Quadratische Ergänzung und pq-Formel: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 1. Dezember 2010, 18:34 Uhr
Inhaltsverzeichnis |
Einführung in das Thema
In diesem Kapitel sollen die quadratische Ergänzung und die pq-Formel als Methoden zur Lösung von Aufgaben, denen quadratischen Funktionen zu Grunde liegen, beschrieben und erläutert werden.
Zielgruppe
Die Themen der quadratischen Ergänzung und der pq-Formel richten sich vornehmlich an Schüler und Schülerinnen der 9. Klasse.
Kompetenzerwartungen
Inhaltsbezogene Kompetenzen
Die Schülerinnen und Schüler
- lösen einfache quadratische Gleichungen
- stellen lineare und quadratische Funktionen in verschiedenen Darstellungsformen dar
- deuten Parameter der Termdarstellungen von linearen und quadratischen Funktionen in der grafischen Darstellung
Prozessbezogene Kompetenzen
Die Schülerinnen und Schüler
- wählen geeignetes Werkzeug (z.B. Taschenrechner, Tabellenkalkulation, CAS) aus und nutzen es
- übersetzen Realsitutationen in mathematische Modelle und umgekehrt
- vergleichen und bewerten verschiedene mathematische Modelle für eine Realsituation
- erläutern mathematische Zusammenhänge und Einsichten mit eigenen Worten und präzisieren sie mit geeigneten Fachbegriffen
Quadratische Ergänzung
Herleitung
Ist eine Funktionsgleichung in der Scheitelpunktform angegeben, kann man den Scheitelpunkt S(d|e) direkt ablesen. Wenn die Funktionsgleichung aber nun in der Normalform
angegeben ist, muss man diese zunächst in die Scheitelpunktform umformen, um den Scheitelpunkt ablesen zu können. Hierfür benutzt man die quadratische Ergänzung. Diese kann in drei Schritten durchgeführt werden.
1. Schritt.
Bei dem angegebenen Funktionsterm betrachtet man nur den Teilterm "". Dieser entspricht in der 1. binomischen Formel dem Term "
". Um "
" in den Klammerausdruck
zu überführen, sucht man nun den Wert für
, um
ergänzen zu können.
2. Schritt
Aus erhält man durch Vergleichen, dass
, also
ist. Der Faktor vor dem
wird demnach halbiert.
wird ergänzt, also addiert, und wieder subtrahiert, so dass sich der Wert des Terms nicht ändert.
3. Schritt
Aufstellen des Klammerausdrucks mithilfe der binomischen Formeln und Berechnen von
.
Beispiel
Als Beispiel soll die Funktionsgleichung dienen.
1. Schritt
2. Schritt , also ist
3. Schritt
Aufgabenstellung
Scheitelpunktbestimmung in einer Anwendungssituation Die Flugbahn eines Basketballs wird durch die Funktion a) In welcher Höhe ist der Ballabwurf? b) Wie hoch muss die Hallenhöhe sein, damit der Ball nicht die Decke berührt? |
pq-Formel
Herleitung
Quadratische Gleichungen wurden rechnerisch bisher mithilfe der quadratischen Ergänzung gelöst. Wenn man dieses Verfahren auf die allgemeine Normalform anwendet, erhält man eine allgemeingültige Formel für die Lösungen dieser quadratischen Gleichung.
Im Folgenden wird die pq-Formel mithilfe der quadratischen Ergänzung hergeleitet:
|
Addiert man auf beiden Seiten der Gleichung, so wissen wir wegen der quadratischen Ergänzung, dass man auf der linken Seite eine binomische Formel anwenden kann.
Also gilt
oder
Man erhält somit die Lösungen
und
Merke:
Eine quadratische Gleichung der Form
|
Beispiel
|
Wir addieren auf beiden Seiten der Gleichung, um auf der linken Seite eine binomische Formel anwenden zu können.
Also gilt
oder
Man erhält somit die Lösungen
und
Also
und
Aufgabenstellung
Lösen einer quadratischen Gleichung mithilfe der pq-Formel Löse die Gleichung |
Vorschlag für eine handlungsorientierte Einführung
Provokation
Den Schülerinnen und Schülern wird folgendes Bild (s. unten) gezeigt. Sie sollen im Folgenden kurz überlegen und dann erklären, warum jeder der Terme
die Anzahl der Plättchen auf diesem Bild zählt.
Lernumgebung
Haptische Einführung
Die Schülerinnen und Schüler sollen im Folgenden selber "Plättchenfiguren" zu vorgegebenen Termen legen.
Die Terme sind:
Die Schülerinnen und Schüler sollen so auf eine andere Art und Weise erfahren, warum man die quadratische Ergänzung vornimmt und warum sie funktioniert.
Lösungen
Term 1
Term 2
Term 3
Handlungsprodukt
Im Folgenden sollen die Schülerinnen und Schüler selbst Handlungsprodukte erstellen.
Von der Normalform zur Scheitelpunktform (Aufgabe 1) Entwickelt mit Hilfe des TI-nspire CAS ein Programm, das Euch die Scheitelpunktform einer quadratischen Funktion ausgibt, wenn Ihr die Funktion in der Normalform |
Schritt 1
Schritt 2
Schritt 3
Schritt 4
Schritt 5
Schritt 6
Schritt 7
Lösungen einer quadratischen Gleichung (Aufgabe 2) Entwickelt mit Hilfe des TI-nspire CAS ein Programm, das Euch die Lösungen einer quadratischen Gleichung |
Schritt 1
Schritt 2
Schritt 3
Vorschläge für Erweiterungen
Vorschläge zur Erweiterung der entwickelten Programme:
- Wie müsste man die Formel in Aufgabe 1 verändern, wenn man ein Programm haben möchte, das den Schülern die Normalform einer Funktion ausgibt, wenn sie in der Scheitelpunktform vorliegt?
- Wie müsste man die Formel in Aufgabe 2 verändern, wenn die Gleichung in der Form
vorliegt?
- Wie müsste man die Formel in Aufgabe 2 verändern, wenn die Gleichung in der Normalform
vorliegt?
Quellen
- Kernlehrplan Mathematik NRW G8: Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen
- Lambacher Schweizer 9, Ausgabe Nordrhein-Westfalen, Neubearbeitung 2009, Ausgabe für das 8-jährige Gymnasium