Chemie-Buch I zum Lehrplan in Rheinland-Pfalz/Einführung in die Arbeit im Labor und Chemie-Buch I zum Lehrplan in Rheinland-Pfalz/Einstieg in das neue Fach Chemie: Unterschied zwischen den Seiten

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Nachdem du jetzt schon einiges von deinem neuen Fach kennengelernt hast, willst du sicherlich experimentieren. Allerdings ist die Arbeit im Labor nicht ungefährlich, deshalb werden wir hier das Thema "Sicherheit" intensiv betrachten. Damit du die Experimentieranleitungen nutzen kannst, musst du die Namen der Geräte kennen, die dort genannt werden. Du musst die Namen der Geräte auswendig lernen und auch aufgrund des verwendeten Material verstehen, für was man ein Gerät verwenden kann und für was nicht.
== Was ist eigentlich Chemie? ==
<div class="grid">
        <div class="width-1-2">[[File:Chemistry Laboratory (6990209646).jpg|500px]]</div>
        <div class="width-1-2">Wenn du überlegst, was du dir unter einem Chemiker so vorstellst, wirst du vielleicht bei einem solchen Bild, wie das links, sofort zustimmen ... ''das sieht nach einem Chemiker aus'', oder?


== Sicherheitseinweisung für das Betreten der Chemie-Räume ==
Ein Chemiker mit Kittel, Schutzbrille und Schutzhandschuhen, der im Labor, genauer in einem Abzug, mit allerlei Gerätschaften und womöglich auch Chemikalien herumexperimentiert.  
Wie bei allen anderen Naturwissenschaftlichen Räumen gilt in der Schule auch für die Chemie-Säle, dass sie nicht ohne Lehrer betreten werden dürfen. Und jeder Lehrer ist verpflichtet, mit einer Klasse die er unterrichtet, eine Sicherheitsbelehrung durchzuführen.  


{{Box|AKTIVITÄT (PFLICHT) - Informationsblatt Sicherheit im Chemie-Saal
Dieses Labor sieht ziemlich sauber aus, aber die meisten bringen Chemie eher mit Gift, gefährlichen Abfällen oder Abgasen und auch Explosionen in Zusammenhang.
|2= Als Vorbereitung für die Sicherheitsbelehrung durch deinen Lehrer bearbeitest du das Informationsblatt und bekommst Fragen dazu. <br />
 
→ [[Chemie-Buch I zum Lehrplan in Rheinland-Pfalz/Einführung in die Arbeit im Labor/Informationsblatt "Sicherheit im Labor"|Informationsblatt "Sicherheit im Chemie-Lehrsaal" lesen und lernen]]
Okay, die Explosion ist sicherlich eher ein Wunsch, denn das wird wohl von Schülern als der interessanteste Teil der Chemie angesehen. In der Schule sind Explosionen aber - für einige vermutlich "leider" - nicht die wichtigsten Experimente.
|3=Lernpfad}}
 
Wenn man von "Chemie" spricht oder sagt, etwas ist "chemisch" wird das meistens als nicht so gut eingeschätzt und als Widerspruch zu "natürlich" angesehen. Das das nicht der Fall ist, wirst du im Laufe deines Chemie-Unterrichts noch kennenlernen. Denn, auch wenn es ein wenig übertrieben klingt: "Chemie ist nicht alles, aber alles ist Chemie"
 
Die Frage, was Chemie eigentlich genau ist, wirkt im ersten Moment ganz einfach. Ein Chemiker oder ein Chemielehrer sollte sie doch ohne weiteres beantworten können! Aber leider ist die Antwort auf diese Frage alles andere als klar. Und trotzdem versuchen wir, ein wenig Licht in das Dunkel zu bringen.</div>
</div>
 
Dazu schauen wir uns gerade man das Zitat eines - in Fachkreisen sehr bekannten - Chemikers an, der für seine Forschungen sogar auch den Chemie-Nobelpreis bekommen hat. Er soll gesagt haben:
 
{{Box|CHEMIE|2=[[Datei:Pauling.jpg|100px|left]]
 
::* ''ist die Wissenschaft der Stoffe''
::* ''ihres Aufbaus''
::* ''ihrer Eigenschaften''
::* ''und der Reaktionen, welche sie in andere Stoffe umwandeln.''”
 
<small>{{wpde|Linus_Carl_Pauling|Linus&nbsp;Pauling}},&nbsp;Nobelpreis&nbsp;für&nbsp;Chemie&nbsp;1954</small>
|3=Zitat}}
 
''Alles klar!?'' Nun ja, selbst wenn du glaubst es zu verstehen ... so einfach ist es eben doch nicht. Die Chemiker könnten sofort einige Beispiele für die einzelnen Zeilen nennen und erklären.
 
Für dich vielleicht noch einmal anders beschrieben:
* Die Wissenschaft '''Chemie beschäftigt sich mit all den Dingen, die uns umgeben''' - die wir als Stoffe bezeichnen. Das können Stoffe sein, die zu unbelebten Gegenständen gehören, aber auch Stoffe, die in Lebewesen vorkommen.
 
* '''Woraus bestehen diese Dinge?''' Sind es reine Stoffe oder vielleicht Gemische? Auch du als Mensch enthältst viele verschiedene Stoffe. Die Chemiker gehen aber noch weiter und wollen wissen, was im Stoff drin, was wir nicht sehen können - zumindest nicht mit den Augen. Denn inzwischen wissen wir, dass das auch eine große Rolle spielt.
 
* '''Welche Eigenschaften haben die Stoffe - und warum ist das so?''' Warum ist zum Beispiel das Roheisen zwar hart aber zerbricht sehr leicht während das Eisen-Kohlenstoff-Gemisch, dass wir als Stahl bezeichnen stabil und biegsam ist, ohne so leicht zu zerbrechen.
 
* '''Wie kann ich Stoffe ineinander umwandeln''', also zum Beispiel aus Sand Glas erzeugen? Solche chemischen Reaktionen sind keinesfalls nur im Labor zu finden. Die Küche nutzt viele chemische Reaktionen, ohne das du es vielleicht weist und tatsächlich ist der menschliche Körper eine echte Chemie-Fabrik in der andauern chemische Umwandlungen stattfinden. Ohne diese gäb es kein Leben!
 
Soweit erst einmal ein Einblick. Nun wollen wir mal etwas konkreter werden und einige Beispiele konkret ansprechen und anschauen, was ein Chemiker so macht!
 
 
=== Was machen Chemiker? ===
Chemie spielt in vielen Bereichen des Alltags eine herausragende Rolle. Hier nun drei Beispiele, woran Chemiker arbeiten
 
 
{{Box|Chemiker können gezielt neue Stoffe "erfinden"|In der '''Materialwissenschaft''' werden z.B. Kunststoffe mit bestimmten benötigten Eigenschaften hergestellt. Wegen drohender Erdölknappheit, muss man sich überlegen, wie man Kunststoffe aus Naturstoffen herstellen kann. Auch die Entsorgung und das Recycling sind dabei wichtig.
|Hervorhebung1}}
 
 
<div class="grid">
<div class="width-1-2">Das sogenannte {{wpde|Aerogel|Aerogel}} ist besonders leicht aber trotzdem stabil. Ein 2,5&nbsp;kg schwerer Ziegel wird hier im Bild von einem 2&nbsp;g schweren Stück Aerogel getragen.
 
Dieser Stoff ist keine Erfindung, die man zufällig erfunden hat. Hier wurde gezielt gesucht und eine Art Schwamm aus einem sehr stabilen Material hergestellt.
 
 
Das Aerogel ''(Aero = Luft ... wegen der vielen Luft innendrin, die das Material so leicht macht!)'' wird zum Beispiel in der Raumfahrt genutzt.
 
Damit können ausladende Bauteile stabilisiert werden, die nicht viel wiegen dürfen. Oder die Oberfläche, die durch die vielen Poren in diese Art Schwamm vorhanden ist, wird zum Auffangen von Staubpartikeln verwendet. Außerdem wirkt das Aerogel durch die eingeschlossene Luft gut wärmeisolierend. </div>
<div class="width-1-2"><center>[[Datei:Aerogelbrick.jpg|400px]]</center> </div>
</div>
 
 
<div class="grid">
<div class="width-1-2">[[File:TPU_texture.jpg|450px]]</div>
<div class="width-1-2">Die im Bild links zu sehenden unscheinbaren Pellets sind das Ausgangsmaterial für Kunststoff-Produkte.


Genauer handelt es sich dabei um die Kunststoff-Sorte '''TPU''' (''Abkürzung für Thermoplastische Polyurethane''), die seit ein paar Jahren in der Sportschuh-Produktion "Fuß" gefasst haben. Verwendet werden sie vor allem für die Sohlen.


Um ein sicheres Arbeiten bei Experimenten zu gewährleisten folgen nun weitere Informationen, die zu einem sicheren Umgang mit den Laborgeräten führen soll. Neben den Namen der Geräte lernst du auch, wie man sie benutzt und sicher anwendet. Auch der Umgang mit mehr oder weniger gefährlichen Chemikalien ist ein wichtiger Punkt, der aber nicht nur im Labor, sondern auch im Alltag eine Rolle spielt. Viele Unfälle im Haushalt passieren dadurch, dass Sicherheitshinweise auf den Verpackungen missachtet werden.
Denn dieses TPU ist gut federnd (Fachbegriff ''elastisch'') und kann relativ gut verarbeitet werden, nämlich nachträglich auch noch durch Wärme (''Thermoplastisch'') in die gewünschte Form gebracht werden. Gummi ist als elastischer Stoff ja schon seit einiger Zeit bekannt, nur musste der immer sofort in die gewünschte Form gebracht werden und konnten dann nicht mehr verändert werden.


==Unsere Laborgeräte==
Rein theoretisch könnte man die Sohlen dann auch wieder verwerten, indem man sie einschmilzt und in eine neue Form bringt. Ob das aber tatsächlich passiert ist eine andere Frage.
So, dann mal ran an die Arbeit. Erst einmal schaust du dir die Namen der Geräte an. Wie sie genau bedient und für was sie benutzt werden, kommt später noch.


===Die Namen der Geräte===
TPU ist aber ein typisches Beispiel, wo man die Eigenschaften verschiedener anderer Stoffe kombiniert hat, indem man gezielt bestimmte Ausgangsstoffe hergestellt hat. </div>
</div>


In der folgenden Gallerie gibt es nur eine kleine Auswahl an Laborgeräten ... 


<center>
<div class="grid">
<gallery perrow="4" widths=200 heights=200 >
<div class="width-1-2">{{wpde|Graphen|Graphen}} ist ein "neuer" Wunderstoff, von dem man sich viel verspricht.  
Datei:أنابيب_اختبار.jpg|Reagenzgläser im Reagenzglasständer
Bild:Messkolben.jpg|Messkolben
Datei:Propipetta.jpg|ein Peleusball
Datei:Pinzetten_gr.jpg|Pinzetten
</gallery>
</center>


... aber eine große Liste aller üblichen Laborgeräte findest du auf der Wikipedia-Seite {{wpde|Laborgerät|Laborgerät}}. Die Liste enthält nur Text und keine Bilder, nach denen man schauen kann.
Hier war die Erfindung eher zufällig und angeblich kannst du es selber herstellen, nämlich indem du zum Beispiel einen Klebestreifen auf eine Bleistift-Mine draufklebst und dann abziehst. Zurück bleibt eine, vermutlich gar nicht wirklich sichtbare, Schicht der Atome von der Graphit-Mine.


Für die Erforschung der Eigenschaften dieser einen Lage verknüpfter Kohlenstoffatome gab es 2010 den Nobelpreis in Physik. Die Chemiker können aber ziemlich genau erklären, warum dieses Graphen die Eigenschaften hat. Im Bild links siehst du übrigens nur eine Computerdarstellung der eigentlich für das Auge nicht sichtbaren Atome, die auf eine bestimmte Art und Weise miteinander fest verknüpft sind.


{{Box|AKTIVITÄT (PFLICHT) - Namen der Laborgeräte kennen lernen|2=In den Arbeitsanweisungen für Experimente werden die Geräte mit ihm Namen benannt, also musst du wissen, wie welches Gerät heißt.<br />
Die Eigenschaften lassen von vielen bisher nicht machbaren Anwendungen träumen. So soll das Graphen, trotz seiner geringen Dicke sehr stabil sein und man erhofft sich, damit vielleicht einmal einen Weltraumaufzug zu bauen. Außerdem leitet es sehr gut den Strom man überlegt, ob das Graphen das Silicium in den Computer-Chips ersetzen können.
→ [[Chemie-Buch I zum Lehrplan in Rheinland-Pfalz/Einführung in die Arbeit im Labor/Laborgerätename kennenlernen und üben|Namen der wichtigen Laborgeräte kennenlernen und üben]]
|3=Lernpfad}}


Bei aller Euphorie und vielen Ideen: das Hauptproblem erscheint bisher, dass man noch nicht wirklich geschafft, die Eigenschaften in alltäglichen Gegenständen unterzubringen. Also wird intensiv weiter geforscht.</div>
<div class="width-1-2">[[File:Graphen.jpg|450px]]</div>
</div>


{{Box|AKTIVITÄT (PFLICHT) - Was für was?|2=Was für was ... mit welchem Gerät macht man im Labor was? Du erhältst ein paar Informationen und dann folgt ein Quiz, dass abfragt, ob du alles wichtige verstanden hast.<br />
→ [[Chemie-Buch I zum Lehrplan in Rheinland-Pfalz/Einführung in die Arbeit im Labor/Wie man die Laborgeräte nutzt!|Was nimmt man im Labor für welche Tätigkeit?]]|3=Lernpfad}}


=== Die Materialien der Laborgeräte ===
Warum verwendet man eigentlich für einige Tätigkeiten im Labor bestimmte Geräte nicht? Man könnte einfach sagen, weil sie dafür auch nicht gemacht sind. So sind die Maßangaben auf den Bechergläsern und Erlenmeyerkolben nicht genau genug sondern eher dafür da, eine grobe Einschätzung vornehmen zu können. Manchmal kommt es eben nur darauf an, ob man so ungefähr 100 ml Wasser. Ob es aber etwas mehr oder weniger sind, ist für den normalen Einsatz der Bechergläser nicht wichtig.


Ein anderer Aspekt bei der Auswahl der Geräte ist das Material, aus dem sie bestehen. Holz ist nun mal brennbar und Glas nicht wirklich biegsam und stabil. Einige Eigenschaften kennst du sicherlich auch schon.
{{Box|Chemiker forschen an den Batterien und Stromquellen von morgen|2=Ein wichtiger Punkt im Alltag ist die '''Energie'''. Deutschland produziert zwar inzwischen große Mengen an Energie aus natürlichen Quellen, wie Wind, Wasser und Sonne, aber die ist nicht immer in gleichen Mengen vorhanden. So wäre es am besten, wenn man die Energie, die manchmal zu viel produziert wird, irgendwie speichern könnte, um sie später nutzen zu können. Das kann in Form von energiereichen Stoffen geschehen, wenn etwa aus Wasser durch die Elektrolyse {{Hinweis|Zerlegung durch Strom}} das brennbare Gas Wasserstoff produziert wird. Gerade für den Betrieb von Autos ist man auf der Suche nach einem neuen und leicht zu nutzenden Treibstoff. Alternativ wäre natürlich eine Batterie bzw. ein Akku, der lange hält und schnell aufgeladen werden könnte. Das würde ja auch die Handy-Nutzer freuen.
|3=Hevorhebung1}}




{{Box|AKTIVITÄT (Ergänzung) - Sortiere die Geräte nach dem Material aus dem sie bestehen |2=Nachdem du die Geräte kennengelernt hast kannst du sie dir noch einmal anschauen unter dem Aspekt des Materials, aus dem sie bestehen. Warum das wichtig ist, wird in der nächsten Aktivität behandelt.<br />
<div class="grid">
→ [[/Sortiere die Laborgeräte nach dem Material aus dem sie bestehen/]]|3=Lernpfad}}
<div class="width-1-2">[[File:FiatPandaHydrogen2.jpg|450px]]</div>
<div class="width-1-2">Der '''durch Solar- oder Windenergie produzierte Wasserstoff''' kann direkt als Brennstoff verwendet werden. Die ersten Wasserstoff-Tankstellen haben schon aufgemacht. Allerdings sind es noch nicht wirklich viele und man hat Probleme genügend Tankstellen für eine längere Fahrt zu finden.


{{Box|AKTIVITÄT (PFLICHT) - Vor- und Nachteile des jeweiligen Material für die Geräte (Pflicht)|2=Nicht nur der Name ist wichtig, du musst auch wissen, für was du ein Gerät verwenden kannst und für was nicht. Dabei spielt das Material die wichtigste Rolle!<br />
Außerdem muss Wasserstoff in speziellen Tanks transportiert werden, die meist nicht gerade leicht und klein sind. Das ist ein großer technischer Aufwand!
→ [[/Vor- und Nachteile des jeweiligen Material für die Geräte/]]|3=Lernpfad}}


{{Box|AKTIVITÄT (Ergänzung) - Wikipedia-Artikel verstehen(Ergänzung)|2=Wikipedia ist kein Kinder- und Jugend-Lexikon! Dennoch kann man auch schwierige Artikel verstehen. Wie man da am besten vorgeht wird hier behandelt und geübt:<br />
Nebenbei ist Wasserstoff auch nicht ganz so einfach zu benutzen, da er mit Luft vermischt ein explosionsfähiges Gemisch bilden kann.
→ [[Den Wikipedia Artikel "Holz" verstehen - oder - was tun, wenn ich einen Artikel nicht ganz verstehen kann]]|3=Lernpfad}}


Immerhin hat man es aber schon geschafft, die Technik so klein zu bekommen, dass sie auch in Kleinwagen, wie dem Fiat Panda links im Bild, eingebaut werden kann.</div>
</div>


{{Box|Selbst-Kontrolle zu den Laborgeräte-Materialien|2=Beweise dein Können und versuche die Millionen-Frage zu knacken! Hier geht es zum [http://LearningApps.org/watch?v=p6mdiqpwj01 Quiz].|3=Üben
}}


== Sicherheit im Labor ==
<div class="grid">
'''Sicherheit geht vor!''' Wir Chemie-Lehrer übernehmen die Verantwortung dafür, das euch nichts im Unterricht passiert. Und dafür müssen wir sorgen, zum Beispiel indem wir darauf achten, dass ihr die notwendigen Sicherheitsregeln beachtet und sie vorher gelernt habt.
<div class="width-1-2">Statt Wasserstoff zu tanken und im Auto direkt zu verbrennen, könnte man ihn auch in einer Fabrik verwenden und daraus das etwas leichter handhabbare Gas '''Methan produzieren'''. Hier sind die Chemiker gefragt, die diese Umwandlung möglichst einfach und im großtechnischem Maßstab hinbekommen müssen, damit es sich auch lohnt.


=== Richtiges Verhalten im Labor ===
Methan ist im Prinzip künstlich hergestelltes Erdgas und das ist etwas leichter zu transportieren, denn man braucht nicht so komplizierte Tanks.
Ein lustig gemachtes Video, das sich zwar mehr an Chemie-Studenten wendet, zeigt euch ein paar Dinge, die man im Labor beachten muss. Einiges geht wesentlich weiter als im bei uns in den Chemie-Übungsräumen der Schule, aber es sensibilisiert euch hoffentlich für die möglichen Probleme. ''Viel Spaß beim Schauen!''


<center><iframe src="https://www.youtube.com/embed/lDdFAhpLm_M?rel=0&amp;showinfo=0" allowfullscreen="" frameborder="0" height="480" width="853"></iframe></center>
Im Bild rechts siehst du eine Methan-Tankstelle (''Metano ist das italienische Wort für Methan!'') und man kann eigentlich kaum einen Unterschied zu einer normalen Tankstelle erkennen. Das wäre eine gute Vorraussetzung für eine weitgehendere Nutzung. Zumal das Methan-Gas nach einer Umstellung bzw. Umbau auch in den "normalen" Benzin-Motoren verwendet werden könnte.</div>
<div class="width-1-2">[[Datei:Pompa_metano.jpg|450px]]</div>
</div>  




{{Box|AKTIVITÄT (PFLICHT) - Lerne die Laborregeln |2=Bevor du die Laborregeln nicht kannst, darfst du nicht experimentieren. Also lerne die Regeln kennen und lerne sie auswendig!<br />
<div class="grid">
→ [[/Laborregeln beim Experimentieren/]]|3=Lernpfad}}
<div class="width-1-2">[[Datei:Fuel cell NASA p48600ac.jpg|450px]]</div>
<div class="width-1-2">Noch bequemer als ein Gas wäre aber Flüssigkeit zu benutzen. Hier könnte man auf Druck-Tanks verzichten und auch die normalen Motoren könnte nach geringfügiger Anpassung dafür benutzt werden.


=== Gefahrensymbole ===
Links im Bild wird das '''Methanol'''{{Hinweis|Wird bei Rennautos auch als Supertreibstoff verwendet.}} verwendet, dass man aus Methan oder direkt aus Wasserstoff herstellen könnte. Allerdings ist es natürlich ein Auto-Motor sondern nur ein kleineres Modell, das kleine Gläschen hinten mit der klaren Flüssigkeit ist das Methanol.  
Neben dem richtigen Verhalten allgemein spielt auch der richtige Umgang mit Chemikalien eine Rolle. Und das ist etwas, was nicht nur im Chemie-Labor wichtig ist sondern auch im Alltag.


Um die Benutzer von Chemikalien im Labor, aber auch solche die frei in Geschäften für Bad, Küche und Hobby verkauft werden, über mögliche Gefahren und den richtigen Umgang zu informieren, hat man sich eine Markierung mit einfachen Symbol ausgedacht. Statt alle Inhaltsstoffe in einem Chemikalienlexikon nachzuschlagen, um sie wegen ihrer Giftigkeit einschätzen zu können, muss man nur auf die Symbole achten, die gut sichtbar auf den Gefäßen angebracht sind.
Und außerdem wird das Methanol hier nicht verbrannt, was immer ungünstig ist, denn bei der Verbrennung wird immer auch Wärme frei, also quasi Energie, die nicht für den Antrieb genutzt werden kann. Es handelt sich um eine sogenannte Brennstoffzelle, die inzwischen schon in Autos verwendet wird. Meistens allerdings zusammen mit Wasserstoff. Doch Methanol wäre als flüssiger Treibstoff viel leichterer zu transportieren und damit wirtschaftlicher. Sogar zum Aufladen von Handy hat man schon kleine Methanol-Ladegeräte erfunden. {{Artikel|Mini-Brennstoffzelle lädt Handys unterwegs auf|http://www.heise.de/newsticker/meldung/Mini-Brennstoffzelle-laedt-Handys-unterwegs-auf-748003.html}}


Wenn du dich mal in der Reinigungsabteilung oder bei dir zu Hause umschaust wirst du zwei Arten von Symbolen finden:
Die Chemiker forschen allerdings weiter und suchen nach anderen energiereichen Stoffen, die man im Auto oder für Generatoren als Treibstoff verwenden könnte. Wichtig ist der Transport und er sollte nicht giftig sein, was leider beim Methanol der Fall ist! Und am allerwichtigsten ist, dass er sich gut herstellen lassen muss, denn nur dann lohnt es sich wirklich, größere Mengen herzustellen.</div>
</div>


1.) Die '''alten orangenen Symbole''', die auf neuen Gefäßen nicht mehr verwendet werden.
<gallery class="center" style="text-align:center" heights="250" widths="250">
  Gefahrensymbol Domestos.jpg|WC-Reiniger
  Gefahrensymbol Ölspray.jpg|Ölspray
  Gefahrensymbol Chlorung.jpg|Chlorungsmittel für Schwimmbecken
</gallery>


Die Piktogramme haben die folgende Bedeutung:
<gallery class="center" style="text-align:center" heights="90" widths="90">
Datei:Hazard E.svg|Explosions&shy;gefährlich
Datei:Hazard F.svg|F+&nbsp;Hoch&shy;entzündlich bzw. F&nbsp;Leicht&shy;entzündlich
Datei:Hazard O.svg|Brandfördernd
Datei:Hazard T.svg|T+&nbsp;Sehr&nbsp;giftig bzw. T&nbsp;giftig
Datei:Hazard C.svg|Ätzend
Datei:Hazard X.svg|X<sub>n</sub>&nbsp;Gesundheits&shy;schädlich bzw. X<sub>i</sub>&nbsp;Reizend
Datei:Hazard N.svg|Umweltgefährlich
</gallery>
Was hinter die Begriffe zu diesen Gefahrensymbolen bedeuten, findest du auf der Wikipedia-Seite {{wpde|https://de.wikipedia.org/wiki/Gefahrensymbol#.C3.9Cbersicht_Gefahrensymbole|}}. Lese es dir aufmerksam durch und fülle dann das Arbeitsblatt in der nächsten Aktivität aus.


*Aktivität: Begriffe und Bilder auf einem Arbeitsblatt ergänzen.
<div class="grid">
<div class="width-1-2">Eine ganz ungewöhnliche Art von Batterie sind die {{wpde|Redox-Flow-Batterie|Redox-Flow-Batterien}}, die noch relativ neu sind.  


2.) Die '''neuen weißen Schilder mit roten Rand''', die ab sofort verwendet werden müssen.
Man hat zwar schon an anderen Batterie-Typen geforscht, indem man andere Chemikalien einbaut und auch die Bauweise geändert hat. Es bleibt aber bei Akkus immer eine gewissen Ladezeit, die notwendig ist.


<gallery class="center" style="text-align:center" heights="80" widths="80">
Diese Redox{{Hinweis|"Redox" steht für einen elektrischen Vorgang bei dem Elektronen ausgetauscht werden.}}-Flow-Batterie geht da einen ganz anderen Weg, denn hier lädt man auf, indem man quasi tankt. Ein Elektrolyt{{Hinweis|Stromleitfähige Flüssigkeit}} wird in die Batterie eingefüllt und aufgebraucht bzw. benutzt. Wenn dann keine Energie mehr in dem Elektrolyt drinsteckt kann es ausgetauscht werden. Und ähnlich wie beim Betanken eines Autos würde das wesentlich schneller gehen als das Aufladen eines normalen Akkus an der Steckdose.
Datei:GHS-pictogram-explos.svg|Explosions&shy;gefährlich
Datei:GHS-pictogram-flamme.svg|Leicht&shy;entzündlich
Datei:GHS-pictogram-rondflam.svg|Brand&shy;fördernd
Datei:GHS-pictogram-skull.svg|Hoch&shy;giftig
Datei:GHS-pictogram-acid.svg|Ätzend
Datei:GHS-pictogram-exclam.svg|Achtung
Datei:GHS-pictogram-silhouette.svg|Gesundheits&shy;gefahr
Datei:GHS-pictogram-pollu.svg|Umwelt&shy;gefahr
</gallery>


::Das neue Beschriftungs-System wird unter dem Namen '''GHS''' (''Global harmonisiertes System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien'') geführt und soll nicht nur die Einschätzung der Gefahr etwas vereinfachen (etwa was die Giftigkeit betrifft). Es ersetzt auch bisher nationale Regelungen so dass die Einteilung und Kennzeichnung nun weltweit einheitlich ist.
Großflächig sind Redox-Flow-Batterien noch in Nutzung und da diese Elektrolyte nicht allzuviel Strom speichern können, ist zu bezweifeln, dass sie sich in Auto durchsetzen können. Mal schauen, was daraus wird!</div>
<div class="width-1-2">[[File:RedFlow_ZBM.png|450px]]</div>
</div>




{{Box
| Titel = AKTIVITÄT (PFLICHT) - Bedeutung der GHS-Symbole kennenlernen
| Inhalt = Neben den Namen für die Symbole sollte man natürlich auch wissen, wie man damit umzugehen hat und welche Schutzmaßnahmen sich daraus ergeben.<br />
→ [[Chemie-Buch I zum Lehrplan in Rheinland-Pfalz/Einführung in die Arbeit im Labor/GHS Gefahrensymbole kennen- und verstehen lernen|GHS Gefahrensymbole kennen- und verstehen lernen]]
| class = Bearbeiten}}


{{Box|Chemiker analysieren die Umwelt auf Gifte oder die Reinheit wichtiger Stoffe|Die '''Analyse''' der Umwelt ist wichtig, denn die Chemiker kennen Methoden um Gifte und die Zusammensetzung von Stoffen bestimmen zu können. Dies spielt bei der Kontrolle von Lebensmitteln (auch Wasser) und etwa Arzneimittel eine große Rolle.
|Hervorhebung1}}


{{Box
| Titel = AKTIVITÄT (PFLICHT) - Alltagschemikalien genauer betrachtet
| Inhalt = Gefahrstoffe gibt es nicht nur im Labor! Du wirst ein Etikett einer frei verkäuflichen Chemikalie untersuchen und überlegen, wie man damit umzugehen hat.<br />
→ [[Chemie-Buch I zum Lehrplan in Rheinland-Pfalz/Einführung in die Arbeit im Labor/Gefahren durch Alltagschemikalien|Gefahren durch Alltagschemikalien - wie geht man damit um?/]]
| class = Bearbeiten
}}


<div class="grid">
<div class="width-1-2">[[File:Flame_test.jpg|450px]]</div>
<div class="width-1-2">Eine Analyse ist in der Chemie unter anderem eine systematische Untersuchung, bei der der untersuchte Stoff mit Hilfe von schon bekannten Eigenschaften erkannt werden kann.


{{Box
Solche Analyse können sehr einfach sein. Im Bild links wurde ein Stück Kupferdraht zuerst in den zu untersuchenden Stoff und dann in den Bunsenbrenner gehalten. Die Grünfärbung ist der Nachweis dafür, dass der Stoff gebundenes Chlor enthält. Das kann wichtig sein, denn wenn man von diesem Stoff dann größere Mengen verbrennen würde, könnten giftige Dämpfe entstehen.
| Titel = AKTIVITÄT (ERGÄNZUNG) - Chemikalien bei mir zu Hause?
| Inhalt = Anhand von einigen Arbeitsblättern kannst du erforschen, ob ihr bei euch zu Hause Chemikalien richtig lagert. Gerade bei jüngeren Geschwistern ist das ein interessant, denn kleine Kinder beachten die Gefahrensymbole sicher nicht.<br />
→ [[Chemie-Buch I zum Lehrplan in Rheinland-Pfalz/Einführung in die Arbeit im Labor/Recherche zuhause - Umgang mit Chemikalien|Recherche zuhause - Umgang mit Chemikalien/]]
}}


Solche einfachen Handversuche, mit denen man schnell bestimmte Stoffe nachweisen kann gibt es einige in der Chemie. Du wirst sie selber kennenlernen und nutzen dürfen.


{{Box
Der Wikipedia-Artikel zur {{wpde|Qualitative_Analyse#Anf.C3.A4nge.2C_Entwicklung_und_Methoden_der_Analytischen_Chemie|Qualitative Analyse}}{{Hinweis|Analyse des Inhalts und nicht der Menge.}} gibt einen auch für Schüler gut verständliche Einführung in die Geschichte der Chemischen Analyse und warum man damit begonnen hat.</div>
| Titel = AKTIVITÄT (ERGÄNZUNG) - Chemikalien in Shampoos und Lebensmittel?
</div>
| Inhalt = Chemikalien in Shampoos und Lebensmittel ''... aber ohne Gefahrensymbol!?'' Das Chemikalienrecht regelt nicht Medikamente, Kosmetika, Lebens- und Genussmittel, obwohl bei deren Herstellung auch "chemische" Reaktionen oder "chemische" Stoffe beteiligt sind.<br />
→ [[Chemie-Buch I zum Lehrplan in Rheinland-Pfalz/Einführung in die Arbeit im Labor/Die unerkannte Gefahr bei Shampoos und Kosmetik|Die unerkannte Gefahr bei Shampoos und Kosmetik]]
}}




{{Box
<div class="grid">
| Titel = AKTIVITÄT (PFLICHT) - Etiketten von Laborchemikalien
<div class="width-1-2">In diesem Bild ist eine Analysen-Methode zu sehen, die man Papier- bzw. genauer eine Dünnschichtchromatographie nennt.
| Inhalt = Die Etiketten von Laborchemikalien haben zwar die gleiche Gefahrensymbole wie die Alltagschemikalien, aber es gibt keine Anleitung, denn sie werden ja von Experten genutzt. Also musst du auch zum Experten werden! <br />
→ [[Chemie-Buch I zum Lehrplan in Rheinland-Pfalz/Einführung in die Arbeit im Labor/Etiketten von Laborchemikalien verstehen|Etiketten von Laborchemikalien verstehen]]
| class = Bearbeiten
}}


Das sieht vielleicht schon etwas komplizierter aus, aber eigentlich kannst du dieses Experiment auch mit einfacheren Hilfsmitteln, die jeder zuhause haben sollte, durchführen. Am Ende dieses Abschnittes bekommst du eine Anleitung, wie du dieses Chromatographie durchführen kannst, wenn du Interesse hast.


<u>Links zum Einsortieren:</u>
Genutzt wird hier im Bild eine spezielle Unterlage - das was wie weißes Papier aussieht - und eine Flüssigkeit, die von diesem "Papier" dann aufgesaugt und weitertransportiert wird.  
* https://www.youtube.com/watch?v=G3ZjFmgb94U Info-Film für berufliche Benutzer
* http://www.cheminfo.ch/risikotest.html Online-Quiz auf der Schweizer Seite
* https://play.google.com/store/apps/details?id=ch.cheminfo.appbusiness App der Schweizer mit Infos (das App für Privat-Nutzer ist nur in der CH installierbar!)
* Aktivität: Learning-Apps Quiz http://learningapps.org/display?v=p6fyxsapa01


Der Name Chromatographie deutet daraufhin woher das Verfahren kommt und man kann es auch im Bild sehen: der Name kommt aus dem griechischen und bedeutet "Farbe schreiben". Im Bild sieht man, wie ein Farbgemisch ''(vielleicht eine schwarze Tinte?)'' in seine Bestandteile zerlegt wurde. </div>
<div class="width-1-2">[[File:TLC_black_ink.jpg|450px]]</div>
</div>


Zum Abschluß des Themas Gefahren-Sybole noch einen Film, der zeigt, wie wichtig es ist, bei der Arbeit mit Chemikalien auf die richtige Nutzung zu achten. Die Beispiele stammen aus dem Alltag und aus dem beruflichen Umfeld.


<center><iframe width="720" height="540" src="https://www.youtube.com/embed/Qin0qo81xYQ?rel=0&amp;showinfo=0" frameborder="0" allowfullscreen></iframe></center>
<div class="grid">
<div class="width-1-2">[[File:Gas Chromatography Laboratory.jpg|450px]] </div>
<div class="width-1-2">Die Analyse-Methoden haben sich mit der Entwicklung der Computer aber auch weiterentwickelt. Hand anlegen im Labor und Experimente durchführen um Stoffe nachzuweisen müssen nur noch die Chemie-Studenten.


== Den Bunsenbrenner kennenlernen und benutzen ==
Inzwischen werden zum Beispiel Computergesteuerte Gaschromatographen genutzt, um automatisch Stoffe und in welcher Menge sie vorkommen, nachzuweisen. Das ist wesentlich schneller und auch genauer als die einfachen Laborversuche. Das Prinzip der Gaschromatographen ist übrigens das Gleiche wie bei der Farb-Chromatographie oben. Nur hat man anstatt einer Flüssigkeit ein Gas, dass als "Transportmittel" dient.
Der Bunsenbrenner ist eines der wichtigsten Geräte im Schullabor. Und gleichzeitig ist es das Gerät, das bei einigen Schülern eine gewisse Angst hervorruft, denn man hat da schon mit einer großen Flamme zu tun.


Im folgenden Abschnitt wirst du den Aufbau und die FUnktionsweise des Bunsenbrenners genau kennenlernen. Denn wenn man den Bunsenbrenner richtig bedient, ist er gar nicht so kompliziert und die Gefahr hält sich in Grenzen.  
Weitere typische Analyse-Geräte sind Spektrometer, von denen es viele verschiedene Varianten gibt. Recht wichtig sind die Massenspektrometer zur Identifizierung unbekannter Stoffe und die UV-VIS-Spektrometer{{Hinweis|UV-Licht und VIS=visible=sichtbares Licht}} mit dem man zum Beispiel auch in der Astronomie die Zusammensetzung von weit entfernten Sternen bestimmen kann.</div>
</div>


=== Lerne den Aufbau des Bunsenbrenners kennen ===
== Und nun du! ==


Nun hast du einige Informationen für den Anfang bekommen und hoffentlich bereits einen Einblick in die Welt der Chemie erhalten. Nun aber sollst du auch mal aktiv werden. Im Rahmen dieses digitalen Schulbuches wirst du dazu immer wieder Aktivitäten vorgestellt bekommen.


{{Box|Arten von Aktivitäten
|'''Aktivitäten''' sind immer konkrete Arbeitsaufträge, die teilweise mehrere Bestandteile haben und meist auf einer Unterseite genauer beschrieben werden. '''Nicht alle Aktivitäten sind verpflichtend!''' Die Bearbeitung der ergänzende Aktivitäten ist dir freigestellt sind, wenn dich Chemie so sehr interessiert, dass du mehr davon haben willst.


=== Wie man einen Bunsenbrenner richtig bedient ===
Zeigst du deine Ergebnisse dazu vor, so wird sich das positiv auf deine Note auswirken.
Nun wird es ernst!! Du sollst gleich selber den Bunsenbrenner anschalten.
|Hervorhebung1}}


{{Box
| Titel = WICHTIG - Sicherheitshinweise beachten!
| Inhalt = Immer wenn Experimente hier vorgestellt werden, solltest du die '''Sicherheitsinformationen''' genau beachten, die in einem roten Kästchen am rechten Rand findest. Die GHS-Symbole weißen dich auf Gefahren hin udn wie du dich diesbezüglich verhalten sollst. Die blauben Gebotsschilder zeigen, welche Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden sollen.


'''Diese Hinweise sind nicht als Spaß gedacht, sondern sind wirklich ernst gemeint!''' Beachte sie!! Wenn du dich wiederholt nicht an die Anweisungen hälst und dich fahrlässig verhältst, kann dein Lehrer dich vom Experimentieren ausschließen, denn du stellst womöglich eine Gefahr für dich und andere dar.
Hier nun die ersten Aktivitäten.
| class = Merken
:'''Beachte:''' Pflicht-Aktivitäten musst du erledigen und wenn du sie vergessen hast, musst du sie auf jeden Fall nacharbeiten!!
}}




{{Box
{{Box|AKTIVITÄT (PFLICHT) - Heft anlegen und erster Eintrag|2=
| Titel = EXPERIMENT 1 - Bunsenbrenner an und ausschalten.
Erste Hausaufgaben ist das Anlegen des Chemie-Heftes oder Ordners.<br />
| Inhalt = {{Sicherheitsinfo|Schutzbrille}}
→ [[Chemie-Buch I zum Lehrplan in Rheinland-Pfalz/Einstieg in das neue Fach Chemie/Heft anlegen und Informationen dazu|Heft anlegen und Informationen dazu]]
| class = Experimentieren
|3=Lernpfad}}
}}


=== Experimente mit dem Bunsenbrenner ===
Die folgenden Experimenten sollen dir nun helfen, den Bunsenbrenner genauer kennen zu lernen. Es sind einfache Experimente, bei denen du merkst, wie stark die Flamme des Bunsenbrenners ist und wie man etwas erhitzen kann, ohne das etwas aus dem Reagenzglas spritzt.


{{Box
{{Box
| Titel = EXPERIMENT 2 - Flamme untersuchen
|AKTIVITÄT (ERGÄNZUNG) - Was bedeutet für dich und deine Familie "Chemie"?
| Inhalt = {{Sicherheitsinfo|Schutzbrille}}
|2=Überlege dir selber, was du mit dem Begriff "Chemie" verbindest. Oder frage deine Eltern, was sie von "Chemie" halten.
| class = Experimentieren
}}


Halte in deinem Heft dazu unter der Überschrift ''"Was denke ich (und meine Familie) über Chemie!"'' fest, indem du einen kleinen Text schreibst.|3=Lernpfad}}


{{Box
| Titel = EXPERIMENT 3 - Erhitzen von Wasser
| Inhalt = {{Sicherheitsinfo|Schutzbrille}}
| class = Experimentieren
}}




{{Box
{{Box
| Titel = EXPERIMENT 4 - Schmelzen von Wachs
|AKTIVITÄT (ERGÄNZUNG) - Video "Chemie ist nicht alles, aber alles ist Chemie"
| Inhalt = {{Sicherheitsinfo|Schutzbrille}}
|2=Die Macher dieses Video haben - nach unserer Meinung - einen echten Hit gelandet. Auch wenn du das Fachliche aus dem Video ''(dass auch alles richtig ist!)'' noch nicht verstehst, so ist die Hauptaussage doch einfach und du kannst es dir auch für später merken.<br />
| class = Experimentieren
→ [https://www.youtube.com/watch?v=Q0hWyhEF0XA Chemie ist nicht alles, aber alles ist Chemie]
}}
|3=Lernpfad}}
 


{{Box|AKTIVITÄT (ERGÄNZUNG) - Experiment "Mach es kalt!"|
2=Für den Anfang gibt es kleines Experiment, ohne großen Hintergrund.<br />
→ [[Chemie-Buch I zum Lehrplan in Rheinland-Pfalz/Einstieg in das neue Fach Chemie/Experiment "Mach es kalt!"|Experiment "Mach es kalt!"]]|3=Lernpfad}}


{{Box
| Titel = EXPERIMENT 5 - Glasbearbeitung
| Inhalt = {{Sicherheitsinfo|Schutzbrille}}
| class = Experimentieren
}}


[[Kategorie:Rheinland-Pfalz]][[Kategorie:Sicherheit]][[Kategorie:Bunsenbrenner]][[Kategorie:Gefahren]][[Kategorie:Chemie-Labor]][[Kategorie:Laborgeräte]][[Kategorie:Einführung Chemie]]
[[Kategorie:Rheinland-Pfalz]][[Kategorie:Einführung Chemie]]

Version vom 20. Februar 2018, 16:31 Uhr

Was ist eigentlich Chemie?

Chemistry Laboratory (6990209646).jpg
Wenn du überlegst, was du dir unter einem Chemiker so vorstellst, wirst du vielleicht bei einem solchen Bild, wie das links, sofort zustimmen ... das sieht nach einem Chemiker aus, oder?

Ein Chemiker mit Kittel, Schutzbrille und Schutzhandschuhen, der im Labor, genauer in einem Abzug, mit allerlei Gerätschaften und womöglich auch Chemikalien herumexperimentiert.

Dieses Labor sieht ziemlich sauber aus, aber die meisten bringen Chemie eher mit Gift, gefährlichen Abfällen oder Abgasen und auch Explosionen in Zusammenhang.

Okay, die Explosion ist sicherlich eher ein Wunsch, denn das wird wohl von Schülern als der interessanteste Teil der Chemie angesehen. In der Schule sind Explosionen aber - für einige vermutlich "leider" - nicht die wichtigsten Experimente.

Wenn man von "Chemie" spricht oder sagt, etwas ist "chemisch" wird das meistens als nicht so gut eingeschätzt und als Widerspruch zu "natürlich" angesehen. Das das nicht der Fall ist, wirst du im Laufe deines Chemie-Unterrichts noch kennenlernen. Denn, auch wenn es ein wenig übertrieben klingt: "Chemie ist nicht alles, aber alles ist Chemie"

Die Frage, was Chemie eigentlich genau ist, wirkt im ersten Moment ganz einfach. Ein Chemiker oder ein Chemielehrer sollte sie doch ohne weiteres beantworten können! Aber leider ist die Antwort auf diese Frage alles andere als klar. Und trotzdem versuchen wir, ein wenig Licht in das Dunkel zu bringen.

Dazu schauen wir uns gerade man das Zitat eines - in Fachkreisen sehr bekannten - Chemikers an, der für seine Forschungen sogar auch den Chemie-Nobelpreis bekommen hat. Er soll gesagt haben:


CHEMIE
Pauling.jpg
  • ist die Wissenschaft der Stoffe
  • ihres Aufbaus
  • ihrer Eigenschaften
  • und der Reaktionen, welche sie in andere Stoffe umwandeln.
Linus PaulingWikipedia-logo.png, Nobelpreis für Chemie 1954

Alles klar!? Nun ja, selbst wenn du glaubst es zu verstehen ... so einfach ist es eben doch nicht. Die Chemiker könnten sofort einige Beispiele für die einzelnen Zeilen nennen und erklären.

Für dich vielleicht noch einmal anders beschrieben:

  • Die Wissenschaft Chemie beschäftigt sich mit all den Dingen, die uns umgeben - die wir als Stoffe bezeichnen. Das können Stoffe sein, die zu unbelebten Gegenständen gehören, aber auch Stoffe, die in Lebewesen vorkommen.
  • Woraus bestehen diese Dinge? Sind es reine Stoffe oder vielleicht Gemische? Auch du als Mensch enthältst viele verschiedene Stoffe. Die Chemiker gehen aber noch weiter und wollen wissen, was im Stoff drin, was wir nicht sehen können - zumindest nicht mit den Augen. Denn inzwischen wissen wir, dass das auch eine große Rolle spielt.
  • Welche Eigenschaften haben die Stoffe - und warum ist das so? Warum ist zum Beispiel das Roheisen zwar hart aber zerbricht sehr leicht während das Eisen-Kohlenstoff-Gemisch, dass wir als Stahl bezeichnen stabil und biegsam ist, ohne so leicht zu zerbrechen.
  • Wie kann ich Stoffe ineinander umwandeln, also zum Beispiel aus Sand Glas erzeugen? Solche chemischen Reaktionen sind keinesfalls nur im Labor zu finden. Die Küche nutzt viele chemische Reaktionen, ohne das du es vielleicht weist und tatsächlich ist der menschliche Körper eine echte Chemie-Fabrik in der andauern chemische Umwandlungen stattfinden. Ohne diese gäb es kein Leben!

Soweit erst einmal ein Einblick. Nun wollen wir mal etwas konkreter werden und einige Beispiele konkret ansprechen und anschauen, was ein Chemiker so macht!


Was machen Chemiker?

Chemie spielt in vielen Bereichen des Alltags eine herausragende Rolle. Hier nun drei Beispiele, woran Chemiker arbeiten


Chemiker können gezielt neue Stoffe "erfinden"

In der Materialwissenschaft werden z.B. Kunststoffe mit bestimmten benötigten Eigenschaften hergestellt. Wegen drohender Erdölknappheit, muss man sich überlegen, wie man Kunststoffe aus Naturstoffen herstellen kann. Auch die Entsorgung und das Recycling sind dabei wichtig.


Das sogenannte AerogelWikipedia-logo.png ist besonders leicht aber trotzdem stabil. Ein 2,5 kg schwerer Ziegel wird hier im Bild von einem 2 g schweren Stück Aerogel getragen.

Dieser Stoff ist keine Erfindung, die man zufällig erfunden hat. Hier wurde gezielt gesucht und eine Art Schwamm aus einem sehr stabilen Material hergestellt.


Das Aerogel (Aero = Luft ... wegen der vielen Luft innendrin, die das Material so leicht macht!) wird zum Beispiel in der Raumfahrt genutzt.

Damit können ausladende Bauteile stabilisiert werden, die nicht viel wiegen dürfen. Oder die Oberfläche, die durch die vielen Poren in diese Art Schwamm vorhanden ist, wird zum Auffangen von Staubpartikeln verwendet. Außerdem wirkt das Aerogel durch die eingeschlossene Luft gut wärmeisolierend.
Aerogelbrick.jpg


TPU texture.jpg
Die im Bild links zu sehenden unscheinbaren Pellets sind das Ausgangsmaterial für Kunststoff-Produkte.

Genauer handelt es sich dabei um die Kunststoff-Sorte TPU (Abkürzung für Thermoplastische Polyurethane), die seit ein paar Jahren in der Sportschuh-Produktion "Fuß" gefasst haben. Verwendet werden sie vor allem für die Sohlen.

Denn dieses TPU ist gut federnd (Fachbegriff elastisch) und kann relativ gut verarbeitet werden, nämlich nachträglich auch noch durch Wärme (Thermoplastisch) in die gewünschte Form gebracht werden. Gummi ist als elastischer Stoff ja schon seit einiger Zeit bekannt, nur musste der immer sofort in die gewünschte Form gebracht werden und konnten dann nicht mehr verändert werden.

Rein theoretisch könnte man die Sohlen dann auch wieder verwerten, indem man sie einschmilzt und in eine neue Form bringt. Ob das aber tatsächlich passiert ist eine andere Frage.

TPU ist aber ein typisches Beispiel, wo man die Eigenschaften verschiedener anderer Stoffe kombiniert hat, indem man gezielt bestimmte Ausgangsstoffe hergestellt hat.


GraphenWikipedia-logo.png ist ein "neuer" Wunderstoff, von dem man sich viel verspricht.

Hier war die Erfindung eher zufällig und angeblich kannst du es selber herstellen, nämlich indem du zum Beispiel einen Klebestreifen auf eine Bleistift-Mine draufklebst und dann abziehst. Zurück bleibt eine, vermutlich gar nicht wirklich sichtbare, Schicht der Atome von der Graphit-Mine.

Für die Erforschung der Eigenschaften dieser einen Lage verknüpfter Kohlenstoffatome gab es 2010 den Nobelpreis in Physik. Die Chemiker können aber ziemlich genau erklären, warum dieses Graphen die Eigenschaften hat. Im Bild links siehst du übrigens nur eine Computerdarstellung der eigentlich für das Auge nicht sichtbaren Atome, die auf eine bestimmte Art und Weise miteinander fest verknüpft sind.

Die Eigenschaften lassen von vielen bisher nicht machbaren Anwendungen träumen. So soll das Graphen, trotz seiner geringen Dicke sehr stabil sein und man erhofft sich, damit vielleicht einmal einen Weltraumaufzug zu bauen. Außerdem leitet es sehr gut den Strom man überlegt, ob das Graphen das Silicium in den Computer-Chips ersetzen können.

Bei aller Euphorie und vielen Ideen: das Hauptproblem erscheint bisher, dass man noch nicht wirklich geschafft, die Eigenschaften in alltäglichen Gegenständen unterzubringen. Also wird intensiv weiter geforscht.
Graphen.jpg



Chemiker forschen an den Batterien und Stromquellen von morgen
Ein wichtiger Punkt im Alltag ist die Energie. Deutschland produziert zwar inzwischen große Mengen an Energie aus natürlichen Quellen, wie Wind, Wasser und Sonne, aber die ist nicht immer in gleichen Mengen vorhanden. So wäre es am besten, wenn man die Energie, die manchmal zu viel produziert wird, irgendwie speichern könnte, um sie später nutzen zu können. Das kann in Form von energiereichen Stoffen geschehen, wenn etwa aus Wasser durch die Elektrolyse Vorlage:Hinweis das brennbare Gas Wasserstoff produziert wird. Gerade für den Betrieb von Autos ist man auf der Suche nach einem neuen und leicht zu nutzenden Treibstoff. Alternativ wäre natürlich eine Batterie bzw. ein Akku, der lange hält und schnell aufgeladen werden könnte. Das würde ja auch die Handy-Nutzer freuen.


FiatPandaHydrogen2.jpg
Der durch Solar- oder Windenergie produzierte Wasserstoff kann direkt als Brennstoff verwendet werden. Die ersten Wasserstoff-Tankstellen haben schon aufgemacht. Allerdings sind es noch nicht wirklich viele und man hat Probleme genügend Tankstellen für eine längere Fahrt zu finden.

Außerdem muss Wasserstoff in speziellen Tanks transportiert werden, die meist nicht gerade leicht und klein sind. Das ist ein großer technischer Aufwand!

Nebenbei ist Wasserstoff auch nicht ganz so einfach zu benutzen, da er mit Luft vermischt ein explosionsfähiges Gemisch bilden kann.

Immerhin hat man es aber schon geschafft, die Technik so klein zu bekommen, dass sie auch in Kleinwagen, wie dem Fiat Panda links im Bild, eingebaut werden kann.


Statt Wasserstoff zu tanken und im Auto direkt zu verbrennen, könnte man ihn auch in einer Fabrik verwenden und daraus das etwas leichter handhabbare Gas Methan produzieren. Hier sind die Chemiker gefragt, die diese Umwandlung möglichst einfach und im großtechnischem Maßstab hinbekommen müssen, damit es sich auch lohnt.

Methan ist im Prinzip künstlich hergestelltes Erdgas und das ist etwas leichter zu transportieren, denn man braucht nicht so komplizierte Tanks.

Im Bild rechts siehst du eine Methan-Tankstelle (Metano ist das italienische Wort für Methan!) und man kann eigentlich kaum einen Unterschied zu einer normalen Tankstelle erkennen. Das wäre eine gute Vorraussetzung für eine weitgehendere Nutzung. Zumal das Methan-Gas nach einer Umstellung bzw. Umbau auch in den "normalen" Benzin-Motoren verwendet werden könnte.
Pompa metano.jpg


Fuel cell NASA p48600ac.jpg
Noch bequemer als ein Gas wäre aber Flüssigkeit zu benutzen. Hier könnte man auf Druck-Tanks verzichten und auch die normalen Motoren könnte nach geringfügiger Anpassung dafür benutzt werden.

Links im Bild wird das MethanolVorlage:Hinweis verwendet, dass man aus Methan oder direkt aus Wasserstoff herstellen könnte. Allerdings ist es natürlich ein Auto-Motor sondern nur ein kleineres Modell, das kleine Gläschen hinten mit der klaren Flüssigkeit ist das Methanol.

Und außerdem wird das Methanol hier nicht verbrannt, was immer ungünstig ist, denn bei der Verbrennung wird immer auch Wärme frei, also quasi Energie, die nicht für den Antrieb genutzt werden kann. Es handelt sich um eine sogenannte Brennstoffzelle, die inzwischen schon in Autos verwendet wird. Meistens allerdings zusammen mit Wasserstoff. Doch Methanol wäre als flüssiger Treibstoff viel leichterer zu transportieren und damit wirtschaftlicher. Sogar zum Aufladen von Handy hat man schon kleine Methanol-Ladegeräte erfunden. Externer Artikel: Mini-Brennstoffzelle lädt Handys unterwegs auf [1]

Die Chemiker forschen allerdings weiter und suchen nach anderen energiereichen Stoffen, die man im Auto oder für Generatoren als Treibstoff verwenden könnte. Wichtig ist der Transport und er sollte nicht giftig sein, was leider beim Methanol der Fall ist! Und am allerwichtigsten ist, dass er sich gut herstellen lassen muss, denn nur dann lohnt es sich wirklich, größere Mengen herzustellen.


Eine ganz ungewöhnliche Art von Batterie sind die Redox-Flow-BatterienWikipedia-logo.png, die noch relativ neu sind.

Man hat zwar schon an anderen Batterie-Typen geforscht, indem man andere Chemikalien einbaut und auch die Bauweise geändert hat. Es bleibt aber bei Akkus immer eine gewissen Ladezeit, die notwendig ist.

Diese RedoxVorlage:Hinweis-Flow-Batterie geht da einen ganz anderen Weg, denn hier lädt man auf, indem man quasi tankt. Ein ElektrolytVorlage:Hinweis wird in die Batterie eingefüllt und aufgebraucht bzw. benutzt. Wenn dann keine Energie mehr in dem Elektrolyt drinsteckt kann es ausgetauscht werden. Und ähnlich wie beim Betanken eines Autos würde das wesentlich schneller gehen als das Aufladen eines normalen Akkus an der Steckdose.

Großflächig sind Redox-Flow-Batterien noch in Nutzung und da diese Elektrolyte nicht allzuviel Strom speichern können, ist zu bezweifeln, dass sie sich in Auto durchsetzen können. Mal schauen, was daraus wird!



Chemiker analysieren die Umwelt auf Gifte oder die Reinheit wichtiger Stoffe

Die Analyse der Umwelt ist wichtig, denn die Chemiker kennen Methoden um Gifte und die Zusammensetzung von Stoffen bestimmen zu können. Dies spielt bei der Kontrolle von Lebensmitteln (auch Wasser) und etwa Arzneimittel eine große Rolle.


Flame test.jpg
Eine Analyse ist in der Chemie unter anderem eine systematische Untersuchung, bei der der untersuchte Stoff mit Hilfe von schon bekannten Eigenschaften erkannt werden kann.

Solche Analyse können sehr einfach sein. Im Bild links wurde ein Stück Kupferdraht zuerst in den zu untersuchenden Stoff und dann in den Bunsenbrenner gehalten. Die Grünfärbung ist der Nachweis dafür, dass der Stoff gebundenes Chlor enthält. Das kann wichtig sein, denn wenn man von diesem Stoff dann größere Mengen verbrennen würde, könnten giftige Dämpfe entstehen.

Solche einfachen Handversuche, mit denen man schnell bestimmte Stoffe nachweisen kann gibt es einige in der Chemie. Du wirst sie selber kennenlernen und nutzen dürfen.

Der Wikipedia-Artikel zur Qualitative AnalyseWikipedia-logo.pngVorlage:Hinweis gibt einen auch für Schüler gut verständliche Einführung in die Geschichte der Chemischen Analyse und warum man damit begonnen hat.


In diesem Bild ist eine Analysen-Methode zu sehen, die man Papier- bzw. genauer eine Dünnschichtchromatographie nennt.

Das sieht vielleicht schon etwas komplizierter aus, aber eigentlich kannst du dieses Experiment auch mit einfacheren Hilfsmitteln, die jeder zuhause haben sollte, durchführen. Am Ende dieses Abschnittes bekommst du eine Anleitung, wie du dieses Chromatographie durchführen kannst, wenn du Interesse hast.

Genutzt wird hier im Bild eine spezielle Unterlage - das was wie weißes Papier aussieht - und eine Flüssigkeit, die von diesem "Papier" dann aufgesaugt und weitertransportiert wird.

Der Name Chromatographie deutet daraufhin woher das Verfahren kommt und man kann es auch im Bild sehen: der Name kommt aus dem griechischen und bedeutet "Farbe schreiben". Im Bild sieht man, wie ein Farbgemisch (vielleicht eine schwarze Tinte?) in seine Bestandteile zerlegt wurde.
TLC black ink.jpg


Gas Chromatography Laboratory.jpg
Die Analyse-Methoden haben sich mit der Entwicklung der Computer aber auch weiterentwickelt. Hand anlegen im Labor und Experimente durchführen um Stoffe nachzuweisen müssen nur noch die Chemie-Studenten.

Inzwischen werden zum Beispiel Computergesteuerte Gaschromatographen genutzt, um automatisch Stoffe und in welcher Menge sie vorkommen, nachzuweisen. Das ist wesentlich schneller und auch genauer als die einfachen Laborversuche. Das Prinzip der Gaschromatographen ist übrigens das Gleiche wie bei der Farb-Chromatographie oben. Nur hat man anstatt einer Flüssigkeit ein Gas, dass als "Transportmittel" dient.

Weitere typische Analyse-Geräte sind Spektrometer, von denen es viele verschiedene Varianten gibt. Recht wichtig sind die Massenspektrometer zur Identifizierung unbekannter Stoffe und die UV-VIS-SpektrometerVorlage:Hinweis mit dem man zum Beispiel auch in der Astronomie die Zusammensetzung von weit entfernten Sternen bestimmen kann.

Und nun du!

Nun hast du einige Informationen für den Anfang bekommen und hoffentlich bereits einen Einblick in die Welt der Chemie erhalten. Nun aber sollst du auch mal aktiv werden. Im Rahmen dieses digitalen Schulbuches wirst du dazu immer wieder Aktivitäten vorgestellt bekommen.


Arten von Aktivitäten

Aktivitäten sind immer konkrete Arbeitsaufträge, die teilweise mehrere Bestandteile haben und meist auf einer Unterseite genauer beschrieben werden. Nicht alle Aktivitäten sind verpflichtend! Die Bearbeitung der ergänzende Aktivitäten ist dir freigestellt sind, wenn dich Chemie so sehr interessiert, dass du mehr davon haben willst.

Zeigst du deine Ergebnisse dazu vor, so wird sich das positiv auf deine Note auswirken.


Hier nun die ersten Aktivitäten.

Beachte: Pflicht-Aktivitäten musst du erledigen und wenn du sie vergessen hast, musst du sie auf jeden Fall nacharbeiten!!


AKTIVITÄT (PFLICHT) - Heft anlegen und erster Eintrag

Erste Hausaufgaben ist das Anlegen des Chemie-Heftes oder Ordners.

Heft anlegen und Informationen dazu


AKTIVITÄT (ERGÄNZUNG) - Was bedeutet für dich und deine Familie "Chemie"?

Überlege dir selber, was du mit dem Begriff "Chemie" verbindest. Oder frage deine Eltern, was sie von "Chemie" halten.

Halte in deinem Heft dazu unter der Überschrift "Was denke ich (und meine Familie) über Chemie!" fest, indem du einen kleinen Text schreibst.



AKTIVITÄT (ERGÄNZUNG) - Video "Chemie ist nicht alles, aber alles ist Chemie"

Die Macher dieses Video haben - nach unserer Meinung - einen echten Hit gelandet. Auch wenn du das Fachliche aus dem Video (dass auch alles richtig ist!) noch nicht verstehst, so ist die Hauptaussage doch einfach und du kannst es dir auch für später merken.

Chemie ist nicht alles, aber alles ist Chemie


AKTIVITÄT (ERGÄNZUNG) - Experiment "Mach es kalt!"

Für den Anfang gibt es kleines Experiment, ohne großen Hintergrund.

Experiment "Mach es kalt!"