeit und Nichtigkeit des Menschen im Vordergrund. Dies ist auch in Zusammenhang zu sehen mit der hohen Bedeutung der Transzendenz d.h. des christlichen Glaubens an ein besseres Leben im Jenseits verbunden und förderte das Gefühl der eigenen Vergänglichkeit. Allerdings ist das Resultat nicht immer ein negatives, da die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod das Todesmotiv des memento mori übersteigt und so in ein positives Gefühl umkehren kann.

Die Intention der drei Motive lässt sich vor allem in einem Punkt verknüpfen: Der Abkehr vom weltlichen und vom Materialismus und der Zuwendung zum christlichen Glauben.

Sonett und Alexandriner

Eine besondere, zur Zeit des Barock bevorzugte, Form der Lyrik bildet das sogenannte Sonett. Das Sonett besteht aus 2 Quartetten zu Beginn und 2 Terzetten zur Abrundung des Gedichtes. Das gängigste Versmaß zur Zeit des Barock ist der sogenannte Alexandriner: Es handelt sich um einen jambischen Vers mit insgesamt 6 Hebungen und der Zäsur nach der dritten Hebung.

Antithetik

Wie bereits angedeutet ist ein weiteres entscheidendes Motiv des Barock die Antithese. So werden Themen häufig innerhalb der Sonette kontrastiert. Hier einige Beispiele für häufige Antithesen:

Diesseits Jenseits
Ewigkeit Zeit
Schein Sein
Spiel Ernst
Lebensgier Todesbewusstsein
Aufbau Zerstörung
Blüte Verfall
carpe diem in memento mori
Erotik, Wollust Tugend, Askese
Wohlstand Armut
Gesundheit Krankheit

Ein häufig verwendeter Begriff zur Beschreibung des lyrischen Stils des Barock ist der Begriff des „barocken Manierismus“, also frei Übersetzt die barocke Übertreibung, die sich z.B. in Metaphernreichtum, Wiederholung/Aufzählung von ähnlichen Motiven, Allegorien und vielen anderen rhetorischen Figuren manifestiert. Ziel des Autoren war es also, ein möglichst kunstvoll gestaltetes Werk zu schaffen, bei dem die Einhaltung der literarischen Normen entscheidender war als die Korrektheit oder auch logische Anordnung des Inhalts.

=> Das Ziel des klaren, strengen Aufbau der Lyrik war dementsprechend die Schaffung einer Gattung der Literatur, die als Gegenstück zur Vergänglichkeit und des Todes bis in alle Ewigkeit bestehen sollte. Die Dichter des Barock wollten also die Vergänglichkeit mit Werken für die Ewigkeit übergehen. Der Dichter wollte also vor seinem Tod garantieren nicht in Vergessenheit zu geraten.

Autoren

Literarische Formen

Themen

Liebeslyrik

Vorlage:Siehe

Textbeispiel

Christian Hoffman von Hoffmannswaldau

„Vergänglichkeit der Schönheit“


Es wird der bleiche tod mit seiner kalten hand

Dir endlich mit der zeit umb deine brüste streichen /

Der liebliche corall der lippen wird verbleichen;

Der schultern warmer schnee wird werden kalter sand /


Der ugen süsser blitz / die kräffte deiner hand /

Für welchen solches fällt / die werden zeitlich weichen /

Das haar / das itzund kan des goldes glantz erreichen /

Tilget endlich tag und jahr als ein gemeines band.


Der wohlgesetzte fuß / die lieblichen gebärden /

Die werden theils zu staub / theils nichts und nichtig werden /

Denn opfert keiner mehr der gottheit deiner pracht.


Diß und noch mehr als diß muß endlich untergehen /

Dein hertze kan allein zu aller zeit bestehen /

Dieweil es die natur aus diamant gemacht.


Bei näherer Betrachtung des Gedichts fallen einige der oben bereits erwähnten Punkte besonders schnell auf. Wir finden sowohl ein „Vanitas“ als auch ein „memento mori“-Motiv, der Autor arbeitet mit vielen rhetorischen Figuren und einer antithetischen Struktur. Eine tiefgründige Interpretation ist deshalb unnötig, weil der Autor sie uns bereits vorweg nimmt, insbesondere bei Betrachtung des zweiten Terzetts. Weitere Punkte (so zum Beispiel das Versmaß) müssen zwar erst gefunden werden, deuten allerdings ebenfalls auf die Epoche des literarischen Barock hin.


Liebeslyrik

Autoren und Texte

Georg Greflinger, Die er geliebet

...

Christian Hoffmann von Hoffmanswaldau, Sonett. Vergänglichkeit der Schönheit.

Zitat

Christian Hofmann von Hofmannswaldau
Sonnet.
Vergänglichkeit der Schönheit.

              ES wird der bleiche tod mit seiner kalten hand
Dir endlich mit der zeit umb deine brüste streichen /
Der liebliche corall der lippen wird verbleichen;
    Der schultern warmer schnee wird werden kalter sand /
    Der augen süsser blitz / die kräffte deiner hand /
Für welchen solches fällt / die werden zeitlich weichen /
Das haar / das itzund kan des goldes glantz erreichen /
    Tilgt endlich tag und jahr als ein gemeines band.
Der wohlgesetzte fuß / die lieblichen gebärden /
Die werden theils zu staub / theils nichts und nichtig werden /
    Denn opffert keiner mehr der gottheit deiner pracht.
Diß und noch mehr als diß muß endlich untergehen /
Dein hertze kan allein zu aller zeit bestehen /
    Dieweil es die natur aus diamant gemacht.


Projekt Gutenberg-DE

Sibylla Schwarz, Ist Lieb ein Feur (Sonett)

Material

Über barocke Liebeslyrik

Mit einem Absatz: "Barocke Liebeslyrik"
Zitat
Zur Form: Die barocke Liebeslyrik, die den inneren Zwiespalt zwischen der Vergänglichkeit mit dem übersinnlichen Unendlichen aufzeigt, ist überwiegend in der Sonettform ( 2 Vierzeiler und 2 Dreizeiler) geschrieben worden. Und zwar deshalb, weil das Sonett sich besonders dazu eignet, in spitzfindigen antithetischen Beschreibungen zur prägnanten, belehrenden Pointe am Schluss zu gelangen.
Die barocke Lyrik (Adolf-Weber-Gymnasium München); 14.08.2008
mit interessanten Folgeseiten zur Adaptation des Gedichtes
mit dem Text des Gedichtes
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Über die Abwesenheit eines Gefühls in der Lyrik des Barock

Zitat

Ingo Stöckmann: Liebe und Kultur - Über die Abwesenheit eines Gefühls in der Lyrik des Barock.

„Wer der barocken Liebeslyrik im Zeichen ... erlebnishermeneutischer Kategorien begegnet, wird die irritierende Erfahrung machen, sich historisch nachhaltig verzettelt zu haben. Liebe ist in der Lyrik des 17. Jahrhunderts kein Gefühl. … Anders als in den lyrischen Texten späterer Jahrhunderte offenbart sich Lesern in den barocken Textexempeln … kein Versprechen, einer unmittelbaren Erlebnisfülle begegnen zu können. (…) Barocke Literatur ist rhetorisches Sprechen, also generalisierte und auf Generalisierung zielende, repräsentierende Rede, zu deren kunstvoll produzierten, affektiven Bewegungen eine authentische Individualität sich ebenso störend wie missverständlich verhalten würde. (…) Als lyrischer Text ist Liebe keine emotionale Grundbefindlichkeit menschlicher Existenz, sondern ein regelnhaftes Ausdrucksverhalten, das (nicht allein) im 17. Jahrhundert von Kulturellen Codes gesteuert wird. Liebe ist, anders formuliert, … eine Textfigur, die die Art und Weise der Sinnproduktion und Bedeutungserzeugung im Text festlegt. (…) Weil Poeten immer in die Gefahr verstrickt sind, keine Einfälle zu haben und damit der „Blödigkeit“ ausgeliefert sind, benötigt das Barock spezifische Verstärkungen der poetischen Erfindung. Die „Liebessachen“ (Opitz) bilden hierauf die prominenteste Antwort des Barock.“


Ingo Stöckmann: Liebe und Kultur - Über die Abwesenheit eines Gefühls in der Lyrik des Barock. Der Deutschunterricht 6/2003 (S.23/24)

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Materialien

Gedichtinterpretationen

Ursula Friedrich: Liebesgedichte
Martin Opitz: "Ach Liebste laß vns eilen" und Johann Wolfgang von Goethe: "Es schlug mein Herz..."
Karin Rädle: "Schwanen-Schnee und Haar aus Gold"
Petrarkistischer Schönheitspreis bei Pietro Bembo und Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau.
Thorsten Preuß: Gedichte auf Sachen
Martin Opitz: Vom Wolffesbrunnen bey Heidelberg. - Conrad Ferdinand Meyer: Der römische Brunnen. - Rainer Maria Rilke: Römische Fontäne. Borghese.
Liane Manseicher: Psalmendichtung
Andreas Gryphius: REiß Erde! reiß entzwey. - Georg Trakl: Psalm.
Barbara Glökler: Figurengedichte
Catharina Regina von Greiffenberg: 'Kreuzgedicht'. - André Thomkins: lunds wandlungen.
Dirk Rühaak: Naturgedichte II
Barthold Heinrich Brockes: "Die Heide" - Wilhelm Lehmann: "Signale"

Texte

Literatur

  • Peter Bekes, Barock: Lyrik. Textausgabe mit Materialien. Schroedel. ISBN 978-3-507-47039-2, Preis: 6.95 EUR 12.75 CHF
  • Gudrun Blecken, Lyrik des Barock. Königs Erläuterungen Spezial. Hollfeld: C. Bange Verlag 2008, ISBN 978-3-8044-3022-8.

Siehe auch