Benutzer:Brockmann/Alkohole/Wie stellt man alkoholische Getränke her? und Chemie-Lexikon/Stöchiometrie - Beliebige Berechnungen mit der Stoffmenge: Unterschied zwischen den Seiten

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==Geschichte der Bier- und Weinherstellung==
Mengenangaben in der Chemie können mit vier Größen gmacht werden, die jede zueinander proportional ist.
Schon seit Jahrtausenden stellen Menschen alkoholhaltige Getränke her. Erste schriftliche Belege für den Genuss von Bier stammen aus sumerischen Keilschriften aus dem 4. Jahrtausend v. Chr.. In China wurden jedoch ca. 9000 Jahre alte Tongefäße gefunden, die vergorene Getränke enthalten hatten, was darauf hindeutet, dass die Herstellung von alkoholischen Getränken schon damals bekannt war.


Nähere Informationen dazu findet man beispielsweise auf den folgenden Internetseiten:
*Die '''Masse m''' wird in kg angegeben und kann mit einer Waage bestimmt werden.
*Die '''Teilchenanzahl N''' gibt die Anzahl der kleinsten Teilchen (''je nach Stoff Atome, Molekül oder Einheiten)'' an und ist vor allem bei Angaben wie ppm (=Parts per Million) interessant, die oft beim Luftverunreinigungen mit gasförmigen Stoffen genutzt wird.
*Die '''Stoffmenge n''' macht ähnliche Angaben wie die Teilchenanzahl und gibt die Menge an "Mol" an. Der Vorteil der Stoffmenge ist, dass man mit kleineren Zahlen als bei der Teilchenanzahl arbeitet.
*Das '''Volumen V''' ist für Gase und Flüssigkeiten sehr gebräuchlich, allerdings hängt das Volumen von Gase stark von der Temperatur ab. Je nach Menge gibt man das Volumen bei Gasen meist in Liter bei Feststoffen und Flüssigkeiten meist in cm³ an. Das Volumen bei Feststoffen anzugeben ist eher unüblich, wenn es nicht einen besondern Grund hat.


Geschichte der Bierherstellung:
Die folgene Darstellung zeigt, wie diese vier Größen voneinander abhängen. Auf den Verbindunglinien gibt es jeweils eine Formel und eine Konstante, über die die zwei Größen zusammenhängen. Teilweise sind die Konstanten abhängig vom Stoff, teilweise aber nicht.


*http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Bieres
<center>[[File:Zusammenhang zwischen Masse, Stoffmenge, Volumen und Teilchenanzahl.svg]]</center>
*https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/trinken/bier/pwiegeschichtedesbiers100.html


Geschichte der Weinherstellung:
*Die '''Dichte ρ''' (rho) ist eine Stoffeigenschaft, die vom Stoff und auch von den äußeren Bedinungen abhängt. Daher muss man bei Berechnungen immer fragen, wie diese sind. Hier kann ich von Masse in Volumen und umgekehrt umrechnen.
*Die '''Masse eines Teilchen m(1 Teilchen)''' ermöglicht die Umrechnung zwischen Masse und Teilchenanzahl. Die Masse eines Teilchens kann man mit Hilfe des Periodensystem bestimmen, wenn man die Formel des Stoffes und damit der Teilchen kennt.
*Die '''Avogadro-Konstante N<sub>A</sub>''' ist ein Wert, der immer identisch ist, egal für welchen Stoff und für welche Bedingung.
*Die '''Molmasse M''' gibt die Masse von einem Mol eines Stoffes an. Man berechnet sie wie die Masse eines Teilchens, sie hat aber die Einheit g/mol.
*Das '''Molvolumen V<sub>m</sub>''' gibt das Volumen von einem Mol eines Stoffes an. Sinnvoll ist dies nur bei Gasen, da Gase ja für eine bestimmte Teilchenanazahl immer das gleiche Volumen haben (''siehe → [[Chemie-Lexikon/Stöchiometrie - Satz von Avogadro|Satz von Avogadro]]''). Wie die Dichte, ist das Mol-Volumen (besonders bei Gasen) von der Temperatur und dem Druck anhängig, was man deshalb immer angeben muss.


*http://de.wikipedia.org/wiki/Weinbau
== Allgemeine Vorgehehensweise ==
*http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Weines
Bei allen stöchiometrischen Berechnungen mit Hilfe der Stoffmenge macht man sich das Stoffmengenverhältnis bei einer Reaktion zunutze, um damit zu der gegebenen Menge die gesuchte zu berechnen. Im Gegensatz vom Massenverhältnissen (''siehe Seite [[Chemie-Lexikon/Stöchiometrie - Berechnungen von Massenverhältnissen|Berechnungen von Massenverhältnissen]]'') haben wir hier recht einfache Zahlenverhältnisse. Allerdings muss ein gegebener Wert eventuell erst einmal in Mol umgerechnet werden.


==Herstellung von Trinkalkohol==
<u>Die Berechnungen laufen dann allgemein folgendermaßen ab:</u>
Aufgabe: Schau dir das folgende Video an und überlege dir ein Experiment zur Weinherstellung.
Umrechung gegebene Menge in Stoffmenge → Anwendung Stoffmengenverhältnis → Umrechnung Stoffmenge  und gesuchte Menge
{{#ev:youtube|tV5QEhxYrGE|800|center}}


Wenn du willst, kannst du auch das folgende Quiz zum Film machen:
=== Beispiel 1 ===
{{Box|Aufgabenstellung|2=Magnesium reagiert mit Wasser zu Wasserstoff und Magnesiumoxid. Wieviel Wasserstoff kann maximal aus 10 g Magnesium entstehen?|3=Üben}}


'''<u>1. Schritt</u> Reaktionsgleichung aufstellen:'''


<div class="multiplechoice-quiz">
<center><math>Mg \ + \ H_2O \ \longrightarrow \ MgO \ + \ H_2</math></center>
... dabei erkennt kann, dass das Stoffmengenverhältnis von <math>n(Mg) : n(H_2) = 1 : 1</math> ist.


Was kann man alles mithilfe von Hefe herstellen? (Bier)  (Schnaps) (Wein) (Biosprit) (!Diesel)


Welche Nahrung braucht Hefe? (Zucker) (!Kohlenstoffdioxid) (!Alkohol) (!Hefe)  
'''<u>2. Schritt</u> Gegebenen Wert in Mol umrechnen:'''
* Gegeben: <math>m(Mg) = 10 g</math>
* Gesucht: <math>n(Mg) = ?</math>
Anhand des Schaubildes oben kann erkennen, welche Umrechnung bzw. welche Formel man braucht. Zwischen der Masse ''(links oben)'' und der Stoffmenge ''(rechts unten)'' steht die Formel <math>M = \frac{m}{n}</math>. Um die Stoffmenge zu berechnen muss man diese Formel umstellen und dann hat man <math>n = \frac{m}{M}</math>. Um die Stoffmengen n(Mg) zu berechnen braucht man also <math>M(Mg)</math>, was ja nicht schwer und schnell mit dem PSE bestimmt werden kann: <math>M(Mg) = 24,3 g/mol</math>.


Wieso bläht sich der Luftballon beim gezeigten Experiment auf? (!Weil Wasserdampf entsteht.) (!Weil Wasserstoff entsteht) (Weil Kohlenstoffdioxid entsteht.) (!Weil Sauerstoff entsteht.)
<u>Rechnung:</u>  <math>n(Mg) = \frac{m(Mg)}{M(Mg)} = \frac{10 g}{24,3 g/mol} \approx 0,412 mol </math>


Welche Zutaten braucht man auf jeden Fall zur Herstellung eines alkoholhaltigen Getränks? (Wasser) (!Sauerstoff) (Hefe) (Zucker) (!Kohlenstoffdioxid)
{{Box|Tipps 1 - Ausführliches Aufschreiben der Werte|2=Man schreibt besser <math>m(Mg) = 10 g</math> statt nur <math>m = 10 g</math>, denn sonst kann es leicht zu Verwechslungen kommen. |3=Hervorhebung1}}


Aus welchen der folgenden Flüssigkeiten/Gemische kann man ein alkoholhaltiges Getränk herstellen? (!Wasser) (Traubensaft) (Honigwasser) (!Diätlimonade) (Wasser mit Zucker) (!Salzwasser) (Getreide-Wasser-Gemisch)
</div>


Frage für Schlaue: <nowiki>[[Wieso benötigt man den Luftballon?]]</nowiki>
'''<u>3. Schritt</u> Umrechnung mit dem Stoffmengenverhältnis:'''


{{Box|Experiment: Alkoholische Gärung|'''Materialien''': Zucker-Lösung bzw. Fruchtsaft, Hefesuspension, Erlenmeyerkolben oder Flasche, Luftballon
Da <math>n(Mg) : n(H_2) = 1 : 1</math> und zu Beginn <math>n(Mg) = 0,412 mol </math> ist, entsteht bei der Reaktion  die gleiche Stoffmenge an Wasserstoff <math>n(H_2) = 0,412 mol </math>


'''Durchführung''': In den Erlenmeyerkolben oder die Flasche gibt man eine Zucker-Lösung aus x* g Zucker in x* ml Wasser bzw. Fruchtsaft und fügt anschließend etwas Hefesuspension hinzu. Dann verschließt man das Gefäß mit dem Luftballon und lässt es eine Woche stehen.


<nowiki>*</nowiki> bitte zumindest ungefähre Angabe machen
'''<u>4. Schritt</u> Gegebene Stoffmenge in die gewünschte Einheit umrechnen:'''


'''Beobachtungen''':
Bei der Aufgabestellung  steht eigentlich nicht genau, in welcher Einheit man die Menge an Wasserstoff angeben soll. Wir berechnen oft die Masse, bei einem Gas wie Wasserstoff macht aber Volumen eher Sinn. Daher wollen wir also das Volumen berechnen. Dadurch ergibt sich wieder ein gegebener Wert und den Wert, den man daraus berechnen will.
* Gegeben: <math>n(H_2) = 0,412 mol</math>
* Gesucht: <math>V(H_2) = ?</math>
Wie schauen wieder in dem Schaubild nach, welcher rechnerische Zusammenhang zwischen Stoffmenge ''(rechts unten)'' und Volumen ''(links unten)'' verwendet wird. Das wäre dann <math>V_m = \frac{V}{n}</math>. Zu beachten ist, das das <math>V_m</math>, also das Molvolumen nur sinnvoll für gasförmige Stoffe verwendet werden kann, da dieser Wert bei allen Gasen gleich ist (Satz von Avogadro!). Die Formel wird wieder nach dem gesuchten Wert umgestellt und man hat dann <math>V = n \cdot V_m</math>


Der Luftballon dehnt sich aus. Die Flüssigkeit riecht vergoren. Eventuell ist Schaum an der Oberfläche der Flüssigkeit zu sehen.|Experimentieren
<u>Rechnung:</u>  <math>V(H_2) = n(H_2) \cdot V_m = 0,412 mol \cdot 22,4 l/mol \approx 9,23 l</math>
}}


 
{{Box|Lösung|2=Aus 10 g Magnesium entstehen bei der Reaktion mit Wasser etwa 9,23 l Wasserstoff.|3=Lösung}}
'''Welches Gas entsteht?'''
 
{{Box|Experiment: Nachweis von Kohlenstoffdioxid|
'''Materialien''': Spritze mit Schlauch, Reagenzglas mit Kalkwasser
 
'''Durchführung''': Man leitet das Gas, das sich im Luftballon befindet, in Kalkwasser ein (mithilfe einer Spritze).
 
'''Beobachtung''': Das Kalkwasser wird trüb.
 
'''Auswertung''': Bei dem Gas handelt es sich um Kohlenstoffdioxid.|Experimentieren
}}
 
 
{{Box|Lösung|'''Gesamtauswertung des Experiments zur alkoholischen Gärung:'''
 
Es hat eine chemische Reaktion statt, was man daran erkennen kann, dass unter anderem das Gas Kohlenstoffdioxid entstanden ist (Nachweis mithilfe der Kalkwasserprobe). Da die Flüssigkeit nach Alkohol riecht, kann man davon ausgehen, dass der Zucker, der in der Reaktionslösung enthalten war, mithilfe der Hefe zu Alkohol und Kohlenstoffdioxid reagiert hat.
 
Reaktionsgleichung für die alkoholische Gärung:
 
<chem>Zucker ->[Enzyme\,in\,Hefe] Trinkalkohol\,+\,Kohlenstoffdioxid</chem><br />
|Lösung}}
 
<br />
 
===Welche Rolle spielt die Hefe bei der alkoholischen Gärung?===
Hefen sind einzellige Pilze, die sich durch Spaltung vermehren. Bei der alkoholischen Gärung wird ein Hefepilz namens Saccharomyces cerevisiae (Bäckerhefe) verwendet, also dieselbe Hefeart, die auch zum Backen von Brot und Kuchen eingesetzt wird. Das ist übrigens auch der Grund, weswegen Hefeteig manchmal, besonders wenn man ihn längere Zeit hat gehen lassen, nach Alkohol riecht.
 
In der Hefe enthalten sind Enzyme, die als Biokatalysatoren bestimmte chemische Reaktionen katalysieren. Im Fall der alkoholischen Gärung bewirken bestimmte Enzyme in der Hefe die Reaktion von Zucker zu Trinkalkohol und Kohlenstoffdioxid.
 
Generell sind Katalysatoren Stoffe, die chemische Reaktionen erleichtern oder überhaupt erst ermöglichen, indem sie die Aktivierungsenergie herabsetzen. Dabei wird die Reaktion oft beschleunigt.
[[Datei:Schluessel Schloss Prinzip.png|alternativtext=Das Substrat passt ins aktive Zentrum wie ein Schlüssel in ein Schloss (Schlüssel-Schloss-Prinzip)|mini|216x216px|Abb. 1: Schlüssel-Schloss-Prinzip]]
Das Ganze funktioniert folgenderweise: Zunächst bildet der Katalysator mit dem Ausgangsstoff ein Zwischenprodukt. Hierfür wird weniger Aktivierungsenergie benötigt, als wenn der Ausgangsstoff direkt zum Produkt reagieren würde. Bei Reaktionen mit Enzymen nennt man den Ausgangsstoff "Substrat", es bildet sich ein "Enzym-Substrat-Komplex". Dabei passt nur ein ganz bestimmtes Substrat (oder mehrere strukturell ähnliche Substrate) ins aktive Zentrum des Enzyms. Weil man sich das so vorstellen kann wie ein Schloss, in das nur ein bestimmter Schlüssel passt, nennt man das zugrundeliegende Prinzip auch Schlüssel-Schloss-Prinzip.
 
Das Zwischenprodukt, im Fall von Enzymkatalyse der Enzym-Substrat-Komplex reagiert weiter, so dass die eigentlichen Reaktionsprodukte entstehen. Aus dem Enzym-Substrat-Komplex wird so der Enzym-Produkt-Komplex. Zum Schluss löst sich das Produkt vom Katalysator bzw. vom Enzym, so dass dort wieder Platz für weitere Edukte ist.
[[Datei:Energie katalysator zwischenprodukt.png|alternativtext=Energiediagramm einer exothermen Reaktion mit Katalysator|mini]]
Ein Katalysator wird im Lauf einer Reaktion also nicht - wie es bei den Ausgangsstoffen der Fall ist - verbraucht, sondern er liegt am Ende der Reaktion unverändert vor.
 
Im Energiediagramm kann man sehen, dass eine katalysierte Reaktion über ein Zwischenprodukt abläuft und insgesamt weniger Aktivierungsenergie benötigt als dieselbe Reaktion ohne Katalysator.
 
 
{{Box|Üben|Bringe die folgenden Bilder in die richtige Reihenfolge, so dass sie den Ablauf einer enzymkatalysierten Reaktion zeigen.|Üben
}}
 
{{H5p|id=499186|height=500}}
 
===Der Alkoholgehalt verschiedener Getränke===
<br />
{{Box|Arbeitsauftrag|Finde heraus, welchen Alkoholgehalt verschiedene Getränke aufweisen. Du kannst dafür beispielsweise in einen Supermarkt gehen und auf die Flaschen schauen. Ergänze anschließend den folgenden Lückentext.|Frage}}
Hinweis: Der Alkoholgehalt bei Getränken wird in Volumenprozent (Abkürzung Vol% oder %) angegeben.
Beispiel: 100 ml eines Getränks mit 10 Vol% Alkohol enthalten 10 ml Alkohol, der Rest sind hauptsächlich Wasser, außerdem Aromastoffe, Farbstoffe usw.  
 
{{H5p|id=544297|height=454}}
 
====Wiederholung: Die Destillation====
Die Destillation ist ein Trennverfahren, das dazu dient, Stoffe mit unterschiedlichem Siedepunkt voneinander zu trennen. Sie beruht darauf, dass der Stoff mit dem niedrigeren Siedepunkt früher verdampft als der Stoff mit dem höheren Siedepunkt. Ersterer steigt also in der Apparatur zuerst auf, wird dann im Kühler kondensiert und tropft in die sogenannte Vorlage.
{{Box|Üben|Beschrifte die gezeigte Destillationsapparatur. Falls du die App nicht sehen kannst, folge dem angegebenen Link.|Üben}}
{{LearningApp|app=https://learningapps.org/7224241|width=100%|height=569px}}
<br>
 
Link zur App: https://learningapps.org/7224241
 
===== Besonderheiten bei der Destillation von Trinkalkohol =====
Destilliert man ein Alkohol-Wasser-Gemisch, so kann man keinen reinen Alkohol erhalten, obwohl die Siedepunkte (Wasser 100&nbsp;°C, Trinkalkohol 78,3&nbsp;°C) eine ausreichend hohe Differenz aufweisen. Das liegt daran, dass Wasser und Trinkalkohol ein azeotropes Gemisch bilden, dass aus 95,6&nbsp;% Alkohol und 4,4&nbsp;% Wasser besteht.
 
Will man reinen (= absoluten) Alkohol herstellen, versetzt man den durch Destillation gewonnenen Alkohol mit wasserentziehenden Stoffen wie Calciumoxid oder wasserfreiem Calciumsulfat. Das noch vorhandene Wasser reagiert mit diesen Salzen, die anschließend abfiltriert werden können.

Version vom 9. August 2019, 18:46 Uhr

Mengenangaben in der Chemie können mit vier Größen gmacht werden, die jede zueinander proportional ist.

  • Die Masse m wird in kg angegeben und kann mit einer Waage bestimmt werden.
  • Die Teilchenanzahl N gibt die Anzahl der kleinsten Teilchen (je nach Stoff Atome, Molekül oder Einheiten) an und ist vor allem bei Angaben wie ppm (=Parts per Million) interessant, die oft beim Luftverunreinigungen mit gasförmigen Stoffen genutzt wird.
  • Die Stoffmenge n macht ähnliche Angaben wie die Teilchenanzahl und gibt die Menge an "Mol" an. Der Vorteil der Stoffmenge ist, dass man mit kleineren Zahlen als bei der Teilchenanzahl arbeitet.
  • Das Volumen V ist für Gase und Flüssigkeiten sehr gebräuchlich, allerdings hängt das Volumen von Gase stark von der Temperatur ab. Je nach Menge gibt man das Volumen bei Gasen meist in Liter bei Feststoffen und Flüssigkeiten meist in cm³ an. Das Volumen bei Feststoffen anzugeben ist eher unüblich, wenn es nicht einen besondern Grund hat.

Die folgene Darstellung zeigt, wie diese vier Größen voneinander abhängen. Auf den Verbindunglinien gibt es jeweils eine Formel und eine Konstante, über die die zwei Größen zusammenhängen. Teilweise sind die Konstanten abhängig vom Stoff, teilweise aber nicht.

Zusammenhang zwischen Masse, Stoffmenge, Volumen und Teilchenanzahl.svg
  • Die Dichte ρ (rho) ist eine Stoffeigenschaft, die vom Stoff und auch von den äußeren Bedinungen abhängt. Daher muss man bei Berechnungen immer fragen, wie diese sind. Hier kann ich von Masse in Volumen und umgekehrt umrechnen.
  • Die Masse eines Teilchen m(1 Teilchen) ermöglicht die Umrechnung zwischen Masse und Teilchenanzahl. Die Masse eines Teilchens kann man mit Hilfe des Periodensystem bestimmen, wenn man die Formel des Stoffes und damit der Teilchen kennt.
  • Die Avogadro-Konstante NA ist ein Wert, der immer identisch ist, egal für welchen Stoff und für welche Bedingung.
  • Die Molmasse M gibt die Masse von einem Mol eines Stoffes an. Man berechnet sie wie die Masse eines Teilchens, sie hat aber die Einheit g/mol.
  • Das Molvolumen Vm gibt das Volumen von einem Mol eines Stoffes an. Sinnvoll ist dies nur bei Gasen, da Gase ja für eine bestimmte Teilchenanazahl immer das gleiche Volumen haben (siehe → Satz von Avogadro). Wie die Dichte, ist das Mol-Volumen (besonders bei Gasen) von der Temperatur und dem Druck anhängig, was man deshalb immer angeben muss.

Allgemeine Vorgehehensweise

Bei allen stöchiometrischen Berechnungen mit Hilfe der Stoffmenge macht man sich das Stoffmengenverhältnis bei einer Reaktion zunutze, um damit zu der gegebenen Menge die gesuchte zu berechnen. Im Gegensatz vom Massenverhältnissen (siehe Seite Berechnungen von Massenverhältnissen) haben wir hier recht einfache Zahlenverhältnisse. Allerdings muss ein gegebener Wert eventuell erst einmal in Mol umgerechnet werden.

Die Berechnungen laufen dann allgemein folgendermaßen ab: Umrechung gegebene Menge in Stoffmenge → Anwendung Stoffmengenverhältnis → Umrechnung Stoffmenge und gesuchte Menge

Beispiel 1

Aufgabenstellung
Magnesium reagiert mit Wasser zu Wasserstoff und Magnesiumoxid. Wieviel Wasserstoff kann maximal aus 10 g Magnesium entstehen?

1. Schritt Reaktionsgleichung aufstellen:

... dabei erkennt kann, dass das Stoffmengenverhältnis von ist.


2. Schritt Gegebenen Wert in Mol umrechnen:

  • Gegeben:
  • Gesucht:

Anhand des Schaubildes oben kann erkennen, welche Umrechnung bzw. welche Formel man braucht. Zwischen der Masse (links oben) und der Stoffmenge (rechts unten) steht die Formel . Um die Stoffmenge zu berechnen muss man diese Formel umstellen und dann hat man . Um die Stoffmengen n(Mg) zu berechnen braucht man also , was ja nicht schwer und schnell mit dem PSE bestimmt werden kann: .

Rechnung:


Tipps 1 - Ausführliches Aufschreiben der Werte
Man schreibt besser statt nur , denn sonst kann es leicht zu Verwechslungen kommen.


3. Schritt Umrechnung mit dem Stoffmengenverhältnis:

Da und zu Beginn ist, entsteht bei der Reaktion die gleiche Stoffmenge an Wasserstoff


4. Schritt Gegebene Stoffmenge in die gewünschte Einheit umrechnen:

Bei der Aufgabestellung steht eigentlich nicht genau, in welcher Einheit man die Menge an Wasserstoff angeben soll. Wir berechnen oft die Masse, bei einem Gas wie Wasserstoff macht aber Volumen eher Sinn. Daher wollen wir also das Volumen berechnen. Dadurch ergibt sich wieder ein gegebener Wert und den Wert, den man daraus berechnen will.

  • Gegeben:
  • Gesucht:

Wie schauen wieder in dem Schaubild nach, welcher rechnerische Zusammenhang zwischen Stoffmenge (rechts unten) und Volumen (links unten) verwendet wird. Das wäre dann . Zu beachten ist, das das , also das Molvolumen nur sinnvoll für gasförmige Stoffe verwendet werden kann, da dieser Wert bei allen Gasen gleich ist (Satz von Avogadro!). Die Formel wird wieder nach dem gesuchten Wert umgestellt und man hat dann

Rechnung:


Lösung
Aus 10 g Magnesium entstehen bei der Reaktion mit Wasser etwa 9,23 l Wasserstoff.