Algorithmus und Katholische Religionslehre/Geist: Unterschied zwischen den Seiten

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Ein '''Algorithmus''' (auch genannt Lösungsverfahren) ist eine Handlungsvorschrift zur Lösung eines Problems in endlich vielen Schritten. Diese Verarbeitunsgsvorschrift besteht aus einer endlichen Folge von eindeutig ausführbaren Anweisungen, welche bei gleichen Voraussetzungen immer gleiche Ergebnise liefert. Der Algorithmus wird durch einen aus elementaren Anweisungen bestehenden Text beschrieben.
{{ZBK}}
== Intelligenz kann nicht künstlich hergestellt werden ==


==Definition und Eigenschaften eines Algorithmus==
Mit Hilfe des Begriffs der {{wpde|Turing-Maschine}} kann folgende formale Definition des Begriffs formuliert werden:


''Eine Berechnungsvorschrift zur Lösung eines Problems heißt genau dann Algorithmus, wenn eine zu dieser Berechnungsvorschrift äquivalente Turingmaschine existiert, die für jede Eingabe, die eine Lösung besitzt, stoppt.''
=== Was Maschinen können und was nicht ===
Vor 20 Jahren schien es nur eine Frage der Zeit zu sein, wann die künstliche In¬telligenz in der Lage sein würde, den Menschen so weit nachzuahmen, dass er sich von seinen eigenen Produkten nicht mehr würde unterscheiden können. In¬zwischen ist es um diesen Forschungszweig ruhiger geworden. Die Er¬kennung von Schreibmaschinenschrift hat gute Fortschritte gemacht, korrekte Hand¬schrift wird vom Computer zu 95 % erkennt, besser ist es, man lernt eine Schrift wie Grafity, die auf Erkennbarkeit ausgelegt ist. Die Sprach¬erkennung hat die Marke 80-prozentiger und 90-prozentiger Erkennungsgenauigkeit übertroffen, aber bei der 95-prozentigen Genauigkeit gibt es anscheinend eine schwer überwindliche Grenze. Wollte man weiterkommen, müsste die Maschine den Menschen verstehen, und das kann sie nicht.


Aus dieser Definition sind folgende Eigenschaften eines Algorithmus ableitbar:
Wo ist das Problem? – Wenn man das so exakt sagen könnte, dann könnte man das Problem beheben. Vielleicht kann man es so ausdrücken:  
# Das Verfahren muss in einem endlichen Text eindeutig beschreibbar sein (Finitheit).
Eine Maschine verfügt immer nur über die Informationen, die man ihr einpro¬grammiert hat, oder auf deren Beschaffung man sie programmiert hat.
# Jeder Schritt des Verfahrens muss auch tatsächlich ausführbar sein (Ausführbarkeit).
# Das Verfahren darf zu jedem Zeitpunkt nur endlich viel Speicherplatz benötigen (Dynamische Finitheit, Platzkomplexität).
# Das Verfahren darf nur endlich viele Schritte benötigen (Terminierung).


Darüber hinaus wird der Begriff Algorithmus in praktischen Bereichen oft auf die folgenden Eigenschaften eingeschränkt:
{{Kasten_gelb|Ein Beispiel: Das Rechtschreibprogramm sucht nicht nach „Fehlern“ in einem Text, sondern es sucht exakt danach, ob die durch Freizeichen abgegrenzten Buchstabenfolgen im Text mit einer der Buchstabenfolgen im Wörterverzeichnis übereinstimmen oder nicht.
# Der Algorithmus muss bei denselben Voraussetzungen das gleiche Ergebnis liefern (Determiniertheit).
# Die nächste anzuwendende Regel im Verfahren ist zu jedem Zeitpunkt eindeutig definiert (Determinismus).


gekürzt aus: {{wpde|Algorithmus|Algorithmus}}
Es ist schon glaubhaft, dass es demnächst Programme gibt, die raffinierter sind, weil sie das Nutzerverhalten schärfer beobachten, verschiedene Informationen zusammenführen und dergleichen; das ändert aber nichts daran, dass es nicht mehr als zweiu Informationsquellen gibt: Die Programmroutinen und die Nutzereingaben|}}


=== Eigenschaften von Algorithmen ===
Im Gegensatz dazu weiß ein Mensch stets, wenn auch manchmal grob und unscharf,
# was Wissen ist und wozu es gut ist,
# ob er eine bestimmte Sache wissen will,
# viele Dinge, das ihm niemand gesagt oder zu suchen befohlen hat.


;Allgemeingültigkeit: Der Algorithmus löst eine Menge gleicher Probleme, einer ganzen Problemklasse.  
Das Problem des „Alltagswissens“ beschäftigt die Erforscher der Künstlichen Intelligenz mindestens seit Gründung der Firma Cycorp 1994. Das {{wpde|Cyc|Cyc}} - Projekt versucht alles, was Menschen wissen, den Common sense, in Form von 100 Millionen Basisaussagen zur Verfügung zu stellen. Darin ist zum Beispiel enthalten, dass es derselbe elektrische Strom ist, der in der Glühbirne das Licht, im Backofen die Hitze und bei Berührung Strom führender Leiter erhebliche Verletzungen verursacht. Wie auch andere Ansätze der KI-Forschung wird auch das Cyc-Projekt nützliche Anwendungen unterstützen (zum Beispiel bei der Zusammenführung von Datenbanken); aber es zeigt sich – wie so oft – gerade am „Erfolg“ eines Projektes, worin sich der Mensch von der Maschine unterscheidet: Es gelang nicht ein „Format“ von Wissen im Allgemeinen zu definieren, man weiß nicht, in welches „Formular“ man alles und jedes eintragen kann, was sich wissen lässt, und zwar so, dass die Maschine es dann, wenn sie danach sucht, auch sicher findet.
;Wiederholbarkeit: Bei gleicher Voraussetzung liefert ein Algorithmus immer ein gleiches Ergebnis.
;Eindeutigkeit: An jeder Stelle ist der nachfolgende Schritt eindeutig definiert.
;Endlichkeit/Terminiertheit: Der Algorithmus besteht aus einer endlichen Anzahl von Schritten und kommt immer zu einem Ende. Auch die Anweisungsfolge muss in einem endlichen Text beschrieben werden.
;Ausführbarkeit: Die Anweisungen müssen ebenfalls verständlich formuliert und ausführbar sein.


=== Begriffsherkunft ===
Eine kleine tabellarische Aufstellung benennt, worin heute Maschinen den (meisten) Menschen überlegen sind und umgekehrt:


Der Begriff Algorithmus stammt im Wesentlichen von Abu Abdallah Muhammad  ibn Musa al-Khwarizmi, der im Jahr 825 das Buch „Al-kitab al-muchtasar fi hisab al-dschabr wa-l-muqabala“ veröffentlichte. Dieses Buch handelt von Regeln zur Wiederherstellung und Reduktion. Das Buch hatte großen Einfluss auf die arabische und europäische Mathematik. Es wurde auch ins lateinische übersetzt, dabei entwickelte sich aus dem Titel al-dschabr das Wort Algebra. Dieses Buch beginnt auch mit den Worten ”Dixit Algorithmi ...“, was so viel bedeutet wie ”Also sprach Algorithmi“.  Dies ist eine Wortschöpfung, die vom Namen seines Geburtsortes al-Khwarizmi abgeleitet wurde.
{|border="2" cellspacing="5" cellpadding="4" style="background:#DDDDDD;"
! Was Maschinen besser können
! Was der Mensch besser kann
|-
| Schach spielen
| Fußball spielen
|-
| Integrale berechnen
| Sich mit Gesten verständigen
|-
| Daten wiederfinden
| Gesichter erkennen
|-
| Unbestechliche Kontrolle
| Sprache verstehen
|-
| Komplizierte Entscheidungen
| Gehörtes Verstehen
|-
| Arbeiten in lebensfeindlicher Umgebung
| Auto fahren
|}


== Grundstrukturen ==
Zwei gemeinsame Prinzipien dieser Gegenüberstellung seien benannt:
Algorithmen werden in Struktogrammen dargestellt.
# Der Mensch ist eine Einheit aus Körper und – ich sage das als Zugeständnis: – „Informationsverarbeitung“, die Maschine nicht. Für das Programm eines Computers ist es vollkommen egal, in welcher Form es physikalisch gespeichert ist, letztlich ist es für ein CAD Programm sogar gleichgültig, ob damit beispielsweise ein Roboter gesteuert wird, der wirklich Autos zusammenschweißt, oder ob das Programm nur am Bildschirm gestestet wird.
# Auch diejenigen Leistungen, die die Überlegenheit der Maschine zu zeigen scheinen, werden in unserem Gehirn „locker“ erbracht: Wir können ganz gut abschätzen, wie weit eine Bocciakugel fliegen wird, die wir werfen, ob wir mit unserer Sprungkraft über einen Graben kommen; ich weiß zwar manchmal nicht, wo ich meinen Hut habe, aber ich weiß mit unfehlbarer Gewissheit, dass ich einen gehabt habe, was „Haben“ bedeutet, wozu der Hut gut war, bei welchen Gelegenheiten ich ihn trug….


'''1. Sequenz:'''
Es ist eben nur so, dass die Hauptmasse der Berechnungs- und Datenverarbeitungsleistungen des Gehirns dem Ich nicht bewusst werden. Wie viele nützliche Maschinen uns die KI-Forschung auch immer schenken wird, das Ich, die Seele, der Geist des Menschen spielt schlicht in einer anderen Liga, und zwar beginnend  mit den ersten Äußerungen des Foetus und des Babys. Davon im nächsten Kapitel mehr!


[[Datei:seq.png]]
=== Zur Vorgeschichte der KI ===
„Künstliche Intelligenz“ lässt sich historisch gesehen in eine Reihe stellen von Menschenerklärungsversuchen, die stets etwas mehr versprachen als sie dann halten konnten: Als im 17. und 18. Jahrhundert die mechanischen Systeme (wie Uhrwerke) perfekter wurden, schrieb {{wpde|Lammetrie|Lammetrie}} (1709-1751) ein Buch über die Menschenmaschine. Der genaiale Mechaniker {{|Jacques de Vaucanson|Jacques de Vaucanson}} schien die Visionen des Maschinenmenschen der Realität nahezubringen.


= Eine Folge von Anweisungen
Als {{wpde|Friedrich Wöhler|Friedrich Wöhler}} 1828 erstmals einen organischen Stoff aus anorganischen Vorstufen synthetisierte, fügte {{wpde|Goethe|Goethe}} in seinen Faust II die Figur des {{wpde|Homunculus|Homunculus}}, des künstlich geschaffenen Menschen, ein, nachdem er bereits in seinem Roman die {{wpde|Wahlverwandschaften|Wahlverwandschaften}} (1809) mit der Chemie als Metapher für menschliches Verhalten gespielt hatte. Zeitlich parallel entstammt {{wpde|Mary Shelley|Mary Shelley}}s Figur {{wpde|Frankenstein (Roman)|Frankenstein (1819) einem ähnlichen Denken, bezieht aber neben der Anatomie vor allem die Elektrizität in die Menschen nachahmende Phantasiebildung ein. In unserer Zeit sind es vor allem die Biochemie und die Computersimulation, die das Versprechen auf ein vollständiges Verstehen des „System Mensch“, doch die {{wpde|Künstliche Intelligenz|KI-Forschung}} ist bereits in ein Stadium eingetreten, in welchem wir des grundsätzlichen Unterschiedes ansichtig werden zwischen Informationsverarbeitung und dem, was ein Geist tut.


 
=== Lokalisierung von Gehirnakrivitäten durch bildgebende Verfahren ===
'''2. Wiederholungen'''
Biologie und Medizin versuchen seit langem den '''materiellen Strukturen des menschlichen Gehirns''' die '''Leistungen des menschlichen Geistes''' zuzuordnen. Naheliegend ist es zu beobachten, welche geistigen Leistungen ausfallen, wenn bestimmte Areale des Gehirns durch einen Gehirnschlag oder einen Tumor geschädigt sind. So weiß man, welche Gebiete des Gehirns damit beschäftigt sind zu sprechen und Sprache zu verstehen. Eine feinere Auflösung wird durch moderne bildgebende Verfahren erreicht, die Gehirnaktivitäten beim lebendigen Menschen in guter räumlicher Zuordnung sichtbar machen können.<ref>
 
Die Universität des Saarlandes hat auf ihrer homepage eine gute [http://www.htw-saarland.de/Members/michael.moeller/BMTImgSys/bildgebendeverfahren_tdoh_2008_ohne_video.pdf Übersicht über die bildgebenden Verfahren in der Medizin], aus der man sich vor allem über die technische Seite unterrichten kann.</ref>
'''2.1 Wiederholung'''
 
[[Datei:widerh.png]]
 
= Solange eine Bedingung erfüllt wird, wird die Aktion wiederholt.
 
'''2.2 Kopfgesteuerte Schleife'''
 
[[Datei:solange.png]]
 
= Solange eine Bedingung erfüllt wird, wird eine Aktion ausgeführt.
 
'''2.3 Fußgesteuerte Schleife'''
 
[[Datei:bisbed.png]]
 
= Eine Aktion wird solange ausgeführt, bis eine Bedingung erfüllt wird.
 
'''3. Verzweigung'''
 
[[Datei:ja_nein.png]]
= Wird eine Bedingung erfüllt (Ja), wird Aktion 1 ausgeführt. Wird die Bedingung nicht erfüllt (Nein), wird Aktion 2 ausgeführt
 
== Beispiele für Algorithmen ==
===[[Mathematik]]===
* Divisionsalgorithmus
* Euklidischer Algorithmus
* Sieb des Eratosthenes zur Bestimmung von Primzahlen
 
===[[Informatik]]===
 
* {{wpde|Sortierverfahren}}
 
== Alltagsalgorithmen ==
 
In unserem Alltag gibt es oft Situationen, bei denen wir Algorithmen benutzen. Wie zum Beispiel beim Kaffeekochen oder beim Computer-Hochfahren. Das Kaffeekochen und das Computer-Hochfahren sind Algorithmen, da man diese Vorgänge immer gleich ausübt.
 
Weitere Beispiele sind:
 
* Kochrezepte
* Spielen einer Melodie
* Reparatur- und Bedienungsanleitungen
* Hilfen zum Ausfüllen von Formularen
 
=== Algorithmus zum Kaffeekochen ===
 
* Fülle Wasser in Kanne füllen
* Kanne in Kaffeeautomaten setzen
* Filter in Kaffeeautomaten legen
* Kaffeepulver in Filter füllen
* Kaffeemaschine anschalten
* Tasse aus Schrank holen
* Wenn Kaffee durchgelaufen ist, in Tasse gießen
 
=== Algorithmus zum Computer-Hochfahren ===
 
* Startknopf des Computers drücken
* Bildschirm einschalten
* Computer hochfahren lassen
* Ein Konto aussuchen
* Passwort eingeben (sich anmelden)
 
=== Algorithmus zum Schreiben und Absenden eines Briefes ===
[[Datei:Struktogramm_Brief.gif|miniatur|400px|Algorithmus zum Schreiben und Absenden eines Briefes]]
* Text auf Blatt schreiben
* Blatt in Umschlag stecken
* Umschlag zukleben
* Wenn Adresse des Empfängers bekannt, dann schreibe Adresse auf Umschlag, sonst suche Adresse im Adressbuch und schreibe Adresse auf den Umschlag
* Eine Poststation aufsuchen
* Wenn Briefgewicht < 20 Gramm, dann kaufe 55-Cent-Briefmarke, sonst kaufe 90-Cent-Briefmarke
* Briefmarke aufkleben
* Brief absenden
 
{{clear}}
=== Algorithmus zum Zähneputzen ===
[[Datei:wiki2.gif|miniatur|400px|zentriert|Algorithmus zum Zähneputzen]]
Beim Zähneputzen kann das Problem auftreten, dass die Zahnpastatube leer ist und man diese wechseln muss. Bei voller Tube nimmt man sie weiterhin, jedoch beim Leeren der Pasta muss man entweder eine neue aus dem Schrank nehmen oder, falls keine da ist, in den Laden gehen und eine kaufen.
 
{{clear}}
 
=== Algorithmus zum Bestimmen von Mineralien ===
Problemstellung: Man besitzt zwei Mineralien (Smaragd und Rubin), die zu bestimmen sind.
 
[[Datei:struckto_smaragd.jpg|miniatur|200px|zentriert|Algorithmus zum Bestimmen von Mineralien]]
{{clear}}
 
=== Algorithmus zum Fensteröffnen ===
 
[[Bild:Fenster Öffnen.gif|miniatur|400px|Algorithmus zum Fensteröffnen]]
 
*      wenn man sitzt, dann aufstehen
*      zum Fenster gehen
*      zum Ankippen den Hebel nach oben drehen
*      zum Öffnen den Hebel in die Waagerechte bringen
{{clear}}
 
==Spezielle Algorithmen und Algorithmusklassen==
===Genetische Algorithmen===
 
{{Zitat wpde|
Die Grundidee genetischer Algorithmen ist, ähnlich der [[Evolution|biologischen Evolution]], eine Anzahl Lösungskandidaten (Individuen) zufällig zu erzeugen und diejenigen auszuwählen, die einem bestimmten Gütekriterium am besten entsprechen. Deren Eigenschaften ([[Parameter]]werte) werden dann leicht verändert und miteinander kombiniert, um neue Lösungskandidaten (eine neue Generation) zu erzeugen.
|Genetischer Algorithmus|21.05.06}}
* [http://techni.tachemie.uni-leipzig.de/jsga/applications/jsgaapplications.html Beispiele in Java] mit Links und Literaturhinweisen
* [http://www.zitadelle.juel.nw.schule.de/if/java/Algorithmen/GenAlg/start.html Einführung für den Unterricht] mit Beipielen in [[Java]].
 
==Algorithmus der Woche beim Informatikjahr==
 
* [http://www-i1.informatik.rwth-aachen.de/~algorithmus/liste.php Algorithmus der Woche]
 
    Binäre Suche
    Sortieren durch Einfügen
    Schnelle Sortieralgorithmen
    Zahlen richtig aussprechen
    Labyrinth und Tiefensuche
    Roboter im Labyrinth
    Kürzeste Wege
    Topologisches Sortieren
    Eulerkreise
    Page-Rank-Algorithmus
    Broadcasting (Gerüchte verbreiten)
    Paralleles Sortieren
    Fehlererkennende Codes
 
==Unterrichtsidee==
 
{{Übung|
* Lassen Sie einen Algorithmus entwickeln und durchspielen. Sind die Kriterien für einen Algorithmus erfüllt?
* Lassen Sie einen Algorithmus von einem Schüler für einen anderen Schüler schreiben. Ggf. kann man die Zielbeschreibung zunächst verheimlichen und dann diskutieren, ob der Algorithmus das getan hat, was er sollte.
}}
 
Der Einstieg in eine Unterrichtseinheit zu Algorithmen kann auch über einen Lehrtext geschehen. Hier ein Beispiel zu einem Lehrtext, der auch Aufgaben zu unterschiedlichen Kompetenzstufen enthält: {{pdf|Lehrtext zu Algorithmen.pdf|Lehrtext zu Algorithmen}}
 
== Weblinks ==
 
* {{wpde|Liste von Algorithmen}}
* selfhtml: [https://wiki.selfhtml.org/wiki/Programmiertechnik/Programmierlogik|Einführung in die Programmierlogik]
* [http://www.faust.fr.bw.schule.de/mhb/eratosib.htm Sieb des Eratosthenes ]
 
 
 
 
[[Kategorie:Informatik]]
[[Kategorie:Unterrichtsideen/Informatik]]
[[Kategorie:Fächerverbindendes Thema]]

Version vom 21. September 2010, 13:21 Uhr

Vorlage:ZBK

Intelligenz kann nicht künstlich hergestellt werden

Was Maschinen können und was nicht

Vor 20 Jahren schien es nur eine Frage der Zeit zu sein, wann die künstliche In¬telligenz in der Lage sein würde, den Menschen so weit nachzuahmen, dass er sich von seinen eigenen Produkten nicht mehr würde unterscheiden können. In¬zwischen ist es um diesen Forschungszweig ruhiger geworden. Die Er¬kennung von Schreibmaschinenschrift hat gute Fortschritte gemacht, korrekte Hand¬schrift wird vom Computer zu 95 % erkennt, besser ist es, man lernt eine Schrift wie Grafity, die auf Erkennbarkeit ausgelegt ist. Die Sprach¬erkennung hat die Marke 80-prozentiger und 90-prozentiger Erkennungsgenauigkeit übertroffen, aber bei der 95-prozentigen Genauigkeit gibt es anscheinend eine schwer überwindliche Grenze. Wollte man weiterkommen, müsste die Maschine den Menschen verstehen, und das kann sie nicht.

Wo ist das Problem? – Wenn man das so exakt sagen könnte, dann könnte man das Problem beheben. Vielleicht kann man es so ausdrücken: Eine Maschine verfügt immer nur über die Informationen, die man ihr einpro¬grammiert hat, oder auf deren Beschaffung man sie programmiert hat.


Ein Beispiel: Das Rechtschreibprogramm sucht nicht nach „Fehlern“ in einem Text, sondern es sucht exakt danach, ob die durch Freizeichen abgegrenzten Buchstabenfolgen im Text mit einer der Buchstabenfolgen im Wörterverzeichnis übereinstimmen oder nicht.

Es ist schon glaubhaft, dass es demnächst Programme gibt, die raffinierter sind, weil sie das Nutzerverhalten schärfer beobachten, verschiedene Informationen zusammenführen und dergleichen; das ändert aber nichts daran, dass es nicht mehr als zweiu Informationsquellen gibt: Die Programmroutinen und die Nutzereingaben

Im Gegensatz dazu weiß ein Mensch stets, wenn auch manchmal grob und unscharf,

  1. was Wissen ist und wozu es gut ist,
  2. ob er eine bestimmte Sache wissen will,
  3. viele Dinge, das ihm niemand gesagt oder zu suchen befohlen hat.

Das Problem des „Alltagswissens“ beschäftigt die Erforscher der Künstlichen Intelligenz mindestens seit Gründung der Firma Cycorp 1994. Das CycWikipedia-logo.png - Projekt versucht alles, was Menschen wissen, den Common sense, in Form von 100 Millionen Basisaussagen zur Verfügung zu stellen. Darin ist zum Beispiel enthalten, dass es derselbe elektrische Strom ist, der in der Glühbirne das Licht, im Backofen die Hitze und bei Berührung Strom führender Leiter erhebliche Verletzungen verursacht. Wie auch andere Ansätze der KI-Forschung wird auch das Cyc-Projekt nützliche Anwendungen unterstützen (zum Beispiel bei der Zusammenführung von Datenbanken); aber es zeigt sich – wie so oft – gerade am „Erfolg“ eines Projektes, worin sich der Mensch von der Maschine unterscheidet: Es gelang nicht ein „Format“ von Wissen im Allgemeinen zu definieren, man weiß nicht, in welches „Formular“ man alles und jedes eintragen kann, was sich wissen lässt, und zwar so, dass die Maschine es dann, wenn sie danach sucht, auch sicher findet.

Eine kleine tabellarische Aufstellung benennt, worin heute Maschinen den (meisten) Menschen überlegen sind und umgekehrt:

Was Maschinen besser können Was der Mensch besser kann
Schach spielen Fußball spielen
Integrale berechnen Sich mit Gesten verständigen
Daten wiederfinden Gesichter erkennen
Unbestechliche Kontrolle Sprache verstehen
Komplizierte Entscheidungen Gehörtes Verstehen
Arbeiten in lebensfeindlicher Umgebung Auto fahren

Zwei gemeinsame Prinzipien dieser Gegenüberstellung seien benannt:

  1. Der Mensch ist eine Einheit aus Körper und – ich sage das als Zugeständnis: – „Informationsverarbeitung“, die Maschine nicht. Für das Programm eines Computers ist es vollkommen egal, in welcher Form es physikalisch gespeichert ist, letztlich ist es für ein CAD Programm sogar gleichgültig, ob damit beispielsweise ein Roboter gesteuert wird, der wirklich Autos zusammenschweißt, oder ob das Programm nur am Bildschirm gestestet wird.
  2. Auch diejenigen Leistungen, die die Überlegenheit der Maschine zu zeigen scheinen, werden in unserem Gehirn „locker“ erbracht: Wir können ganz gut abschätzen, wie weit eine Bocciakugel fliegen wird, die wir werfen, ob wir mit unserer Sprungkraft über einen Graben kommen; ich weiß zwar manchmal nicht, wo ich meinen Hut habe, aber ich weiß mit unfehlbarer Gewissheit, dass ich einen gehabt habe, was „Haben“ bedeutet, wozu der Hut gut war, bei welchen Gelegenheiten ich ihn trug….

Es ist eben nur so, dass die Hauptmasse der Berechnungs- und Datenverarbeitungsleistungen des Gehirns dem Ich nicht bewusst werden. Wie viele nützliche Maschinen uns die KI-Forschung auch immer schenken wird, das Ich, die Seele, der Geist des Menschen spielt schlicht in einer anderen Liga, und zwar beginnend mit den ersten Äußerungen des Foetus und des Babys. Davon im nächsten Kapitel mehr!

Zur Vorgeschichte der KI

„Künstliche Intelligenz“ lässt sich historisch gesehen in eine Reihe stellen von Menschenerklärungsversuchen, die stets etwas mehr versprachen als sie dann halten konnten: Als im 17. und 18. Jahrhundert die mechanischen Systeme (wie Uhrwerke) perfekter wurden, schrieb LammetrieWikipedia-logo.png (1709-1751) ein Buch über die Menschenmaschine. Der genaiale Mechaniker {{|Jacques de Vaucanson|Jacques de Vaucanson}} schien die Visionen des Maschinenmenschen der Realität nahezubringen.

Als Friedrich WöhlerWikipedia-logo.png 1828 erstmals einen organischen Stoff aus anorganischen Vorstufen synthetisierte, fügte GoetheWikipedia-logo.png in seinen Faust II die Figur des HomunculusWikipedia-logo.png, des künstlich geschaffenen Menschen, ein, nachdem er bereits in seinem Roman die WahlverwandschaftenWikipedia-logo.png (1809) mit der Chemie als Metapher für menschliches Verhalten gespielt hatte. Zeitlich parallel entstammt Mary ShelleyWikipedia-logo.pngs Figur {{wpde|Frankenstein (Roman)|Frankenstein (1819) einem ähnlichen Denken, bezieht aber neben der Anatomie vor allem die Elektrizität in die Menschen nachahmende Phantasiebildung ein. In unserer Zeit sind es vor allem die Biochemie und die Computersimulation, die das Versprechen auf ein vollständiges Verstehen des „System Mensch“, doch die KI-ForschungWikipedia-logo.png ist bereits in ein Stadium eingetreten, in welchem wir des grundsätzlichen Unterschiedes ansichtig werden zwischen Informationsverarbeitung und dem, was ein Geist tut.

Lokalisierung von Gehirnakrivitäten durch bildgebende Verfahren

Biologie und Medizin versuchen seit langem den materiellen Strukturen des menschlichen Gehirns die Leistungen des menschlichen Geistes zuzuordnen. Naheliegend ist es zu beobachten, welche geistigen Leistungen ausfallen, wenn bestimmte Areale des Gehirns durch einen Gehirnschlag oder einen Tumor geschädigt sind. So weiß man, welche Gebiete des Gehirns damit beschäftigt sind zu sprechen und Sprache zu verstehen. Eine feinere Auflösung wird durch moderne bildgebende Verfahren erreicht, die Gehirnaktivitäten beim lebendigen Menschen in guter räumlicher Zuordnung sichtbar machen können.[1]

  1. Die Universität des Saarlandes hat auf ihrer homepage eine gute Übersicht über die bildgebenden Verfahren in der Medizin, aus der man sich vor allem über die technische Seite unterrichten kann.