Vorwort
Besiedelung der Frankenhöhe
Sachsen, Reutsachsen (als wenige Beispiele).
Mittelalterliche Erwähnung von Mühlen
Wenn wir heute von einer Mühle sprechen, so geschieht dies in romantisierender Weise: liegen doch viele der Mühlen in Einödlage mit ansprechender landschaftlicher Umgebung, wie der Unterzeichnende, der 1 Jahr in der Lockenmühle bei Flachslanden wohnte, weiß. Doch war der Mühlenbetrieb stets mit harter Arbeit und bei Wassermühlen mit stetem Kampf um Wasser verbunden.
Die Wassermühlentechnik wurde durch die Römer nach Mitteleuropa gebracht. Vor dem Jahr 1200 findet man in der Deutschen digitalen Bibliothek mit derzeit rund 32 000 Dokumenten zu Mühlen nur wenige Dokumente: (Auswahl)
- 1097: Der Würzburger Bischof Emehard schenkt dem Kloster St. Stephan in Würzburg die Pfarrei Veitshöchheim mit allen Zugehörungen
- 1168: Der Abt des Klosters St. Stephan [in Würzburg Heinrich beurkundet: Am 21. Juni (in festo sancti Albani) 1168 hatte ein Hochwasser der Pleichach an den Gütern des Gotebold Linke am Kanal der Klostermühle bei der Pleichach große Schäden angerichtet. Der deswegen zwischen diesem und dem Kloster vor dem Würzburger Bischof Herold geführte Streit...]
- 1149: König Konrad III. beurkundet: Das Kloster Ebrach hat durch die Söhne des Königs König Heinrich und Friedrich (von Rothenburg) sowie durch Markward von Grumbach (Gronbach) dem Domstift in Würzburg ein Allod in Zeubelried
- 1192: Kraft (von Boxberg) schenkt in Gegenwart von Kaiser Heinrich VI. vor seinem Aufbruch zu einer Pilgerfahrt nach Jerusalem dem Spital der Johanniter in Jerusalem
Seit dem Mittelalter regelten grundherrschaftliche Bestimmungen den Bau und den Betrieb sowie die Abgaben.
Der größte Teil der mittelalterlichen Mühlen dürfte auf der Frankenhöhe spätestens im 30-jährigen Krieg zerstört worden sein und danach neu errichtet worden sein.
Mühlen waren in vorindustrieller Zeit fast die einzige Möglichkeit Maschinen zu betreiben. Mühlen waren nicht beschränkt auf das Mahlen oder Schroten von Getreide, sondern erfüllten unterschiedliche Zwecke (siehe Kap. ).
- obwohl die Mühle zu Flachslanden vom Burggrafen zu Nürnberg bereits 1320 verkauft/verschenkt wird. [1]
- Im Jahr 1492 wird die Mühle zu Gunzendorf mit dem Ort Gunzendorf von Bischof Rudolf von Würzburg an Gottfried von Hohenlohe verliehen.
- Auch wird im ältesten "Urbar des Burgrafentums Nürnberg unter dem Gebürg" im Ort Gesseler (Geslau) vor 1450 ein "Mullener" (Müller) erwähnt.[3]
Somit kann davon ausgegangen werden, dass schon während des Mittelalters auf der Frankenhöhe ein ausgeprägtes Mühlenwesen vorhanden war.
Das ´Theatrum machinarum novum´ von Georg Andreas Böckler aus dem Jahre 1662 und später das ´Theatrum molinarium´ beschreiben die unterschiedliche Mühlenarten und ihren Aufbau z. T. mit Bauplänen.
1865 verzeichnet Mittelfranken alleine knapp 1800 Mühlen. Anfangs und bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts war noch ein großer Teil dieser Mühlen in Betrieb. Heyer: Land und Volkskunde des Königreiches Bayern, 1865
Die Bedeutung des Mühlenwesens und, dass Müller innerhalb der Gesellschaft eine besondere Standesrolle hatten, zeigt der Unterschied in der Trachtfarbe des 19. Jahrhunderts:
Erst der Einzug des elektrischen Stroms anfangs des 20. Jahrhunderts machte die Mühlen überflüssig und brachte Mahlsicherheit. Funktionsfähige Mühlen findet man heute noch kaum. Im Zuge der Erzeugung regenerativer Energie, aber auch dort wo ein Stromanschluss nicht vorhanden ist oder auch um die Wassernutzungsrechte nicht zu verlieren werden einige der ehemaligen Mühlen noch genutzt.
Ziel dieser Arbeit ist es die ehemals bestehenden Mühlen im Bereich der nördlichen Frankenhöhe und im Vorland zu erfassen und den Bestand zu erfassen.
Dazu dienen
- einerseits die Karten der Uraufnahme aus der ersten Hälfte und
- der Urpositionsblätter aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und der heutigen topographischen Karte, die mit dem Bayernatlas zur Verfügung stehen.
- Daneben werden historische Einzelquellen verwendet und Befragungen heutiger Mühlenbesitzer durchgeführt und die Anlagen bzw. Wasserzuführungen dokumentiert.
- Altere Karten wie z.B. das Clavis zur "Land-Charte des Burggrafthums unterhalb des Gebürgs oder des Fürstenthums Onolzbach" aus dem Jahr 1735
--Bernhard Heim (Diskussion) 09:44, 19. Aug. 2017 (CEST)