Wir erforschen den Boden/Wir weisen Bodenpilze nach und Historische Stichworte/Großmacht: Unterschied zwischen den Seiten

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Als '''Großmacht''' bezeichnet man einen Staat, der einen wesentlichen weltpolitischen Einfluss hat.


Der Begriff kam im frühen 19. Jahrhundert auf,<ref>Während Adelungs Grammatisch-kritisches Wörterbuch der hochdeutschen Mundart in der Auflage von 1811 das Stichwort ''Großmacht'' noch nicht anführt, sondern nur ''großmächtig'' und ''Großmächtigkeit,'' schreibt Joseph Görres (im Rheinischen Merkur vom 23.9. 1815) in den ''Bemerkungen über die gegenseitigen Verhältnisse Frankreichs und der Verbündeten'' "Aus Frankreichs Ansicht ist Preußen eine nagelneue, aber noch nicht nagelfeste Großmacht." Das ist "eine Formulierung, in der das Wort Großmacht eindeutig nicht mehr große Macht, sondern einen mächtigen Staat bezeichnet". (Walter Böhme: [http://fontanefan.blogspot.com/2011/09/zur-entwicklung-des-begriffs-gromacht.html Zur Entwicklung des Begriffs Großmacht], September 2011. Dort findet sich auch ein Hinweis auf {{wpde|Johann Christoph Adelung|Adelungs}} Lexikon.</ref> als die Hegemonie (griech. für Vorherrschaft) Frankreichs am Ende der napoleonischen Herrschaft durch die Pentarchie (''Fünfherrschaft'' der 5 Großmächte) abgelöst wurde, eine beschränkte Kooperation der Siegermächte Russland, Österreich, Großbritannien und Preußen mit dem besiegten Frankreich, die  die sich auf dem Wiener Kongress herausbildete. Zunächst wurden nur diese fünf Mächte so bezeichnet.


==Wir weisen Bodenpilze nach ==
Der Begriff ist nicht genau definiert, wird aber seit dieser Zeit auch zur Charakterisierung früherer und späterer Machtkonstellationen angewandt.<ref>Ein früher Beleg ist in der Brockhaus Enzyklopädie von 1823 unter dem Stichwort ''Congreß'', auf den Friedenskongress von Münster und Osnabrück von 1648 bezogen, zu finden: "Das eben thronlos gewordene England nahm keinen Theil daran, und Spanien erschien darauf eigentlich nicht mehr als entscheidende Großmacht neben Östreich, Frankreich und Schweden." (''Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste'' herausgegeben von Johann Samuel Ersch, Johann Gottfried Gruber u.a. Teil 22, Brockhaus Verlag 1832 S.105</ref>


{|<table border="1" width="100%">
|style="background-color:#B3B7FF;"| '''Informationen zum Thema'''
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== Zur Begriffsgeschichte ==
In Luthers Lied "Ein feste Burg ist unser Gott" (1533 gedruckt) findet sich "die Fügung "groß Macht und viel List". Die Bedeutung von große Macht behält das zusammengesetzte Wort Großmacht bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts. Noch Adelungs Grammatisch-kritisches Wörterbuch der hochdeutschen Mundart in der Auflage von 1811 (2. Band Spalte 817) führt nur die Wörter großmächtig und Großmächtigkeit an und vermerkt, dass man sie verwende, wenn man von Fürsten spricht, und dass Kaiser und Könige sich gegenseitig so ansprächen. (vgl. auch Karl Thams Deutsch-böhmisches Nationallexikon von 1788, S. 265 und Matthias Kramers deutsch-holländisches Lexikon, 4. Aufl. 1787, S.192, wo gleichbedeutend mit Großmächtigkeit auch das Wort Großmacht angeführt wird.)
Schon 1796 findet sich freilich in der Schrift Militärischer Charakter und merkwürdige Kriegsthaten Friedrichs des Einzigen Königs von Preußen des Hauptmanns Franz Ludwig Hallers auf Seite 261 auf Peter den Großen bezogen die Formulierung "des Schöpfers der Russischen Großmacht" und in Hesperus ein Nationalblatt für gebildete Leser Nr.60 September 1813 auf Seite 487 die Formulierung  "wenn man in der Welt wüßte, Frankreich wäre den Deutschen an Großmacht überlegen". - Bei genauerem Hinsehen stellt man freilich fest, dass in beiden Fällen auch die Bedeutung Großmächtigkeit noch passt.


Erst 1815 findet sich bei Joseph Görres (im Rheinischen Merkur vom 23.9. 1815) in den "Bemerkungen über die gegenseitigen Verhältnisse Frankreichs und der Verbündeten" eine Formulierung, in der das Wort Großmacht eindeutig nicht mehr große Macht, sondern einen mächtigen Staat bezeichnet: "Aus Frankreichs Ansicht ist Preußen eine nagelneue, aber noch nicht nagelfeste Großmacht.""<ref>Zitat aus Walter Böhme: [http://fontanefan.blogspot.com/2011/09/zur-entwicklung-des-begriffs-gromacht.html Zur Entwicklung des Begriffs Großmacht, 2011]</ref>


|Die Bodenpilze durchwuchern die belebte Bodenschicht. Sie verbreiten sich über ein Pilzgeflecht, das sog. Mycel. In der Streuschicht sind die Pilze besonders häufig anzutreffen. Wenn wir die Streuschicht mit der Hand aufheben, sind viele Pilze mit dem bloßen Auge zu erkennen.
== Anmerkungen ==
<references/>


Pilze, die sich von toter organischer Substanz ernähren (Saprophyten), können Holz zersetzen. Holz besteht aus Zellulose und Lignin. Sie zersetzen diese Stoffe mit Hilfe besonderer Katalysatoren, der sog. Enzyme. Bestimmte spezialisierte Pilze gehen mit Pflanzenwurzeln eine Lebensgemeinschaft ein (Symbiose).
{{Historisches Stichwort}}


'''Pilze, die als Parasiten leben'''
[[Kategorie:Geschichte]]
 
[[Kategorie:Politik]]
Sie befallen Holz und die Wurzeln älterer Bäume und Sträucher. Sie schaffen den Weg frei für den Angriff der Pilze, die sich von toter organischer Substanz ernähren.
 
Versuchsanstellung
 
Sie erfolgt im Prinzip wie bei dem Versuch "Wir ermitteln die Bakterienkeimzahl mit dem Millipore-Testgerät".
|}
 
 
 
{|<table border="1" width="100%">
|style="background-color:#B3B7FF;"| '''Untersuchungsmaterialien'''
 
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|6 Total-Millipore-Tester für die Pilzkeimbestimmung
 
6 Erlenmeyerkolben (250 ml) mit Stopfen
 
6 Pipetten
 
1 Messzylinder (100 ml)
 
1 000 ml sterile Natriumpyrophosphatlösung
 
Wärmeschrank
 
Erdproben
 
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|}
 
 
 
{|<table border="1" width="100%">
|style="background-color:#B3B7FF;"| '''Versuchsablauf'''
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|a) Nimm 1 g frischen Boden, schwemme die Bodenprobe auf, setze die Verdünnungsreihe an. Fülle die verdünnten Suspensionen in je einen leeren Plastikbehälter eines Millipore-Gerätes. Es kann die gleiche Abstufung erfolgen wie bei der Bakterienkeimzahlermittlung.
 
Wichtig ist, dass nur frische Bodenproben verwendet werden. Bei Zimmertemperatur fangen die Pilze rasch an sich zu vermehren. Dadurch werden die Werte verfälscht.
 
b) Tauche den Tester in die Nährflüssigkeit, lass abtropfen. Der Pilzkeimzahl-Tester ist mit einer Substanz beschichtet, die Bakterien unterdrückt.
 
c) Setze den Tester wieder in den Plastikbehälter. Kennzeichne sorgfältig jede einzelne Verdünnungsstufe mit wasserfestem Filzstift.
 
d) Stelle das Testgerät für 24 - 48 Stunden bei 30 °C in den Wärmeschrank (5 0C niedriger als bei dem Bakterienansatz).
 
e) Zähle die Pilzgeflechte bzw. Pilzkolonien (bei Hefepilzen) aus.
 
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|}
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{|<table border="1" width="100%">
|style="background-color:#B3B7FF;"| '''Verständnisfragen und Anweisungen zum Experiment "Wir ermitteln die Pilzkeimzahl eines Bodens"'''
|-
 
|1. Was hast du in diesem Experiment getan?
 
2. Warum dürfen nur frische Bodenproben verwendet werden?
 
3. Warum wachsen auf dem Tester nur die Pilzgeflechte und nicht die Bakterienkolonien?
 
4. Welche Bedeutung haben die Bodenpilze für das Leben im Boden insgesamt?
 
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{{Kasten_rot|}}
Sicherheitshinweis: Bodenpilze nicht offen auszählen. Tester vor dem Auszählen mit durchsichtiger Plastikhülle isolieren.
{{Kasten_rot|}}
|}
 
 
Pilze im Wald: Auf der Erde und in der Erde
 
 
 
|}

Aktuelle Version vom 18. Dezember 2019, 18:48 Uhr

Als Großmacht bezeichnet man einen Staat, der einen wesentlichen weltpolitischen Einfluss hat.

Der Begriff kam im frühen 19. Jahrhundert auf,[1] als die Hegemonie (griech. für Vorherrschaft) Frankreichs am Ende der napoleonischen Herrschaft durch die Pentarchie (Fünfherrschaft der 5 Großmächte) abgelöst wurde, eine beschränkte Kooperation der Siegermächte Russland, Österreich, Großbritannien und Preußen mit dem besiegten Frankreich, die die sich auf dem Wiener Kongress herausbildete. Zunächst wurden nur diese fünf Mächte so bezeichnet.

Der Begriff ist nicht genau definiert, wird aber seit dieser Zeit auch zur Charakterisierung früherer und späterer Machtkonstellationen angewandt.[2]


Zur Begriffsgeschichte

In Luthers Lied "Ein feste Burg ist unser Gott" (1533 gedruckt) findet sich "die Fügung "groß Macht und viel List". Die Bedeutung von große Macht behält das zusammengesetzte Wort Großmacht bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts. Noch Adelungs Grammatisch-kritisches Wörterbuch der hochdeutschen Mundart in der Auflage von 1811 (2. Band Spalte 817) führt nur die Wörter großmächtig und Großmächtigkeit an und vermerkt, dass man sie verwende, wenn man von Fürsten spricht, und dass Kaiser und Könige sich gegenseitig so ansprächen. (vgl. auch Karl Thams Deutsch-böhmisches Nationallexikon von 1788, S. 265 und Matthias Kramers deutsch-holländisches Lexikon, 4. Aufl. 1787, S.192, wo gleichbedeutend mit Großmächtigkeit auch das Wort Großmacht angeführt wird.) Schon 1796 findet sich freilich in der Schrift Militärischer Charakter und merkwürdige Kriegsthaten Friedrichs des Einzigen Königs von Preußen des Hauptmanns Franz Ludwig Hallers auf Seite 261 auf Peter den Großen bezogen die Formulierung "des Schöpfers der Russischen Großmacht" und in Hesperus ein Nationalblatt für gebildete Leser Nr.60 September 1813 auf Seite 487 die Formulierung "wenn man in der Welt wüßte, Frankreich wäre den Deutschen an Großmacht überlegen". - Bei genauerem Hinsehen stellt man freilich fest, dass in beiden Fällen auch die Bedeutung Großmächtigkeit noch passt.

Erst 1815 findet sich bei Joseph Görres (im Rheinischen Merkur vom 23.9. 1815) in den "Bemerkungen über die gegenseitigen Verhältnisse Frankreichs und der Verbündeten" eine Formulierung, in der das Wort Großmacht eindeutig nicht mehr große Macht, sondern einen mächtigen Staat bezeichnet: "Aus Frankreichs Ansicht ist Preußen eine nagelneue, aber noch nicht nagelfeste Großmacht.""[3]

Anmerkungen

  1. Während Adelungs Grammatisch-kritisches Wörterbuch der hochdeutschen Mundart in der Auflage von 1811 das Stichwort Großmacht noch nicht anführt, sondern nur großmächtig und Großmächtigkeit, schreibt Joseph Görres (im Rheinischen Merkur vom 23.9. 1815) in den Bemerkungen über die gegenseitigen Verhältnisse Frankreichs und der Verbündeten "Aus Frankreichs Ansicht ist Preußen eine nagelneue, aber noch nicht nagelfeste Großmacht." Das ist "eine Formulierung, in der das Wort Großmacht eindeutig nicht mehr große Macht, sondern einen mächtigen Staat bezeichnet". (Walter Böhme: Zur Entwicklung des Begriffs Großmacht, September 2011. Dort findet sich auch ein Hinweis auf AdelungsWikipedia-logo.png Lexikon.
  2. Ein früher Beleg ist in der Brockhaus Enzyklopädie von 1823 unter dem Stichwort Congreß, auf den Friedenskongress von Münster und Osnabrück von 1648 bezogen, zu finden: "Das eben thronlos gewordene England nahm keinen Theil daran, und Spanien erschien darauf eigentlich nicht mehr als entscheidende Großmacht neben Östreich, Frankreich und Schweden." (Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste herausgegeben von Johann Samuel Ersch, Johann Gottfried Gruber u.a. Teil 22, Brockhaus Verlag 1832 S.105
  3. Zitat aus Walter Böhme: Zur Entwicklung des Begriffs Großmacht, 2011