Berufsorientierung

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Version vom 16. Juni 2022, 08:14 Uhr von PhilippCatani (Diskussion | Beiträge) (Wortschatz BO 1 verbessert)

Vorwort

Diese Unterrichtsidee bildet den gesamten Prozess der Berufsorientierung ab und wurde in der Sekundarstufe 1 erfolgreich eingesetzt.
Sie kann bei Schüler:innen mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf eingesetzt werden und hat Erfahrungen an Förder-, Haupt- und Realschulen als Grundlage.
Die Materialien sind zu einem großen Teil in Leichter Sprache (nach Ursula Bredel und Christiane Maaß) abgefasst. Wo Leichte Sprache keine Anwendung findet, wird eine einfache Sprache eingesetzt.
Professionelle Bilder der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e. V. und des Illustrators Stefan Albers sollen Textverständnis und Motivation fördern.
Den notwendigen Fachwortschatz möchte die Unterrichtsidee anbahnen, indem sie sich an dem Konzept des sprachsensiblen Fachunterrichts (nach Josef Leisen) orientiert.
Wie allen fundierten Auseinandersetzungen mit einem Thema liegen der Unterrichtsidee zahlreiche Quellen zugrunde. Informationen zu den verwendeten Quellen erhalten Sie im Quellen-Verzeichnis.

Hinweis zu den Materialien: Erstellt mit dem Worksheet Crafter - www.worksheetcrafter.com

Lernziele

  1. Die Schüler:innen können passende Schul- und Berufswege entwickeln, indem sie sich mit
    • ihren Interessen, Vorlieben sowie Wünschen,
    • Fähigkeiten sowie Stärken
    • und den Möglichkeiten sowie Anforderungen der Bildungs- und Ausbildungslandschaft auseinandersetzen
    • und an Betriebspraktika sowie weiteren außerschulischen Veranstaltungen der Berufsorientierung teilnehmen
  2. Die Schüler:innen können eine aussagekräftige Bewerbung erstellen, indem sie
    • Musterbeispiele,
    • Formatvorlagen,
    • Formulierungsbeispiele
    • und geeignete Apps nutzen.
  3. Die Schüler:innen können erfolgreich an Vorstellungsgesprächen teilnehmen, indem sie
    • sich Fragen geleitet auf Vorstellungsgespräche vorbereiten,
    • das richtige Verhalten für Vorstellungsgespräche erfahren,
    • Vorstellungsgespräche spielen,
    • Vorstellungsgespräche analysieren
    • und nach Vorstellungsgesprächen vorteilhaft handeln, um in Erinnerung zu bleiben.

Mein Berufsorientierungs-Ordner

Die Schüler:innen sollten spätestens in Klasse 8 einen Berufsorientierungs-Ordner (BO-Ordner) anlegen. In diesem BO-Ordner heften die Schüler:innen alles rund um die Berufsorientierung ab. In der Praxis hat es sich bewährt, für die Berufsorientierung einen eigenen Ordner nebst Register anzulegen.


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Datei:Mein BO-Ordner.pdf
einen BO-Ordner anlegen

Berufsorientierung - Warum machen wir das?

Berufsorientierung ist ein Vorgang.

Dieser Vorgang weist folgende Eigenschaften auf:
  • Berufsorientierung findet nicht unter Labor-Bedingungen statt. Die Schüler:innen bringen schon viele Vorstellungen, Interessen, Vorlieben und Wünsche mit - eigene und die der Eltern oder Erziehungsberechtigten sowie bewusste und unbewusste.
  • Berufsorientierung braucht Zeit. Mit dem Ende der 8. Klasse geht die Berufsorientierung weiter. Berufsorientierung kann ein lebenslanger Prozess sein, bei dem sich ein Individuum in Bezug zu seiner Umwelt verorten möchte.
  • Berufsorientierung braucht authentische Erfahrungen. Die Schüler:innen brauchen Praxis-Erfahrungen durch Betriebserkundungen, Praxis-Tage und Betriebspraktika.
  • Berufsorientierung arbeitet unter anderem nach dem Trial-and-Error-Verfahren. Die Schüler:innen können bei einem Betriebspraktikum nur gewinnen. Denn nach dem Betriebspraktikum wissen die Schüler:innen, ob ihnen die Tätigkeiten Spaß gemacht haben oder nicht.

In diesem Lernschritt soll bei den Schüler:innen ein Bewusstsein für die Bedeutung der Berufsorientierung angebahnt werden.

Die Idee zum Arbeitsblatt Lebensmaßband stammt vom Ikubiz Mannheim. Im Schuljahr 2018/19 begleitete ich an der Waldschule Mannheim meine damalige Deutsch-Klasse während des Programms der Gendersensiblen Berufsorientierung, das von Christiane Eck und Carlo Peduto-Brixner durchgeführt wurde. Für die Arbeit mit dem Lebensmaßband wird neben dem Arbeitsblatt ein Maßband aus Papier benötigt.
Quelle: leicht verändert nach Interkulturelles Bildungszentrum Marnnheim gGmbH (Hrsg.) (o. J.): Materialien zur Berufsorientierung (im Rahmen des Projekts „Gendersensible Berufsorientierung“ an Mannheimer Werkrealschulen, Stand: Juli 2019). o. S., Mein Lebensmaßband. Loseblatt-Sammlung mit Übungen und Materialien. Mannheim: Ikubiz Mannheim.


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Datei:Warum BO.pdf
Gründe für BO
Datei:Mein Lebens-Maßband.pdf
Lebensarbeitszeit mithilfe eines Maßbandes verdeutlichen

Wichtige Wörter für die Berufsorientierung

Wenn sich Schüler:innen mit BO-Themen beschäftigen, begegnen ihnen viele Fachwörter. Nachhaltige Lernprozesse setzen Kenntnis und Verständnis des spezifischen Wortschatzes voraus.
Damit nicht nur mit Sprache, sondern auch an Sprache gelernt wird (nach Josef Leisen) und die nachfolgenden Lernschritte nachvollzogen werden können, soll in diesem Lernschritt eine spezifische Wortschatz-Arbeit stattfinden.
Neue Wörter können mit der Methode des Wimmelns eingeführt werden. Beim Wimmeln erhalten die Schüler:innen kleine Karten/Zettel. Auf jeder Karte/jedem Zettel steht ein neues Wort mit der zugehörigen Erklärung. Die Schüler:innen bewegen sich frei im Klassenraum und sobald zwei Schüler:innen aufeinander treffen, erklären sie sich gegenseitig ihre Wörter.
Eine ausführlichere Erklärung der Wimmel-Methode finden Sie im Methodenpool des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache.

Die angebotenen Arbeitsblätter sind als Minimalprogramm zu verstehen, das durch weitere Übungsformate zu ergänzen ist. Vor allem spielerische Übungsformate aus dem (Fremd-)Sprachenunterricht können hier eingesetzt werden.


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Datei:Wortschatz BO 1.pdf
Wortschatz für die Berufsorientierung 1
Datei:Wortschatz BO 1 Lückentext.pdf
Lückentext zum Wortschatz für die Berufsorientierung 1
Datei:Wortschatz BO 1 Wimmel-Karten.pdf
Wimmel-Karten zur Einführung des Wortschatzes für die Berufsorientierung 1

Ich möchte...

In diesem Lernschritt geht es um einen wichtigen Aspekt eines jeden BO-Prozesses.

Die Schüler:innen machen sich bewusst, wie sie arbeiten möchten.

Das dabei entstehende Arbeitsblatt dient im weiteren BO-Prozess und im Rahmen von individuellen Schul- und Berufswegeberatungen als wichtige Ressource.

Wenn Sie das Thema dieses Lernschritts für die Anbahnung sprachlicher Lernprozesse verwenden möchten, können Sie auf die hierzu angefertigten Arbeitsblätter zurückgreifen. Das Thema “Ich möchte…” weist hinsichtlich kausaler Nebensätze mit der Subjunktion weil eine gute Anschlussfähigkeit auf. Hierbei können sich Schüler:innen für die Auswahl ihrer Interessen und Vorlieben Begründungen überlegen. Zur Einführung oder für schwache Schüler:innen finden Sie ein Arbeitsblatt mit beispielhaften Begründungen in Form von weil-Nebensätzen.


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Datei:Ich möchte blanco.pdf
Arbeitsblatt zum Aufkleben der Bilder
Datei:Ich möchte Bilder zum Ausschneiden.pdf
Bilder zum Ausschneiden und Aufkleben
Datei:Ich möchte Begründungen blanco.pdf
Arbeitsblatt zum Begründen der Interessen, Vorlieben und Wünsche
Datei:Ich möchte Begründungen Beispiele.pdf
Beispielhafte Begründungen für eigene Interessen, Vorlieben und Wünsche

Ich kann...

In diesem Lernschritt geht es um einen wichtigen Aspekt eines jeden BO-Prozesses. Die Schüler:innen machen sich bewusst, was sie können.
Hierbei bietet es sich an, Selbst- und Fremdeinschätzungen einzusetzen. Das heißt, dass die Schüler:innen sich selbst bewerten: Habe ich diese Fähigkeit? Anschließend erfolgen Fremdeinschätzungen durch andere Schüler:innen und die Lehrkraft.
In der Praxis hat es sich bewährt, ein einfaches Bewertungssystem zu verwenden, zum Beispiel mit 0 Punkten, 1 Punkt und 2 Punkten.
Das dabei entstehende Arbeitsblatt dient im weiteren BO-Prozess und im Rahmen von individuellen Schul- und Berufswegeberatungen als wichtige Ressource.

Wenn Sie das Thema dieses Lernschritts für die Anbahnung sprachlicher Lernprozesse verwenden möchten, können Sie auf die hierzu angefertigten Arbeitsblätter zurückgreifen. Das Thema “Ich kann…” weist eine gute Anschlussfähigkeit für Überlegungen zu Orten und Situationen auf, in denen eine Fähigkeit oder Stärke gezeigt werden kann. Die Schüler:innen können sich beispielhafte Orte oder Situationen überlegen, in denen sie die Fähigkeiten oder Stärken bereits gezeigt haben.


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Datei:Ich kann blanco.pdf
Arbeitsblatt zum Aufkleben der Bilder
Datei:Ich kann Bilder zum Ausschneiden.pdf
Bilder mit Fähigkeiten und Stärken zum Ausschneiden
Datei:Ich kann Begründungen blanco.pdf
Arbeitsblatt zum Formulieren von Begründungen zu den Fähigkeiten und Stärken
Datei:Ich kann Begründungen Beispiele.pdf
Hinweise zum Begründen individueller Fähigkeiten und Stärken

Das 3-Kreise-Modell

In diesem Lernschritt werden anhand des 3-Kreise-Modells

  • die vorangegangenen Inhalte wiederholt und vertieft,
  • die Bedeutung der Berufsorientierung unterstrichen und
  • ein Raum für Klassen- und Einzelgespräche eröffnet.
Arbeitsmethode

Hierzu sollen die Schüler:innen

  • den spezifischen Wortschatz (Lernschritt 5: Wichtige Wörter für die Berufsorientierung) in das 3-Kreise-Modell einordnen,
  • ausgewählte Fachbegriffe aus den Lernschritten "Ich möchte..." und "Ich kann..." im 3-Kreise-Modell verorten und
  • die Bedeutung der drei Kreise sowie des Feldes A angeleitet reflektieren.
Das 3-Kreise-Modell kann auf dem Boden aus Seilen gelegt werden, damit die Schüler:innen um das Modell herum sitzen können.
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Datei:3-Kreises-Modell.pdf
3-Kreise-Modell zum Gegenüberstellen von Interessen, Vorlieben und Wünschen sowie Fähigkeiten bzw. Stärken und Ausbildungsberufen
Datei:3-Kreises-Modell Begriff-Karten.pdf
Begriff-Karten mit Interessen, Vorlieben und Wünschen, Fähigkeiten und Stärken sowie ausgewählten Ausbildungsberufen aus dem Reha-Bereich
Warum sind bei den Begriff-Karten in Lernschritt 8 nur wenige Ausbildungsberufe enthalten?
Hierfür gibt es zwei Gründe:
  1. Ich möchte die Anzahl an Berufen überschaubar halten.
  2. In der Region, in der ich unterrichte, gibt es nicht mehr Ausbildungsmöglichkeiten für Jugendliche mit einem Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung. Sie können in Lernschritt 11.1 mehr dazu lesen.

Wichtige Wörter für die Berufsorientierung

Wie in Lernschritt 5 soll hier eine spezifische Wortschatzarbeit stattfinden.
Welchen Wortschatz Sie bei Ihren Schüler:innen anbahnen möchten, hängt von Ihrem Vorgehen in Lernschritt 10 ab.
Denn in Lernschritt 10 können Sie zwischen drei Erkundungswerkzeugen wählen. Ihre Schüler:innen können mithilfe dieser Erkundungswerkzeuge unterschiedliche Erkenntniszuwächse erlangen:
  • Selbsterkundung mit einem Spielfeld und den dazugehörigen Fragen, um das passende Berufsfeld herauszufinden
  • Selbsterkundung mit Check-U, einem Erkundungswerkzeug der Bundesagentur für Arbeit, zwecks Herausfindens der sechs passenden Berufe (Top6)
  • Selbsterkundung mit dem Situativen Interessen Test (SIT) von Werner Stangl, um das eigene berufliche Persönlichkeitsprofil zu ermitteln.

Die Dateinamen und die Beschreibungen erleichtern Ihnen das Auswählen des zu Ihrem Vorgehen passenden Wortschatzes.
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Datei:Wortschatz BO 2.pdf
Wortschatz zur Weiterarbeit mit dem Spielfeld und den dazugehörigen Fragen
Datei:Wortschatz BO 2 Spielfeld Fragen Wimmel-Karten.pdf
Wimmel-Karten zwecks Einführens des Wortschatzes für die Weiterarbeit mit dem Spielfeld und den dazugehörigen Fragen
Datei:Wortschatz BO 2 Spielfeld Fragen Lückentext.pdf
Lückentext zur Wiederholung des Wortschatzes zur Weiterarbeit mit dem Spielfeld und den dazugehörigen Fragen
Datei:Wortschatz BO 2 SIT.pdf
Arbeitsblatt zum Einführen des Wortschatzes für die Weiterarbeit mit dem SIT von Stangl

Berufsfelder und Berufe - Was passt zu mir?

In diesem Lernschritt können Sie zwischen drei Erkundungswerkzeugen wählen:
  • Selbsterkundung mit einem Spielfeld und dazugehörigen Fragen: Welches Berufsfeld passt zu mir?
  • Selbsterkundung mit Check-U, dem Erkundungswerkzeug der Bundesagentur für Arbeit: Welche Berufe passen zu mir?
  • Selbsterkundung mit dem Situativen Interessen Test von Werner Stangl: Welcher berufliche Persönlichkeitstyp bin ich?

Info

Was ist ein Berufsfeld?
Jeder Ausbildungsberuf lässt sich mindestens einem Berufsfeld zuordnen.

Wenn Ausbildungsberufe zum gleichen Berufsfeld gehören, haben sie bei bis zu drei Aspekten Gemeinsamkeiten:
  • bei den Arbeitsorten,
  • den Arbeitsmitteln und/oder
  • den Tätigkeiten.


Warum ist es sinnvoll, nach dem passenden Berufsfeld zu suchen?
Die Schüler:innen sollen ein passendes Berufsfeld finden, weil
  • sie sich dann weniger auf einen Ausbildungsberuf oder einen Wunsch-Betrieb festlegen,
  • sie dadurch flexibler handeln können und bei Bedarf auf Ausbildungsberufe aus dem selben Berufsfeld zurückgreifen können,
  • sich die regionale Bildungslandschaft verändert, was das Ausbildungsangebot vergrößern kann,
  • Selbsterkundungstests mit dem Ziel, passende Ausbildungsberufe zu finden, gelegentlich zu uneindeutigen Ergebnissen führen können,
  • mit der Kenntnis des Berufsfeld-Begriffs ein Mehrwert einhergeht, der bei Veränderungen individueller Interessen, Vorlieben und Wünsche zum Tragen kommen kann, und
  • bei wirtschaftlichen bzw. gesellschaftlichen Veränderungen das Berufsfeld ein Erfolg versprechender Ausgangspunkt für eine berufliche Neuorientierung darstellt.


Worin liegen die Vorteile, passende Ausbildungsberufe zu suchen?
Suchen Schüler:innen mithilfe eines Erkundungswerkzeugs oder im Rahmen eines Assessments nach passenden Ausbildungsberufen, gehen einige Vorteile damit einher:
  • Ausbildungsberufe sind konkreter als der Berufsfeld-Begriff, was eine Informationssuche erleichtern kann.
  • Werden nach der Bearbeitung eines Erkundungswerkzeugs oder nach der Teilnahme an einer Assessment-Maßnahme Ausbildungsberufe vorgeschlagen, können diese eine höhere individuelle Passgenauigkeit aufweisen.
  • Ein kritisches Abgleichen von Interessen einerseits und Fähigkeiten andererseits kann vor dem Hintergrund eines konkreten Ausbildungsberufs und dessen Voraussetzungen zielführender vorgenommen werden.

Welches Berufsfeld passt zu mir? - ein Interessen basiertes Screening für Klassen- oder Lerngruppen-Settings

Das Erkundungswerkzeug mit Spielfeld und dazugehörigen Fragen geht von vier Berufsfeldern aus:
  • sozial
  • kaufmännisch
  • handwerklich und
  • technisch
Diese didaktische Reduktion auf vier Berufsfelder macht das Erkundungswerkzeug mit Spielfeld und Fragen im Gegensatz zu anderen Modellen einfacher im Gebrauch. Denn das Berufelexikon der Bundesagentur für Arbeit, BERUF aktuell, geht von 16 Berufsfeldern mit zahlreichen nachgeordneten Berufsgruppen aus.

Bei der Selbsterkundung mit Spielfeld und Fragen handelt es sich zwar nicht um ein psychologisches Diagnosewerkzeug. Aber es eignet sich sehr gut für den Einsatz in Klassen- oder Lerngruppen-Settings im Sinne eines Screeningverfahrens, das, ausgehend von den individuellen Interessen, Anhaltspunkte für den weiteren BO-Prozess liefert.

Wann bietet sich ein Einsatz des Erkundungswerkzeugs mit Spielfeld und Fragen an?
Setzen Sie das Erkundungswerkzeug mit Spielfeld und Fragen dann ein, wenn einer der nachfolgenden Sätze Ihre Unterrichtssituation korrekt beschreibt:
  • Sie verfügen über keine oder zu wenige digitale Endgeräte, um die Erkundungswerkzeuge aus den Lernschritten 10.2 und 10.3 einzusetzen.
  • Ihre Schüler:innen haben Schwierigkeiten, Texte zu verstehen und/oder die Konzentration über einen längeren Zeitraum aufrecht zu erhalten.
  • Sie möchten die Erkundung auf Klassen-Ebene durchführen.
  • Für Ihre Erkundung möchten oder können Sie nicht mehrere Schulstunden aufwenden.
  • Die Berufsorientierung ist (noch) Neuland für Sie.

Wie funktioniert das Erkundungswerkzeug mit Spielfeld und dazugehörigen Fragen?
Das Start-Feld ist mit einem Stern markiert. Die Lehrkraft liest die Fragen vor und visualisiert diese gegebenenfalls auf einem Fernseh-Gerät oder einem digitalen Whiteboard. Ferner sollen die Schüler:innen gemäß ihren Antworten auf dem Spielbrett nach oben, unten, links und rechts gehen oder stehen bleiben.
Hat die Lehrkraft alle Fragen vorgelesen, stehen die Schüler:innen auf dem für sie passenden Berufsfeld oder zwischen zwei Berufsfeldern, die aufgrund der individuellen Interessen, Vorlieben und Wünschen am ehesten in Frage kommen.

Quelle des Erkundungswerkzeugs:
verändert nach

Bundesagentur für Arbeit (Hrsg.) (2012): Berufsorientierung (PowerPoint-Präsentation mit Spielbrett und Fragen, Stand: 10.02.2012). Nürnberg: o. V., Folie 1-32.
Download
Datei:Selbsterkundung Spielfeld.pdf
Spielfeld des Erkundungswerkzeugs mit dazugehörigen Fragen
Datei:Selbsterkundung Fragen.pdf
Fragen in Leichter Sprache für Erkundungswerkzeug mit Spielfeld

Welche Berufe passen zu mir? - Das Selbsterkundungstool Check-U - ein Interessens- und Fähigkeitstest

Was ist Check-U?
Check-U ist ein Selbsterkundungstool der Bundesagentur für Arbeit, bei dem es sich um ein psychologisch fundiertes Testverfahren handelt.
Im Gegensatz zu den Erkundungswerkzeugen in den Lernschritten 10.1 und 10.3 berücksichtigt Check-U nicht nur individuelle Interessen. Denn die Nutzer:innen bearbeiten bei Check-U Aufgaben in vier Bereichen:
  • Fähigkeiten
  • Soziale Kompetenzen
  • Interessen und
  • Berufliche Vorlieben
Somit erhalten die Nutzer:innen eine aussagekräftigere Rückmeldung, die auch individuelle Fähigkeiten berücksichtigt.
Haben die Nutzer:innen alle Aufgaben bearbeitet, stellt Check-U die Top6 vor. Bei den Top6 handelt es sich um Ausbildungsberufe mit einer größtmöglichen Übereinstimmung zu den ermittelten Interessen und Fähigkeiten.

Wie funktioniert Check-U?
In drei kurzen Videos erkläre ich Ihnen und Ihren Schüler:innen Folgendes:
Wann bietet sich ein Einsatz von Check-U an?
Setzen Sie Check-U ein, wenn die folgenden Sätze Ihre Unterrichtssituation korrekt beschreiben:
  • Sie möchten eine aussagekräftigere Rückmeldung erhalten, als es mit den Erkundungswerkzeugen in den Lernschritten 10.1 und 10.3 möglich ist.
  • Für die Dauer von drei Schulstunden haben Sie Zugang zu (funktionierenden) Desktop-Computern oder Laptops in ausreichender Anzahl.
  • Ihre Schüler:innen können unbekannte Texte sinnentnehmend Lesen und ihre Konzentration über einen längeren Zeitraum aufrecht erhalten.
Während Ihre Schüler:innen Check-U bearbeiten, haben Sie im Ideal-Fall Unterstützung von einer Co-Lehrkraft, damit Sie zeitnah Hilfestellung anbieten können.
Tipps
Wenn Sie Check-U einsetzen möchten, sollten Sie vorab einige Überlegungen anstellen:
  1. Kann die/der Berufsberater:in Ihrer Schule Sie und Ihre Schüler:innen bei der Bearbeitung unterstützen?
  2. Wo findet die Bearbeitung statt?
    • gänzlich an der Schule?
    • an der Schule und zu Hause?
    • im Berufsinformations-Zentrum (BiZ)?
    • während des regulären Unterrichts, im Rahmen eines Workshops oder eines Projekts?
  3. Wie sollen die Rückmeldungen gespeichert und eventuell der/m zuständigen Berufsberater:in übermittelt werden (Datenschutz!)?
  4. Wie informieren Sie die Erziehungsberechtigten über den Einsatz von Check-U?

Welcher berufliche Persönlichkeitstyp bin ich? - der Situative Interessen Test (SIT) nach Werner Stangl

Der Situative Interessen Test (SIT) nach Werner Stangl nimmt eine Position zwischen der Selbsterkundung mit Spielfeld und Fragen aus Lernschritt 10.1 und dem Selbsterkundungswerkzeug Check-U aus Lernschritt 10.2 ein.

Der SIT
  • ist ein kostenloser Interessenstest
  • mit wissenschaftlicher Fundierung,
  • der im Jahr 2007 von Stiftung Warentest mit gut bewertet wurde und
  • als Screening-Verfahren für den zeitökonomischen Einsatz in Klassen- und Lerngruppen-Settings geeignet ist.

Die wissenschaftliche Fundierung stammt von Holland (1997) und geht in Bezug auf berufliche Interessen von sechs überdauernden Persönlichkeitstypen aus:
  • realistisch: Personen mit einem Interesse an Handwerk, Technik oder Landwirtschaft und dem Wunsch, Ergebnisse sehen zu wollen.
  • forschend: Personen mit einem Interesse am geistigen Durchdringen von Themen und Problemen in der Mathematik oder den Naturwissenschaften.
  • künstlerisch: Personen mit einem Bedürfnis nach Freiheit und Offenheit, damit sie künstlerisch-kreativ wirken können, zum Beispiel in den Bereichen Sprache und Kultur.
  • sozial: Personen, die sich gerne um andere kümmern und sie begleiten möchten.
  • unternehmerisch: Personen mit einem Interesse an Leitungs- und Organisationsaufgaben und einer Affinität für das Überzeugen anderer von Ideen.
  • konventionell: Personen mit einem Bedürfnis nach festen Strukturen und Regeln, in denen sie verwalten und kontrollieren möchten.
Wenn die Schüler:innen alle Fragen beantwortet haben, können sie ihr Ergebnis in ein Auswertungsschema eintragen.
Stangl bietet auch eine sehr ausführliche Test-Beschreibung auf seiner Homepage an.

Wann bietet sich ein Einsatz des SIT an?
Setzen Sie den SIT ein, wenn die folgenden Sätze Ihre Unterrichtssituation korrekt beschreiben:
  • Sie haben für die Dauer einer Unterrichtsstunde Zugang zu digitalen Endgeräten in ausreichender Anzahl.
  • Das Ergebnis der Erkundung soll sowohl für die Berufsorientierung als auch für die Studienorientierung anschlussfähig sein.
  • Ihnen genügt die Ermittlung von beruflichen Persönlichkeitstypen für den weiteren BO-Prozess.
  • Die Erziehungsberechtigen wurden über die Bearbeitung des SIT informiert.

Welche Ausbildungsberufe kann ich lernen?

Laut dem Verzeichnis der anerkannten Ausbildungsberufe des Bundesinstituts für Berufsbildung (Vgl. Bundesinstitut für Berufsbildung (Hrsg.) (2021): Verzeichnis der anerkannten Ausbildungsberufe 2021. Bonn: o. V.) gibt es in Deutschland 324 anerkannte Ausbildungsberufe.

Abgesehen von individuellen Interessen, Fähigkeiten und Schulabschlüssen können Regelschüler:innen aus dieser Gesamtheit wählen.
Anders sieht dies für Menschen mit einer Behinderung bzw. Jugendliche mit einem Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung aus.
Zu dieser Personengruppe können Jugendliche zählen,
  • die eine Förderschule besucht haben,
  • an einer Regelschule inklusiv beschult wurden und/oder
  • bei denen im Rahmen einer Psychologischen Untersuchung (PU) durch den Berufspsychologischen Service einer Agentur für Arbeit der Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung festgestellt wurde.
Die Jugendlichen mit einem Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung können in der Regel keine Ausbildung in einem staatlich anerkannten Ausbildungsberuf absolvieren. Aus diesem Grund erlassen Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern besondere Ausbildungsregelungen, die sich auf staatlich anerkannte Ausbildungsberufe beziehen. Die rechtliche Grundlage hierzu lässt sich in § 66 BBiG und § 42r HwO finden.
Diese Reha-Ausbildungsberufe erkennen Sie an bestimmten Wortbestandteilen:
  • Werker:in
  • Fachpraktiker:in für...
Da sich die Situation von Jugendlichen ohne Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung grundlegend von der Situation Jugendlicher mit Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung unterscheidet, soll diesem Umstand auf struktureller Ebene dieser Unterrichtsidee Rechnung getragen werden.
Die Reihung der Themen-Bereiche sieht wie folgt aus:
  • Lernschritt 11.1: Welche Ausbildungsberufe kommen für Jugendliche mit Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung in Frage?
  • Lernschritt 11.2: Welche Ausbildungsberufe kommen für Jugendliche ohne Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung in Frage?

Die Art und Weise, wie eine Ausbildung stattfinden kann, soll in Lernschritt 12 näher betrachtet werden. Lernschritt 12 führt hierzu die Unterscheidung von Jugendlichen mit Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung (Lernschritt 12.1) und Jugendlichen ohne Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung (Lernschritt 12.2) fort.
Minderjährige und Berufsausbildung
Das Berufsbildungsgesetz (BBiG) führt in § 4 die Anerkennung von Ausbildungsberufen an. Demnach dürfen Minderjährige nicht jeden Ausbildungsberuf lernen, sondern nur einen staatlich anerkannten Ausbildungsberuf.
Tipp
Im Rahmen dieses Lernschritts bietet es sich an, Ausbildungsberufe Berufsfeldern zuordnen zu lassen. Dieser Vorgang fördert das Verständnis und ist ein Anlass dafür, seine Entscheidung zu begründen.

Welche Ausbildungsberufe kann ich lernen? - für Jugendliche mit Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung

Die Berufsausbildung von Jugendlichen mit Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung ist vor allem durch fünf Aspekte gekennzeichntet:
  • Unterstützung: Damit die Jugendlichen ihre Reha-Berufsausbildung erfolgreich abschließen können, gibt es zahlreiche Unterstützungsformate. Diese Formate unterscheiden sich im Hinblick auf ihre Zielgruppen, Lernorte sowie Dauer und Ausmaß der unterstützenden Maßnahmen.
  • Gesetze und Vorschriften: Von zentraler Bedeutung für einen gelingenden Übergang von der Schule in die Berufsausbildung sind die Agenturen für Arbeit. Denn jede unterstützende Maßnahme des Berufsbildungsbereichs setzt eine Psychologische Untersuchung durch den Berufspsychologischen Service einer Agentur für Arbeit und eine darauffolgende Beratung durch eine/n Reha-Berater:in voraus.
  • Region: Die Ausbildungsmöglichkeiten von Jugendlichen mit Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung sind in der Regel überschaubar. Zwar gibt es zahlreiche Werker- sowie Fachpraktiker-Ausbildungsberufe und weitere Ausbildungsmöglichkeiten mit Unterstützung, aber diese sind in einer Region nicht in ihrer Gesamtheit vertreten.
    Beispiel: Im baden-württembergischen Rhein-Neckar-Kreis gibt es, abgesehen von den Ausbildungsgängen an Berufsbildungswerken, nur wenige Reha-Ausbildungsberufe. Aus diesem Grund finden Sie bei den Begriff-Karten in Lernschritt 8 auch nur wenige Ausbildungsberufe.
  • Bildungsträger: Die Ausbildung von Jugendlichen mit Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung findet meist in Zusammenarbeit mit Bildungsträgern statt. Diese Bildungsträger übernehmen die Betreuung, Förderung und einen bestimmten Anteil der Ausbildung. Für diese Dienstleistung werden die Bildungsträger von Rehabilitationsträgern - meist die Agenturen für Arbeit - entlohnt.
  • Förderschwerpunkte: Die Jugendlichen mit Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung werden nicht mehr auf Grundlage ihrer Förderschwerpunkte unterrichtet. Vorliegende körperliche Beeinträchtigungen oder Beeinträchtigungen der Sinnesorgane werden berücksichtigt, jedoch ist es für eine Reha-Berufsausbildung zunächst unerheblich, ob ein/e Jugendliche:r dem Förderschwerpunkt Lernen, Sprache oder emotionale-soziale Entwicklung zuzuordnen war.

Auch wenn Jugendliche mit einem Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung im Hinblick auf das regionale Ausbildungsangebot nur aus wenigen Berufen wählen können, kommt der Suche nach passenden Berufsfeldern oder Berufen eine zentrale Bedeutung zu.
Für diesen Prozess der Suche nach passenden Berufsfeldern oder Berufen soll Folgendes berücksichtigt werden:
  • die individuellen Interessen, Vorlieben und Wünsche der Schüler:innen (Lernschritt 6: Ich möchte...)
  • die individuellen Fähigkeiten und Stärken der Schüler:innen (Lernschritt 7: Ich kann..., Rückmeldungen aus Profil AC oder anderen Assessment-Verfahren)
  • der angestrebte Schulabschluss
  • Beurteilungen aus Betriebspraktika
  • Ergebnisse aus der Bearbeitung von Erkundungswerkzeugen
  • Beobachtungen, die Sie und Ihre Kolleg:innen zu den Schüler:innen anstellen

Wie kann ich dieses Thema im Unterricht behandeln?
Bei den Downloads finden Sie folgende Materialien:
  • einen leeren Berufssteckbrief, den Schüler:innen ausfüllen können
  • Berufsbeschreibungen in Leichter Sprache zu den Reha-Ausbildungsberufen des Rhein-Neckar-Kreises in Baden-Württemberg
  • ein Arbeitsblatt, mit dem Schüler:innen andere zu ihrem Beruf interviewen können

Was gilt es zu berücksichtigen?

Setzen Sie das Arbeitsblatt für Berufsinterviews mit Bedacht ein. Denn unter Umständen sind Personen aus dem familiären Umfeld der Schüler:innen nicht erwerbstätig. Die Gründe hierfür liegen meist im Vorhandensein bestimmter Risiko-Faktoren, die zu einer sozialen Benachteiligung führen. Beispiele für Risiko-Faktoren sind Armut, Bildungsferne bzw. geringes kulturelles Kapital, Traumata sowie Migration und der Status “Risiko-Familie”, der durch ein Vorhandensein mehrerer Risiko-Faktoren gekennzeichnet ist.
Alternativ können die Schüler:innen auch Personen aus ihrem schulischen Lebensumfeld befragen:
  • die Hausmeisterin/den Hausmeister
  • die Sekretärin/den Sekretär
  • die Betreuer:innen aus dem Ganztagesbereich
  • die Mitarbeiter:innen in der Schul-Mensa/im Schul-Kiosk

Bei der Erstellung des Arbeitsblatts für die Befragung von Personen zu ihrem Beruf habe ich mich an einem Material der Bundesagentur für Arbeit orientiert: Bundesagentur für Arbeit (Hrsg.) (2019): Einfach Schritt für Schritt zur Berufswahl: Ausgabe 2019/2020. Arbeitsheft für Schüler/innen einfach. Nürnberg: BW Bildung und Wissen Verlag und Software GmbH, 19.

Wo findet man Informationen zu Ausbildungsberufen und wieso sind die Berufsbeschreibungen zweispaltig verfasst?
Beim Verfassen der Berufsbeschreibungen zu den Reha-Ausbildungsberufen habe ich mich hinsichtlich des Layouts an einer Handreichung des Förderbands Mannheim e. V. orientiert, um einen ergänzenden Einsatz dieses Mediums im Unterricht offen zu halten (Vgl. Bundesagentur für Arbeit/Agentur für Arbeit Mannheim und Förderband Mannheim e. V. (Hrsg.) (2014): Schule aus, was nun? Informationen über die wichtigsten betrieblichen Ausbildungsberufe mit Hauptschulabschluss (Stand: April 2014). Mannheim: o. V.).
Inhaltlich habe ich die Informationen des Berufenet der Bundesagentur für Arbeit genutzt und die regionalen Besonderheiten des Rhein-Neckar-Kreises ausgelassen.
Die Berufsbeschreibungen des Berufenet eignen sich aufgrund des Umfangs und der Fachsprache nicht für den Einsatz an Förder- oder Hauptschulen, lassen in Bezug auf den Informationsgehalt aber keine Wünsche offen.
Anders sieht es mit BERUF aktuell aus, dem Berufelexikon der Bundesagentur für Arbeit. Dieses Berufelexikon wird jährlich neu aufgelegt, ist online abrufbar und kann aufgrund der Kürze der Berufsbeschreibungen auch an Hauptschulen eingesetzt werden. Die Bundesagentur für Arbeit bietet darüber hinaus Informationen zu Fachpraktiker- und Werker-Berufsausbildungen an und das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) stellt die Empfehlungen seines Hauptausschusses für die Regelung von Fachpraktiker-Berufsausbildungen zur Verfügung
Den größten Informationswert besitzt der Berufskatalog des Berufskunde-Verlags mit seinen sehr ausführlichen Berufsbeschreibungen. Mit seiner Ausführlichkeit und der damit einhergehenden Fachsprache ist der Berufskatalog dem Berufenet mindestens ebenbürtig und eher für die Hand der Lehrkraft zu empfehlen - vor allem aber nicht für den Einsatz an Förder- und Hauptschulen.
Darüber hinaus finden Sie auf dem Filmportal Berufe.TV der Bundesagentur für Arbeit kurze Videos zu vielen Berufen.
Außerdem bietet der Bayerische Rundfunk/ARD alpha mit der Reihe Ich mach’s fundierte Informationen zu zahlreichen Ausbildungsberufen im Video-Format an - auch zu Fachpraktiker-Ausbildungen.
Download
Datei:Altenpflegehelfer Berufsbeschreibung.pdf
Berufsbeschreibung zum Ausbildungsberuf Altenpflegehelfer:in in Leichter Sprache
Datei:Fachkraft Gastgewerbe Berufsbeschreibung.pdf
Berufsbeschreibung zum Ausbildungsberuf Fachkraft im Gastgewerbe in Leichter Sprache
Datei:Fachlagerist Berufsbeschreibung.pdf
Berufsbeschreibung zum Ausbildungsberuf Fachlagerist:in in Leichter Sprache
Datei:Fachpraktiker Gartenbau Berufsbeschreibung.pdf
Berufsbeschreibung zum Ausbildungsberuf Fachpraktiker:in für Gartenbau in Leichter Sprache
Datei:Fachpraktiker Holzverarbeitung Berufsbeschreibung.pdf
Berufsbeschreibung zum Ausbildungsberuf Fachpraktiker:in für Holzverarbeitung in Leichter Sprache
Datei:Fachpraktiker Küche Hauswirtschaft Berufsbeschreibung.pdf
Berufsbeschreibung zum Ausbildungsberuf Fachpraktiker:in für Küche und Hauswirtschaft in Leichter Sprache
Datei:Fachpraktiker Maler Lackierer Berufsbeschreibung.pdf
Berufsbeschreibung zum Ausbildungsberuf Fachpraktiker:in für Maler und Lackierer in Leichter Sprache
Datei:Fachpraktiker Metallbau Berufsbeschreibung.pdf
Berufsbeschreibung zum Ausbildungsberuf Fachpraktiker:in für Metallbau in Leichter Sprache
Datei:Friseur Berufsbeschreibung.pdf
Berufsbeschreibung zum Ausbildungsberuf Friseur:in in Leichter Sprache
Datei:Verkäufer Berufsbeschreibung.pdf
Berufsbeschreibung zum Ausbildungsberuf Verkäufer in Leichter Sprache

Welche Ausbildungsberufe kann ich lernen? - für Jugendliche ohne Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung

Regelschüler:innen steht zunächst das gesamte Angebot an Ausbildungsberufen zur Auswahl. Jedoch gilt es, dieses Angebot zu sichten, zu bewerten und zu kategorisieren. Für diesen Prozess der Suche nach passenden Ausbildungsberufen soll Folgendes berücksichtigt werden:
  • die individuellen Interessen, Vorlieben und Wünsche der Schüler:innen (Lernschritt 6: Ich möchte...)
  • die individuellen Fähigkeiten und Stärken der Schüler:innen (Lernschritt 7: Ich kann..., Rückmeldungen aus Profil AC oder anderen Assessment-Verfahren)
  • der angestrebte Schulabschluss
  • Beurteilungen aus Betriebspraktika
  • Ergebnisse aus der Bearbeitung von Erkundungswerkzeugen
  • Beobachtungen, die Sie und Ihre Kolleg:innen zu den Schüler:innen anstellen

Wie kann ich dieses Thema im Unterricht behandeln?
Bei den Downloads finden Sie folgende Materialien:
  • einen leeren Berufssteckbrief, den Schüler:innen ausfüllen können
  • ein Arbeitsblatt, mit dem Schüler:innen andere zu ihrem Beruf interviewen können

Was gilt es zu berücksichtigen?
Setzen Sie das Arbeitsblatt für Berufsinterviews mit Bedacht ein. Denn unter Umständen sind Personen aus dem familiären Umfeld der Schüler:innen nicht erwerbstätig. Die Gründe hierfür liegen meist im Vorhandensein bestimmter Risiko-Faktoren, die zu einer sozialen Benachteiligung führen. Beispiele für Risiko-Faktoren sind Armut, Bildungsferne bzw. geringes kulturelles Kapital, Traumata sowie Migration und der Status “Risiko-Familie”, der durch ein Vorhandensein mehrerer Risiko-Faktoren gekennzeichnet ist.
Alternativ können die Schüler:innen auch Personen aus ihrem schulischen Lebensumfeld befragen:
  • die Hausmeisterin/den Hausmeister
  • die Sekretärin/den Sekretär
  • die Betreuer:innen aus dem Ganztagesbereich
  • die Mitarbeiter:innen in der Schul-Mensa/im Schul-Kiosk

Bei der Erstellung des Arbeitsblatts für die Befragung von Personen zu ihrem Beruf habe ich mich an einem Material der Bundesagentur für Arbeit orientiert: Bundesagentur für Arbeit (Hrsg.) (2019): Einfach Schritt für Schritt zur Berufswahl: Ausgabe 2019/2020. Arbeitsheft für Schüler/innen einfach. Nürnberg: BW Bildung und Wissen Verlag und Software GmbH, 19.

Wo findet man Informationen zu Ausbildungsberufen?
Die Berufsbeschreibungen des Berufenet eignen sich aufgrund des Umfangs und der Fachsprache nicht für den Einsatz an Hauptschulen, lassen in Bezug auf den Informationsgehalt aber keine Wünsche offen.
Anders sieht es mit BERUF aktuell aus, dem Berufelexikon der Bundesagentur für Arbeit. Dieses Berufelexikon wird jährlich neu aufgelegt, ist online abrufbar und kann aufgrund der Kürze der Berufsbeschreibungen auch an Hauptschulen eingesetzt werden.
Den größten Informationswert besitzt der Berufskatalog des Berufskunde-Verlags mit seinen sehr ausführlichen Berufsbeschreibungen. Mit seiner Ausführlichkeit und der damit einhergehenden Fachsprache ist der Berufskatalog dem Berufenet mindestens ebenbürtig und eher für die Hand der Lehrkraft zu empfehlen - vor allem aber nicht für den Einsatz an Hauptschulen.
Darüber hinaus finden Sie auf dem Filmportal Berufe.TV der Bundesagentur für Arbeit kurze Videos zu vielen Berufen.
Außerdem bietet der Bayerische Rundfunk/ARD alpha mit der Reihe Ich mach’s fundierte Informationen zu zahlreichen Ausbildungsberufen im Video-Format an.
Im Download-Bereich dieses Lernschritts sind zudem zwei Berufsbeschreibungen in Leichter Sprache hinterlegt, die im Rahmen der Betreuung von Betriebspraktika entstanden sind.
Download
Datei:Berufssteckbrief blanco.pdf
Berufssteckbrief zum Ausfüllen
Datei:Berufsinterview.pdf
Arbeitsblatt mit Interview-Fragen zu Berufen
Datei:Rohrleitungsbauer Berufsbeschreibung.pdf
Berufsbeschreibung des Ausbildungsberufs Rohrleitungsbauer in Leichter Sprache
Datei:Fachkraft Möbel Küchen Umzugsservice.pdf
Berufsbeschreibung des Ausbildungsberufs Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice in Leichter Sprache

Wie funktioniert eine Berufsausbildung?

Eine Berufsausbildung für Jugendliche mit einem Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung ist in der Regel anders organisiert als eine Berufsausbildung für Jugendliche ohne Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung. Darum setzt dieser Lernschritt die zweigeteilte Behandlung aus Lernschritt 11 fort.
Dennoch empfiehlt es sich, sowohl Lernschritt 12.1 als auch Lernschritt 12.2 sowie Lernschritt 13 zu lesen. In Lernschritt 13 werden Möglichkeiten zum Erwerb von Schulabschlüssen, zur Unterstützung einer Berufsausbildung und dem erfolgreichen Abschließen einer Berufsausbildung vorgestellt. Einige dieser Möglichkeiten sind für Jugendliche mit und ohne Reha-Anspruch die gleichen oder weisen Ähnlichkeiten zueinander auf.
Darüber hinaus gibt es folgende Gründe für die Lektüre der Lernschritte 12.1, 12.2 und 13:
  • Inklusion stellt keinen Sonderfall mehr dar, sondern ist zunehmend Normalität an Schulen.
  • Schüler:innen können einen sonderpädagogischen Förderbedarf haben, werden aber mangels sonderpädagogischer Überprüfung als Regelschüler:in beschult.
  • Auch Schüler:innen ohne sonderpädagogischen Förderbedarf können durch verschiedene Lebensumstände in ihrem Lernen beeinträchtigt werden und/oder soziale Benachteiligung erfahren.
  • Schüler:innen ohne Erfolg bei der Ausbildungsplatzsuche und ohne Reha-Anspruch können wie Schüler:innen mit einem Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung eine außerbetriebliche Berufsausbildung genehmigt bekommen.
  • Ausbildungsreife, berufsspezifische Eignung und ein etwaiger Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung werden im Rahmen der Psychologischen Untersuchung (PU) ermittelt. Die Schlussfolgerungen der PU können jedoch von der schulischen Wirklichkeit abweichen.
außerbetrieblich vs. überbetrieblich
Die beiden Begriffe "außerbetrieblich" und "überbetrieblich" lassen sich leicht verwechseln, beziehen sich aber auf zwei verschiedene Sachverhalte.
  • außerbetrieblich: Eine Berufsausbildung an einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE) kennt zwei Lernorte: einen Bildungsträger und einen Betrieb. Der Bildungsträger arbeitet mit mindestens einem Betrieb zusammen, um ausreichend fachpraktische Lernmöglichkeiten zu ermöglichen. Der Begriff "außerbetrieblich" weist in diesem Zusammenhang auf die Finanzierung hin. Außerbetriebliche Berufsausbildungen werden nämlich von der Agentur für Arbeit gefördert und bezahlt. So möchte die BaE benachteiligten jungen Menschen die Möglichkeit geben, eine Berufsausbildung erfolgreich abzuschließen..
  • überbetrieblich: Eine überbetriebliche Ausbildung findet im Rahmen einer betrieblichen Berufsausbildung statt. Eine betriebliche Berufsausbildung kennt zwei Lernorte: einen Betrieb und eine Berufsschule. Jedoch kann nicht jeder Betrieb alle in einer Ausbildungsverordnung vorgeschriebenen Inhalte vermitteln. Die überbetriebliche Ausbildung schließt diese Lücke und ergänzt die betriebliche Ausbildung. Überbetriebliche Ausbildungen können in Handwerkskammern oder Bildungszentren stattfinden und sind zum Beispiel im Berufsfeld Handwerk fester Bestandteil der betrieblichen Ausbildung.

Wie funktioniert eine Berufsausbildung? - bei Jugendlichen mit Reha-Anspruch

Für Jugendliche mit einem Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung kommen grundlegend drei Arten der Ausbildung in Frage:
  1. die begleitete betriebliche Ausbildung (bbA)
  2. die Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE) in kooperativer oder integrativer Form
  3. die außerbetriebliche Berufsausbildung an einem Berufsbildungswerk (BBW)
Die einzelnen Instrumente finden Sie in vereinfachter Form auf einem Arbeitsblatt im Download-Bereich dieses Lernschritts.

  1. Was ist eine begleitete betriebliche Ausbildung (bbA)?
  2. Eine begleitete betriebliche Ausbildung (bbA) wird auf Grundlage des § 117 SGB III von den Agenturen für Arbeit gefördert. Zu der Zielgruppe der bbA zählen junge Menschen mit einer Behinderung, die ihnen die Teilnahme am Arbeitsleben erschwert. Im Rahmen einer bbA werden Jugendliche
    • drei bis sechs Monate vor einer Berufsausbildung auf diese vorbereitet,
    • für die Dauer der Berufsausbildung sozialpädagogisch begleitet,
    • durch Förderunterricht unterstützt und
    • auf Prüfungen vorbereitet.

  3. Was ist eine Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE)?
  4. Bei einer Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE) schließt ein/e Jugendliche/r einen Ausbildungsvertrag mit einem Bildungsträger und wird auf Grundlage des § 76 SGB III ausgebildet. Bei der BaE handelt es sich um eine durch die Agenturen für Arbeit geförderte Maßnahme, bei der ein Bildungsträger mit mindestens einem Betrieb zusammenarbeitet. Hinsichtlich des Ausmaßes der Zusammenarbeit lassen sich zwei Formen der BaE unterscheiden:
    • die kooperative Ausbildung: Ein Bildungsträger ist für die fachtheoretische Ausbildung zuständig und ein Betrieb soll die fachpraktische Ausbildung verantworten.
    • die integrative Ausbildung: Die Verantwortung für die Berufsausbildung liegt beim Bildungsträger. Damit der/dem Auszubildenden jedoch ausreichend fachpraktische Lernmöglichkeiten zuteil werden, arbeitet ein Bildungsträger mit Betrieben zusammen. Insgesamt verbringen die Auszubildenden bei einer integrativen Ausbildung mehr Zeit beim Bildungsträger als in Betrieben.
    Zu der Zielgruppe der BaE zählen:
    • lernbeeinträchtigte Jugendliche,
    • Jugendliche, die sozial benachteiligt sind, und
    • junge Menschen, die ihre Ausbildung trotz Unterstützung abgebrochen haben oder voraussichtlich nicht erfolgreich abschließen werden.

  5. Was ist eine außerbetriebliche Ausbildung an einem Berufsbildungswerk (BBW)?
  6. Eine außerbetriebliche Ausbildung an einem Berufsbildungswerk (BBW) findet auf Grundlage des § 117 Abs. 1 Nr. 1 a SGB III statt. Es handelt sich um eine durch die Agenturen für Arbeit geförderte Maßnahme. Eine Berufsausbildung an einem BBW bietet sich an, wenn Leben, Wohnen und Ausbildung an einem Ort und intensiv betreut stattfinden sollen. Die Zielgruppe für eine Ausbildung an einem BBW sind Jugendliche mit einer Behinderung.
Download
Datei:Reha-Berufsausbildungen.pdf
Formen der Reha-Berufsausbildungen im Überblick

Wie funktioniert eine Berufsausbildung? - bei Jugendlichen ohne Reha-Anspruch

Für Jugendliche ohne Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung gibt es drei Arten, eine Berufsausbildung zu absolvieren:
  • die betriebliche Ausbildung im dualen System
  • die schulische Ausbildung und
  • die Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE)

Was ist eine betriebliche Ausbildung?
Eine betriebliche Berufsausbildung im dualen System kennt mindestens zwei Lernorte: einen Betrieb und eine Berufsschule. Überbetriebliche Ausbildungsabschnitte können ergänzend hinzukommen. Eine betriebliche Berufsausbildung dauert zwischen zwei und dreieinhalb Jahren und möchte den Auszubildenden berufliche Handlungsfähigkeit vermitteln. Rechtliche Grundlagen einer Berufsausbildung sind:Der Ausbildungsvertrag ist durch die Ausbildenden schriftlich niederzulegen (§ 11 BBiG) und den Auszubildenden ist eine Ausbildungsvergütung zu zahlen. Die Ausbildungsvergütung darf einen Mindestbetrag nicht unterschreiten (§ 17 BBiG). Die Probezeit kann einen Monat bis vier Monate betragen (§ 20 BBiG).

Was ist eine schulische Berufsausbildung?
Eine schulische Berufsausbildung kennt einen Lernort: die berufliche Schule (Berufsfachschule). Neben der Ausbildung an einer Schule können verpflichtende Praktika hinzukommen. Eine schulische Berufsausbildung kann zwischen einem und dreieinhalb Jahren dauern und mit dem Erwerb von Schulabschlüssen in Verbindung stehen. Eine schulische Berufsausbildung ist in einigen Berufsfeldern der Normalfall:
  • in sozialen Berufen sowie Gesundheitsberufen und
  • in Berufen des öffentlichen Dienstes
. Die Auszubildenden erhalten in der Regel keine Ausbildungsvergütung.

Was ist eine Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE)?
Eine Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE) kommt unter bestimmten Umständen auch für Jugendliche ohne Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung in Frage. Bei einer BaE schließt ein/e Jugendliche/r einen Ausbildungsvertrag mit einem Bildungsträger und wird auf Grundlage des § 76 SGB III ausgebildet. Bei der BaE handelt es sich um eine durch die Agenturen für Arbeit geförderte Maßnahme, bei der ein Bildungsträger mit mindestens einem Betrieb zusammenarbeitet. Hinsichtlich des Ausmaßes der Zusammenarbeit lassen sich zwei Formen der BaE unterscheiden:
  • die kooperative Ausbildung: Ein Bildungsträger ist für die fachtheoretische Ausbildung zuständig und ein Betrieb soll die fachpraktische Ausbildung verantworten.
  • die integrative Berufsausbildung: Die Verantwortung für die Berufsausbildung liegt beim Bildungsträger. Damit der/dem Auszubildenden jedoch ausreichend fachpraktische Lernmöglichkeiten zuteil werden, arbeitet ein Bildungsträger mit Betrieben zusammen. Insgesamt verbringen die Auszubildenden bei einer integrativen Ausbildung mehr Zeit beim Bildungsträger als in Betrieben.
Zu der Zielgruppe der BaE zählen:
  • lernbeeinträchtigte Jugendliche,
  • Jugendliche, die sozial benachteiligt sind, und
  • junge Menschen, die ihre Ausbildung trotz Unterstützung abgebrochen haben oder voraussichtlich nicht erfolgreich abschließen werden.

Schulabschluss und betriebliche Ausbildung
Für das Absolvieren einer betrieblichen Ausbildung gibt es keine rechtliche Bestimmung,
die einen (Mindest-)Schulabschluss festlegt. Werden in Stellenangeboten in auf Bezug Schulabschlüsse (Mindest-)Anforderungen formuliert, kommen diese von den Betrieben.
Tipp
Ob eine Berufsausbildung im dualen System oder schulisch stattfindet, lässt sich mit dem Berufenet herausfinden.
So werden alle schulischen Berufsausbildungen angezeigt:
  • Berufenet aufrufen
  • auf die Schaltfläche "Erweiterte Suche" klicken
  • auf die Schaltfläche "Berufskundliche Gruppen" klicken
  • einen Haken setzen bei "Ausbildungen Berufsfachschule"
  • auf SUCHEN klicken
Im Download-Bereich dieses Lernschritts befindet sich ein erklärendes Bild hierzu und ein Arbeitsblatt, das die Arten der Berufsausbildung vereinfacht wiedergibt. Die auf dem Arbeitsblatt angeführte "Assistierte Ausbildung flexibel (AsA flex)" wird in Lernschritt 13 erläutert.
Download
Datei:Berufenet berufskundliche Gruppen.jpg
erklärendes Bild zur Benutzung von Berufenet
Datei:Arten der Berufsausbildung.pdf
Arten der Berufsausbildung für Jugendliche ohne Reha-Anspruch in vereinfachter Form

Welche Möglichkeiten gibt es für mich im Übergangsbereich Schule-Beruf? - Schulabschlüsse und Unterstützung in der Berufsausbildung

Ein gelingender Übergang von der Schule in den Beruf verlangt bei vielen Schüler:innen einen geeigneten Bildungsgang oder eine passgenaue Unterstützungsmaßnahme.
Die Bildungsgänge und Maßnahmen im Übergangsbereich Schule-Beruf verfolgen unterschiedliche Ziele:
Die Jugendlichen
  • erwerben Schulabschlüsse,
  • erhalten Einblicke in Berufsfelder,
  • werden systematisch zu einer Berufsausbildung hingeführt, indem sie sich Grundwissen in Bezug auf einen Ausbildungsberuf aneignen,
  • erhalten Hilfe bei der Suche nach einem passenden Ausbildungsberuf und dem Bewerbungsvorgang,
  • werden zu Beginn der Berufsausbildung begleitet und gecoacht,
  • erhalten Förderunterricht,
  • werden für die gesamte Dauer der Berufsausbildung intensiv betreut oder
  • erhalten eine Maßnahme, die verschiedene Aspekte miteinander kombiniert.

Im Folgenden werden die wichtigsten Bildungsgänge und Maßnahmen des Übergangsbereichs Schule-Beruf vorgestellt, die Jugendliche qualifizieren und begleiten sollen. Die einzelnen Bildungsgänge und Maßnahmen sind entweder von den Agenturen für Arbeit geförderte Programme des Bundes oder im beruflichen Schulwesen verortet und damit Ländersache.
Hinweis

Vor allem bei den Maßnahmen der Länder sind die Bezeichnungen nicht einheitlich.
Deshalb ist es sinnvoll, Informationen auf den Internetseiten der zuständigen Schulaufsichtsbehörden oder der Fachstelle des Bundesinstituts für Berufsbildung einzuholen.
Bei der Darlegung der einzelnen Bildungsgänge und Maßnahmen soll vor allem das Wesentliche herausgestellt werden, ohne zu sehr auf länderspezifische Besonderheiten und Entwicklungen einzugehen.

Im Download-Bereich dieses Lernschritts ist ein Arbeitsblatt eingestellt, das den prototypischen Schulweg von Baden-Württembergischen Jugendlichen mit Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung darlegt.
Berufsvorbereitungsjahr
  • Bezeichnungen: Berufsvorbereitungsjahr (BVJ), Ausbildungsvorbereitung, Ausbildungsvorbereitung dual (AV dual), Duale Ausbildungsvorbereitung (AV dual), Vorqualifizierungsjahr Arbeit-Beruf (VAB)
  • Zielgruppe: Jugendliche ohne Hauptschulabschluss und ohne Ausbildungsverhältnis; Sonderformen für Geflüchtete mit geringen Deutsch-Kenntnissen und für Jugendliche mit einem Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung
  • Dauer: ein Jahr oder zwei Jahre in Sonderformen für Jugendliche mit einem Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung
  • rechtliche Grundlage: landesrechtliche Bestimmungen
  • Abschluss: Erwerb eines dem Hauptschulabschluss gleichwertigen Abschlusses
  • Ziele: berufliche Orientierung, Berufsausbildungsvorbereitung und praktische Erfahrungen
  • Hinweis: in Baden-Württemberg sollen die Bildungsgänge des Vorqualifizierungsjahrs Arbeit-Beruf (VAB) und des Berufseinstiegsjahrs (BEJ) durch das AV dual ersetzt werden
Berufsgrundbildungsjahr
  • Bezeichnungen: Berufsgrundbildungsjahr (BGJ), Berufseinstiegsjahr (BEJ) und Berufsqualifizierung (BQ)
  • Zielgruppe: Jugendliche mit einem Hauptschulabschluss, die keine weiterführende Schule besuchen oder in keinem Ausbildungsverhältnis stehen
  • rechtliche Grundlage: landesrechtliche Bestimmungen
  • Abschluss: kein Abschluss, aber Abschlusszeugnis
  • Ziele: allgemeine Bildung, Berufsausbildungsvorbereitung, Unterricht auf Grundlage des ersten Lehrjahrs eines Ausbildungsberufs (Anrechnung auf spätere Berufsausbildung gegebenenfalls möglich)
  • Hinweis: in Baden-Württemberg sollen die Bildungsgänge des Vorqualifizierungsjahrs Arbeit-Beruf (VAB) und des Berufseinstiegsjahrs (BEJ) durch das AV dual ersetzt werden
Berufsbildende Maßnahme
  • Bezeichnung: Berufsbildende Maßnahme (BvB)
  • Zielgruppe: ausbildungsreife Jugendliche ohne einen dem Hauptschulabschluss gleichwertigen Schulabschluss, denen die berufliche Orientierung noch fehlt und die nicht in einem Ausbildungsverhältnis stehen sowie Jugendliche mit Behinderung oder Migrationshintergrund
  • Dauer: ein Jahr
  • rechtliche Grundlage: § 51 SGB III
  • Abschluss: Erwerb eines dem Hauptschulabschluss gleichwertigen Abschlusses
  • Ziele: berufliche Orientierung, Eignungsfeststellung, Berufswegeplanung und praktische Erfahrungen
Einstiegsqualifizierung
  • Bezeichnung: Einstiegsqualifizierung (EQ)
  • Zielgruppe: Jugendliche mit und ohne einen dem Hauptschulabschluss gleichwertigen Abschluss, die über geringe Vermittlungschancen sowie eine noch nicht ausreichende Ausbildungsreife verfügen und in keinem Ausbildungsverhältnis stehen; Sonderformen für junge Geflüchtete ohne ausreichende Deutschkenntnisse
  • Dauer: Langzeitpraktikum mit einer Dauer von sechs bis zwölf Monaten
  • rechtliche Grundlage: § 54a SGB III
  • Abschluss: kein Abschluss, aber Zertifikat
  • Ziele: Grundkenntnisse in einem Ausbildungsberuf und Vermittlung in Ausbildung
  • Hinweise: bei einer EQ erfahren die Jugendlichen in der Regel keine sozialpädagogische Begleitung, eine EQ kann aber im Rahmen einer Assistierten Ausbildung flexibel (AsA flex) absolviert werden; die Deutsche Bahn wirbt für die EQ mit Übernahmechancen von 75 Prozent, setzt aber einen Schulabschluss voraus
Assistierte Ausbildung flexibel
  • Bezeichnung: Assistierte Ausbildung flexibel (AsA flex)
  • Zielgruppe: junge Menschen mit Schwierigkeiten, eine Berufsausbildung aufzunehmen, fortzuführen oder erfolgreich abzuschließen; kann mit EQ kombiniert werden
  • Dauer: von sechs Monaten nach Antritt einer Berufsausbildung bis zu einem Jahr nach erfolgreichem Beenden einer Berufsausbildung
  • rechtliche Grundlage: § 74 SGB III, § 75 SGB III und 75a SGB III
  • Abschluss: erfolgreicher Abschluss einer Berufsausbildung
  • Ziele: Aufnahme einer Berufsausbildung, Fortführung einer Berufsausbildung oder Abschließen einer Berufsausbildung
  • Hinweise: die AsA flex kennt eine Vorphase (Unterstützung bei der Aufnahme einer Berufsausbildung), eine begleitende Phase während einer Berufsausbildung oder einer EQ und eine begleitende Phase nach dem Abbruch einer Berufsausbildung bis zur Aufnahme einer neuen Berufsausbildung;
    die vormals als Assistierte Ausbildung (AsA) bezeichnete Maßnahme wurde mit den ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH) in der AsA flex zusammengeführt
Berufseinstiegsbegleitung
  • Bezeichnung: Berufseinstiegsbegleitung (BerEb)
  • Zielgruppe: Förder- und Hauptschüler in 8. und 9. Klassen
  • Dauer: Hilfe beim Erwerb eines Schulabschlusses, Begleitung bei der Suche nach einem passenden Ausbildungsberuf, der Bewerbung und dem Antritt der Berufsausbildung und bis zu sechs Monate in der Ausbildung
  • rechtliche Grundlagen: § 49 SGB III
  • Abschluss: gegebenenfalls ein Schulabschluss
  • Ziele: Schulabschluss, passenden Ausbildungsberuf finden und Berufsausbildung beginnen, Coaching am Arbeitsplatz in den ersten sechs Monaten, Beratung der Ausbildenden in den Betrieben und der Lehrkräfte an den beruflichen Schulen
Schulabschlüsse an beruflichen Schulen
Jugendliche sollen im Übergangsbereich Schule-Beruf die notwendige berufliche Orientierung erlangen und auf eine Ausbildung vorbereitet werden.
Doch gerade berufliche Schulen bieten Schüler:innen neben der Vermittlung berufsbezogener Kompetenzen viele Möglichkeiten, Schulabschlüsse zu erwerben.
Das Wissen um diese Möglichkeiten ist vor allem für Schüler:innen von Abschlussklassen an allgemein bildenden Schulen, Klassenlehrkräfte und Lehrkräfte, die Berufsorientierung als Aufgabe wahrnehmen, von Relevanz.
Mit den nachfolgenden Erklärvideos ist ein Aneignen dieses Wissens um die Möglichkeiten an beruflichen Schulen möglich. Die Erklärvideos nehmen zwar Bezug auf das berufliche Schulwesen in Baden-Württemberg, jedoch sind sie mit Kenntnis der Inhalte dieses Lernschritts ohne Weiteres zu verstehen.



Hinweis:
Die Erklärvideos wurden für Schüler:innen hergestellt. Aus diesem Grund sollten sie die Thematik möglichst einfach wiedergeben. Es ist jedoch wichtig, auf einen Aspekt hinzuweisen: An beruflichen Schulen kann kein Hauptschulabschluss erworben werden, sondern ein dem Hauptschulabschluss gleichwertiger Abschluss. Dieses Detail wurde im Zuge der Didaktischen Reduktion ausgeklammert.
Download
Datei:Schulwege Jugendliche mit Reha-Anspruch.pdf
prototypischer Schulweg für Baden-Württembergische Jugendliche mit Reha-Anspruch

Wieso bekomme ich keinen Ausbildungsplatz? - mit Jugendlichen Enttäuschungen thematisieren

Zu der schulischen Berufsorientierung gehört auch ein Aspekt, der meist nur selten berücksichtigt wird: das Begleiten der Schüler:innen durch enttäuschende Erfahrungen hindurch.
Gerade für Schüler:innen an Förder- und Hauptschule oder benachteiligte Jugendliche im Übergangsbereich Schule-Beruf ist die Suche nach einem Ausbildungsplatz meist durch viele Enttäuschungen gekennzeichnet und die Anzahl möglicher Ausbildungsberufe ist schon zu Beginn des BO-Prozesses sehr überschaubar. Dieser Umstand kann sich negativ auf das Wohlbefinden, das Selbstbild und das Leistungsmotiv auswirken - drei Bereiche, die bei sozial benachteiligten Schüler:innen ohnehin nicht überdurchschnittlich stabil oder stark ausgeprägt sind.

Deshalb sollen in diesem Lernschritt mögliche Herangehensweisen vorgestellt werden, mit denen ich als BO-Lehrkraft oder Klassenlehrkraft gute Erfahrungen gemacht habe.
  • Sie können anhand eines Peanuts-Comics die (Körper-)Haltung bei Traurigkeit oder tiefer Enttäuschung thematisieren. Hierzu ist im Download-Bereich dieses Lernschritts ein Arbeitsblatt vorhanden.
  • Sie können gemeinsam mit Ihren Schüler:innen die Biochemie des Körpers positiv beeinflussen und aus einem Stimmungstief aufsteigen.
    Vera F. Birkenbihl beschreibt drei Handlungen, die gesund machend und heilend wirken können:
    • jemandem verzeihen
    • Dank ausdrücken
    • lachen
  • Im Folgenden soll die Handlung des Dankens in den Blickpunkt genommen werden.
    • Alle Schüler:innen sollen sich mithilfe einer ABC-Liste drei Minuten Gedanken machen: Wofür bin ich dankbar? Beschreibungen der ABC-Listen-Methode finden Sie in der Info-Box und im Download-Bereich dieses Lernschritts.
      Sollte es Ihren Schüler:innen schwer fallen, Dinge zu finden, für die sie dankbar sind, dann können Sie das Material Ich kann - Wo zeigst du das? aus Lernschritt 8 als Anregung verwenden.
    • Anschließend können Sie Ihre Schüler:innen dazu auffordern, die ABC-Listen untereinander zu tauschen. Hierbei erfährt die Frage-Stellung eine kleine Änderung: Wofür kann sie/er dankbar sein? Die Bearbeitungszeit können Sie erneut auf drei Minuten begrenzen. Grundlegend verlangt dieser Schritt Ihren Schüler:innen einiges ab, weshalb Sie ihn mit Bedacht einsetzen sollten und im Zweifelsfall auch weglassen können.
    • Schließlich sammeln Sie die ABC-Listen Ihrer Schüler:innen ein. Nun ergänzen Sie auf den ABC-Listen, wofür Sie bei Ihren Schüler:innen dankbar sind.
    • Zum Abschluss können Sie die ABC-Listen wieder austeilen, damit die Schüler:innen lesen können, was ergänzt wurde. Denkbar ist es auch, die ABC-Listen in einem Stuhlkreis oder im Plenum zu besprechen. Wenn wir die Dank-Gefühle anderer hören, erzeugt das Resonanz-Gesetz in unserem Körper ähnliche Schwingungen, wodurch die Gesamt-Wirkung der Übung verstärkt werden kann. Denn nach Vera F. Birkenbihl erzeugen intensive Dank-Gefühle ähnliche physiologische Veränderungen wie das Beten.

    Am Ende dieses Lernschritts möchte ich noch die dritte mögliche Herangehensweise zum Umgang mit Enttäuschungen darlegen.
  • Geben Sie dem Thematisieren von Enttäuschungen und dem gemeinsamen Feiern von Erfolgen einen Raum in Ihrem Unterricht.

  • Quelle der Dank-Übung:
    Birkenbihl, Vera F. (2019): Jeden Tag weniger Ärgern. Das Anti-Ärger-Buch. 59 konkrete Tipps, Techniken und Strategien.13. Aufl. München: mvg Verlag, 98-101.
    Die ABC-Listen-Methode erkläre ich in einem Erklärvideo über die Arbeit mit meinem Textknacker.
    Außerdem gibt es ein Video, in dem Vera F. Birkenbihl selbst die ABC-Listen-Methode erklärt.
    Download
    Datei:ABC-Listen Erklärung.pdf
    eine Beschreibung der ABC-Listen-Methode in Leichter Sprache
    Datei:Abc-Liste blanco.pdf
    eine Blanco-ABC-Liste zum Ausfüllen
    Datei:Wie umgehen Enttäuschungen.pdf
    Umgang mit Enttäuschungen anhand eines Peanuts-Comics

    Wie finde ich einen Praktikumsplatz?

    In diesem Lernschritt soll es um die Suche nach einem Praktikumsplatz gehen.
    Wie finden Schüler:innen einen Praktikumsplatz?
    • Die Schüler:innen kennen ihren Wunsch-Betrieb für ein Praktikum und fragen dort nach.
    • Die Schüler:innen fragen Freund:innen, Bekannte oder Vereinskolleg:innen.
    • Die Schüler:innen fragen die/den Ausbildungslots:in oder eine Lehrkraft. Im Idealfall haben diese Personen auch eine Liste mit den Praktikumsbetrieben der letzten Jahre nebst Kommentar zur Eignung dieser Betriebe als Praktikumsstellen.
    • Die Schüler:innen suchen auf der IHK-Lehrstellenbörse.
    • Die Schüler:innen suchen auf der Lehrstellenbörse ihrer regionalen Handwerkskammer.

    Wie finden Schüler:innen schnell einen Praktikumsplatz in Wohnortnähe?
    Wohnortnähe ist ein Kriterium das hinsichtlich seiner Auswirkung auf den Erfolg eines Praktikums nicht unterschätzt werden sollte. Aus diesem Grund finden Sie bei den Dateien ein Arbeitsblatt hierzu.
    Download
    Datei:Praktikumsplatz finden.pdf
    Arbeitsblatt mit Tipps für die Suche nach Praktikumsplätzen
    Datei:Praktikumsplatz finden google maps.pdf
    Arbeitsblatt für die Suche nach Praktikumsplätzen mit der google-Umkreissuche

    Wie rufe ich bei einem Betrieb an? - Regeln, Redewendungen, Wortschatz und Telefon-Training

    Wenn Schüler:innen einen Praktikumsplatz suchen, dann ist ein Anruf meist das Mittel der Wahl.
    Telefonieren ist jedoch eine Kompetenz, die je nach Lerngruppe mehr oder weniger Berücksichtigung im Unterricht verlangt. Schüler:innen sollen vor allem lernen, dass sich ein Anruf bei einem Betrieb von einem WhatsApp- oder FaceTime-Anruf bei Freund:innen unterscheidet und gewissen Konventionen unterliegt.
    Damit Schüler:innen eine Telefon-Kompetenz erwerben können, gilt es drei Aspekte zu berücksichtigen:
    • Wortschatz-Kenntnisse: Wichtige Wörter und Redewendungen für das Führen von Telefonaten
    • Wissen um Regeln für gelingende Telefonate
    • Übung, Übung und Übung

    Im Download-Bereich dieses Lernschritts steht ein breites Angebot an Materialien zur Verfügung.
    • die 10 Goldenen Regeln des Telefonierens
    • ein Arbeitsblatt, mit dem Schüler:innen ein Telefonat vorbereiten und während des Telefonats Notizen machen können
    • drei Telefongespräche, die Schüler:innen dialogisch sprechen können, um einer Sprech- und Schwellenangst entgegenzutreten
    • wichtige Redewendungen zum Führen von Telefonaten
    • der spezifische Wortschatz zum Führen von Telefonaten

    Um eine möglichst große Nähe zwischen der Realsituation und dem Material zu gewährleisten, musste ich bei der Erstellung der Materialien zum Teil von der Leichten Sprache absehen und eine einfache Sprache verwenden.
    Download
    Datei:Anruf Betrieb Notizen.pdf
    ein Arbeitsblatt mit dem Schüler:innen Notizen während eines Telefonats machen können
    Datei:Wortschatz BO 3.pdf
    spezifischer Wortschatz zum Führen von Telefonaten
    Datei:Redewendungen BO 3.pdf
    wichtige Redewendungen für das Führen von Telefonaten
    Datei:10 Goldene Telefon-Regeln.pdf
    die 10 Goldenen Regeln zum Führen erfolgreicher Telefonate
    Datei:Telefon-Training 1-3.pdf
    drei Telefon-Gespräche zum dialogischen Üben

    Wie soll ich mich im Praktikum verhalten?

    Lehrwerke oder Praktikumsmappen bieten oft sehr umfangreiche Regel-Kataloge an, wenn es um das richtige Verhalten in Betriebspraktika geht.

    Diese Vielzahl an Verhaltensregeln lassen sich aber nur schwer einprägen, geschweige denn in der Realsituation angemessen anwenden.
    Aus diesem Grund erscheint es als sinnvoll, in Anlehnung an Wolfgang Seyd lediglich mit drei überfachlichen Kompetenzen zu arbeiten:
    • Zuverlässigkeit: Seyd spricht hier von “Verlässlichkeit”.
    • Höflichkeit: Seyd nennt diese überfachliche Kompetenz “Verträglichkeit”.
    • Selbstständigkeit: Hier verwende ich den gleichen Begriff wie Seyd.

    Im Download-Bereich dieses Lernschritts finden Sie Materialien zur Thematisierung dieser drei überfachlichen Kompetenzen. Auf dem ersten Arbeitsblatt werden die überfachlichen Kompetenzen erklärt. Auf dem zweiten Arbeitsblatt sollen die Schüler:innen den überfachlichen Kompetenzen Sätze zuordnen. Bei dieser Zuordnung gelingt eine eindeutige Zuordnung nicht immer. Dies stellt aber keinen Nachteil dar. Denn so kann es zu einem Sinn konstruierenden Austausch kommen. Außerdem besteht die Möglichkeit, einen Einblick in die Denk- und Argumentationsstrukturen der Schüler:innen zu gewinnen. Schlussendlich besitzt ein Wort meist auch mehrere Facetten zugleich, was einer Eins-zu-Eins-Zuordnung und einem bloßen Wissen oder Nicht-Wissen zuwiderläuft.
    Die drei überfachlichen Kompetenzen sind auch Bestandteil der Auseinandersetzung mit den eigenen Fähigkeiten und Stärken (Ich kann…) in Lernschritt 8 sowie bei dem Vorschlag für ein Beurteilungsraster in Lernschritt 18.
    Download
    Datei:Verhalten Betriebspraktikum.pdf
    Arbeitsblatt zu drei zentralen überfachlichen Kompetenzen nach Wolfgang Seyd
    Datei:Verhalten Betrieb Zuordnung.pdf
    Arbeitsblatt zu den drei zentralen überfachlichen Kompetenzen nach Wolfgang Seyd

    Was hat mir das Praktikum gebracht?

    In diesem Lernschritt geht es um die Reflexion des Betriebspraktikums. Die Reflexion soll von zwei Parteien vorgenommen werden:
    • Die/Der Schüler:in reflektiert das Betriebspraktikum im Hinblick auf ihren/seinen BO-Prozess und
    • und der Betrieb beurteilt das Verhalten der/des Schüler:in.

    Um einen größtmöglichen Lern- und Erkenntnisgewinn zu erzielen, sollte auf Grundlage der Materialien in diesem Lernschritt eine Rückkoppelung zu den Lernschritten 7 und 8 initiiert werden, so dass das Ich-möchte-Portfolio und das Ich-kann-Portfolio im Hinblick auf ihre Faktizität und Aktualität überprüft werden können.
    Besonders empfehlenswert ist jedoch die Arbeit mit einer Praktikumsmappe, mit der die Schüler:innen
    • Erwartungen formulieren,
    • Tätigkeiten im Praktikum dokumentieren,
    • Recherche-Aufträgen nachgehen und
    • das Praktikum reflektieren.

    Hinweis zum Beurteilungsraster für Betriebspraktika:
    Für die Erstellung des Kanons aus überfachlichen Kompetenzen diente ein Kompetenz-Profil der Waldschule Mannheim als Vorlage, das ich im Schuljahr 2019/20 auf Grundlage eines Gesprächsleitfadens zur Einschätzung beruflicher Leistungen von Auszubildenden an Berufsbildungswerken aus dem VamB-Projekt entwickelt habe.
    Quelle des Gesprächsleitfadens: Vgl. Seyd, Wolfgang/Schmidt, Elke-H. (2017): Lehrbuch zur Fortbildung Aus- und Weiterbildungspädagoge. Lern- und Arbeitsmethodik. Lernprozesse und Lernbegleitung. 3. überarbeitete Aufl. Hamburg: Feldhaus, 122-124.


    Download
    Datei:So war mein Betriebspraktikum.pdf
    Arbeitsblatt zum Reflektieren eines Betriebspraktikums
    Datei:Einschätzung überfachlicher Kompetenzen.pdf
    Beurteilungsraster zum Erfassen überfachlicher Kompetenzen

    Wie schreibe ich einen Praktikumsbericht?

    Absolvieren Schüler:innen ein Betriebspraktikum ist es ratsam, die gemachten Eindrücke als authentischen Schreibanlass zu nutzen. Hierbei ist es denkbar, Schüler:innen mehrere Tagesberichte oder einen Wochenbericht anfertigen zu lassen.
    Je nach Lernstandsniveau der Lerngruppe kann es notwendig sein, die Textart des Praktikumsberichts vorab im Unterricht zu thematisieren. Da ein Praktikumsbericht in der Zeitform Imperfekt abgefasst werden muss, kann auf dieses Grammatik-Thema - je nach Lernstandsniveau der Schüler:innen - im Rahmen eines Integrativen Deutschunterrichts eingegangen werden.
    Im Download-Bereich dieses Lernschritts stehen Materialien für Schüler:innen an Förder- und Hauptschulen zur Verfügung.

    Wenn Sie Vorschläge und Materialien für eine leistungsstärkere Lerngruppe benötigen, finden Sie Tipps und Vorlagen auf den Internetseiten der Karrierebibel.
    Download
    Datei:Praktikumsbericht Erklärung.pdf
    eine Erklärung der Textsorte Praktikumsbericht
    Datei:Praktikumsbericht Inhalt Redemittel.pdf
    ein Arbeitsblatt zu Praktikumsberichten, das verpflichtende Inhalte nennt und Redemittel anbietet
    Datei:Praktikumsbericht Notizen.pdf
    ein Blanco-Arbeitsblatt zum Anfertigen von Notizen während eines Betriebspraktikums