Migration

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Der Begriff Migration umfasst Ein- und Auswanderung von einem Land in ein anderes sowie auch die Binnenmigration, also Bevölkerungsbewegungen innerhalb eines Landes.

Begriffsklärung

Als Migrant bezeichnet man jemanden, der seine Heimat verlässt, um sich dauerhaft an anderer Stelle niederzulassen.

Dabei unterscheidet man

nach den Gründen der Migration
  • freiwillige Migranten
  • unfreiwillige Migranten (Dazu rechnen nicht nur die, aufgrund eines unmittelbaren Zwanges flüchten, sondern auch die, die sich aufgrund einer Notlage für die Migration entscheiden.)
nach der Blickrichtung, aus der sie betrachtet werden
  • Emigranten (Auswanderer)
  • Immigranten[1] (Einwanderer, Gastarbeiter etc.)
nach der Dauer
  • Personen mit anerkanntem Flüchtlingsstatus
  • Dauermigranten
  • Exilanten (vgl. Exulanten)
  • Asylbewerber
danach, ob das Ausgangsland verlassen wurde oder nicht
  • Emigranten
  • Binnenmigranten

Anmerkungen

  1. 2006 schätzte man weltweit 175 Millionen Immigranten. Darunter befanden sich 8,4 Millionen Flüchtlinge.


Aktuell

"Deutschland braucht qualifizierte Arbeitskräfte. Ein Einwanderungsgesetz soll helfen. Die SPD bringt mit einem Entwurf die Union unter Zugzwang."

Einwanderung

Auswanderung

"Noch nie in der Nachkriegsgeschichte haben so viele Deutsche die Heimat verlassen wie im Jahr 2004, um im Ausland neu anzufangen - und so wächst auch das Interesse am historischen Exodus aus Europa: In Bremerhaven wird jetzt das größte Auswanderermuseum des Kontinents eröffnet."

Wanderungsbewegungen in Großräumen

Binnenmigration

Als Binnenmigration bezeichnet man zumeist die Migration innerhalb eines Staates. Dies ist meist Vorlage:Wpd. Ausnahmen sind zum einen Deutschland von 1949 bis 1990, insofern die Bundesrepublik auch DDR-Bürger als deutsche Staatsbürger betrachtete, zum anderen die Europäische Union, da dort Freizügigkeit auch über Staatsgrenzen hinweg vorgesehen ist.

Innerhalb von Deutschland

Innerhalb der Europäischen Unnion

Migrationserfahrungen

"Abends nach den Hausaufgaben übte Ali Saihoun als 14-Jähriger für den Führerschein, grübelte mit 15 über der Steuererklärung, lernte mit 17 medizinisches Fachvokabular. Ein frühreifer Ehrgeizling? Nein - einfach ein Kind ausländischer Eltern."

Hilfen für den Unterricht

Einführungsstunde

Materialien für den Unterricht

Literatur

  • Bade, Klaus J.: Deutsche im Ausland, Fremde in Deutschland. Migration in Geschichte und Gegenwart, München 1992 - Kundenrezensionen bei Amazon
  • Julian Nida-Rümelin: Über Grenzen denken - Ethik der Migration, Hamburg 2017

Linkliste

Texte, Karten und Grafiken zum Thema Migration.
"Erleichtert zeigt Pierre Makou* auf seinen linken Oberarm: "Ich habe mich gerade gegen Schweinegrippe impfen lassen, weil ich Vater werde", sagt der 31-Jährige aus Kamerun. Neben ihm sitzt in dem karg eingerichteten Wartezimmer der "Malteser Migranten Medizin" in Berlin-Wilmersdorf seine Frau Catherine*, ihre Wollmütze tief ins Gesicht gezogen.
Vor wenigen Minuten noch saß sie auf dem Behandlungsstuhl der Frauenärztin. Eine Routine-Untersuchung, die während einer Schwangerschaft für Deutsche selbstverständlich ist - für das Paar jedoch unbezahlbar.
Deshalb wandten sich die werdenden Eltern an die Ärzte der Malteser. Diese Mediziner behandeln ehrenamtlich kranke Menschen, die keine Versicherung abgeschlossen haben. Zu den Patienten zählen Migranten, die keine Aufenthaltserlaubnis besitzen und fürchten, dass die Behörden auf sie aufmerksam werden. Bei den Maltesern fühlen sie sich sicher, weil die als humanitäre Einrichtung von der gesetzlichen Meldepflicht befreit sind."

In den Nachrichten

Zitate und Links zu der Studie "Wer gehört zum deutschen Wir?" des „Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM)“ der Humboldt-Universität zu Berlin
"Für Deutschland ist Einwanderung ein Gewinngeschäft, zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie. Demnach zahlen Ausländer insgesamt deutlich mehr Steuern und Sozialabgaben, als sie den Staat kosten - mit steigender Tendenz."

Zum Vergleich: frühere Meldungen

Eine amerikanische Studie legt nahe, dass der Anstieg der Einwanderung mit dem Rückgang der Kriminalität in den USA in den Jahren zwischen 1990 und 2000 in enger Beziehung steht.
"Sehnsucht nach der Fremde: Auf der Suche nach einem besseren Leben verlassen so viele Deutsche ihre Heimat wie nie zuvor. Ihre Hoffnungen ähneln denen von Auswanderern vor hundert Jahren. Ein modernes Museum in Hamburg lässt ihre Träume lebendig werden."
"Hauptsache Arbeit, egal wo - so denken immer mehr Deutsche. Seit 1950 sind nicht mehr so viele Menschen ausgewandert wie jetzt. Ihr neues Zuhause kannten sie vorher oft nur aus dem Urlaub. So kann die Suche nach einer neuen Existenz zum riskanten Abenteuer werden."

Migrationsdebatte

Vorlage:Siehe Vorlage:Siehe Vorlage:Siehe → Psychologie der Entfremdung

[...] Es gibt Augenblicke und Tage, da erscheinen uns gesellschaftliche, kulturelle und religiöse Differenzen ein für alle Mal festgeschrieben und unüberbrückbar. Wir betonen dann vor allem die dramatischen Unterschiede zwischen unserer Kultur, unseren Werten und Idealen, und fremden Kulturen, wenn sie etwa auf dem Boden der Religion demütigende und tödliche Strafmaßnahmen zu legitimieren versuchen. Sobald wir aber das Destruktionspotential auch in unserer Geschichte der Zivilisation erkennen und wir uns unserer selbstreflexiven, selbstkritischen Fähigkeiten besinnen, wächst wieder der Wunsch nach dem Dialog. Wie können wir verstehen, was uns und was die Anderen zu einem bestimmten Denken und Handeln getrieben hat? [...] Indem wir mit anderen Menschen (vor allem fremder Kulturen) in einen politischen Austausch treten, erfahren wir immer auch etwas über uns, etwas, das uns noch verschlossen war und darauf wartete, entdeckt und ins Leben gerufen zu werden. Und wieder schließt sich der Kreis zur Musik. Die andere Musik, die Bildende Kunst und Literatur – vor allem dann, wenn in ihnen viel Geschichte gespeichert ist – bringen uns in Kontakt mit dem noch nicht Verwirklichten, dem Unbewussten und Imaginären in uns. [...]

Siehe auch

dsd:Begegnung mit dem Fremden