Wir Goonyas, ihr Nungas und Islam in Deutschland: Unterschied zwischen den Seiten

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__NOTOC__
Die Frage, ob der [[Islam]] zu [[Deutschland]] gehöre, bewegt zurzeit wieder einmal die deutsche Öffentlichkeit.


<metakeywords>ZUM2Edutags,ZUM-Wiki,Wir Goonyas, ihr Nungas,Goonyas,Nungas,Aborigines,Australien,Kinder- und Jugendliteratur,Phillip Gwynne,interkulturelle Kommunikation,Jugendbuch,Unterrichtsideen</metakeywords>
== "Dass der Islam zu Deutschland gehört, ist eine Tatsache, die sich auch aus der Historie nirgends belegen lässt." ==
[[Kategorie:ZUM2Edutags]]
'''''Wir Goonyas, ihr Nungas''''' ist ein englischsprachiger Roman des australischen Autors [[#Phillip Gwynne|Phillip Gwynne]], der auch in deutscher Übersetzung vorliegt.


== Inhalt ==
=== Die Aussage von Innenminister Friedrich ===
Der 14-jährige Gary Black („Blacky“) ist eines von acht Geschwistern, die in einem kleinen Küstenort im Südwesten Australiens leben. Er spielt in der Jugend-Footballmannschaft des Ortes mit, die je zur Hälfte aus Goonyas (Weißen) und Nungas (Aborigines) besteht.
{{Zitat|Dass der Islam zu Deutschland gehört, ist eine Tatsache, die sich auch aus der Historie nirgends belegen lässt.|Innenminister Hans-Peter Friedrich am 3. März 2011}}


Eine Übersicht über den gesamten Inhalt nach Kapiteln bietet: {{pdf|Goonyas-Nungas-Inhalt.pdf|Phillip Gwynne, Wir Goonyas, ihr Nungas - Inhaltsübersicht}}
=== Zustimmung ===


== Das Buch im Unterricht ==
=== Ablehnung ===


=== Allgemeine Einschätzung ===
* [http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,749531,00.html Islam-Debatte: Der Minister hat Unrecht - Ein Kommentar von Yassin Musharbash] (Spiegel-Online, 07.03.2011)
:"Doch ab wann gehört man "historisch" überhaupt zu "Deutschland"? Die erste Moschee auf deutschem Boden ließ Friedrich Wilhelm I. im Jahr 1732 in Potsdam errichten, für 20 türkische Garnisonssoldaten, die ihm der Herzog von Kurland geschenkt hatte. 1762 gab es in der preußischen Armee ein eigenes islamisches Korps. 1798 entstand in Berlin der erste islamische Friedhof. 1807 kämpften deutsche Muslime für Preußen gegen Napoleon."


Das Buch ist in einer jugendgemäßen Sprache aus der Perspektive des Ich-Erzählers Gary Black geschrieben. Auch wenn man gut verschiedene Konfliktbereiche anhand des Buches im Unterricht thematisieren kann, ist es doch nicht mit erhobenem Zeigefinger geschrieben.
== "Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland." ==
;Fazit:
*gut geeignet
*interessierte Schüler/innen sind Voraussetzung


=== Themen ===
{{Zitat|Und dennoch: Wir sind weiter, als es die derzeitige Debatte vermuten lässt. Es ist längst Konsens, dass man Deutsch lernen muss, wenn man hier lebt. Es ist Konsens, dass in Deutschland deutsches Recht und Gesetz zu gelten hat. Für alle - wir sind ein Volk.
*Goonyas und Nungas: gegenseitige rassistische Vorurteile
*Jungen und Mädchen: Vorurteile von Jungen über Mädchen; erste Liebesgefühle und die Schwierigkeiten, damit umzugehen
*familiäre Probleme: große Familie mit natürlichen Reibereien zwischen den Geschwistern; Vater trinkt; Mutter managt die Familie eigentlich ganz gut


=== Unterrichtsideen ===
Es gibt Hunderttausende, die sich täglich für bessere Integration einsetzen. Viele - zum Beispiel als Integrationslotsen - freiwillig, uneigennützig und ehrenamtlich. Unsere Kommunen und die Länder leisten Beträchtliches, wenn sich Politik und Bürger zusammentun. Alle sollen gemeinsam das Netz weben, das unsere Gesellschaft in aller Vielfalt und trotz aller Spannungen zusammenhält.
{{Box|Idee|
* Die Schülerinnen und Schüler erstellen ein [[Lesetagebuch]].
* Sie beschreiben und charakterisieren „Blacky“ und andere Personen.
* Sie verständigen sich über für sie interessante [[#Themen|Themenbereiche]] im Roman und sammeln Textbelege zu diesem Themenbereich, so dass sie mit Bezug auf den Text die Aussagen des Romans zu einem Themenbereich darstellen und dazu Stellung beziehen können.
* Um ein Verständnis für den realen Hintergrund des Roamans zu schaffen, bietet sich eine [[WebQuest|Internetrecherche]] zu [[Australia]] an. Dies könnte auch fächerübergreifend im Rahmen von Fächern wie [[Geschichte]] oder [[Geographie]] erfolgen.
* Je nach Interesse könnte auch einerseits die Sportart „(Australian) Football“ thematisiert und andererseits auf „Fair play“ im Sport eingegangen werden.|Unterrichtsidee}}


{{Box|Aufgabe|
Auch wenn wir weiter sind, als es die derzeitige Debatte vermuten lässt, sind wir ganz offenkundig nicht weit genug. Ja, wir haben Nachholbedarf, ich nenne als Beispiele: Integrations- und Sprachkurse für die ganze Familie, Unterrichtsangebote in Muttersprachen, islamischen Religionsunterricht von hier ausgebildeten Lehrern und selbstverständlich in deutscher Sprache. Und ja, wir brauchen auch viel mehr Konsequenz bei der Durchsetzung von Regeln und Pflichten - etwa bei Schulschwänzern. Das gilt übrigens für alle, die in unserem Land leben.
[[#Phillip Gwynne|Phillip Gwynne]] hat in [[#Port Victoria|Port Victoria]] (Australien) gelebt. Und seine Biografie hat ihn beim Schreiben von „Wir Goonyas, ihr Nungas“ beeinflusst. - Recherchiere zu den möglichen Schauplätzen der Handlung des Buches im Internet.|Üben}}


[[File:Pfad-Icon.svg|75px|link=Australia|class=uk-hidden-small]]
Zu allererst brauchen wir aber eine klare Haltung. Ein Verständnis von Deutschland, das Zugehörigkeit nicht auf einen Pass, eine Familiengeschichte oder einen Glauben verengt, sondern breiter angelegt ist. Das Christentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das Judentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das ist unsere christlich-jüdische Geschichte. Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland. Vor fast 200 Jahren hat es Johann Wolfgang von Goethe in seinem West-östlichen Divan zum Ausdruck gebracht: "Wer sich selbst und andere kennt, wird auch hier erkennen: Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen."|[http://www.bundespraesident.de/-,2.667040/Rede-von-Bundespraesident-Chri.htm Rede von Bundespräsident Christian Wulff zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit. 03.10.2010. Bremen] (bundespraesident.de)}}
<span class="uk-display-inline-block">[[Australia|Lernpfad: Australia]]</span>


== Text ==
* [http://www.bundespraesident.de/-,2.667040/Rede-von-Bundespraesident-Chri.htm Rede von Bundespräsident Christian Wulff zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit. 03.10.2010. Bremen] (bundespraesident.de)
'''Phillip Gwynne: Wir Goonyas, ihr Nungas''', Carlsen Verlag, ISBN 3-551-37283-7, 7,90 € (D)
** {{pdf-extern|http://www.bundespraesident.de/Anlage/original_667187/Vielfalt-schaetzen-Zusammenhalt-foerdern.pdf|„Vielfalt schätzen – Zusammenhalt fördern“ - Rede von Bundespräsident Christian Wulff zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2010 in Bremen}}


== Hintergrundinformationen ==
== Linkliste ==


* [http://www.australienbilder.de/ Fotos von Australien] - [http://www.australienbilder.de/ australienbilder.de]
* {{wpd|Islam in Deutschland}}
*Übersicht über die Handlungsorte / Orte
* {{wpd|Geschichte des Islams in Deutschland}}
<center>
 
{| class="wikitable" width="75%"
== Siehe auch ==
!Handlungsort im Buch
 
!(möglicher) realer Ort
* [[Islam]]
|-
* [[Islam und Christentum in Mittelalter und Neuzeit]]
|Port
|[[#Port Victoria|Port Victoria]], Yorke Peninsula
|-
|Point
|[[#Point Pearce|Point Pearce]], Yorke Peninsula
|-
|Peninsula
|[[#Yorke Peninsula|Yorke Peninsula]]
|}</center>


;Port Victoria:
* [http://portvictoria.yorke.net.au/ Port Victoria] auf der [http://www.yorke.net.au/ Yorke Peninsula]
* [http://www.yorkeregion.on.net/ptvic/ptvicprogress.htm Port Victoria] - [http://www.yorkeregion.on.net Yorke Region on Net]
* {{wp|wikipedia:en:Port Victoria, South Australia|Port Victoria, South Australia}}
===Weitere Informationen===
* [http://www.australien-info.de/aborigines.html Aboriginal People]
* {{wpde|Aborigine|Aborigine}}
* [http://www.outback-guide.de/ozinfo/Aborigines/ Aborigines] - [http://www.outback-guide.de/ Rainer's Australien Outback-Guide]
* [http://www.afvh.de/text.php3?Inhalt=australian Australian Football] (AFV Hessen) Informationen über Geschichte und Regeln der Sportart


== Phillip Gwynne ==
'''Phillip Gwynne''' ist ein australischer Schriftsteller.
;<nowiki>Biografie: </nowiki>{{wpde|Phillip Gwynne}}
== Siehe auch ==
* [[Integration und interkulturelle Verständigung]]
* [[Kinder- und Jugendliteratur]]


[[Kategorie:Kinder- und Jugendliteratur]]
[[Kategorie:Deutsche Geschichte]]
[[Kategorie:Literatur (Englisch)]]
[[Kategorie:Deutschland]]
[[Kategorie:Islam]]
[[Kategorie:Politik und Sozialwissenschaften]]

Version vom 7. März 2011, 23:30 Uhr

Die Frage, ob der Islam zu Deutschland gehöre, bewegt zurzeit wieder einmal die deutsche Öffentlichkeit.

"Dass der Islam zu Deutschland gehört, ist eine Tatsache, die sich auch aus der Historie nirgends belegen lässt."

Die Aussage von Innenminister Friedrich

Zitat
Dass der Islam zu Deutschland gehört, ist eine Tatsache, die sich auch aus der Historie nirgends belegen lässt.
Innenminister Hans-Peter Friedrich am 3. März 2011

Zustimmung

Ablehnung

"Doch ab wann gehört man "historisch" überhaupt zu "Deutschland"? Die erste Moschee auf deutschem Boden ließ Friedrich Wilhelm I. im Jahr 1732 in Potsdam errichten, für 20 türkische Garnisonssoldaten, die ihm der Herzog von Kurland geschenkt hatte. 1762 gab es in der preußischen Armee ein eigenes islamisches Korps. 1798 entstand in Berlin der erste islamische Friedhof. 1807 kämpften deutsche Muslime für Preußen gegen Napoleon."

"Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland."

Zitat
Und dennoch: Wir sind weiter, als es die derzeitige Debatte vermuten lässt. Es ist längst Konsens, dass man Deutsch lernen muss, wenn man hier lebt. Es ist Konsens, dass in Deutschland deutsches Recht und Gesetz zu gelten hat. Für alle - wir sind ein Volk.

Es gibt Hunderttausende, die sich täglich für bessere Integration einsetzen. Viele - zum Beispiel als Integrationslotsen - freiwillig, uneigennützig und ehrenamtlich. Unsere Kommunen und die Länder leisten Beträchtliches, wenn sich Politik und Bürger zusammentun. Alle sollen gemeinsam das Netz weben, das unsere Gesellschaft in aller Vielfalt und trotz aller Spannungen zusammenhält.

Auch wenn wir weiter sind, als es die derzeitige Debatte vermuten lässt, sind wir ganz offenkundig nicht weit genug. Ja, wir haben Nachholbedarf, ich nenne als Beispiele: Integrations- und Sprachkurse für die ganze Familie, Unterrichtsangebote in Muttersprachen, islamischen Religionsunterricht von hier ausgebildeten Lehrern und selbstverständlich in deutscher Sprache. Und ja, wir brauchen auch viel mehr Konsequenz bei der Durchsetzung von Regeln und Pflichten - etwa bei Schulschwänzern. Das gilt übrigens für alle, die in unserem Land leben.

Zu allererst brauchen wir aber eine klare Haltung. Ein Verständnis von Deutschland, das Zugehörigkeit nicht auf einen Pass, eine Familiengeschichte oder einen Glauben verengt, sondern breiter angelegt ist. Das Christentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das Judentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das ist unsere christlich-jüdische Geschichte. Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland. Vor fast 200 Jahren hat es Johann Wolfgang von Goethe in seinem West-östlichen Divan zum Ausdruck gebracht: "Wer sich selbst und andere kennt, wird auch hier erkennen: Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen."
Rede von Bundespräsident Christian Wulff zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit. 03.10.2010. Bremen (bundespraesident.de)

Linkliste

Siehe auch