Bruttoinlandsprodukt und Demographischer Wandel: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Kurzinfo-1|Idee}}
[[Datei:Mk Bevölkerungsentwicklung.png|400px|right]]
Das '''Bruttoinlandsprodukt (BIP)''' ist ein Maß für die wirtschaftliche Leistung eines Landes.  Das BIP bezieht sich auf einen festgelegten Zeitraum (z.B. 1 Jahr, 1 Monat). Das BIP gilt als [[Indikator (Wirtschaft)]], um Aussagen über die konjunkturellen Entwicklungen zu treffen.


==BIP im Unterricht==
Demographie (griech.: „Bevölkerungsbeschreibung") beschreibt unter Zuhilfenahme statistischer Methoden (vgl. [[Bevölkerungspyramide]]), wie sich Zahl und Struktur der Bevölkerung (z.B. Alter, Geschlecht, Familienstand, Kinderzahl, Gesundheitszustand etc.) durch demographische Verhaltensmuster und Ereignisse (heiraten, umziehen, Kinder bekommen, sterben ...) verändern.


=== Eine Unterrichtsidee ===
== Phasen des demographischen Wandels ==


{{Idee|1=
In Deutschland unterscheidet man unterschiedliche Phasen der Bevölkerungsentwicklung:
{{Zitat|
 
(...)Folgen wir dieser Diskussion, dann ergeben sich bei genauerer Betrachtung des BIP zwei Fragestellungen:
* '''1. Phase 1945 - 1974''': Die erste Phase ist gekennzeichnet von einem rapiden Bevölkerungsanstieg durch einen Babyboom bis Mitte der 60er Jahre und durch die Einwanderungswellen (Ostvertriebene/Flüchtlinge, DDR-Flüchtlinge, Gastarbeiter)
* 1. Erfasst das BIP wirklich sämtliche Leistungen, die zum Wohlstand eines Volkes beitragen?
 
* 2. Ist das BIP überhaupt als Wohlstandsmaßstab geeignet?
* '''2. Phase bis 1986''': Stagnation der Bevölkerungszahl mit leicht rückläufiger Tendenz (u.a. „Pillenknick“)
Die erste Frage bezieht sich auf quantitative Kritik, bei der vor allem angeführt wird, dass im BIP Vorgänge nicht erfasst werden, die sowohl für den Wohlstand als auch für die Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft wichtig sind. Beispiele für derartige Vorgänge sind:
 
* nichtbezahlte Arbeitsleistungen in privaten Haushalten wie Kochen, Putzen und Kindererziehung sowie
* '''3. Phase bis 2005''': erneutes Bevölkerungswachstum (Spätaussiedler aus dem Osten, Zuzug aus der DDR nach der Wende)
* Aktivitäten der Schattenwirtschaft wie legale Nachbarschaftshilfe und illegale Schwarzarbeit.
 
|http://bebis.cidsnet.de/weiterbildung/sps/wirtschaft/umaterial/lingens1/index.htm}}
* '''4. Phase ...?'''
}}
 
 
[[Datei:Mk Natürliche Bevölkerungsentwicklung.png|600px|center]]
 
Sprechen wir von einem demographischen Wandel, sprechen wir von einem grundsätzlichen Wandel in der Bevölkerungsstruktur. Gekennzeichnet ist der demographische Wandel in Deutschland vom '''Rückgang der Geburtenziffern''' und einem '''Anstieg der Lebenserwartung'''.
 
== Ursachen und Folgen des demographischen Wandels ==
 
'''a) Ursachen für den Rückgang der Geburtenziffern'''
 
* Funktions- und Strukturwandel der Familie
* Emanzipation der Frau
* Schwierigkeiten der Vereinbarkeit von Familie und Beruf
* Lebensstil
 
'''b) Ursachen für den Anstieg der Lebenserwartung'''
 
* medizinischer Fortschritt
* verbesserte Hygiene
* Unfallverhütung
* soziale Sicherung
* Steigerung des Wohlstands
 
;Folgen des demographischen Wandels 
 
Die durch die steigende Lebenserwartung und den Geburtenrückgang bedingte Alterung der Gesellschaft ist unumkehrbar, erhöht die Kosten im Gesundheitswesen und zerstört allmählich die Grundlage der Alterssicherung (vgl. {{wpd|Generationenvertrag}}). Die sinkende Anzahl der Beitragszahler hat schwerwiegende Folgen für die sozialen Sicherungssysteme in Deutschland. Allerdings lässt sich der demographische Wandel durch Zuwanderung entschärfen, wenn auch nicht aufhalten.
 
{{Kasten_blass|vgl. hierzu [http://www.bpb.de/publikationen/KN8WS2,4,0,Soziale_Auswirkungen_der_demographischen_Entwicklung.html „Soziale Auswirkungen der demographischen Entwicklung]", in: Informationen zur politischen Bildung, Heft 282, 2004}}
 
;Lösungsvorschläge in Deutschland
 
* Reform der Krankenkassen
* Reform des Rentensystems
 
== Material ==
* Statistisches Bundesamt Deutschland: [http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/Bevoelkerung/Bevoelkerungsstand/Tabellen/Content75/AltersgruppenFamilienstand,templateId=renderPrint.psml Bevölkerung nach Altersgruppen, Familienstand und Religionszugehörigkeit]
:  ''Tabelle (Zeitraum 2005 bis 2008)''
 
* Statistisches Bundesamt Deutschland: [http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Navigation/Statistiken/Bevoelkerung/VorausberechnungBevoelkerung/VorausberechnungBevoelkerung.psml;jsessionid=314CAFB3E22AC89A89DD2C3595219696.internet Bevölkerungsvorausberechnung]
: ''Bevölkerungsvorausberechnungen zeigen, wie sich die Bevölkerungszahl und der Altersaufbau unter bestimmten Annahmen zur Entwicklung wesentlicher demographischer Einflussfaktoren - Geburtenhäufigkeit, {{wpd|Sterblichkeit}} und Wanderungen - verändern.''
 
* Bundeszentrale für politische Bildung: [http://www.bpb.de/wissen/1KNBKW,0,0,Bev%F6lkerungsentwicklung_und_Altersstruktur.html Bevölkerungsentwicklung und Altersstruktur]


=== Weitere Unterrichtsideen und -materialien ===
* LpB Baden-Württemberg: [http://www.politikundunterricht.de/1_2_07/demografie.htm Politik & Unterricht, Heft 1/2 - 2007] (Unterrichtsvorschläge; Texte und Materrialien)
* {{lo|http://www.lehrer-online.de/bruttoinlandsprodukt.php|Das Bruttoinlandsprodukt - ein Wohlstandsindikator?}} (Markus Niederastroth, 19.06.2007)
: ''Demografischer Wandel • Wir werden älter und wir werden weniger.''
:"Die Schülerinnen und Schüler lernen in dieser Unterrichtsreihe, was durch das Bruttoinlandsprodukt erfasst wird, und betrachten diesen Messwert im Hinblick auf seine Funktion als Wohlstandsindikator. Dabei gehen die Lernenden von ihrem persönlichen Wohlstandsbegriff aus."
* [http://www.agenda21-treffpunkt.de/lexikon/BIP.htm Bruttoinlandsprodukt (BIP)]
* {{pdf-extern|http://www.bebis.de/zielgruppen/lehramtsanwaerterinnen/wirtschaft/arbeitsblaetter/Bruttoinlandsprodukt_als_Wohlstandsmas_-.pdf|Unterrichtsentwurf von Thomas Lingens: Bruttoinlandsprodukt als Wohlstandsmaß - Kritik in qualitativer Hinsicht}}


==Berechnung des BIP==
== Denkanstöße ==
* Berechnung des BIP nach Verteilungsrechnung:
* {{wpd|Unwort#Unwörter des Jahres}}
<pre>
# (im Jahr 1996) "Rentnerschwemme"
    Erwerbs- und Vermögenseinkommen, die im Inland entstanden sind
# (im Jahr 1998) "sozialverträgliches Frühableben"
+    Abschreibungen   
+    (Produktionsabgaben - Subventionen)  
+    Importabgaben
-    Primäreinkommen aus dem Ausland
____________________________________________________________________
=    Bruttoinlandsprodukt
</pre>


* '''Entstehungsrechnung''': Nach der so genannten Entstehungsrechnung ergibt sich das BIP, indem zunächst vom Produktionswert die Vorleistungen abgezogen werden, um zur Bruttowertschöpfung zu gelangen. Addition der Gütersteuern (Produktions- und Importabgaben) und Subtraktion der Subventionen ergibt das Bruttoinlandsprodukt.
{{Zitat| ''[...] Bundesweit, so schätzt der Experte Prof. Stefan Sell von der Fachhochschule Koblenz, werden mindestens 1,15 Millionen Arbeitnehmer sittenwidrig bezahlt. Das sind 1,9 Milliarden Euro nicht gezahlte Sozialversicherungsbeiträge pro Jahr. „Zwei Milliarden Euro“, so Professor Sell, „die den Sozialkassen fehlen, bedeuten ja nicht nur, dass die verbleibenden Beitragszahler oder die Steuerzahler über die Steuerzuschüsse das ausgleichen müssen. Sondern die betroffenen Arbeitnehmer, die ja eh schon sehr niedrige, extrem niedrige Löhne haben, haben ja auch dann keine Ansprüche gegenüber der Sozialversicherung. Das fehlt denen später in der Rentenversicherung.“ Schäden, die die zuständige Arbeits- und Sozialministerin {{wpd|Ursula von der Leyen}} bestreitet. Schriftlich lässt sie mitteilen: „Eine Regelungslücke besteht nicht.“ Und: „Unabhängig von (…) der möglichen Sittenwidrigkeit des Lohns sichert der Staat (…) sehr wohl die Leistung und Abführung von Sozialversicherungsbeiträgen.“ Klingt gut. Fakt ist aber: Sozialbeiträge für jene KiK-Mitarbeiter, die genau so schlecht bezahlt wurden wie Ursula Grunwald, treibt die Rentenversicherung nach eigener Auskunft nicht ein. Dabei könnte etwas getan werden. ''|2 =
* Nachdenkseiten (25.08.2010): [http://www.nachdenkseiten.de/?p=6577#h09 Nachzahlung bei sittenwidrigen Löhnen]}}
{{Siehe|Soziale Frage als politische Frage#Hungerlöhne / Armutslöhne / Niedriglohn}}


<pre>
== Unterricht ==
+ Produktionswert
{{Idee|1=
- Vorleistungen
{{Aufgabe|1=
_____________________
; Material
= Bruttowertschöpfung
Statistisches Bundesamt Deutschland: [http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/Bevoelkerung/Bevoelkerungsstand/Tabellen/Content75/AltersgruppenFamilienstand,templateId=renderPrint.psml Bevölkerung nach Altersgruppen, Familienstand und Religionszugehörigkeit]
: ''Tabelle (Zeitraum 2005 bis 2008)''


+ Gütersteuern
; These
- Subventionen
Die vom Statitischen Bundesamt publizierten Daten lassen sich wie folgt interpretieren:
______________________
= Bruttoinlandsprodukt
</pre>


* '''Verwendungsrechnung''': Nach der sog. Verwendungsrechnung ergibt sich das BIP als Summe der Konsumausgaben der privaten Haushalte und privater Organisationen ohne Erwerbszweck, der Investitionsausgaben (brutto), der Staatsausgaben, der Lagerinvestitionen sowie der Exporterlöse abzüglich der Importausgaben (Außenbeitrag).
* '''Ein (Ehe-)Paar im erwerbsfähigen Alter''' (25 - 65 Jahre) hat zu sorgen für (muss ernähren)
# '''ein Kind''' (unter 25 Jahren) ''sowie''
# '''einen Menschen im Rentenalter''' (65 Jahre oder älter).


<pre>
{{Siehe|Familie#Familie_als_Solidargemeinschaft}}
+ Bruttoinvestitionen
+ Konsumausgaben
+ Staatsausgaben
+ Außenbeitrag
______________________
= Bruttoinlandsprodukt
</pre>


===Das nominale BIP===
Das Ehepaar Michael und Melanie Mustermann behauptet, es sei mit dieser "Belastung" finanziell überfordert.
Das '''nominale BIP''' ist die gängigste Form, um das Inlandsprodukt von Ländern oder Regionen zu vergleichen. Es gibt die Summe der ausländischen Wertschöpfung bzw. der Wertschöpfung von Regionen in aktuellen Marktpreisen an. Nachteil ist, dass diese durch Geldwertveränderungen "verfälscht" sein können. So führt eine fünfprozentige Inflationsrate bei gleichbleibender Warenproduktion zu einem BIP-Anstieg von ebenfalls fünf Prozent.


===Das reale BIP===
Bitte positioniere Dich.}}
Um das BIP unabhängig von Veränderungen der Preise betrachten zu können, verwendet man das '''reale BIP''', indem alle Güter und Dienstleistungen zu Marktpreisen eines Basisjahres bewertet werden (BIP zu konstanten Preisen). Neuerdings werden [[Preisindex#Kettenpreisindex|Kettenindizes]] verwendet


Das '''reale BIP''' lässt sich auch aus dem nominalen BIP berechnen, wenn man die Preissteigerung seit dem Basisjahr kennt. Hieraus ergibt sich die Formel:
;Recherche-Auftrag
# "Erwerbsbiografie"
#:Wie viel Prozent der Arbeitnehmer gehen vorzeitig in Rente?
#* [http://www.boeckler.de/32015_103263.html Grafik aus Böckler Impuls 6/2010]
#* [http://www.boeckler.de/32014_103273.html Böckler Impuls 06/2010: Lückenhafte Erwerbsverläufe schmälern Rente]
#* {{wpd|Vorruhestandsregelung}}
# Wie wirkt sich die ''[[Soziale Frage als politische Frage#Massenarbeitslosigkeit|Massenarbeitslosigkeit]]'' auf das Steueraufkommen aus?
#* GRAFIK: [http://www.spiegel.de/images/image-123605-galleryV9-wrru.jpg Anteil einzelner Steuerarten am Steueraufkommen (1950 vs. 2009)]
#: ''Quelle: Nachdenkseiten (25.08.2010): [http://www.nachdenkseiten.de/?p=6577#h03 Steuerparadies Deutschland]''
# Sozialbudget
#* [http://www.bpb.de/wissen/I4WOAW,0,0,Sozialbudget.html Sozialbudget • Leistungen nach Arten, 2007 (geschätzte Daten, Datenstand Mai 2008)]


:<math>\mathrm {BIP}_{\rm real} = \frac{\mathrm {BIP}_{\rm nominal}}{\mathrm{Preisindex}} \cdot 100</math>
}}


== Aktuelle Debatte ==
{{Siehe|Rassismus#Sozialrassismus}}
* Wolfgang Lieb (NDS vom 24.08.2010): [http://www.nachdenkseiten.de/?p=6572 Sarrazin: „Deutschland wir immer ärmer und dümmer!“]
:''[...] „Die Deutschen aber schaffen sich allmählich ab“, schreibt Sarrazin und redet dann über die „Nettoreproktionsrate“ von „0,7 oder weniger, wie wir sie seit 40 Jahren haben“. Das bedeute ja nichts anderes, „als dass die Generation der Enkel jeweils halb so groß ist wie die der Großväter“. Wenn die Geburtenzahl weiter so sinke, dann werde die Zahl der Geburten in Deutschland „in 90 Jahren (!)“ bei rund 200.000 bis 250.000 liegen. [...] Seit {{wpd|Thomas Robert Malthus}} (1766 – 1834) die Bevölkerungslehre begründet hat, wurden die demografischen Entwicklungen oft in düstersten Farben gemalt. Mal war es die Bevölkerungsexplosion die Angst machen sollte, dann wieder an der Wende zum 20. Jahrhundert die Angst vor der „Entvölkerung“. [...]


* Erklärungen zusammengestellt aus {{wpde|Bruttoinlandsprodukt|Bruttoinlandsprodukt}}
{{Siehe|Mikrobiologie}} ''→ (GRAFIK) Idealisierte Wachtumskurve einer Bakterienkultur''
{{Siehe|Bevölkerungsentwicklung}} ''→ (GRAFIK) Entwicklung der Weltbevölkerung''


==Zeitreihe BIP==
=== Zuwanderung ===
'''Bruttoinlandsprodukt in der Bundesrepublik Deutschland von 1970 bis 2003'''
* Yvonne Globert (Fr vom 16.08.2010; Interview):[http://www.fr-online.de/wissenschaft/von-wegen-grossfamilie/-/1472788/4559022/-/index.html Geburtenraten bei Migranten • Von wegen Großfamilie]
: ''Nadja Milewski zeigt in ihrer Studie, dass auch [[Migration|Migrantinnen]] weniger Kinder bekommen. Im FR-Interview räumt sie mit {{wpde|Klischee|Klischees}} auf.''
(Bis 1991 nur Westdeutschland, preisbereinigt, Angaben in Milliarden Euro).


[[Bild:BIP-Zeitreihe.gif|centre]]
* [http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hiwi/453019/ Deutschland sieht alt aus] - "Selbst wenn unter dem Strich pro Jahr 200.000 Menschen nach Deutschland einwandern, wird die deutsche Bevölkerung bis 2050 drastisch sinken. Spürbar ist der Wandel schon jetzt im Ruhrgebiet und, noch dramatischer, in Ostdeutschland." <br> [http://www.dradio.de/aodflash/player.php?station=1&broadcast=57995&playtime=1136137214&fileid=eced4164& Radio-on-demand], dlf, 1.1.06
* Datenquelle: http://www.destatis.de/download/veroe/lreihe04.pdf


==Zeitreihe Version 2==
=== Rente ab 67 ===
[[bild:BIP-Zeitreihe.png|centre]]
* [http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5184490_REF1,00.html Tagesschau] - "Bundessozialminister Franz Müntefering hat sich dafür ausgesprochen, schon im Jahr 2029 oder sogar 2023 vollständig auf die Rente mit 67 umzustellen. Er könne sich das Erreichen dieses Ziels, ausgehend vom geplanten Starttermin 2012, "statt nach 24 Jahren auch nach 18 oder zwölf vorstellen", sagte der SPD-Politiker dem Magazin "Focus". Im Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD ist vorgesehen, das Rentenalter ab 2012 schrittweise bis spätestens 2035 auf 67 Jahre anzuheben.", 12.02.2006
* [http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,399148,00.html Beck will Ausnahmen für Dachdecker - Spiegel-Online]Wer soll wie lange arbeiten - über diese Frage zerstreitet sich derzeit die ganze Republik. SPD-Politiker fordern jetzt bei der geplanten Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre zahlreiche Ausnahmen. Die Wirtschaft empört sich unterdessen über das neue Altersteilzeitprogramm von VW.
* {{wpde|Renteneintrittsalter|Renteneintrittsalter}}
* Karl Mai (Nachdenkseiten vom 10.02.2006): [http://www.nachdenkseiten.de/?p=238 Die Manipulation der Renten-„Reformer“]
: ''Die Panikmache als Methode zum Abbau der gesetzlichen Rentenversicherung und der Umwandlung in eine (zusätzliche) private Altersvorsorge lenkt von den wirklichen Problemen der Umlagefinanzierung ab. Durch hypothetische Spekulationen über die Rentenentwicklung und isolierten „Reform“-Vorstößen wie etwa der Anhebung des Renteneintrittsalters und immer neuen Alarmrufen von sog. Rentenexperten werden Ängste bei Jung und Alt geschürt. Damit wird eine Diskussion über auf dem Tisch liegende Vorschläge für einen dauerhaften Ausweg aus den gegenwärtigen Finanzierungsproblemen der gesetzlichen Rente systematisch verweigert.''


==Siehe auch==
=== Gesundheitsreform ===
* [[Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung]]
...
* [[Indikator (Wirtschaft)]]
* [[Wirtschaft]]


==In der Wikipedia==
== Linkliste ==
* {{wpd|Bruttoinlandsprodukt}}
* Wilfried Köhler (Ministerium für Bau und Verkehr Sachsen-Anhalt): [http://www.katholische-akademie-magdeburg.de/upload/download/vortraege/Deutschland_in_der_demografischen_Revolution.pdf Deutschland in der demografischen Revolution (PDF-Datei, 6 Seiten)]
* {{wpd|Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf}}
: ''Beitrag für Kirchenzeitschrift.''
* [http://www.berlin-institut.org/studien/deutschland-2020.html Institut für Bevölkerung und Entwicklung Berlin]
* [http://www.zdwa.de/zdwa/artikel/index_dateien/index_01W3DnavidW261.php Rostocker Zentrum für demographischen Wandel]


== Siehe auch ==
* [[Familie]]
* [[Altern]] - [[Jugend]]
* [[Bevölkerungsentwicklung]]
* [[Bevölkerungspyramide]]
* [[Wirtschaft]]
* [[Modell (Wirtschaft)]]


[[Kategorie:Politik_und_Sozialwissenschaften]]
[[Kategorie:Wirtschaft]]
[[Kategorie:Wirtschaft]]
[[Kategorie:Gesellschaft im Wandel]]

Version vom 26. August 2010, 09:35 Uhr

Mk Bevölkerungsentwicklung.png

Demographie (griech.: „Bevölkerungsbeschreibung") beschreibt unter Zuhilfenahme statistischer Methoden (vgl. Bevölkerungspyramide), wie sich Zahl und Struktur der Bevölkerung (z.B. Alter, Geschlecht, Familienstand, Kinderzahl, Gesundheitszustand etc.) durch demographische Verhaltensmuster und Ereignisse (heiraten, umziehen, Kinder bekommen, sterben ...) verändern.

Phasen des demographischen Wandels

In Deutschland unterscheidet man unterschiedliche Phasen der Bevölkerungsentwicklung:

  • 1. Phase 1945 - 1974: Die erste Phase ist gekennzeichnet von einem rapiden Bevölkerungsanstieg durch einen Babyboom bis Mitte der 60er Jahre und durch die Einwanderungswellen (Ostvertriebene/Flüchtlinge, DDR-Flüchtlinge, Gastarbeiter)
  • 2. Phase bis 1986: Stagnation der Bevölkerungszahl mit leicht rückläufiger Tendenz (u.a. „Pillenknick“)
  • 3. Phase bis 2005: erneutes Bevölkerungswachstum (Spätaussiedler aus dem Osten, Zuzug aus der DDR nach der Wende)
  • 4. Phase ...?


Mk Natürliche Bevölkerungsentwicklung.png

Sprechen wir von einem demographischen Wandel, sprechen wir von einem grundsätzlichen Wandel in der Bevölkerungsstruktur. Gekennzeichnet ist der demographische Wandel in Deutschland vom Rückgang der Geburtenziffern und einem Anstieg der Lebenserwartung.

Ursachen und Folgen des demographischen Wandels

a) Ursachen für den Rückgang der Geburtenziffern

  • Funktions- und Strukturwandel der Familie
  • Emanzipation der Frau
  • Schwierigkeiten der Vereinbarkeit von Familie und Beruf
  • Lebensstil

b) Ursachen für den Anstieg der Lebenserwartung

  • medizinischer Fortschritt
  • verbesserte Hygiene
  • Unfallverhütung
  • soziale Sicherung
  • Steigerung des Wohlstands
Folgen des demographischen Wandels

Die durch die steigende Lebenserwartung und den Geburtenrückgang bedingte Alterung der Gesellschaft ist unumkehrbar, erhöht die Kosten im Gesundheitswesen und zerstört allmählich die Grundlage der Alterssicherung (vgl. Vorlage:Wpd). Die sinkende Anzahl der Beitragszahler hat schwerwiegende Folgen für die sozialen Sicherungssysteme in Deutschland. Allerdings lässt sich der demographische Wandel durch Zuwanderung entschärfen, wenn auch nicht aufhalten.

Vorlage:Kasten blass

Lösungsvorschläge in Deutschland
  • Reform der Krankenkassen
  • Reform des Rentensystems

Material

Tabelle (Zeitraum 2005 bis 2008)
Bevölkerungsvorausberechnungen zeigen, wie sich die Bevölkerungszahl und der Altersaufbau unter bestimmten Annahmen zur Entwicklung wesentlicher demographischer Einflussfaktoren - Geburtenhäufigkeit, Vorlage:Wpd und Wanderungen - verändern.
Demografischer Wandel • Wir werden älter und wir werden weniger.

Denkanstöße

  1. (im Jahr 1996) "Rentnerschwemme"
  2. (im Jahr 1998) "sozialverträgliches Frühableben"
Zitat
[...] Bundesweit, so schätzt der Experte Prof. Stefan Sell von der Fachhochschule Koblenz, werden mindestens 1,15 Millionen Arbeitnehmer sittenwidrig bezahlt. Das sind 1,9 Milliarden Euro nicht gezahlte Sozialversicherungsbeiträge pro Jahr. „Zwei Milliarden Euro“, so Professor Sell, „die den Sozialkassen fehlen, bedeuten ja nicht nur, dass die verbleibenden Beitragszahler oder die Steuerzahler über die Steuerzuschüsse das ausgleichen müssen. Sondern die betroffenen Arbeitnehmer, die ja eh schon sehr niedrige, extrem niedrige Löhne haben, haben ja auch dann keine Ansprüche gegenüber der Sozialversicherung. Das fehlt denen später in der Rentenversicherung.“ Schäden, die die zuständige Arbeits- und Sozialministerin Vorlage:Wpd bestreitet. Schriftlich lässt sie mitteilen: „Eine Regelungslücke besteht nicht.“ Und: „Unabhängig von (…) der möglichen Sittenwidrigkeit des Lohns sichert der Staat (…) sehr wohl die Leistung und Abführung von Sozialversicherungsbeiträgen.“ Klingt gut. Fakt ist aber: Sozialbeiträge für jene KiK-Mitarbeiter, die genau so schlecht bezahlt wurden wie Ursula Grunwald, treibt die Rentenversicherung nach eigener Auskunft nicht ein. Dabei könnte etwas getan werden.
* Nachdenkseiten (25.08.2010): Nachzahlung bei sittenwidrigen Löhnen
Vorlage:Siehe

Unterricht

Unterrichtsidee
Aufgabe
Material

Statistisches Bundesamt Deutschland: Bevölkerung nach Altersgruppen, Familienstand und Religionszugehörigkeit

Tabelle (Zeitraum 2005 bis 2008)
These

Die vom Statitischen Bundesamt publizierten Daten lassen sich wie folgt interpretieren:

  • Ein (Ehe-)Paar im erwerbsfähigen Alter (25 - 65 Jahre) hat zu sorgen für (muss ernähren)
  1. ein Kind (unter 25 Jahren) sowie
  2. einen Menschen im Rentenalter (65 Jahre oder älter).

Vorlage:Siehe

Das Ehepaar Michael und Melanie Mustermann behauptet, es sei mit dieser "Belastung" finanziell überfordert.

Bitte positioniere Dich.
Recherche-Auftrag
  1. "Erwerbsbiografie"
    Wie viel Prozent der Arbeitnehmer gehen vorzeitig in Rente?
  2. Wie wirkt sich die Massenarbeitslosigkeit auf das Steueraufkommen aus?
    Quelle: Nachdenkseiten (25.08.2010): Steuerparadies Deutschland
  3. Sozialbudget


Aktuelle Debatte

Vorlage:Siehe

[...] „Die Deutschen aber schaffen sich allmählich ab“, schreibt Sarrazin und redet dann über die „Nettoreproktionsrate“ von „0,7 oder weniger, wie wir sie seit 40 Jahren haben“. Das bedeute ja nichts anderes, „als dass die Generation der Enkel jeweils halb so groß ist wie die der Großväter“. Wenn die Geburtenzahl weiter so sinke, dann werde die Zahl der Geburten in Deutschland „in 90 Jahren (!)“ bei rund 200.000 bis 250.000 liegen. [...] Seit Vorlage:Wpd (1766 – 1834) die Bevölkerungslehre begründet hat, wurden die demografischen Entwicklungen oft in düstersten Farben gemalt. Mal war es die Bevölkerungsexplosion die Angst machen sollte, dann wieder an der Wende zum 20. Jahrhundert die Angst vor der „Entvölkerung“. [...]

Vorlage:Siehe → (GRAFIK) Idealisierte Wachtumskurve einer Bakterienkultur Vorlage:Siehe → (GRAFIK) Entwicklung der Weltbevölkerung

Zuwanderung

Nadja Milewski zeigt in ihrer Studie, dass auch Migrantinnen weniger Kinder bekommen. Im FR-Interview räumt sie mit KlischeesWikipedia-logo.png auf.
  • Deutschland sieht alt aus - "Selbst wenn unter dem Strich pro Jahr 200.000 Menschen nach Deutschland einwandern, wird die deutsche Bevölkerung bis 2050 drastisch sinken. Spürbar ist der Wandel schon jetzt im Ruhrgebiet und, noch dramatischer, in Ostdeutschland."
    Radio-on-demand, dlf, 1.1.06

Rente ab 67

  • Tagesschau - "Bundessozialminister Franz Müntefering hat sich dafür ausgesprochen, schon im Jahr 2029 oder sogar 2023 vollständig auf die Rente mit 67 umzustellen. Er könne sich das Erreichen dieses Ziels, ausgehend vom geplanten Starttermin 2012, "statt nach 24 Jahren auch nach 18 oder zwölf vorstellen", sagte der SPD-Politiker dem Magazin "Focus". Im Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD ist vorgesehen, das Rentenalter ab 2012 schrittweise bis spätestens 2035 auf 67 Jahre anzuheben.", 12.02.2006
  • Beck will Ausnahmen für Dachdecker - Spiegel-OnlineWer soll wie lange arbeiten - über diese Frage zerstreitet sich derzeit die ganze Republik. SPD-Politiker fordern jetzt bei der geplanten Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre zahlreiche Ausnahmen. Die Wirtschaft empört sich unterdessen über das neue Altersteilzeitprogramm von VW.
  • RenteneintrittsalterWikipedia-logo.png
  • Karl Mai (Nachdenkseiten vom 10.02.2006): Die Manipulation der Renten-„Reformer“
Die Panikmache als Methode zum Abbau der gesetzlichen Rentenversicherung und der Umwandlung in eine (zusätzliche) private Altersvorsorge lenkt von den wirklichen Problemen der Umlagefinanzierung ab. Durch hypothetische Spekulationen über die Rentenentwicklung und isolierten „Reform“-Vorstößen wie etwa der Anhebung des Renteneintrittsalters und immer neuen Alarmrufen von sog. Rentenexperten werden Ängste bei Jung und Alt geschürt. Damit wird eine Diskussion über auf dem Tisch liegende Vorschläge für einen dauerhaften Ausweg aus den gegenwärtigen Finanzierungsproblemen der gesetzlichen Rente systematisch verweigert.

Gesundheitsreform

...

Linkliste

Beitrag für Kirchenzeitschrift.

Siehe auch