Lesetagebuch und Historische Stichworte/Großmacht: Unterschied zwischen den Seiten

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Der Begriff '''Großmacht''' kam erst im frühen 19. Jahrhundert im Zusammenhang mit der damaligen europäischen Pentarchie auf. Er lässt sich nicht genau definieren, wird aber gern auch auf frühere und spätere Mächtekonstellationen angewandt.
==Warum ein LESETAGEBUCH führen lassen?==
{{Box||
:Das LTB ermöglicht jedem Schüler seinen persönlichen Zugang zu einem Roman
:Es erlaubt ihm seine Lektürerfahrungen und -schwierigkeiten zu äußern.
:Es ermöglicht unterschiedliche Äußerungsformen: Schreiben, malen, suchen, sammeln, einkleben
:Es regt zur Produktion unterschiedlicher und selbst gewählter Textsorten an: Inhaltsangabe, Ich-Erzählung, Brief, Tagebucheintrag, Zitat
:Es ermöglicht jedem Schüler sein eigenes Arbeitstempo: Der Klassen-Gleichschritt wird zwar nicht ganz aufgehoben, es muss weiterhin Zielmarken geben (z.B. die ersten 10 Kapitel in zwei Wochen), aber es kann doch unabhängiger, individueller gelesen und gearbeitet werden.
:Es entsteht ein meistenteils liebevoll gestaltetes Produkt, welches den Schüler mit Zufriedenheit erfüllt und auch außerhalb der Schule und Jahre später noch vorzeigbar ist.
:Und schließlich: Die SchülerInnen können mittels des LTB untereinander über ihre Lektüre kommunizieren, die Einbahnstraße: Schüler liest vor, Lehrer kommentiert! wird zum Tummelplatz der Lektüren: Partnerlesen, Gruppenlesen, Bilder herumzeigen, gefundene Informationen austauschen (Fotos, Comics, Internet-Seiten).
|Hervorhebung1}}
==Gebrauchsanweisung==
Eine Ideensammlung zum Einkleben ins Lesetagebuch:
{{Box| Ein LESETAGEBUCH hilft dir ...|
<poem>
    dich an einzelnen Stellen des Buches "einzumischen"
    deine Meinung über das Gelesene zu bilden und festzuhalten
    dich später einmal an den Inhalt und die Personen des Buches zu erinnern
    deinen Kindern und Enkeln zu beweisen, was du damals für schöne Hefte geführt hast!
</poem>
In DIESEM Lesetagebuch zu "xyz" sollst du zu jedem Kapitel etwas schreiben, zeichnen oder auch einkleben. Du kannst zum Beispiel
<poem>
    einzelne Kapitel kurz zusammenfassen oder nacherzählen;
    aufschreiben, was du beim Lesen gedacht oder gefühlt hast;
    Textstellen aufschreiben, die du besonders lustig, traurig oder spannend findest;
    an geeigneten Stellen im Buch den Text verändern oder weiterschreiben;
    Personen des Buches zeichnen oder Steckbriefe für sie entwerfen.
    an eine Person des Buches einen Brief schreiben;
    aus der Sicht einer Person des Buches eine Tagebucheintragung oder einen Brief entwerfen;
    aus einzelnen Textstellen eine Bildergeschichte oder einen Comic gestalten;
    wichtige Zusatzinformationen oder Erläuterungen einfügen (Landkarten, Lexikon-Definitionen, Fremdworterklärungen ...
    aufschreiben, was dir gut oder nicht so gut gefällt.
    einen Brief an die Autorin bzw. den Autor schreiben.
</poem>
TIPPS:
<poem>
    Nimm ein DIN-A5-Heft als Lesetagebuch, weil du es dann zusammen mit dem Roman ins Bücherregal stellen kannst.
    Klebe diese Anweisungen in dein LTB ein (Innenumschlag).
    Gestalte die erste Seite als Titelseite und füge auch eine Datumsangabe mit hinzu, z.B. Sommer oder Juni 2001.
    Beginne jede Eintragung mit der Kapitelüberschrift.
    Nimm eine besondere Farbe, wenn du etwas wörtlich aus dem Buch abschreibst.
    Unterstreiche, was du besonders wichtig findest.  
</poem>
|Merksatz}}


(aus: [http://www.zum.de/Faecher/D/BW/gym/sutcliff/ltb.html Lesetagebuch zum R. Sutcliffs Roman "Adler der neunten Legion"])
So spricht man davon, dass die europäischen Großmächte des 19. Jahrhunderts nach 1945 ihren Status als Großmacht verloren haben und nur noch die beiden Supermächte übrig blieben. Andererseits wird man gegenwärtig China, das an politischen Gewicht zumal durch die Finanzkrise erheblich gewonnen hat, den Großmachtstatus nicht absprechen können. Hier ist nur die Frage, wann es so stark geworden sein wird, dass es neben den USA als zweite Weltmacht gelten kann.


==Beispiele im Internet==
== Zur Begriffsgeschichte ==
* {{zum|http://grundschullernportal.zum.de/wiki/Lesetagebuch Grundschul-Lernportal: Lesetagebuch|}} - Mögliche Aufgabenstellungen - Fertige Vorlagen
In Luthers Lied "Ein feste Burg ist unser Gott" (1533 gedruckt) findet sich "die Fügung "groß Macht und viel List". Die Bedeutung von große Macht behält das zusammengesetzte Wort Großmacht bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts. Noch Adelungs Grammatisch-kritisches Wörterbuch der hochdeutschen Mundart in der Auflage von 1811 (2. Band Spalte 817) führt nur die Wörter großmächtig und Großmächtigkeit an und vermerkt, dass man sie verwende, wenn man von Fürsten spricht, und dass Kaiser und Könige sich gegenseitig so ansprächen. (vgl. auch Karl Thams Deutsch-böhmisches Nationallexikon von 1788, S. 265 und Matthias Kramers deutsch-holländisches Lexikon, 4. Aufl. 1787, S.192, wo gleichbedeutend mit Großmächtigkeit auch das Wort Großmacht angeführt wird.)
* Ein Lesetagebuch führen zu {{zum|http://www.zum.de/Faecher/D/BW/gym/sutcliff/ltb.html M. Sutcliff: "Der Adler der neunten Legion"|}} in einer 6. Klasse
Schon 1796 findet sich freilich in der Schrift Militärischer Charakter und merkwürdige Kriegsthaten Friedrichs des Einzigen Königs von Preußen des Hauptmanns Franz Ludwig Hallers auf Seite 261 auf Peter den Großen bezogen die Formulierung "des Schöpfers der Russischen Großmacht" und in Hesperus ein Nationalblatt für gebildete Leser Nr.60 September 1813 auf Seite 487 die Formulierung "wenn man in der Welt wüßte, Frankreich wäre den Deutschen an Großmacht überlegen". - Bei genauerem Hinsehen stellt man freilich fest, dass in beiden Fällen auch die Bedeutung Großmächtigkeit noch passt.


* [http://www.schmitt-kilian.de/Unterrichtsmat/Lesetagebuch_cool.pdf Lesetagebuch zu Jörg Schmitt-Kilian COOL UND KULTISCH Klasse 6/7] © Jens Arne Becker
Erst 1815 findet sich bei Joseph Görres (im Rheinischen Merkur vom 23.9. 1815) in den "Bemerkungen über die gegenseitigen Verhältnisse Frankreichs und der Verbündeten" eine Formulierung, in der das Wort Großmacht eindeutig nicht mehr große Macht, sondern einen mächtigen Staat bezeichnet: "Aus Frankreichs Ansicht ist Preußen eine nagelneue, aber noch nicht nagelfeste Großmacht.""<ref>Zitat aus Walter Böhme: http://fontanefan.blogspot.com/2011/09/zur-entwicklung-des-begriffs-gromacht.html Zur Entwicklung des Begriffs Großmacht, 2011</ref>


* [http://www.zukunftsschulen-nrw.de/cms/upload/bilder/detmold/Texte/Lesetagebuch.pdf Lesetagebuch am Beispiel von Max Frisch, Andorra] Jahrgang 9 (pdf), Autorin: Karin Deppe (zukunftsschulen-nrw.de)
== Anmerkungen ==
<references/>


* [https://lehrerfortbildung-bw.de/u_sprachlit/deutsch/bs/6bg/6bg1/2_episch/4welle/1erfahrung/ab1/ Lesetagebuch zu „Die Welle“ von Morton Rhue] - Lehrerfortbildungsserver Baden-Württemberg
[[Kategorie:Geschichte]]
 
[[Kategorie:Politik und Sozialwissenschaften]]
* [https://www.lehrer-online.de/nc/suche/?tx_losearch_search%5Bquery%5D=lesetagebuch Lesetagebuch und Schillers 'Wilhelm Tell']
:"Die Hauptmethode bei der ersten Texterschließung ist das Lesetagebuch, das wunderbare "Anverwandlungen" des literarischen Textes hervorbringt. Ausgehend von Leerstellen im literarischen Text erfassen die Schülerinnen und Schüler das Drama rezeptionsästhetisch. Der Reiz dieser Methode liegt im ständigen Perspektivenwechsel. Die so gestaltete multiperspektivischen Interpretation erleichtert das Literaturverständnis" (Michael Seeger)
:Hinweis: Diese Materialien bei lehrer-online.de stehen ohne ''"Premium"''-Mitgliedschaft leider nicht zur Verfügung.
 
==Literaturtipps zum Einsatz des Lesetagebuchs==
* Gisela Beste (Hrsg.): Deutsch-Methodik. Handbuch für die Sekundarstufe I und II. Cornelsen 2007 S. 30 ff: Kapitel "Leseprozesse stützen"
 
* Karl Schuster: Einführung in die Fachdidaktik Deutsch, Schneider Verlag Hohengehren 1999, S. 79)
:"Eine Möglichkeit, Spontanreaktionen bei einer Ganzschrift festzuhalten, ist das Lesetagebuch, mit dessen Hilfe sich der Leseprozess dokumentieren lässt. Und zwar sollten die Schüler ihre Gedanken, Gefühle, Deutungsansätze, Schwierigkeiten und Probleme nicht erst am Schluss niederschreiben, sondern jeweils nach einer Lesephase, so dass die Subjektivität des Schülers voll zum Tragen kommt."
 
* Ingrid Hinz: Andere Bücher hab ich nur gelesen, bei diesem muss ich nachdenken - Methoden lernen und anwenden mit dem Lesetagebuch, in "Praxis Deutsch" 164 (Nov. 2000): "Methoden im Deutschunterricht"
:"Mit dem Einsatz des Lesetagebuchs im Deutschunterricht sind zwei Intentionen verbunden: Zum einen werden Methoden des vertieften Umgangs mit Büchern gelernt und angewendet, zum anderen wird die allgemeine Methodenkompetenz der Schülerinnen und Schüler gestärkt und dadurch das selbstständige und eigenverantwortliche Lernen gefördert. Insgesamt wird die häufig vernachlässigte Frage nach dem "Wie des Lesens" gleichrangig neben die Frage nach dem "Was des Lesens" gestellt." (S.35)
 
* Anja Ballis: Nachdenken über Gewalt, Ein Lesetagebuch zu Michael Cocketts "Die Narbe". DeutschMagazin Oldenbourg 4/06 S.14-21
:"In Michael Cocketts Jugendbuch "Die Narbe" werden verschiedene Spielarten von Gewalt dargestellt, denen Jugendliche im Alltag ausgesetzt sein können. Um eine möglichst intensive und nachhaltige Auseinandersetzung mit diesem Phänomen zu ermöglichen, wird hierzu die Form des Lesetagebuchs gewählt." (S.14)
 
== Englisch: Reading Logs ==
* [http://classiclit.about.com/od/forstudents/ht/aa_readinglog.htm How to Keep a Reading Log or Book Journal] - Tips and Questions to Start Your Own Reading Journal
* [https://www.lehrer-online.de/nc/suche/?tx_losearch_search%5Bquery%5D=reading+log Arbeit mit Reading Logs] mit Bezug zu "The Great Gatsby" (lehrer-online.de) Hinweis: Voller Zugang setzt Premium-Mitgliedschaft voraus
* [http://www.joko-bremen.de/downloads/Reading_Log.pdf My Reading-Log] - Eine Hilfe beim Lesen von englischen Ganzschriften in der Schule (j.kothe 2002)
 
== Siehe auch ==
* [[Lerntagebuch]]
* [[Portfolio]]
 
[[Kategorie:Schreiben]][[Kategorie: Lesen]][[Kategorie:Deutsch]]
[[Kategorie:Sekundarstufe 1]]

Version vom 11. September 2011, 06:30 Uhr

Der Begriff Großmacht kam erst im frühen 19. Jahrhundert im Zusammenhang mit der damaligen europäischen Pentarchie auf. Er lässt sich nicht genau definieren, wird aber gern auch auf frühere und spätere Mächtekonstellationen angewandt.

So spricht man davon, dass die europäischen Großmächte des 19. Jahrhunderts nach 1945 ihren Status als Großmacht verloren haben und nur noch die beiden Supermächte übrig blieben. Andererseits wird man gegenwärtig China, das an politischen Gewicht zumal durch die Finanzkrise erheblich gewonnen hat, den Großmachtstatus nicht absprechen können. Hier ist nur die Frage, wann es so stark geworden sein wird, dass es neben den USA als zweite Weltmacht gelten kann.

Zur Begriffsgeschichte

In Luthers Lied "Ein feste Burg ist unser Gott" (1533 gedruckt) findet sich "die Fügung "groß Macht und viel List". Die Bedeutung von große Macht behält das zusammengesetzte Wort Großmacht bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts. Noch Adelungs Grammatisch-kritisches Wörterbuch der hochdeutschen Mundart in der Auflage von 1811 (2. Band Spalte 817) führt nur die Wörter großmächtig und Großmächtigkeit an und vermerkt, dass man sie verwende, wenn man von Fürsten spricht, und dass Kaiser und Könige sich gegenseitig so ansprächen. (vgl. auch Karl Thams Deutsch-böhmisches Nationallexikon von 1788, S. 265 und Matthias Kramers deutsch-holländisches Lexikon, 4. Aufl. 1787, S.192, wo gleichbedeutend mit Großmächtigkeit auch das Wort Großmacht angeführt wird.) Schon 1796 findet sich freilich in der Schrift Militärischer Charakter und merkwürdige Kriegsthaten Friedrichs des Einzigen Königs von Preußen des Hauptmanns Franz Ludwig Hallers auf Seite 261 auf Peter den Großen bezogen die Formulierung "des Schöpfers der Russischen Großmacht" und in Hesperus ein Nationalblatt für gebildete Leser Nr.60 September 1813 auf Seite 487 die Formulierung "wenn man in der Welt wüßte, Frankreich wäre den Deutschen an Großmacht überlegen". - Bei genauerem Hinsehen stellt man freilich fest, dass in beiden Fällen auch die Bedeutung Großmächtigkeit noch passt.

Erst 1815 findet sich bei Joseph Görres (im Rheinischen Merkur vom 23.9. 1815) in den "Bemerkungen über die gegenseitigen Verhältnisse Frankreichs und der Verbündeten" eine Formulierung, in der das Wort Großmacht eindeutig nicht mehr große Macht, sondern einen mächtigen Staat bezeichnet: "Aus Frankreichs Ansicht ist Preußen eine nagelneue, aber noch nicht nagelfeste Großmacht.""[1]

Anmerkungen

  1. Zitat aus Walter Böhme: http://fontanefan.blogspot.com/2011/09/zur-entwicklung-des-begriffs-gromacht.html Zur Entwicklung des Begriffs Großmacht, 2011