Verschwenden beenden/Baustein 1: Filmanalyse

Aus ZUM-Unterrichten

„Filme [sind] sehr bewusst als Informationsträger und Arbeitsmedium zur Klärung eines klar artikulierten Erkenntnisinteresses und nicht als Unterhaltungsmedium im Unterricht [einzusetzen]“ (Hoffman, S. 64). Daher ist es notwendig die Metaebene des Mediums gemeinsam mit den Schülern zu beleuchten, noch bevor eine inhaltliche Auseinandersetzung erfolgen kann. Diese folgende Übersicht zu Vor- und Nachteilen des Einsatzes von Filmen im Unterricht soll sowohl Möglichkeiten als auch Grenzen aufzeigen und somit noch einmal zur kritischen Auseinandersetzung damit anregen. Nicht aufgelistet ist der gelgentlich genannte Vorteil, eine Film bringe Zeitersparnis für den Lehrer, der die erforderlichen Inhalte dann nicht selber aufarbeiten müsse, jedoch ist dies unter den zu Beginn genannten Prämissen höchst zweifelhaft.

Einsatz von (Dokumentar-)Filmen im Unterricht

Vorteile:

  • wirklichkeitsnahe Darstellung
  • dynamische Darstellung von Prozessen
  • exakte Wiedergabe realer Abläufe und Entwicklungen
  • hohe Anschaulichkeit
  • hohe Schülermotivation
  • Kombination von Bild- und Toninformation
  • hohe Lerneffekte durch Visualisierung prozessualer Abläufe
  • beliebige Reproduzierbarkeit
  • Möglichkeit der Zerlegung in einzelne Sequenzen und deren Bearbeitung
  • Möglichkeit zur kritischen Medienerziehung
  • Auslösen emotionaler Betroffenheit
  • erhöhte Anschaulichkeit durch Spezialeffekte (Zeitraffer, Animationen, Falschfarbeneffekte)

Nachteile:

  • mögliche Überfrachtung mit Details
  • aufgrund abstrakter Darstellung Probleme hinsichtlich Verständnis und Aufnahmefähigkeit möglich
  • zu schnelle Abfolge von Sachverhalten
  • keine Möglichkeit der Einflussnahme auf Darstellungsgeschiwindigkeit
  • feste Vorgaben hinsichtlich Inhalt/ Methoden/ Zielen
  • mögliche inadäquate Auffassung von Filmen als Unterhaltungselement
  • keine Veränderungsmöglichkeit seitens des Lehrers
  • subjektive Darstellung von Sachverhalten
  • eingeschränkte Darstellungsmöglichkeit räumlicher Zusammenhänge
  • mögliche oberflächliche/ einseitige/ parteiische Auseinandersetzung mit dem Thema
  • scheinbare wirklichkeitsgetreue Darstellung der außerfilmischen Realität

Quellen

Hickethier, Knut: Film- und Fernsehanalyse. 5., aktualisierte Auflage. Verlag J. B. Metzler: Stuttgart/ Weimar 2012. S. 184-192.
Hofmann, Thomas: Der Film. In: Brucker, Ambros (Hrsg.): Geographiedidaktik in Übersichten. Aulis Verlag Deubner: Köln 2009. S. 72-73.


Weblinks

zu den Bausteinen

Übersicht Projektwoche "Verschwenden Beenden"

Baustein 1: Filmanalyse

Baustein 2: Projektarbeit

Baustein 3: Markt der Möglichkeiten

Baustein 4: Der Supermarkt

Baustein 5: Die Tafel

Baustein 6: Der Verbraucher

Baustein 7: Brot für die Welt