Ende der DDR/Stasi und Ende der DDR/Didaktische Analyse: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Aufgabe|
Dieser Lernpfad soll erarbeiten, wie es zum plötzlichen Mauerfall kommen konnte.
# Lies Dir die Witze durch!
# Bearbeite die Quizze!
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<div style="width:calc(100% - 20px);padding: 5px;border:2px solid #338894; background-color:#FFF0A2;">
'''Wettbewerb des politischen Witzes:'''


3. Preis: ein Fahrrad
== Voraussetzungen ==
In den Vorstunden sollten die Begriffe [[Historische_Stichworte/Zentralverwaltungswirtschaft|Zentralverwaltungswirtschaft]] wiederholt, bzw und die von Michail Gorbatschow propagierten Begriffe Glasnost und Perestroika eingeführt worden sein.


2. Preis: eine Reise in die Sowjetunion
== Inhalt ==
Der erste Abschnitt soll aufzeigen, wie das Alltagsleben in der DDR aussah. Dabei gibt es einige Probleme:


1. Preis: 10 Jahre Sibirien
# Statistiken über Konsum und Verdienst sind wenig aussagekräftig
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# Ost-Produkte wie Rotkäppchensekt sind heute wieder Kult


Über die Zonengrenze hoppelt ein Kaninchen in den Westen. Mit der Begründung, in der DDR würden jetzt alle Elefanten verfolgt, beantragt es politisches Asyl. "Aber du bist doch gar kein Elefant!"<br>
Deshalb haben wir den Umweg über die Witze gewählt, die ansprachen, was den Menschen auf den Nägeln brannte, sie aber nicht öffentlich zu äußern wagten.  
"Das weiß ich auch, aber machen Sie das mal der StaSi klar..."


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{{Zitat|Gleichwohl offenbart der politische Witz in totalitären Systemen mitunter Missstände (...) drastischer und unmittelbarer, als ausgefeilte Analysen dies vermögen.|
Hans-Georg Wieck, BND-Chef 1985 bis 1990}}


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Auch wenn es nach dem Bauer der Mauer nur noch zu wenigen Verurteilungen aufgrund des Paragraphen 19 "Staatsgefährdende Propaganda und Hetze" gab, drohten Witze-Erzählern reelle oder subjektive Benachteiligungen. Trotzdem war der politische Witz ein Ventil, mit dem Druck und Frust aus dem Alltagsleben entweichen konnte. <ref>[https://www.mdr.de/zeitreise/ddr/geheimdienst-witze-100.html Kein Witz! DDR-Witze als Ziele des BND] (mdr.de)</ref>
Ein Betrunkener spricht in einer Kneipe einen Unbekannten an:


"Kennst Du den Unterschied zwischen meinem Bier und Honecker?"
Neben den Liquiditätsproblemen der DDR-Wirtschaft, die durch den Milliardenkredit von Franz-Josef Strauss 1983 kurzfristig entschärft wurden, sorgte der Reformkurs von Michail Gorbatschow ab 1985 für eine weitere Verschärfung.
Das Jahr 1989 wurde zum [[Epochenjahr]], in dem Polen erste freie Wahlen durchführte und in Ungarn der eisernen Vorhang abgebaut wurde, wenn auch die Grenzen (noch) nicht wirklich geöffnet wurden.


Der Unbekannte verneint. "Mein Bier ist flüssig und Honecker ist überflüssig."
Dies sorgte für eine weiter steigende Unzufriedenheit, die im Sommer 1989 in der Flut von Ausreisen über Ungarn ein erstes Ventil fand. Nach den 40-Jahr-Feiern im Oktober ließen sich die Demonstrationen nicht mehr aufhalten. Ein Reisegesetz war (über)fällig; dass es nach dem Schabowski-Interview so schnell gehen würde, hätte aber auch niemand gedacht.


Sagt der Fremde: "Ich habe auch mal eine Frage. Kennen Sie den Unterschied zwischen Ihrem Bier und Ihnen selbst?"
Das Kapitel über die Wiedervereinigung müsste eigentlich viel ausführlicher behandelt werden. Begriff wie Abwicklung der DDR-Industrie, ein Vergleich der Währungsreform von 1948 mit der Währungsumstellung 1990, etc wäre hier möglich, würden hier aber zu viel sein.


"Nein."
== Was wäre wenn &hellip; ==


Der Fremde zeigt seine Dienstmarke und sagt: "Ihr Bier bleibt hier, und Sie kommen mit..."
&hellip; es doch zu einer chinesischen Lösung gekommen wäre?


Nach drei Jahren ist der Typ wieder draußen, und geht wieder in seine Stammkneipe. Dort hockt natürlich auch wieder der STASI-Typ und will ihn gleich
Empfehlenswert ist hier die Dokufiktion {{wpde|Der Dritte Weltkrieg}} die 1998 vom ZDF unter der Leitung von Guido Knopp gedreht wurde. Das fiktive Szenario beginnt mit einer Entmachtung Michail Gorbatschows durch die Rote Armee nach seinem Besuch bei Erich Honecker im Oktober 1989. Es entwickelt sich über die gewaltsame Niederschlagung von Aufständen in Osteuropa, eine erneute Blockade West-Berlins und eine konventionelle Auseinandersetzung zwischen NATO und Warschauer Pakt auf deutschem Gebiet in einen weltweiten Nuklearkrieg hinein. Die deutsch-amerikanische Koproduktion basiert auf damaligen Krisenplänen von NATO und Warschauer Pakt.
mal provozieren:


"Ach, hallo. Wie geht's? Kennen Sie eigentlich den Unterschied zwischen Honecker und einem Esel?"
"Oh nein! Ich mache ab sofort keinerlei Unterschiede mehr..."
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</div>
Weitere Informationen:
* {{wpde|Ministerium für Staatssicherheit|Stasi}}
== Interaktive Quizze ==
=== Stasi - Schild und Schwert der Partei ===
Was gehört in die Lücken?
<div class="lueckentext-quiz">
Gerade in der Anfangszeit der DDR gab es viele Gegener des neuen Regimes. Neben der ''Volkspolizei'' wurde die Stasi, das ''Ministerium für Staatssicherheit'' gegründet.
Es sollte als ''Schwert und Schild'' der Partei den Staat vor inneren und äußeren Feinden schützen. Als Geheimdienst im ''westlichen Ausland'' konnte sie viele Spione an wichtigen Stellen platzieren, so sogar einen ''Sekretär'' direkt beim Bundeskanzler Brandt.
Ebenso erfolgreich war sie beim Spionieren im ''Inneren''. Neben den etwa 91.000 ''hauptamtlichen Mitarbeitern'' gab es rund 190.000 Inoffizielle Mitarbeiter (IM). Diese wurden durch Erpressung oder Versprechen von beruflichem Aufstieg angeworben und spionierten ihre Verwandten, Freunde und teilweise sogar ihre Ehepartner aus. 
Obwohl die Stasi auch von den Problemen und der Unzufriedenheit in der DDR wusste, traute sie sich nicht der DDR-Führung die Wahrheit zu berichten. 
Was war die häufigste Antwort eines Kindes wenn der Vater bei der ''Stasi'' gearbeitet hat? - "Er arbeitet beim Ministerium des Inneren."
</div>
=== Politische Witze als Ventil ===
<div class="lueckentext-quiz">
Direkte ''Kritik'' war verboten und wurde von der Stasi verfolgt.
Ein Ausweg war der politische Witz, der uns heute etwas platt erscheint, damals die Leute jedoch mitten in ihrer ''Lebenswirklichkeit'' ansprach.
</div>


== Quellen ==
<references/>


{{Ende der DDR}}
{{Ende der DDR}}

Version vom 25. November 2018, 06:24 Uhr

Dieser Lernpfad soll erarbeiten, wie es zum plötzlichen Mauerfall kommen konnte.

Voraussetzungen

In den Vorstunden sollten die Begriffe Zentralverwaltungswirtschaft wiederholt, bzw und die von Michail Gorbatschow propagierten Begriffe Glasnost und Perestroika eingeführt worden sein.

Inhalt

Der erste Abschnitt soll aufzeigen, wie das Alltagsleben in der DDR aussah. Dabei gibt es einige Probleme:

  1. Statistiken über Konsum und Verdienst sind wenig aussagekräftig
  2. Ost-Produkte wie Rotkäppchensekt sind heute wieder Kult

Deshalb haben wir den Umweg über die Witze gewählt, die ansprachen, was den Menschen auf den Nägeln brannte, sie aber nicht öffentlich zu äußern wagten.

Zitat
Gleichwohl offenbart der politische Witz in totalitären Systemen mitunter Missstände (...) drastischer und unmittelbarer, als ausgefeilte Analysen dies vermögen.
Hans-Georg Wieck, BND-Chef 1985 bis 1990

Auch wenn es nach dem Bauer der Mauer nur noch zu wenigen Verurteilungen aufgrund des Paragraphen 19 "Staatsgefährdende Propaganda und Hetze" gab, drohten Witze-Erzählern reelle oder subjektive Benachteiligungen. Trotzdem war der politische Witz ein Ventil, mit dem Druck und Frust aus dem Alltagsleben entweichen konnte. [1]

Neben den Liquiditätsproblemen der DDR-Wirtschaft, die durch den Milliardenkredit von Franz-Josef Strauss 1983 kurzfristig entschärft wurden, sorgte der Reformkurs von Michail Gorbatschow ab 1985 für eine weitere Verschärfung. Das Jahr 1989 wurde zum Epochenjahr, in dem Polen erste freie Wahlen durchführte und in Ungarn der eisernen Vorhang abgebaut wurde, wenn auch die Grenzen (noch) nicht wirklich geöffnet wurden.

Dies sorgte für eine weiter steigende Unzufriedenheit, die im Sommer 1989 in der Flut von Ausreisen über Ungarn ein erstes Ventil fand. Nach den 40-Jahr-Feiern im Oktober ließen sich die Demonstrationen nicht mehr aufhalten. Ein Reisegesetz war (über)fällig; dass es nach dem Schabowski-Interview so schnell gehen würde, hätte aber auch niemand gedacht.

Das Kapitel über die Wiedervereinigung müsste eigentlich viel ausführlicher behandelt werden. Begriff wie Abwicklung der DDR-Industrie, ein Vergleich der Währungsreform von 1948 mit der Währungsumstellung 1990, etc wäre hier möglich, würden hier aber zu viel sein.

Was wäre wenn …

… es doch zu einer chinesischen Lösung gekommen wäre?

Empfehlenswert ist hier die Dokufiktion Der Dritte WeltkriegWikipedia-logo.png die 1998 vom ZDF unter der Leitung von Guido Knopp gedreht wurde. Das fiktive Szenario beginnt mit einer Entmachtung Michail Gorbatschows durch die Rote Armee nach seinem Besuch bei Erich Honecker im Oktober 1989. Es entwickelt sich über die gewaltsame Niederschlagung von Aufständen in Osteuropa, eine erneute Blockade West-Berlins und eine konventionelle Auseinandersetzung zwischen NATO und Warschauer Pakt auf deutschem Gebiet in einen weltweiten Nuklearkrieg hinein. Die deutsch-amerikanische Koproduktion basiert auf damaligen Krisenplänen von NATO und Warschauer Pakt.


Quellen