Musik im Kalten Krieg und Jüdische Sagen: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Jüdische Sagen''' aus {{wpd|Talmud}}, {{wpd|Midrasch}} und {{wpd|Aggada}} eröffnen einerseits ein tieferes Verständnis des [[Judentum]]s, andererseits machen sie noch deutlicher, dass die biblischen Schriften vor Abschluss des Kanons auch lebendige Überlieferung waren.
'''Musik im Kalten Krieg''' meint hier Musik, die in der Zeit des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] geprägt wurde von dem Systemkonflikt in dieser Zeit bzw. diesen direkt oder indirekt thematisierte. Dabei geht es naheliegender Weise vorwiegend um Liedtexte, weniger um musikalische Ausdrucksformen.


Dass dabei die westliche Sicht auf die Musik-Kultur zu Zeiten des Konfliktes überwiegen muss, liegt zum einen ín der Herkunft und dem Erfahrungshorizont der Autoren dieses Artikels. Vermutlich aber auch daran, dass das musikalische Schaffen im Westen nicht den Restriktionen ausgesetzt war, die es in der sozialistischen Staatenwelt erfuhr. Dadurch wurde in der westlichen Musikszene das Thema vermutlich wesentlich umfangreicher, freier und intensiver behandelt.
== Sagensammlungen ==
* Bernhard Kuttner : Jüdische Sagen und Legenden. Für jung und alt gesammelt und wiedererzählt, Arani Verlag 1998 ISBN 978-3760586748
* {{wpd|Micha Josef bin Gorion}}: Die Sagen der Juden, 1913 - 1927
:Bin Gorion hat seine Sagen weitgehend der lange Zeit rein mündlichen Überlieferung, der Aggada, und anderer {{wpde|Rabbinische Literatur|rabbinischer Literatur}} entnommen.
* Daniel Ehrmann (Hrsg.): Sagen und Legenden aus Talmud und Midrasch, Wien 1880


Es wäre in einer weitergehenden Auseinandersetzung mit dem Gegenstand interessant zu untersuchen, inwiefern die populäre Musik-Kultur des Westens die Auseinanderssetzung nicht nur begleitet, sondern sie eventuell auch beeinflusst hat.
== Kurze Textbeispiele ==
===Erschaffung des Menschen===
"Der Herr sprach zu der Schrift: Wir wollen einen Menschen machen, daß er unserem Bilde gleiche. Und die Schrift erwiderte dem Herrn: Herr der Welten! Dein ist das All, aber der Mensch, den du schaffen willst, seiner Tage werden nicht viele sein auf Erden, und voll Gram wird sein Herz sein, und gewisslich wird er der Sünde verfallen; so du nun nicht mit ihm Langmut übest, ist es wohl besser, er käme gar nicht auf die Welt. Da sprach der Herr: Heiße ich denn umsonst ein Gott, der Langmut übt und barmherzig ist?
Und Gott fing an, die Erde zu sammeln für Adams Leib an einem reinen Orte geschah dies, der Nabel der Welt war es; und er formete ihn und richtete ihn zu, aber es war noch kein Odem und keine Seele in dem Menschen. Was tat der Herr? Er blies ihm einen lebendigen Odem ein und gab ihm eine Seele [...]
Der Mensch stand da und war herrlich anzuschauen als ein Bild Gottes; da sahen ihn die Geschöpfe und fürchteten sich vor ihm, denn sie dachten, dies wäre ihr Schöpfer. Und sie kamen alle zu ihm und bückten sich vor ihm. Da sprach der Mensch zu ihnen: Ihr seid zu mir gekommen und wollet euch vor mir bücken, wohlauf, lasset uns zusammen gehen, mich und euch, wir wollen gehen und uns in Stolz und Stärke kleiden und über uns zum König machen, der uns alle schuf, gleich wie ein Volk sich einen zum König macht. Denn wahrlich immer ruft das Volk sich einen König aus, nicht aber ruft der König selbst sich zum König aus.
Und Adam schritt voran und rief zuerst den Herrn als König aus, und nach ihm kamen alle Geschöpfe und schrien: Der Herr ist König und herrlich geschmückt!"


"Adam, der erste Mensch war auch Gottes erste Schöpfung. Gott schuf die ganze Welt durch sein Wort, aber den Menschen machte er mit seinen eigenen Händen.
Am Anfang reichte Adam von der Erde bis zum Himmel. Als ihn aber die Heerscharen erblickten, erschauerten sie in Furcht [...]"


== Der Konflikt in den 50er Jahren in den USA: Lob der Nation und ihrer Bombe ==
"Als der Herr an das Erschaffen der Welt ging, war sein erstes, daß er den Menschen machte, aber er formte zuerst nur seinen Leib. Schon war er dabei, ihm seinen Odem einzublasen, als er zu sich selber sprach: Wenn ich den Menschen jetzt lebendig vor mich hinstelle, so wird man ihn als Mitschöpfer der Welt ansehen. Ich will ihn noch als Erdklumpen daliegen lassen, bis ich alles erschaffen habe. [...]"


Das Lied von The Kavaliers "Get That Communist, Joe", 1954 komponiert von Richard Dorney und Bernhard Weinman gehört zu den "Novelty Songs", in denen der rechtsradikale Senator Joe McCarty als Retter der amerikanischen Mannbarkeit gefeiert wurde.
"Von den Menschen ist nur einer erschaffen worden. Warum denn nur einer? Auf daß die Gerechten nicht sagen sollten: Wir sind Kinder eines Gerechten; und auf dass die Gottlosen nicht sagen sollten: Wir sind Kinder eines Gottlosen, [...]"


* Carson Robinson "I'm No Communist" (1952)
"Der Herr offenbarte ihnen [den Heerscharen] nur, daß Gerechte von dem Menschen herkommen würden, er sagte ihnen aber nicht, daß auch Böse von ihm herkommen würden. Hätte er's ihnen verraten, so wäre vom Reich der Strenge die Erschaffung des Menschen nicht zugelassen worden."
* Doris Day "Tic Tic Tic" (1949) (Geigerzählersong?)
* Jackie Doll & His Pickle Peppers "When They Drop the Atomic Bomb" (1951)


Die Atom-Mode - von den Amerikanern eigentlich entwickelt, um den Horror der Bombenabwürfe auf [[Hiroshima]] und [[Nagasaki]] herunterzuspielen (der "Atomic Cocktail" als In-Drink) - wurde mehr und mehr durch die Angst vor den "Roten" beeinflusst.
"Der Herr verlieh Adam - so lesen wir - eine Übermacht, die ewig währen sollte, und wies ihm einen Raum zu, der inwendiger war denn der, darin die Engel saßen. Als aber Adam den Willen des Herrn brach und dem Willen der Schlange folgte, veränderte der Herr sein Antlitz und ließ ihn fahren. Wie er ihn jedoch von sich fortschickte, fing der Herr an zu klagen über ihn und sprach: War doch der Mensch wie unser eins, wie ein einziger in der Welt!"


Der Dokumentar "The Atomic Café" aus dem Jahr 1982 des US-Regisseurteams Jayne Loader, Kevin und Pierce Rafferty zeigt die öffentliche Darstellung der Atombombe in den USA der 40er und 50er Jahre auch in den Bereichen der populären Musik.
"Es war Adams Leib aus Babylons Erde genommen, sein Kopf war aus der des Landes Israel, seine Glieder waren aus der Erde aller übrigen Länder gemacht.
Der Herr faßte Adam bei der Hand und führte ihn duch die Welt und sprach zu ihm: Schau, hie ist ein Acker zu bauen, hie ist ein Feld zu säen.
Jedes Land, so Adam darüber bestimmte, daß es besetzt werde, ward auch besetzt; jedes Land aber, das Adam nicht zum Wohlstand bestimmte, blieb unbewohnt.
Man sagt, die Palmenwälder Babylons seien die Urwälder aus der Zeit Adams her."


== Atomkrieg und atomare Bedrohung in der Popmusik ==
"Der Herr vertrieb Adam aus dem Garten Eden und lagerte davor die Cherubim mit dem bloßen hauenden Schwert, zu bewahren den Weg zum Baum des Lebens."


Besonders in den 80er Jahren nimmt die Auseinandersetzung der von den [[USA]] und der [[UdSSR]] beherrschten Staaten-Blöcke einen relativ breiten Raum ein. Vor allem die Themen [[Atomkrieg]] und [[atomare Bedrohung]] tauchen in vielen Pop-Texten auf:
===Entwicklung der Heilkunst===
"Die Weisen Mazedoniens waren die ersten, welche die Heilkunst ausübten, [...] und als Asklepios, einer der Weisen Mazedoniens, aufstand, zog er im Lande umher und mit ihm vierzig Mann von den Schriftkennern, welche alle in den niedergeschriebenen Büchern Bescheide wußten; sie wanderten durch das Inderland nach dem Lande, das jenseits Eden gen Morgen lag, und dort eine Spur vom Baume des Lebens aufzufinden, wodurch ihr Ruhm größer würde, denn der aller Weisen im Lande.
Und es geschah, als sie an diesen Ort kamen, da fanden sie auch die heilbringenden Gewächse und auch den Baum des Lebens; wie sie aber die Hand ausstreckten, um davon zu nehmen, da zückte der Herr die Flamme des zweischneidigen Schwertes über sie, und sie loheten alle auf in den Funken des Blitzes, und keiner von ihnen entkam.
So ging die Heilkunst den Ärzten verloren, und es war ein Stillstand in der Heilkunde sechshundertdreißig Jahre lang, bis dann der König Arthasasta kam. In seinen Tagen war ein sehr weiser und verständiger Mann, der in den Büchern der Heilkunde sich auskannte [...] namens Hippokrates der Mazedonier; auch kamen dazu mal anderer Völker Weise wie Asaph der Judäer, Dioskorides der Baalathäer, Galenos, der Kaphtorite und noch viele andere Weise; die brachten die Heilkunst wieder zu Ehren, daß sie noch heutigen Tages besteht."


* OMD: "Enola Gay" Die Band "Orchestral Manoeuvres in the Dark" besingt das gleichnamige Flugzeug, aus dem die US-Atombombe auf Hiroshima abgeworfen wurde. 1986 brachte die deutsche Metal-Band "Grave Digger" auf dem Album "War Games" ein Lied gleichen Titels und Themas heraus. (Auf ihrer offiziellen Homepage geben sie den Titel heute mit "Drop The Bomb" an.)
===Mose===
* Nena: In "99 Luftballons" beschreibt der Neue Deutsche Welle(NDW)-Song, wie aus Versehen und durch den Ehrgeiz von Militärs ein Atomkrieg ausgelöst wird. (Als Nena 2002 eine neue Versin des Songs aufnimmt, bleibt der Text gleich, aber besonders im Video voller schöner Menschen verschwimmt die Aussage in der neuen Beliebigkeit der Zeit nach dem Kalten Krieg, fast nach dem Motto: Alles geht, wir sind bunt - ja und?)
"Mose [...] trat die Herrschaft über das Volk der Mohren an. Siebenundzwanzig Jahre war er damals alt, und er regierte über das Land vierzig Jahre. Der Herr ließ ihn Gnade und Wohlgefallen finden in den Augen aller seiner Untertanen, und es herrschte eitel Güte zwischen Mose und Gott, zwischen Mose und seinem Volk."<ref>Nach dieser Darstellung wird Mose König in {{wpde|Reich_von_Kusch|Kusch}} und heiratet eine Kuschitin. Weil er aber, um Gott zu gefallen, nicht zusammen mit ihr schläft, ruft sie nach vierzig Jahren ihr Volk dazu auf, ihn abzusetzen. Das tun sie auch, entlassen ihn aber ehrenvoll und mit vielen Abschiedsgeschenken. [http://www.geo.de/GEO/kultur/geschichte/53.html War Moses ein Ägypter?] </ref>
* Fisher-Z: "Cruise Missiles" 1981 auf "Red Skies Over Paradise"
(bin Gorion: Die Sagen der Juden)
* Karat: "Der blaue Planet"-Text hält sich DDR-spezifisch unbestimmt-metaphorisch und beschwört das Ende der Welt hinauf: "Tanzt unsere Welt mit sich selbst schon im Fieber? Liegt unser Glück nur im Spiel der Neutronen?..."
* Die Zeilen "heaven can wait/we're only watching the skies/hoping for the best/but expecting the worst/are you gonna drop the bomb or not" in "Alphavilles" Welthit "Forever Young" deuten die für die 80er typische Angst vor dem nuklearen Holocaust an.
* Anspielungen nutzt auch Heinz Rudolf Kunzes "Willkommen in meiner Lagune", in dem ein Aussteiger so tut, als könne er am Ende der Welt vielleicht den Atomkrieg überleben - auch wenn er zweifelt: "Für den Fall eines Falles hab ich uns ein paar Särge besorgt."
* Mit "Neutron" macht sich dagegen US-Folksänger Donavan viel direkter lustig über Ronald Reagans Plan zum Bau der Neutronen-Bombe, die eher durch Strahlung als durch Druckgewalt töten sollte: "Neutron, you're a realistic bomb, the property stays, but the people have gone." (Mit seinem "Universal Soldier" hatte Donavan bereits einen bedeutenden Friedenssong geschrieben, der auch gerne im Schulunterricht durchgenommen wurde.)
* 1982, in den Hochzeiten der Friedensbewegung, griffen die Kölner Rock-Gruppe BAP und der Künstler Joseph Beuys den US-Präsidenten und andere "Kalte Krieger" mit "Sonne statt Reagan" an. Besonders das Video, damals noch ein neues Medium zur Verbreitung von Musik, zeigt den anarchischen Spaß des Künstlers an der Provokation.
* Mit "Was wollen wir trinken" hatte die niederländische Gruppe "Bots" einen großen Friedensbewegungshit,der auf Demos wohl ebenso oft gespielt und gesungen wurde wie das ebenfalls von ihr aufgenommene "Das weiche Wasser bricht den Stein" von Dieter Dehm.
* Boy George: The War Song
* 2008 widmete die Metal Band "Beehoover" Oberst {{wpd|Stanislaw Petrow}} einen nach ihm benannten Song. Als am 26. September 1983 sowjetische Überwachungscomputer einen Angriff von US-Raketen auf die UdSSR meldeten, behielt er die Nerven und stufte die Meldung richtigerweise als Fehlalarm ein. Erst 1998 wurde bekannt, wie nah die Welt an diesem Tag einem Atomkrieg gewesen war.


== Politischer Kalter Krieg in der Popmusik ==
===Fußnoten===
 
<small><references/></small>
 
Ein ganzes Panorama politischer Schlagworte zum Kalten Krieg von den 50ern bis in die späten 80er aus US-amerikanischer Sicht breitet Billy Joel in "'''We didn't start the fire'''" 1989 aus. Seine Statements hierzu werden im Video-Clip viel deutlicher. (zu Billy Joel s.a. unten)
 
Dadaistisch albern dagegen durchstreift Otto Waalkes mit seinem Sprechgesang "'''Dubcek'''" die Größen der politischen Szene in Ost und West, mixt dazu Idi Amin mit King Kong und endet - nach Helmut Kohl - bei Stoltenberg (s.a. Unterrichtsvorschläge).
 
Die [[Teilung Berlins]] kommt in "Ideals" "'''Berlin'''" nur wenig zum Tragen, ohne sie hätte es aber das von der [[NDW]]-Band beschriebene West-Berlin-Szene-Gefühl der 80er nicht gegeben. Udo Lindenberg wollte dagegen mit dem "Sonderzug nach Pankow", wo zu DDR-Zeiten viele der DDR-Politiker wohnten, bevor sie in die Wandlitz-Siedlung umzogen. ("Pankow" war daher in Westdeutschland auch das wohl abfällig gemeinte politische Synonym für "Ostberlin" als Hauptstadt der von der Bundesrepublik nie offiziell anerkannten [[DDR]].)
 
In "'''Nikita'''" versucht Elton John dagegen, eine sowjetische Grenzbeamtin anzugraben, was besonders penetrant im Video zum Ausdruck kommt, allerdings glaubt der englische Sänger nicht daran, dass die Teilung der Welt aufgehoben werden kann: "Oh Nikita you will never know/anything about my home." Auch Sting, ehemaliger Frontman von "The Police", beschwört 1985 die Kraft der Menschlichkeit in "'''Russians'''": "I hope the Russians love their children too." Auf die gleiche Ebene geht Billy Joel mit seiner Ballade "'''Leningrad'''", in der er den Lebensweg eines russischen Clowns nachzeichnet und die Begegnung mit ihm als völkerverbindend schildert: "He made my daughter laugh, then we embraced". (1987 ging Joel als erster westlicher Rockstar auf Tournee durch die [[UdSSR]] und wurde dadurch zu diesem Lied inspiriert.)
 
1989 sieht Nina Hagen die Aussichten im Kalten Krieg schon anders. In ihrem "'''Michail, Michail (Gorbatshev Rap)'''" sieht sie die Grenzen offen, aber den Putsch gegen Gorbatschow ahnt sie voraus ("Kugel im Genick..."). Vollzogen ist der Wandel dagegen in "'''Winds of Change'''" der deutschen Rockgruppe "Scorpions" von 1990. (Gorbatschow lädt die "Scorpions" als erste Rockband 1991 in den Kreml ein.)
 
Auch in der wesentlich späteren Nachbetrachtung taucht das Thema Kalter Krieg auf, zum Beispiel bei der us-amerikanischen Folk-Pop-Sängerin Dar Williams. 1997 veröffentlicht sie den Song "'''What Do you Hear in These Sounds'''", worin sie über ihre Pychotherapie-Erfahrungen reflektiert und sagt: Ich hab Glück, denn ich bin wie Ost-Berlin: Ich hatte diese Mauer, und was ich von der freien Welt wusste, war, dass ich ihre Feuerwerke sehen konnte und ihr Radio hören. (..) Doch die Mauer ist gefallen und da standen sie vor mir mit Ihrem Stammeln und Murmeln ... :
<poem>
And I say well I'm lucky, cause I am like East Berlin
I had this wall and what I knew of the free world
Was that I could see their fireworks
And I could hear their radio
And I thought that if we met, I would only start confessing
And they'd know that I was scared
They'd would know that I was guessing
But the wall came down and there they stood before me
With their stumbling and their mumbling
And their calling out just like me ...
</poem>
 
== Unterrichtsvorschläge ==
 
{{Idee|
Die SchülerInnen werden mit Hilfe dieser Seite angeregt, eine "Cold War Disco" vorzubereiten und in der Schule durchzuführen, mit lauter Musik, Tanz, Karaoke, vielleicht auch einem selbst erstellen Flyer, der über die Liedertexte und deren Hintergründe informiert.
 
Das Otto-Stück "Dubcek" lässt sich prima in einer Tanz-Performance von mehreren SchülerInnen vorführen. Man kann es auch als Kanon inszenieren (s. Quellen, Videos).}}
 
== Quellen ==
 
'''Musik und Videos'''
* Atomic Platters: Cold War Music from the Golden Age of Homeland Security. Bear Family (4 CDs, eine DVD, 292 Seiten Dokumentation bei Bear Family Records ersch. 22.8.2005, unterstützt von der taz)
* [http://www.podcast.de/episode/1222/Perlen_der_Musikvideokultur:_Joseph_Beuys_und_die_Politik Perlen der Musikvideokultur: Joseph Beuys und die Politik] (podcast.de)
* http://krateng.blog.de/2007/10/04/video_dubcek~3084382 (SchülerInnen-Tanz-Performance)
* http://de.youtube.com/watch?v=9qoqB5kpmcY (Dubcek-Kanon im Chorkonzert)
* http://de.youtube.com/watch?v=l9wBEA_PYnE (Elton John: Nikita)
* http://de.youtube.com/watch?v=ZRZ1RPf_d_E (Nena: 99 Luftballons, Version 2002)
* http://de.youtube.com/watch?v=jQYQTFudrqc&feature=related (Nena: 99 Luftballons, 80er Jahre-Version)
* http://de.youtube.com/watch?v=QLzUNDaF00U&feature=related (Donavan: Universal Soldier)
* http://de.youtube.com/watch?v=j6EFyofhXPw&feature=related (Boy George: The War Song)
* http://www2.igmetall.de/homepages/bremerhaven/buchtippsliedertexte/liedertexte/dasweichewasserbrichtdenstein.html Das weiche Wasser bricht den Stein] (IG Metall Bremerhaven)
* [http://www.heinzrudolfkunze.de/musik/songs/willkommeninmeinerlagune.html Willkommen in meiner Lagune] (Heinz Rudolf Kunze)
* http://de.youtube.com/watch?v=YR5_DvbMLJk (Dar Williams: What Do You Hear in These Sounds)
 
* http://www.billyjoel.com/
 
* {{wpd|Scorpions}}
* {{wpd|Atomic_Cafe}}
* {{wpd|Enola_Gay}}
* {{wpd|Billy_Joel}}
* {{wpd|Dar_Williams}}


== Unterrichtsmaterial ==
[http://www.lpb-bw.de/publikationen/ghettos/b04.htm Text und Aufgabenstellung zur Sage:''Wie der Golem die Juden beschützte'']
== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[20. Jahrhundert]]
[[Judentum]]
* [[Geschichte]]
* [[Kalter Krieg]]
* [[Musik]]
* [[Rockmusik und Jugend]]
 
 


[[Kategorie:Musik]]
[[Kategorie:Judentum]]
[[Kategorie:Literatur]]

Version vom 29. August 2007, 10:25 Uhr

Jüdische Sagen aus Vorlage:Wpd, Vorlage:Wpd und Vorlage:Wpd eröffnen einerseits ein tieferes Verständnis des Judentums, andererseits machen sie noch deutlicher, dass die biblischen Schriften vor Abschluss des Kanons auch lebendige Überlieferung waren.

Sagensammlungen

  • Bernhard Kuttner : Jüdische Sagen und Legenden. Für jung und alt gesammelt und wiedererzählt, Arani Verlag 1998 ISBN 978-3760586748
  • Vorlage:Wpd: Die Sagen der Juden, 1913 - 1927
Bin Gorion hat seine Sagen weitgehend der lange Zeit rein mündlichen Überlieferung, der Aggada, und anderer rabbinischer LiteraturWikipedia-logo.png entnommen.
  • Daniel Ehrmann (Hrsg.): Sagen und Legenden aus Talmud und Midrasch, Wien 1880

Kurze Textbeispiele

Erschaffung des Menschen

"Der Herr sprach zu der Schrift: Wir wollen einen Menschen machen, daß er unserem Bilde gleiche. Und die Schrift erwiderte dem Herrn: Herr der Welten! Dein ist das All, aber der Mensch, den du schaffen willst, seiner Tage werden nicht viele sein auf Erden, und voll Gram wird sein Herz sein, und gewisslich wird er der Sünde verfallen; so du nun nicht mit ihm Langmut übest, ist es wohl besser, er käme gar nicht auf die Welt. Da sprach der Herr: Heiße ich denn umsonst ein Gott, der Langmut übt und barmherzig ist? Und Gott fing an, die Erde zu sammeln für Adams Leib an einem reinen Orte geschah dies, der Nabel der Welt war es; und er formete ihn und richtete ihn zu, aber es war noch kein Odem und keine Seele in dem Menschen. Was tat der Herr? Er blies ihm einen lebendigen Odem ein und gab ihm eine Seele [...] Der Mensch stand da und war herrlich anzuschauen als ein Bild Gottes; da sahen ihn die Geschöpfe und fürchteten sich vor ihm, denn sie dachten, dies wäre ihr Schöpfer. Und sie kamen alle zu ihm und bückten sich vor ihm. Da sprach der Mensch zu ihnen: Ihr seid zu mir gekommen und wollet euch vor mir bücken, wohlauf, lasset uns zusammen gehen, mich und euch, wir wollen gehen und uns in Stolz und Stärke kleiden und über uns zum König machen, der uns alle schuf, gleich wie ein Volk sich einen zum König macht. Denn wahrlich immer ruft das Volk sich einen König aus, nicht aber ruft der König selbst sich zum König aus. Und Adam schritt voran und rief zuerst den Herrn als König aus, und nach ihm kamen alle Geschöpfe und schrien: Der Herr ist König und herrlich geschmückt!"

"Adam, der erste Mensch war auch Gottes erste Schöpfung. Gott schuf die ganze Welt durch sein Wort, aber den Menschen machte er mit seinen eigenen Händen. Am Anfang reichte Adam von der Erde bis zum Himmel. Als ihn aber die Heerscharen erblickten, erschauerten sie in Furcht [...]"

"Als der Herr an das Erschaffen der Welt ging, war sein erstes, daß er den Menschen machte, aber er formte zuerst nur seinen Leib. Schon war er dabei, ihm seinen Odem einzublasen, als er zu sich selber sprach: Wenn ich den Menschen jetzt lebendig vor mich hinstelle, so wird man ihn als Mitschöpfer der Welt ansehen. Ich will ihn noch als Erdklumpen daliegen lassen, bis ich alles erschaffen habe. [...]"

"Von den Menschen ist nur einer erschaffen worden. Warum denn nur einer? Auf daß die Gerechten nicht sagen sollten: Wir sind Kinder eines Gerechten; und auf dass die Gottlosen nicht sagen sollten: Wir sind Kinder eines Gottlosen, [...]"

"Der Herr offenbarte ihnen [den Heerscharen] nur, daß Gerechte von dem Menschen herkommen würden, er sagte ihnen aber nicht, daß auch Böse von ihm herkommen würden. Hätte er's ihnen verraten, so wäre vom Reich der Strenge die Erschaffung des Menschen nicht zugelassen worden."

"Der Herr verlieh Adam - so lesen wir - eine Übermacht, die ewig währen sollte, und wies ihm einen Raum zu, der inwendiger war denn der, darin die Engel saßen. Als aber Adam den Willen des Herrn brach und dem Willen der Schlange folgte, veränderte der Herr sein Antlitz und ließ ihn fahren. Wie er ihn jedoch von sich fortschickte, fing der Herr an zu klagen über ihn und sprach: War doch der Mensch wie unser eins, wie ein einziger in der Welt!"

"Es war Adams Leib aus Babylons Erde genommen, sein Kopf war aus der des Landes Israel, seine Glieder waren aus der Erde aller übrigen Länder gemacht. Der Herr faßte Adam bei der Hand und führte ihn duch die Welt und sprach zu ihm: Schau, hie ist ein Acker zu bauen, hie ist ein Feld zu säen. Jedes Land, so Adam darüber bestimmte, daß es besetzt werde, ward auch besetzt; jedes Land aber, das Adam nicht zum Wohlstand bestimmte, blieb unbewohnt. Man sagt, die Palmenwälder Babylons seien die Urwälder aus der Zeit Adams her."

"Der Herr vertrieb Adam aus dem Garten Eden und lagerte davor die Cherubim mit dem bloßen hauenden Schwert, zu bewahren den Weg zum Baum des Lebens."

Entwicklung der Heilkunst

"Die Weisen Mazedoniens waren die ersten, welche die Heilkunst ausübten, [...] und als Asklepios, einer der Weisen Mazedoniens, aufstand, zog er im Lande umher und mit ihm vierzig Mann von den Schriftkennern, welche alle in den niedergeschriebenen Büchern Bescheide wußten; sie wanderten durch das Inderland nach dem Lande, das jenseits Eden gen Morgen lag, und dort eine Spur vom Baume des Lebens aufzufinden, wodurch ihr Ruhm größer würde, denn der aller Weisen im Lande. Und es geschah, als sie an diesen Ort kamen, da fanden sie auch die heilbringenden Gewächse und auch den Baum des Lebens; wie sie aber die Hand ausstreckten, um davon zu nehmen, da zückte der Herr die Flamme des zweischneidigen Schwertes über sie, und sie loheten alle auf in den Funken des Blitzes, und keiner von ihnen entkam. So ging die Heilkunst den Ärzten verloren, und es war ein Stillstand in der Heilkunde sechshundertdreißig Jahre lang, bis dann der König Arthasasta kam. In seinen Tagen war ein sehr weiser und verständiger Mann, der in den Büchern der Heilkunde sich auskannte [...] namens Hippokrates der Mazedonier; auch kamen dazu mal anderer Völker Weise wie Asaph der Judäer, Dioskorides der Baalathäer, Galenos, der Kaphtorite und noch viele andere Weise; die brachten die Heilkunst wieder zu Ehren, daß sie noch heutigen Tages besteht."

Mose

"Mose [...] trat die Herrschaft über das Volk der Mohren an. Siebenundzwanzig Jahre war er damals alt, und er regierte über das Land vierzig Jahre. Der Herr ließ ihn Gnade und Wohlgefallen finden in den Augen aller seiner Untertanen, und es herrschte eitel Güte zwischen Mose und Gott, zwischen Mose und seinem Volk."[1] (bin Gorion: Die Sagen der Juden)

Fußnoten

  1. Nach dieser Darstellung wird Mose König in KuschWikipedia-logo.png und heiratet eine Kuschitin. Weil er aber, um Gott zu gefallen, nicht zusammen mit ihr schläft, ruft sie nach vierzig Jahren ihr Volk dazu auf, ihn abzusetzen. Das tun sie auch, entlassen ihn aber ehrenvoll und mit vielen Abschiedsgeschenken. War Moses ein Ägypter?

Unterrichtsmaterial

Text und Aufgabenstellung zur Sage:Wie der Golem die Juden beschützte

Siehe auch

Judentum