Katholische Religionslehre/Ethik und Vorlage:Tooltip: Unterschied zwischen den Seiten

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Dieser Artikel behandelt "[[Ethik]]" als Bestandteil des katholischen Religionsunterrichtes. Der griechische Begriff "Ethik", wie ihn beispielsweise {{wpd|Aristoteles}} (384-322) verwendet ist gleichbedeutend mit dem lateinischen  Begriff "mores", wie zum Beispiel bei {{wpd|Cicero}} (108-48) Es geht darum, über Gut und Böse vernünftig zu reden. '''Moral''' wird zur '''Moraltheologie''', wenn außer Argumenten der Vernunft auch die Offenbarungsschriften des Christentums - die hebräische und die griechische Bibel - und die Lehrentscheidungen der Kirche als Quellen der Wahrheitserkenntnis einbezogen werden.
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=== Das Schreibt man: ===
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== Das griechische und das jüdische Erbe ==
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<span style="cursor:pointer" class="uk-display-inline-block uk-link-muted">Was bedeuted das?</span>
Das Christentum ist Erbe des {{wpd|Judentums}} und der griechischen {{wpd|Philosophie}}, zweier tendentiell monotheistischer Bewegungen der Antike. Dem Judentum verdanken wir die {{wpd|Offenbarung}}, das ist die Vorstellung einer für ein ganzes „Volk“ maßgeblichen religiösen Erfahrung. Den Griechen verdanken wir den Generationen übergreifenden Dialog, die Philosophie, in der sich Erfahrungen mit der Natur und mit dem Denken sammeln und Irrwege und Fehlschlüsse als solche erkannt und von da an vermieden werden.
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</span>
Juden und Griechen haben sich zentral für die Frage interessiert, wie Menschen sich verhalten sollen; in der Bibel lautet die generelle Antwort, dass wir alle Bestimmungen der Weisung (TORA) halten sollen. <ref>z.B. Deuteronomium 29,28</ref> Aristoteles nennt denjenigen einen Philo¬so¬phen, der seine Strebungen nach der Vernunft richtet und demgemäß handelt. <ref>ARISTOTELES Nikomachische Ethik, 1. Buch, 1095 a9</ref> Die mittelalterliche Theologie hat viel Energie darauf verwandt, die Einheit zwischen Vernunft und biblischem Glauben aufrechtzuerhalten. Berühmt sind die Formeln des Anselm von Canterbury (1033-1108) – Der Glaube strebt nach Verstehen: fides quaerens intellectum – und des Thomas von Aquino (1225-1274): Die Gnade setzt die Natur voraus: gratia praesupponit naturam.
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Das ethische Problem, also die Frage nach dem Guten im menschlichen Handeln, stellt sich – grob unterschieden - auf zwei Ebenen:
<ol>
<li>Was soll ich jetzt und hier tun? - Das ist die Frage nach den Regeln und ihrer Verletzung.
<li>Welche Eigenschaften an mir sollte ich pflegen und welche sollte ich mir besser abgewöhnen? - Das ist die Frage nach den wünschenswerten Charaktereigenschaften, den '''Tugenden'''.
</ol>
 
=== Regeln ===
 
Zur Beantwortung der ersten Frage beschreibt das Recht die verschiedenen Ordnungswidrigkeiten, Vergehen und Verbrechen, die in einer Rechtsordnung mit Sanktionen geahndet werden. Freundschaft und Ehe, das Zusammenleben mit Kindern und Jugendlichen, Arbeitsklima und Mannschaftsgeist lassen sich aber nicht LÜCKENLOS durch gesetzliche Vorschriften beschreiben. Was Respekt und Dankbarkeit fordern, wie Ehrgeiz und Genuss, Eigensinn und Geborgenheit in das Lebensganze zu integrieren sind, das ist das Feld der Moral oder Ethik im engeren Sinn. Auf die Frage nach dem moralisch Richtigen gibt es Antworten in Form von konkreten Handlungsrichtlinien: Wer den Geringen bedrückt, schmäht dessen Schöpfer. [Sprichwörter 14,31] oder: Eine sanfte Antwort dämpft die Erregung; kränkende Rede reizt zum Zorn. [Sprichwörter 15,1] Denkt man darüber nach, werden die Fragen aber nicht weniger: Wo ist die Grenze zwischen berechtigtem Eigeninteresse und Missachtung der berechtigten Ansprüche anderer? Wo die zwischen Prinzipientreue und Sturheit, zwischen Friedfertigkeit und Konfliktscheu?
 
Welche Eigenschaften benötigt der Mensch, um die moralischen Gebote auch richtig auf die jeweilige Situation anzuwenden? Wie bekommt man es hin, dem Gebot und der Vernunft gemäß zu handeln und sich nicht von Leidenschaft, Verführungskunst oder Denkfaulheit ein Verhalten diktieren zu lassen, das man nachher seiner Resultate wegen bereut? Damit sind wir bei der Frage nach den wünschenswerten moralischen Eigenschaften des Menschen, die klassisch „Tugenden“ genannt werden. Hier haben wir von den Griechen die Lehre von den vier Kardinaltugenden in die christliche Ethik übernommen, aus der Bibel die Lehre von den drei „göttlichen“ Tugenden.
 
=== Tugenden ===
 
In vielen Kulturen gibt es Tugendlisten, die oft auch abgeleitet werden von einigen wenigen {{wpd|Kardinaltugenden}}. Die griechische Philosophie legte die nachfolgende Vierzahl von Kardinaltugenden zugrunde.<ref>Informationen über Definition und Darstellung gibt es [http://glaube-und-kirche.de/tugenden.htm hier] (Katholische Pfarrgemeinde "Heiligste Dreifaltigkeit" Altdorf b. Nürnberg)</ref>.
 
{{Kasten_blass|Die Kardinaltugenden heißen
* Weisheit (Sophia, sapientia, prudentia)
* Besonnenheit (Sophrosyne, modestia, constantia)
* Tapferkeit (areteia, fortitudo, virtus)
* Gerechtigkeit (dikaiosyne, iustitia)}}
 
[[Datei:Raffael Allegorie der Tugenden.jpg|thumb|center|700px|Raffaele Santo (1511) - Allegorie der Tugend (Darstellung der vier Kardinaltugenden)]]
 
'''Weisheit''' ist die Lenkerin der Tugenden. Anders als das Wissen befrachtet sie uns nicht mit neutraler, bedeutungsloser „Information“, sondern ermöglicht es, alles Begegnende in den richtigen Bedeutungsrahmen zu stellen und in jedem Augenblick zu erkennen, welche Handlungsoptionen vernünftig und gut sind.
 
'''Gerechtigkeit''' korrespondiert der Weisheit, indem sie ihr einen Maßstab gibt. Gerecht ist das Gesetzliche und die Gleichheit, sagt Aristoteles <ref>Nikomachische Ethik 5. Buch 1129, a36</ref> Der Gerechte tut alles, damit jeder und jede in seinem Verantwortungsbereich zu seinem und ihrem Recht kommt.
 
'''Besonnenheit''' versetzt den Menschen in die Lage, sich bei wichtigen Entscheidungen nicht von augenblicklichen Regungen, sondern von Vernunft und Gebot – in christlicher Sprache: Von seinem {{wpd|Gewissen}} - leiten zu lassen.
 
'''Tapferkeit''' schließlich ermöglicht es dem Menschen, dem einmal für richtig Erkannten – oder: seinem Gewissen - auch dann zu folgen, wenn man nicht Anerkennung, sondern Verachtung und Verfolgung zu erwarten hat.
 
=== Idealismus ===
 
Ein Ansatz der Ethik besteht darin, die ethischen Begriffe oder "Ideen" - das Gute, die Gerechtigkeit z.B. - zu untersuchen und daraus Verhaltensregeln abzuleiten.
 
{{Kasten_blau|Beispiel: Platos Dialog "Der Staat" (Politeia)|}}
 
=== Pflicht ===
 
{{wpd|Immanuel Kant}} (1724-1804) leitet seinen Begriff der moralischen Pflicht aus dem Grundsatz der Vernünftigkeit ab, die er als Vermögen der Verallgemeinerung  begreift. Regeln sind also gültig, wenn sie der Verallgemeinerung fähig sind. Pflichtgemäßes Handeln folgt also einer obersten Regel, einem kategorischen Imperativ:
{{Zitat|Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.<ref>Immanuel Kant: Kritik der praktischen Vernunft,I,I,1, § 7, in der [http://www.korpora.org/Kant/aa05/Inhalt5.html Internetausgabe] S. 30.</ref>|}}
 
Wer [[Immanuel Kant]] und seine Ethik im Unterricht diskutieren will, für den steht ein {{pdf|Kant_Depositum.pdf|Arbeitsblatt}} zur Verfügung, das auf Kants Lieblingsbeispiel, der Geschichte vom hinterlegten Geld (Depositum) aufbaut.
 
=== Utilitarismus ===
Als [[Utilitarismus]] bezeichnet man eine neuzeitliche philosophische Richtung, die die Nützlichkeit zum entscheidenden Prinzip der ethischen Qualität einer Handlung erklärt (vgl. Brockhaus multimediales Lexikon) Als Begründer gilt [[Jeremy Bentham]] (1748-1832); vor allem aber der einflussreiche Politiker, Wirtschaftstheoretiker und Philosoph {{wpd|John Stuart Mill}} (1806-1873) und seine Frau Harriet, geb. Taylor (1807-1858) verhalfen dieser [[Philosophie]] zu großer Anerkennung in England und den USA, und mit dem wirtschaftlichen Erfolg dieser Länder verbreitete sich auch der Einfluss des Utilitarismus weltweit.
 
==== Glück ====
Nun ist Nutzen eine Relation, nützlich ist etwas für etwas anderes: Die Hand ist nützlich zum Greifen, und Greifen ist nützlich für das Überleben des Menschen. Um also überhaupt von Nützlichkeit sprechen zu können, braucht man ein umfassendes Ziel. Für Bentham und die Mills ist das letzte Ziel das größtmögliche Glück der größtmöglichen Zahl. - Wenn man das Glück im Frieden Gottes verwirklicht sieht, gibt es für Christen kein Problem mit einer auf das Glück zentrierten Nützlichkeitsethik.
 
==== Wert ====
Nun sind aber nicht alle Menschen Christen, und sie haben vielleicht vom Glück ganz andere oder gar keine bestimmten Vorstellungen. Trotzdem können sie sich über den Nutzen und damit über den Wert von Dingen, Handlungen und Einrichtungen ganz gut verständigen, indem sie ihm einen „Preis“ zuordnen. Man muss sich nicht groß Gedanken machen, welchen Nutzen eine Luxusjacht und die darin verbaute Arbeitszeit von vielen Menschen für das Glück der Menschheit hat, wenn man einfach sagen kann: Das Schiff kostet eine Million €, ist es dir das wert oder nicht? Der Markt aus Angebot und Nachfrage funktioniert, auch ohne dass sich die Menschen über ihr letztes Ziel einig sind, und die Theorie des Marktes, wie sie von John Stuart Mill mitformuliert wurde, sagt aus: Wenn in der Wirtschaft jeder Marktteilnehmer seinen Nutzen sucht, wird auch für das Glück und den Frieden der Gesellschaft insgesamt am besten gesorgt.
 
Das kann auch funktionieren, aber es funktioniert nur, wenn die Menschen sich wirklich für Glück und Frieden einsetzen und nicht in die Falle des Ökonomismus tappen, indem sie den Wert der Dinge und Handlungen ausschließlich an ihrem Preis bemessen. Wahr bleibt: Selbstbewusstsein und Selbstverwirklichung ist für Geld nicht zu kaufen; Schuld ist mit Geld nicht wegzuwischen und in Weltvertrauen zu verwandeln; eine Gemeinschaft des Friedens und Wohlwollens beruht auf anderen Werten als dem Geld. Wenn darüber Einigkeit besteht in Familien und anderen menschlichen Gemeinschaften, dann können auch Christen unbefangen mit dem Geld und den Gütern dieser Welt hantieren.
 
=== Metaethik ===
 
== Ethische Aussagen der Bibel ==
 
=== Zehn Gebote ===
 
=== Tugenden und Laster ===
 
=== Liebe ===
 
== Aktuelle Diskussionen ==
 
=== Bioethik ===
==== Fragestellungen ====
<ul>
<li>Darf man befruchtete menschliche Eizellen und menschliche Embryonen benutzen zu Forschungs- und Therapiezwecken und zu diesem Zweck solche Zellen nach Bedarf vermehren und abtöten?
<li>Darf man anstelle der natürlichen die künstliche Befruchtung wählen, um anhand genetischer Analyse der Eizellen die gesunden zur Entwicklung zuzulassen und die genetisch defekten zu verwerfen?
<li>Muss man zugängliches Wissen - zum Beispiel über erhöhtes Krebs- oder Herzkrankheitsrisiko oder über AIDS - auch wollen oder hat der Mensch ein Recht darauf, nicht wissen zu wollen?
<li>Dürfen Arbeitgeber oder Versicherungen genetische Analysen verlangen, zum Beispiel bei einem Piloten, bei dem ein Herzinfarkt Hunderte Menschen mit in den Tod reißen könnte?
<li>Was sagt dazu der christliche Personalismus?  
</ul>
 
==== Die Wahl der Analogie ====
Man wird sehen: Es ist immer die Wahl der Analogien und Vergleiche, die einem ethischen Lösungsansatz Profil geben.
 
Die Befürworter der verbrauchenden Embryonenforschung machen geltend, eine Zelle könne nicht den Wert eines entwickelten Menschen haben, daher rechtfertige auch die geringste Aussicht auf Therapie für Menschen jeden Umgang mit – menschlichen – Zellen.
 
In einem gewissen Anachronismus wird auf ältere Vorstellungen der Beseelung des Menschen zurückgegriffen, als müsse dem Foetus oder dem Kleinkind etwas hinzugefügt werden wie einem Computer ein Betriebssystem.
 
==== Das Beziehungswesen ====
 
Wir beobachten aber nichts dergleichen. Frage ich mich, wie bin ich geworden, was ich heute bin, dann ist es völlig ausgeschlossen, eine konkrete Erinnerung als absoluten Anfang zu reklamieren. Viele Biografen erzählen zuerst von den Eltern, [[Goethe]] fing seine Autobiografie Dichtung und Wahrheit mit einem Horoskop an; lange vor den eigenen ersten Erinnerungen hat also schon etwas begonnen, das es überhaupt erst möglich machte, irgendein Erlebnis zu erinnern. Traumanalytiker zeigen, dass Menschen in ihrem Unbewussten die Erinnerung an das Trauma der Geburt, an den im Mutterleib wahrgenommenen Herzrhythmus lebenslang aufbewahren. Von äußerer Forschung wissen wir, dass die Kommunikation zwischen Mutter und Kind unmittelbar nach der Befruchtung einsetzt, die ausgesandten Hormone der kaum entstandenen Zygote signalisieren: Es gibt mich. Und der mütterliche Organismus reagiert durch Aussetzen der Periode und Vorbereitung der Einnistung des Embryos.
Solche Vorgänge sind tief unbewusst und nicht einmal in Traumbildern zu fassen, aber sie sind unerlässliche Voraussetzungen dafür, am Du ein Ich zu werden, also in die personale Existenzweise eines Menschen einzutreten.
 
Ähnliches wird erlebt, wenn bewusstlose Menschen von ihren Angehörigen gepflegt werden. Das Ausharren bei der bewegungsunfähigen Person, Anschauen, Streicheln, das bedeutet für diese Menschen einen Kontakt mit dem geliebten Mitmenschen, der nicht Gespräch ist im üblichen Sinn, sehr wohl aber Erfahrung der Gegenwart des anderen und Erfahrung der Antwort des anderen auf die eigene Gegenwart. Der Film {{wpd|Zeit des Erwachens}}, der auf Erfahrungen von Oliver Sacks aufbaut, enthält bestürzende Beispiele.
 
Folgerung: Der Mensch ist Beziehungswesen weit über die Erfahrungen hinaus, die er bewusst erinnern und sprachlich benennen kann. Bildhafte Hilfskonstrukte der Selbstbeschreibung müssen genommen werden als das, was sie sind und dürfen nicht als wissenschaftlich-begriffliche Formulierungen missdeutet werden: Der Mensch ist nicht zusammengesetzt aus Körper und Seele; es gibt auch keinen Sitz der Seele im Körper; es gibt ebenso wenig einen Zeitpunkt der Beseelung.
Es ist vielmehr folgendermaßen: Wir kennen nur stoffliches Leben, Lebewesen, die einen Ort, eine Zeit, ein Gewicht haben, aus Atomen und Molekülen bestehen, usw. Deren Lebensqualitäten sind zuerst vegetativ (Wachstum, Stoffwechsel,...). Das vegetative Leben ist Voraussetzung animalischen Lebens (gekennzeichnet durch sinnliche Wahrnehmung, willkürliche Bewegung, Steuerung durch Nervensysteme,...). Beides ist Voraussetzung für humanes, personales Leben. Aber ein Mensch wächst von der ersten Minute an zum Menschen heran. Zug um Zug wachsen Gehirn, Kehlkopf- und Hörapparat, die nur gedacht sein können für das Plappern und die Silben und Sätze des Babys, mit denen die bewusste sprachliche Kommunikation einsetzt. Dafür werden in der menschlichen Entwicklung die Jagd- und Fluchtinstinkte vernach-lässigt, sonst dürften wir Mutter und Kind nicht so viel ruhige Zeit gönnen. Alles an jedem Menschen ist unverwechselbar menschlich, von seiner personalen Existenzweise unverkennbar geprägt: Jede Zelle, jeder Muskel, jedes Organ, jeder Stoffwechselvorgang, jedes Entwicklungsstadium, jede Wahrnehmung, jedes Wort. Und der Mensch gehört niemals einem anderen Menschen; der Mensch gehört seinem Schöpfer, und dieses Herrschaftsverhältnis wird ihm nicht aufgezwungen, sondern angeraten. Wer auf Erden was von einem Menschen will, muss ihn darum fragen. Wenn das heute gilt, gilt es auch gestern und vorgestern und so weiter bis zurück zum Tag der Befruchtung, und es wird gelten bis Gott mich nach Hause holt in seine Liebe, die mich auch ins Dasein rief.
 
==== Die Notwendigkeit absoluter Orientierung ====
Der Utilitarismus offenbart in dieser Debatte seine Schwäche: Unter Gleichen klappt der freie Markt recht gut; Ein Filmemacher hat mehr Erfolg, wenn viele Leute seine Filme sehen wollen, ein Arzt, ein Politiker kommt voran, wenn ihm viele vertrauen. Aber der Markt versagt bei großen Ungleichheiten. Der Embryo kann anderen in diesem Stadium kaum etwas geben, ist aber von anderen absolut abhängig. Und daraus entsteht ein Paradox: Wenn das Leben in seinen frühesten Stufen als heilig und unantastbar geachtet wird, ist sein Preis „null“, weil es weder für den Forscher, noch für den Patienten, der auf neue Heilungsmethoden wartet, Nutzen bringt. Achtet man die Würde des ungeborenen [[Mensch]]en etwas geringer, steigt er im Preis, weil er nun nutzbar wird, und dem Forscher Erkenntnisse, Auszeichnungen und Spitzengehälter winken.
 
Wenn sich die {{wpd|Gesellschaft}} aber auf derartige Kalkulationen einmal einlässt, erhebt sich sofort die Frage, auf welche anderen Fälle sie anwendbar sind: Tut die VR [[China]] Recht daran, die Organe von Hingerichteten für Transplantationszwecke zu verwenden, anstatt sie achtlos mitzubeerdigen? Und Hitlers Euthanasieprogramm?
 
Utilitarismus und Ökonomismus ohne feste Vorgaben und Grenzziehungen werden unmenschlich. Aber wer verteidigt solche Vorgaben und Grenzen gegen eine interessierte Minderheit bei der üblichen Ignoranz der Mehrheit? – Die Gesellschaft kann nicht alles mit Abstimmungen regeln. Die [[Menschenrechte]] sind nicht verhandelbar, nicht abwählbar.  Aber sie gestatten einen Interpretationsspielraum, der gerne nach den eigenen Vorurteilen und Bequemlichkeiten angepasst wird. Zum Beispiel stehen [[Migranten]] und Einheimischen prinzipiell die gleichen Menschenrechte zu, das Recht auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit. Die italienische und französische Regierung stellen aber in ihrem Kampf gegen illegale Einwanderung ganz normale menschliche Zuwendung diesem Personenkreis gegenüber unter Strafe, sodass ein Schiff, das Ertrinkende aufnimmt, oder ein mitleidiger Mensch, der einem Illegalen etwas zu essen gibt, unter Umständen bestraft werden. Die Mehrheit der Bevölkerung stützt solche Maßnahmen.
 
So ist es in vielen Fällen bequem, menschlichen Lebenszuständen, die sich nicht äußern können wie Embryonen oder Wachkomapatienten, oder Menschen, die nicht mehr leben wollen, oder Menschen, die in entführten Flugzeugen sitzen, die auf Ziele wie Atomkraftwerke oder Hochhäuser gesteuert werden, oder den Verbrechern selbst das Lebensrecht einfach abzusprechen. Aber auch wenn eine Mehrheit zustimmt, gibt sich der {{wpd|Rechtsstaat}} auf, wenn er so etwas zulässt. Deshalb hat die Gesellschaft eine Institution wie die Kirche bitter nötig, die berufen ist, den Sprachlosen eine Stimme zu geben.
{{Meinung|{{Kasten_blass|1= [[Armut#Denkanstöße|'''Bitter nötig''']] hat "die" Gesellschaft: <br /><center>'''Menschen,''' die ''in Verantwortung vor Ihren Mitmenschen'' ihr Leben gemäß [http://www.bibleserver.com/go.php?lang=de&bible=EU&ref=Matth%C3%A4us7,12 Matth. 7,12] - aktiv - gestalten.</center> --[[Benutzer:Sandra Burger|Sandra Burger]] 16:41, 5. Feb. 2010 (UTC)}}
(Die '''{{wpd|Institution}} Kirche''' hat im Verlauf der Menschheitsgeschichte großes Unheil angerichtet: {{wpd|Kreuzzüge}}, {{wpde|Religionskrieg|Religionskriege}}, {{wpd|Hexenverfolgung}}, {{wpd|Exorzismus}} - <small>vgl. beispielsweise: {{wpd|Anneliese Michel}}</small> - und so weiter usf.)}}
 
=== Krieg und Frieden ===
 
=== Soziale Aufgaben ===
 
== Anmerkungen ==
 
<references/>
 
[[Kategorie:Religion]]
[[Kategorie:Christentum]]
[[Kategorie:Katholische Religion]]
[[Kategorie:ZUM-Wiki-Buch Katholische Religionslehre]]

Version vom 22. April 2023, 20:02 Uhr

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Das Schreibt man:

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  • ist das
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