Klassik und Märchen: Unterschied zwischen den Seiten

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(→‎Grundgedanken der Weimarer Klassik: Unterrichtsreihe in Blog)
 
 
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[[Bild:Einhorn_pixabay.png|250px|rechts]]
Der Begriff '''Klassik''' bezeichnet eine [[Deutsch/Epoche|Epoche der deutschen Literatur]].
=Ist das ein Märchen?=


==Zum Begriff „klassisch“==
==1. Vorüberlegungen==
Was wollen wir erreichen, was sollen die Schülerinnen und Schüler am Ende können?
{{Lösung versteckt|
1={{Box|Unterrichtsziele|
# Kenntnisse: Die SuS erweitern ihr Wissen über Märchen-Motive und lernen die Mermale von 'typischen' Märchen kennen.
# Fertigkeiten: Sie SuS können Informationen beschaffen, sich Notizen machen und auswerten. - Sie können mündlich und schriftlich argumentieren und ihre Positionen begründen. - Sie können das Wissen um die Bau-Elemente von Märchen kreativ umsetzen.
# Einstellungen: Die SuS können sich für Fremdartiges (bei in- und ausländischen Märchen) öffnen und entwickeln ihre Verstehensbereitschaft für Andersartiges. - Sie können die Anziehungskraft von Märchen reflektieren und das menschliche Bedürfnis nach Märchenhaftem respektieren.|Hervorhebung1}}
|2=Unterrichtsziele |3=schließen}}


1. gleichbedeutend wie „mustergültig“, allgemeingültig, vorbildhaft und „zeitlos“
==2. Vorwissen erfragen, Kenntnisse erweitern, Fragen aufstellen:==
{{Box|Die Schülerinnen und Schüler|
# tauschen ihre Erinnerungen und ihr Wissen aus: Welche Märchen kennst Du? Welches hat Dir besonders gut gefallen? Hast Du ein Lieblingsmärchen? Dazu interviewen sie sich gegenseitig und machen sich Notizen.
# machen Entdeckungen bei einigen Klassenkameraden, dass die ganz andere Märchen kennengelernt haben. Diese lassen sie sich erzählen und erklären und machen sich Aufschriebe für eine (mündliche) Nacherzählung.
# versuchen, Merkmale von Märchen herauszuarbeiten und mit anderen Erzählungen zu vergleichen, z.B. Fabeln oder Heldensagen. Dazu erstellen sie eine Merkmalsliste, vielleicht sogar eine Mindmap.
{{Lösung versteckt|
1={{Box|Märchen|
#Sie erzählen von merkwürdigen Begebenheiten aus vergangenen Zeiten.
#Sie spielen sich an nicht näher bestimmten Orten oder Gegenden ab.
#Wunder und Zauber sind ganz real und normal,
#ebenso alle Arten von phantastischen Gestalten und Gegenständen.
#Oft spielen auch magische Zahlen (die Drei, die Sieben) oder Verse eine Rolle.
#Die Märchenhelden und -heldinnen müssen sich einer schwierigen Aufgabe unterziehen.
#Im Streit zwischen dem Guten und dem Bösen siegt (fast immer) das Gute.
|Hervorhebung1}}
|2=Merkmale |3=schließen}}
|Arbeitsmethode}}


2. bezeichnet kunst- bzw. literaturgeschichtliche Epochen, in denen versucht wird, sich an den Vorbildern der griechisch-römischen Antike zu orientieren.  
==3. Micha hat ein Märchen geschrieben==
...und zeigt es stolz der Deutschlehrerin. Es geht so:
{{Box|Märchen|[[Bild:prinz_und_prinzessin_clipart.jpg|rechts]]
:Es war einmal ein armes Mädchen, das hatte rote Haare und viele Sommersprossen und lebte mit seiner Mutter allein im Vorort einer sehr großen Stadt.
:Eines Tages, es war ein Montag, ging es alleine im Stadtwald Flaschen sammeln. Die lagen noch vom Party-Feiern am Wochenende herum. Da begegnete ihr ein schöner junger Prinz auf seinem flotten Motorrad. Es war eine voll coole Harley-Davidson.
:Der sah das Mädchen und ihm gefielen ihre roten Haare und Sommersprossen so sehr, dass er sie fragte, ob sie seine Frau werden wolle.
:Da überlegte das Mädchen nicht lange und sagte: Ja.
:Und sie fuhren zusammen auf sein Schloss und lebten dort glücklich und zufrieden bis zum Ende.
|Zitat}}


3. Name für eine 10-jährige Phase der Zusammenarbeit von J.W. [[Goethe]] und F. [[Schiller]] (1795-1805), die mit Schillers Tod endet und lokal mit der Residenzstadt [[Weimar]] und der naheliegenden Universität Jena verknüpft ist, darum auch der Begriff Weimarer Klassik, der später im Kaiserreich zur „Deutschen Klassik“ verklärt wurde in dem Bedürfnis, dem neugegründeten Deutschen Reich (nach 1871) eine nationale Identität und respektable Vergangenheit zu verschaffen.  
==4. Nachdem die Lehrerin das gelesen hatte,==
kratzt sie sich ein wenig hinterm Ohr, wiegt den Kopf hin und her und sagt dann:
{{Box|„Hm, ob das schon ein Märchen ist …?“|
Micha meint: Ja, klar!
:Weil ...


Dieses  „Klassik-Projekt“ der beiden Weimarer Dichter ist als eine von mehreren intellektuellen Reaktionsweisen auf die [[Geschichte/Aufklärung|Aufklärung]] und die [[Französische Revolution]] zu begreifen:
Die Lehrerin hat andere Gründe:
:Weil ...
|Zitat}}
{{Box||
:Finde Gründe, die dafür und dagegen sprechen und mache Notizen!
:Schreibe dann einen Dialog zwischen Kevin/Mandy und der Lehrerin.
|Üben}}


==Von der Aufklärung zur Weimarer Klassik==
==5. Jetzt ist es höchste Zeit==
<small>(im Wesentlichen nach: Deutsche Literaturgeschichte, Verlag J.B. Metzler 1992, S.155 ff)</small>
... für eine neue Version des Märchens.
{{Box||
:Nehmt Michas Einleitungssatz als Ausgangspunkt und schreibt dann nach euren Vorstellungen weiter.
:Berücksichtigt die Dafür-Dagegen-Gründe aus euren Notizen und Dialogen.
|Üben}}


{{Deutsch|
==6. Auswertung==
* Die '''[[Aufklärung]]''' hatte zum Ziel die Befreiung des Menschen aus den Fesseln von religiösen Aberglauben und politischer Bevormundung.
... in Kleingruppen mit unserer Merkmalliste und z.B. einer [[Kooperatives Schreiben|Textlupe]].
:[[Bild:Textlupe.png|rechts]]


* Philosophischer Ausgangspunkt war die Idee einer allgemeinen Vernunft, die allen Menschen gleichermaßen zu Gebote steht und von der vollständigen Gebrauch zu machen jeder aufgefordert ist.
==7. Genug geschrieben==
... jetzt wird wieder '''gelesen und vorgelesen''', was unser Lesebuch und eure Märchenbücher  hergeben!


* Dieser Vernunftgebrauch führt zur vorurteilsfreien Kritik aller Traditionen, Herrschaftsformen und gesellschaftlichen Instutionen (Adel und Kirche). Kritik bedeutet im [[Kant]]schen Sinne: Die Bedingungen der Möglichkeit für die Existenz einer Sache müssen analysiert werden.}}
{{Box|Hinweis|[[Bild:Bücher.jpg|120px|rechts]]
 
:In Klasse 6 gibt es den berühmten [https://www.vorlesewettbewerb.de/ '''Vorlesewettbewerb'''] des Deutschen Buchhandels.  
<center><big>&dArr;</big></center>
:Könnt ihr euch vorstellen, dass Märchen sich dafür eignen? Oder besser was anderes?
 
:Die wichtigen Beurteilungskriterien sind: Lesetechnik, Interpretation und Textauswahl.|Unterrichtsidee}}
{{Deutsch|                                
* Dann kam das Jahr [[1789]] und die  ERSTÜRMUNG DER BASTILLE  in Paris.
:Dieses Ereignis erschien als logische Konsequenz der Aufklärung.}}
 
<center><big>&dArr;</big></center>
 
{{Deutsch|1=
* Und es kam das Jahr 1792 mit der HINRICHTUNG LOUIS XVI., den SEPTEMBERMORDEN und der Schreckensherrschaft der JAKOBINER. Bei den meisten deutschen Intellektuellen führt dies zur Ernüchterung und Abwendung von der politischen Ereignissen in Frankreich. So kann die Gesellschaft nicht verändert werden! Wie dann? Und welche Rolle kann die Literatur für die gesellschaftliche Veränderung spielen? Allgemeiner: Wie ist das Verhältnis von Kunst und Politik zu bestimmen?
 
:Drei Antworten wurden gegeben:
 
:1. Die Literatur soll sich in den Dienst von Politik und Revolution stellen.
::=> '''Literarischer Jakobinismus'''
 
:2. Die Literatur muss autonom sein und ihr eigenes politisches Programm umsetzen:
::nicht durch die Revolution dürfen die Verhältnisse geändert werden, sondern durch die Erziehung des Volkes zu sittlichem Handeln z.B. auf der "Bühne als moralischer Anstalt" ([[F. Schiller]])
::=> '''Weimarer Klassik''': [[J.W. Goethe]], [[F. Schiller]], [[F. Hölderlin]]
 
:3. Kunst hat keine soziale Funktion, sie dient der Poetisierung des Lebens und nicht der Politisierung.
::=> '''[[Romantik]]'''; [[F.v. Hardenberg]] ([[Novalis]]), [[L. Tieck]], [[Brüder Grimm]], [[A.v. Arnim]], [[C.v. Brentano]], [[J.v. Eichendorff]]}}
 
==Grundgedanken der Weimarer Klassik==
 
ausgeführt am Beispiel von [[Friedrich Schiller]]s "Briefe über die ästhetische Erziehung des Menschen" (1794/5):
 
Ausgangspunkt ist die Kritik der schlechten Gegenwart, die mit jenen glücklichen Zeiten der Griechen  kontrastiert wird: Die Menschen heute haben ihre "Totalität" verloren, sie sind nur noch Rädchen und Schräubchen des seelenlosen "Uhrwerkes" Staat. Darin herrscht Arbeitsteilung, der Mensch kann die Gesamtheit seiner Anlagen nicht mehr ausbilden, sondern muss sich spezialisieren, d.h. auf eine bestimmte (möglicherweise ihm fremde) Zweckmäßigkeit reduzieren. '''Der Mensch ist sein Amt!''' (6. Brief über die ästhetische Erziehung des Menschen)
Hierzu auch eine Stelle aus [[Friedrich Hölderlin]]s Briefroman '''Hyperion''':
:"So kam ich unter die Deutschen. (...) Es ist ein hartes Wort und dennoch sag ich´s, weil es die Wahrheit ist: ich kann kein Volk mir denken, das zerrißner wäre, wie die Deutschen. Handwerker siehst du, aber keine Menschen. Denker, aber keine Menschen, Priester, aber keine Menschen, Herrn und Knechte, Jungen und gesetzte Leute, aber keine Menschen - ist das nicht wie Schlachtfeld, wo Hände und Arme und alle Glieder zerstückelt untereinander liegen, indessen das vergoßne Blut im Sande zerrinnt!"
 
Aus dem Gegensatz von
:'''SINNLICHKEIT    und    VERSTAND'''
folgt das Grundproblem:
*Wie wird der sinnliche Mensch vernünftig und umgekehrt?  
*Wie wird er moralisch veredelt?
Die Antwort lautet:
:Durch die Kunst!
Begründung:  
:Kunst ist freies SPIEL im Reich des ästhetischen Scheins -
:Frei von  aller Zweckhaftigkeit und Herrschaft spielt der Mensch mit Modellen des versöhnten Lebens.
 
Zusammenfassend
# Die moralische Verbesserung des Menschen ist nur möglich durch AUSGLEICH zwischen der sinnlichen und der rationalen Natur des Menschen. Deren Auseinanderklaffen, das sich in Arbeitsteilung, Funktionalisierung und Entfremdung äußert, ist der Grund aller gesellschaftlichen Mißstände!
# Der Schriftsteller kann diesen Ausgleich idealtypisch im Kunstwerk vorwegnehmen und gestalten. Der "klassische Held" verkörpert die Harmonie von Sinnlichkeit und Rationalität, von Gefühl und Verstand, von Natur und Geist. Er führt dem Publikum Möglichkeiten der sittlichen Vervollkommnung vor Augen.
# Der Künstler ist zugleich Erzieher, das Theater eine moralische Erziehungsanstalt und das Schauspiel eine moralische Veranstaltung, in der die Versöhnung von Ideal und Wirklichkeit vorgeführt wird.
#Konsequenzen für die KUNST bei Schiller und Goethe:
:* Verzicht auf unmittelbaren Realitätsbezug und politische Wirkung
:* utopisch vorgreifende Idealisierung der Wirklichkeit
:* Abschied vom >Bürgerlichen Trauerspiel< (Kabale und Liebe, Räuber) und Wahl historischer oder mythologischer Stoffe (Don Carlos, Iphigenie)
:* Abkehr von Shakespeare (Goethe), Wendung zum französischen Klassizismus und Suche nach geschlossenen, harmonisch ausgewogenen Kunstformen (die klassischen drei Einheiten), innerer Gedankenreichtum bei äußerer Handlungsarmut, gehobene Sprache in klassischen Versmaßen, z.B.Hexameter.
 
Schillers Rat an die Dichter lautet:
:"... aber wie kann sich unter den Einflüssen einer barbarischen Staatsverfassung der Charakter veredeln? Man müßte also zu diesem Zwecke ein Werkzeug aufsuchen, welches der Staat nicht hergibt, und Quellen dazu eröffnen, die sich bei aller politischen Verderbnis rein und lauter erhalten (...) Dieses Werkzeug ist die schöne Kunst, diese Quellen eröffnen sich in ihren unsterblichen Mustern (...) Der Künstler ist zwar der Sohn seiner Zeit, aber schlimm für ihn, wenn er zugleich noch ihr Zögling oder gar noch ihr Günstling ist. Eine wohltätige Gottheit reiße den Säugling beizeiten von seiner Mutter Brust, nähre ihn mit der Milch eines besseren Alters und lasse ihn unter fernem griechischen Himmel zur Mündigkeit reifen. Wenn er dann Mann geworden ist, so kehre er, eine fremde Gestalt, in sein Jahrhundert zurück (...) um es zu reinigen (...) Verjage die Willkür, die Frivolität, die Rohigkeit aus der Menschen Vergnügungen, so wirst du sie unvermerkt auch aus ihren Handlungen, endlich aus ihren Gesinnungen verbannen. Wo du sie findest, umgib sie mit edeln, mit großen, mit geistreichen Formen, schließe sie ringsum mit den Symbole des Vortrefflichen ein, bis der Schein die Wirklichkeit und die Kunst die Natur überwindet." (9. Brief über die ästhetische Erziehung des Menschen)
 
== Unterrichtsreihe in einem Blog ==
*[http://klassikklasse.wordpress.com/ Blog Klassikklasse]
 
== In der Wikipedia ==
{{wpd|Weimarer Klassik}}


==Siehe auch==
==Siehe auch==
*[[Märchenvergleich|Märchenvergleich: Der Däumling]]
*[[Märchenvergleich: Der Froschkönig]]
*[[Kooperatives Schreiben]]


* [[Epochen der deutschen Literatur]]
[[Kategorie:Deutsch]]
* [[Goethe]]
[[Kategorie:Schreiben]]
* [[Schiller]]
[[Kategorie:Textsorten]]
 
[[Kategorie:Sekundarstufe 1]]
 
[[Kategorie:Klassik|!]]

Version vom 5. April 2018, 13:48 Uhr

Einhorn pixabay.png

Ist das ein Märchen?

1. Vorüberlegungen

Was wollen wir erreichen, was sollen die Schülerinnen und Schüler am Ende können?

Unterrichtsziele
  1. Kenntnisse: Die SuS erweitern ihr Wissen über Märchen-Motive und lernen die Mermale von 'typischen' Märchen kennen.
  2. Fertigkeiten: Sie SuS können Informationen beschaffen, sich Notizen machen und auswerten. - Sie können mündlich und schriftlich argumentieren und ihre Positionen begründen. - Sie können das Wissen um die Bau-Elemente von Märchen kreativ umsetzen.
  3. Einstellungen: Die SuS können sich für Fremdartiges (bei in- und ausländischen Märchen) öffnen und entwickeln ihre Verstehensbereitschaft für Andersartiges. - Sie können die Anziehungskraft von Märchen reflektieren und das menschliche Bedürfnis nach Märchenhaftem respektieren.

2. Vorwissen erfragen, Kenntnisse erweitern, Fragen aufstellen:

Die Schülerinnen und Schüler
  1. tauschen ihre Erinnerungen und ihr Wissen aus: Welche Märchen kennst Du? Welches hat Dir besonders gut gefallen? Hast Du ein Lieblingsmärchen? Dazu interviewen sie sich gegenseitig und machen sich Notizen.
  2. machen Entdeckungen bei einigen Klassenkameraden, dass die ganz andere Märchen kennengelernt haben. Diese lassen sie sich erzählen und erklären und machen sich Aufschriebe für eine (mündliche) Nacherzählung.
  3. versuchen, Merkmale von Märchen herauszuarbeiten und mit anderen Erzählungen zu vergleichen, z.B. Fabeln oder Heldensagen. Dazu erstellen sie eine Merkmalsliste, vielleicht sogar eine Mindmap.
Märchen
  1. Sie erzählen von merkwürdigen Begebenheiten aus vergangenen Zeiten.
  2. Sie spielen sich an nicht näher bestimmten Orten oder Gegenden ab.
  3. Wunder und Zauber sind ganz real und normal,
  4. ebenso alle Arten von phantastischen Gestalten und Gegenständen.
  5. Oft spielen auch magische Zahlen (die Drei, die Sieben) oder Verse eine Rolle.
  6. Die Märchenhelden und -heldinnen müssen sich einer schwierigen Aufgabe unterziehen.
  7. Im Streit zwischen dem Guten und dem Bösen siegt (fast immer) das Gute.

3. Micha hat ein Märchen geschrieben

...und zeigt es stolz der Deutschlehrerin. Es geht so:

Märchen
Prinz und prinzessin clipart.jpg
Es war einmal ein armes Mädchen, das hatte rote Haare und viele Sommersprossen und lebte mit seiner Mutter allein im Vorort einer sehr großen Stadt.
Eines Tages, es war ein Montag, ging es alleine im Stadtwald Flaschen sammeln. Die lagen noch vom Party-Feiern am Wochenende herum. Da begegnete ihr ein schöner junger Prinz auf seinem flotten Motorrad. Es war eine voll coole Harley-Davidson.
Der sah das Mädchen und ihm gefielen ihre roten Haare und Sommersprossen so sehr, dass er sie fragte, ob sie seine Frau werden wolle.
Da überlegte das Mädchen nicht lange und sagte: Ja.
Und sie fuhren zusammen auf sein Schloss und lebten dort glücklich und zufrieden bis zum Ende.

4. Nachdem die Lehrerin das gelesen hatte,

kratzt sie sich ein wenig hinterm Ohr, wiegt den Kopf hin und her und sagt dann:

„Hm, ob das schon ein Märchen ist …?“

Micha meint: Ja, klar!

Weil ...

Die Lehrerin hat andere Gründe:

Weil ...
Finde Gründe, die dafür und dagegen sprechen und mache Notizen!
Schreibe dann einen Dialog zwischen Kevin/Mandy und der Lehrerin.

5. Jetzt ist es höchste Zeit

... für eine neue Version des Märchens.

Nehmt Michas Einleitungssatz als Ausgangspunkt und schreibt dann nach euren Vorstellungen weiter.
Berücksichtigt die Dafür-Dagegen-Gründe aus euren Notizen und Dialogen.

6. Auswertung

... in Kleingruppen mit unserer Merkmalliste und z.B. einer Textlupe.

Textlupe.png

7. Genug geschrieben

... jetzt wird wieder gelesen und vorgelesen, was unser Lesebuch und eure Märchenbücher hergeben!


Hinweis
Bücher.jpg
In Klasse 6 gibt es den berühmten Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels.
Könnt ihr euch vorstellen, dass Märchen sich dafür eignen? Oder besser was anderes?
Die wichtigen Beurteilungskriterien sind: Lesetechnik, Interpretation und Textauswahl.

Siehe auch