Der Preis der Freiheit und Geschichte Europas von 1945 bis zur Gegenwart: Unterschied zwischen den Seiten

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(These: Soziale Marktwirtschaft Basis unter Hitler)
 
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'''Der Preis der Freiheit. Geschichte Europas in unserer Zeit''' von {{wpd|Andreas Wirsching}} ist die erste zusammenhängende Geschichte Europas seit 1989 eines deutschen Historikers. In mancher Weise lässt sich das Werk als Fortsetzung von [[Geschichte Europas von 1945 bis zur Gegenwart (Judt)|Geschichte Europas von 1945 bis zur Gegenwart]] von Tony Judt lesen, doch ist es deutlicher in die Behandlung der Bereiche politische, wirtschaftliche und kulturelle Geschichte gegliedert und stärker auf eine These zugespitzt, nämlich die, dass seit 1989 eine Entwicklung zur [[Freiheit]] stattgefunden habe: politisch, wirtschaftlich und finanziell (S.12).
'''Die Geschichte Europas von 1945 bis zur Gegenwart''' des britischen Historikers Tony Judt bietet eine Übersicht der Nachkriegsgeschichte Europas aus der Perspektive der von 1989 bis 2005 veränderten europäischen Gesamtsituation.
Der ''Book Review'' der New York Times zählt es zu den zehn besten Büchern aus dem Jahr 2005. Es erhielt 2006 den ''Arthur Ross Book Award'' als bestes Buch zur internationalen Politik.<ref>[http://www.cfr.org/publication/10622/ Council on Foreign Relations]</ref>


== Einführung ==
Obwohl Judt betont, dass er kein übergreifendes Thema und keine geschlossene Geschichte präsentiere, arbeitet er klar einige große Linien heraus.
# Die Zeit von 1945 – 2005 war ein Niedergang Europas. Die meisten Staaten waren durch ihre Niederlage gedemütigt (entweder die Niederlage gegenüber Hitlerdeutschland oder die gegen die Anti-Hitler-Koalition). Die einzigen europäischen Siegerstaaten von 1945, [[Großbritannien]] und die Sowjetunion, gehörten zum einem nach ihrem Selbstverständnis nur halb zu Europa und verloren zum anderen entscheidend an Gewicht. Großbritannien schon am Anfang des Zeitraums<ref>Noch 1951 „produzierte es doch doppelt so viel wie Frankreich und Deutschland zusammen“ (S.396), wurde dann aber rasch überholt.</ref>, die Sowjetunion mit ihrem Auseinanderfallen.
# Die großen Fortschrittstheorien des 19. Jahrhunderts verblassten in Europa. Im Westen kam es zum „Erlahmen politischer Leidenschaften“, im Osten zur „Diskreditierung des offiziellen Marxismus“.<ref>S. 22</ref>
# Als „bescheidener Ersatz“ für den aufgegebenen Ehrgeiz des 19. Jahrhunderts trat das „Modell Europa“ als „spezifisch europäischer Weg zur Gestaltung der sozialen Verhältnisse in den einzelnen Ländern und den zwischenstaatlichen Beziehungen“.<ref>s. 22</ref> Dabei schätzt Judt die Tatsache, dass nach 1945 überhaupt der Aufbau gelang, als mindestens gleichbedeutend ein wie die darauf folgende [[Europäische Union|europäische Einigung]].<ref>"Tatsächlich könnte man den Umstand, daß es den geschlagenen Völkern Europas gelang, sich wieder zu erholen und ihre je eigenen Kulturen und Institutionen aus den Trümmern von 30 Jahren Krieg zu bergen, durchaus höher einschätzen als den kollektiven Erfolg, der mit der Gründung einer transnationalen Union erzielt wurde." (S.929)</ref>
# Die Amerikanisierung Europas in den 50er und 60er Jahren wird überschätzt. Zwar wünschten sich die Westeuropäer Schutz, doch nahmen sie ihren eigenen Machtverlust den USA übel. Auch erlebten sie den [[Kalter Krieg|Kalten Krieg]] als weniger bedrohlich als die USA.
# Europa wurde 1945 durch Grenzverschiebungen, Vertreibungen und Völkermord ethnisch homogener. Als einzige Vielvölkerstaaten blieben Sowjetunion und Jugoslawien zurück. Doch seit den achtziger Jahren wird es wieder multikultureller. „Seit 1989 ist klarer geworden, in welchem Maß die Stabilität Nachkriegseuropas auf den Taten Stalins und Hitlers beruhte.“<ref>S. 24</ref> - Andererseits ist nach Judt die Ablehnung von Völkermord zu einem durchgängigen Charakteristikum geworden,<ref>"Die Anerkennung des Holocaust ist zur europäischen Eintrittskarte geworden." (S.933),</ref> und deshalb wird sich die Leugnung des Völkermords an den Armeniern durch die Türkei "als Hindernis für ihren EU-Beitritt erweisen".<ref>S. 394</ref>


Dabei schließt Wirsching sich aber ausdrücklich nicht dem 'europäischen Fortschrittsnarrativ' (S.15) an, sondern betont die Offenheit der Entwicklung. Trotz des unverkennbaren Trends zur Konvergenz gleiche Europa "einer in die Zukunft gerichteten Vorstellung, die im selben Atemzug aus sich selbst heraus deren negatives, eben krisenhaftes Gegenbild hervorbringt." (S.17)
Die aus deutscher Sicht wohl bemerkenswerteste These des Buches ist, dass das deutsche Wirtschaftswunder auf die wirtschaftliche Gesundung in den 30er Jahren und die Schulung vieler deutscher Manager in der NS-Bürokratie gegründet sei.<ref>"Die [[Soziale Marktwirtschaft|soziale Marktwirtschaft]] von Ludwig Ehrhard [sic] hatte ihre Wurzeln in der Politik von Albert Speer - viele der jungen Manager und Planer, die nach dem Krieg in hohe Positionen von Wirtschaft und Politik aufstiegen, begannen ihren beruflichen Werdegang unter Hitler; sie brachten in die Ausschüsse, Planungsbehörden und Firmen der Bundesrepublik die Strategien und Praktiken ein, die von den NS-Bürokraten bevorzugt worden waren." (S. 393)</ref>
 
== Einzelnachweise ==
== Pfadabhängigkeit ==
 
Aufgrund der {{wpd|Pfadabhängigkeit}} der europäischen Einigung bestehe zwischen den Krisen Europas und seiner Konvergenz ein "systemischer Zusammenhang" (S.18).<ref>"Er treibt den Prozeß der Konvergenz und der Angleichung
Europas ebenso an wie seine Krise." (S.18)</ref>
 
{{Meinung|Der Begriff der Pfadabhängigkeit scheint mir nützlich zum Verständnis der gegenwärtigen Krise.
Vermutlich wäre es für Griechenland und die anderen Euroländer besser gewesen, wenn Griechenland nicht in den Euroraum aufgenommen worden wäre, bevor nicht Reformen es konkurrenzfähiger gemacht hätten. Nachdem es aufgenommen worden ist, ist ein Ausscheiden Griechenlands extrem aufwändig.
Vielleicht hätten andere Wege als die Rettungsschirme gewählt werden können, um den griechische Wirtschaft und die in Griechenland engagierten Banken aus der Klemme zu helfen. Nachdem man den Kurs Rettungsschirme gewählt hat, ist es extrem schwer, umzusteuern. Denn das bedeutete ja, dass die Politiker der Meinung wären, dass Rettungsschirme der falsche Weg waren, und das würde alle Spekulanten veranlassen, gegen die Schirme zu spekulieren.
 
Der Begriff hilft aber auch, zu verstehen, woher die handelnden Politiker und Wirsching den Optimismus nehmen, dass Europa mit der Krise fertig wird.
Es mag viele Gründe geben, weshalb Politiker, manche Parteien und ganze Staaten gegen die gegenwärtig eingeschlagene Richtung der Europapolitik sind. So lange ihnen der Weg zurück entbehrungsreicher erscheint, werden sie lieber auf Souveränitätsrechte verzichten und mehr Zusammenarbeit zulassen ("Fiskalunion"), als diesen harten Weg zu gehen.
 
Zum Vergleich kann man Bismarcks Wort von 1867 heranziehen: "[http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_gefl%C3%BCgelter_Worte/S#Setzen_wir_Deutschland_in_den_Sattel. Setzen wir Deutschland in den Sattel! Reiten wird es schon können.]"
Es ritt dann in zwei Weltkriege, geteilt aus dem zweiten heraus und nun vereint in die Eurokrise. Reiten kann es offenbar, und der gegenwärtige Pfad ist besser als der von 1933. Der von 1957 war bestimmt nicht schlecht, ob der gegenwärtige der bestmögliche ist, darüber darf noch gestritten werden. --[[Benutzer:Fontane44|Fontane44]] 06:25, 9. Jul. 2012 (CEST)}}
 
== Zu den Herausforderungen der Globalisierung ==
{{Zitat|Stets trat schließlich der Druck der internationalen Organisationen wie des Internationalen Währungsfonds, der Weltbank und insbesondere der Europäischen Union hinzu. Ihre Ver­treter sprachen die «neoliberale» Sprache des Globalisierungsmodells, die in den westlichen Staaten zeitgleich zur Dominanz gelangte. Der massive Druck, den diese Sprache auf die ostmitteleuropäischen Akteure ausübte, kann gar nicht hoch genug veranschlagt werden. Keine Frage, der Weg nach Europa war gepflastert mit den neoliberal definierten Gesetzmäßig­keiten der globalisierten Wirtschaft und den entsprechend formulierten Bedingungen der westlichen Partner.
(S.246) [...]
 
Geradezu brutal kam dies 2008/09 zum Ausdruck, als  die Finanz/krise den Kapitalfluß abrupt unterbrach; subtiler aber noch und weitaus stiller äußerte sich die Kapitalabhängigkeit in den Erfahrungsräumen der Erwerbstätigen: Was in den westeuropäischen Ländern zunehmend be­klagt wurde, nämlich die erzwungene Flexibilisierung des Menschen in der Globalisierung, war für die Mehrzahl der ostmitteleuropäischen Arbeit­nehmer von Beginn an Realität. Wenig regulierte Arbeitsmärkte reduzier­ten die Arbeitsplatzsicherheit und erhöhten die Abhängigkeit vom Markt. Unsicherheit, biographische Risiken bis hin zur «Prekarisierung» der Exi­stenz waren die Folgen.
(S.246/47)
 
[...] so konnte man 1987 auch in einer Anzeigenkampagne der Deutschen Bundespost lesen. «Die Fähigkeit, moderne Informations- und Kommunikationstechniken kreativ zu nutzen, wird [...] immer wichtiger.»/
Hieraus ergaben sich konkrete bildungspolitische Forderungen. Sie sind seit Beginn der 1980er Jahre bis in die jüngste Vergangenheit hinein regelmäßig und in allen westlichen Staaten erhoben worden und ziehen sich wie ein roter Faden durch die Debatte um die Globalisierung.
 
Unter dem Stichwort einer «neuen Bildungskrise» ging etwa der deutsche Informatiker und Politikberater Klaus Haefner schon 1984 davon aus, daß das traditio­nelle Bildungswesen definitiv seine Legitimation eingebüßt habe. In der Vergangenheit sei allein der Mensch in der Lage gewesen, informationsver­arbeitende Probleme zu lösen. Der hierauf beruhende Bildungskonsens sei mit der Heraufkunft des Computers nicht mehr haltbar. Denn es gebe «neben der Verfügbarkeit von Qualifikationen aus dem Bildungswesen eine andere Möglichkeit, kognitive Leistungen für Produktion und Ver­waltung zu nutzen: den Ankauf geeigneter Hard- und Software von der informationstechnischen Industrie!» S.247/48 [...]
 
Castells [konstatierte] bereits 1997 im Auftrage der OECD: « [...]/ Das neue Arbeitsmodell verlangt von den Arbeitnehmern, daß sie flexibel sind, spezialisiert und polyvalent. Heute ist der Arbeitsplatz weniger stabil und sicher als in der Vergangenheit. Die Vorstellung von einem <Arbeitsplatz auf Lebenszeit> ist der Überrest einer vergangenen Zeit. (S.248/49)|Wirsching: Der Preis der Freiheit, S.246-249}}
{{Zitat|Um zu erkennen, daß eine führende Produktivkraft wie "Wissen" rasch vom Kapital angesogen und seinem Verwertungsinteresse unterworfen wird, braucht man kein Marxist zu sein.|Wirsching: Der Preis der Freiheit, S.255}}
 
== Zusammenfassung ==
 
Seine einleitenden Gedanken nimmt Wirsching in seiner Zusammenfassung wieder auf. Dabei äußert er Verständnis dafür, dass die politischen Akteure an der Meistererzählung "Europa auf dem Weg zu Fortschritt und Freiheit" festhalten, denn sie seien darauf angewiesen "um sich selbst zu legitimieren" und "um nicht an der Dauerkrise [...] zu verzweifeln". (S.409)
 
Europa habe keine Alternative als die bisher von ihm entwickelten Instrumente, um die Krise abzuwehren, die Entwicklung sei also pfadabhängig. Doch habe dieser Weg bisher in jeder Krise zu mehr Konvergenz geführt: "Die Krise Europas besteht in seinem Zusammenwachsen." (S.409)
 
 
 
== Anmerkungen ==
<references/>
<references/>


== Bibliographische Informationen ==
'''Bibliographische Angaben:'''
Andreas Wirsching: ''Der Preis der Freiheit. Geschichte Europas in unserer Zeit'', C.H.Beck 2012, 487 S. ISBN 9783406632525


== Linkliste ==
Tony Judt:''Die Geschichte Europas von 1945 bis zur Gegenwart'', München 2006, ISBN 978-3-446-20777-6. Übers. Mathias Fienbork & Hainer Kober. - Studienausgabe erhältlich bei der Bundeszentrale für politische Bildung: ISBN 3893316817
Hans-Ulrich Wehler: [http://www.buecher.de/shop/buecher/der-preis-der-freiheit/wirsching-andreas/products_products/content/prod_id/34390482/ Kontinent der Dienstklassen]. Besprechung von Wirschings: Der Preis der Freiheit in der FAZ vom 10.03.2012 - "eine exzellente Geschichte Europas zwischen 1989 und 2011"


== Siehe auch ==
[[Europa]]


[[Kategorie:Geschichte]]
[[Kategorie: Europa]]
[[Kategorie:20. Jahrhundert]]
[[Kategorie:20. Jahrhundert]]
[[Kategorie:21. Jahrhundert]]
[[Kategorie:21. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Rezensionen]]
[[Kategorie:Europa]]

Version vom 28. März 2008, 06:55 Uhr

Die Geschichte Europas von 1945 bis zur Gegenwart des britischen Historikers Tony Judt bietet eine Übersicht der Nachkriegsgeschichte Europas aus der Perspektive der von 1989 bis 2005 veränderten europäischen Gesamtsituation. Der Book Review der New York Times zählt es zu den zehn besten Büchern aus dem Jahr 2005. Es erhielt 2006 den Arthur Ross Book Award als bestes Buch zur internationalen Politik.[1]

Obwohl Judt betont, dass er kein übergreifendes Thema und keine geschlossene Geschichte präsentiere, arbeitet er klar einige große Linien heraus.

  1. Die Zeit von 1945 – 2005 war ein Niedergang Europas. Die meisten Staaten waren durch ihre Niederlage gedemütigt (entweder die Niederlage gegenüber Hitlerdeutschland oder die gegen die Anti-Hitler-Koalition). Die einzigen europäischen Siegerstaaten von 1945, Großbritannien und die Sowjetunion, gehörten zum einem nach ihrem Selbstverständnis nur halb zu Europa und verloren zum anderen entscheidend an Gewicht. Großbritannien schon am Anfang des Zeitraums[2], die Sowjetunion mit ihrem Auseinanderfallen.
  2. Die großen Fortschrittstheorien des 19. Jahrhunderts verblassten in Europa. Im Westen kam es zum „Erlahmen politischer Leidenschaften“, im Osten zur „Diskreditierung des offiziellen Marxismus“.[3]
  3. Als „bescheidener Ersatz“ für den aufgegebenen Ehrgeiz des 19. Jahrhunderts trat das „Modell Europa“ als „spezifisch europäischer Weg zur Gestaltung der sozialen Verhältnisse in den einzelnen Ländern und den zwischenstaatlichen Beziehungen“.[4] Dabei schätzt Judt die Tatsache, dass nach 1945 überhaupt der Aufbau gelang, als mindestens gleichbedeutend ein wie die darauf folgende europäische Einigung.[5]
  4. Die Amerikanisierung Europas in den 50er und 60er Jahren wird überschätzt. Zwar wünschten sich die Westeuropäer Schutz, doch nahmen sie ihren eigenen Machtverlust den USA übel. Auch erlebten sie den Kalten Krieg als weniger bedrohlich als die USA.
  5. Europa wurde 1945 durch Grenzverschiebungen, Vertreibungen und Völkermord ethnisch homogener. Als einzige Vielvölkerstaaten blieben Sowjetunion und Jugoslawien zurück. Doch seit den achtziger Jahren wird es wieder multikultureller. „Seit 1989 ist klarer geworden, in welchem Maß die Stabilität Nachkriegseuropas auf den Taten Stalins und Hitlers beruhte.“[6] - Andererseits ist nach Judt die Ablehnung von Völkermord zu einem durchgängigen Charakteristikum geworden,[7] und deshalb wird sich die Leugnung des Völkermords an den Armeniern durch die Türkei "als Hindernis für ihren EU-Beitritt erweisen".[8]

Die aus deutscher Sicht wohl bemerkenswerteste These des Buches ist, dass das deutsche Wirtschaftswunder auf die wirtschaftliche Gesundung in den 30er Jahren und die Schulung vieler deutscher Manager in der NS-Bürokratie gegründet sei.[9]

Einzelnachweise

  1. Council on Foreign Relations
  2. Noch 1951 „produzierte es doch doppelt so viel wie Frankreich und Deutschland zusammen“ (S.396), wurde dann aber rasch überholt.
  3. S. 22
  4. s. 22
  5. "Tatsächlich könnte man den Umstand, daß es den geschlagenen Völkern Europas gelang, sich wieder zu erholen und ihre je eigenen Kulturen und Institutionen aus den Trümmern von 30 Jahren Krieg zu bergen, durchaus höher einschätzen als den kollektiven Erfolg, der mit der Gründung einer transnationalen Union erzielt wurde." (S.929)
  6. S. 24
  7. "Die Anerkennung des Holocaust ist zur europäischen Eintrittskarte geworden." (S.933),
  8. S. 394
  9. "Die soziale Marktwirtschaft von Ludwig Ehrhard [sic] hatte ihre Wurzeln in der Politik von Albert Speer - viele der jungen Manager und Planer, die nach dem Krieg in hohe Positionen von Wirtschaft und Politik aufstiegen, begannen ihren beruflichen Werdegang unter Hitler; sie brachten in die Ausschüsse, Planungsbehörden und Firmen der Bundesrepublik die Strategien und Praktiken ein, die von den NS-Bürokraten bevorzugt worden waren." (S. 393)

Bibliographische Angaben:

Tony Judt:Die Geschichte Europas von 1945 bis zur Gegenwart, München 2006, ISBN 978-3-446-20777-6. Übers. Mathias Fienbork & Hainer Kober. - Studienausgabe erhältlich bei der Bundeszentrale für politische Bildung: ISBN 3893316817

Siehe auch

Europa