Bodenhistorie/Der Umgang mit dem Boden im Altertum

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Der Umgang mit dem Boden im Altertum

Griechen und Römer als Ackerbauern
Die erste Domestikation für das in Rom und Griechenland bekannte Zebu-Rind ist für den Beginn des dritten Jahrtausends v. Chr. im heutigen Iran belegt. Es ist der Beginn der Land- und Viehwirtschaft. Der Pflug wurde von Rindern gezogen


Wer kennt sie nicht, die Sagen der alten Griechen und Römer, die Geschichten über Krieg und Frieden, über Siege und Niederlagen, über den Erfindungsgeist und die Kultur der alten europäischen Völker. Abgesehen von den Lateinschülern, die sich mit Versen wie "De agricultura" plagen müssen, wird dabei wohl kaum jemand an Geschichten über Ackerbau und Viehzucht denken. Tatsächlich waren es zahlreiche Schriftsteller, die dem Boden eine ganz vorrangige Bedeutung zumaßen. Der römische Agrarschriftsteller Columella nennt in seinem Buch "Über Landwirtschaft" einige seiner Schriftstellerkollegen, z.B. die griechischen Dichter Hesiod, Archytas von Tarent, Aristoteles und Theophrast. Auch seine römischen Schriftstellerkollegen werden genannt, z.B. der berühmte Marcus Cato, Tremelius Scrofa und Cornelius Celsus, um hier nur einige zu nennen. Was griechische und römische Schriftsteller ihren ackerbauenden Landsleuten empfohlen haben, war voller Symbolik und praktische Handlungsanleitung zugleich. Über zwei Jahrtausende war die Bodenkunde der Alten die ultima ratio. Bis weit in das 18. Jahrhundert hinein richteten sich die europäischen Bauern nach den überlieferten Versen der Griechen und Römer.

Auszüge aus dem Buch "Über Landwirtschaft", geschrieben von dem Römer Columella:


Columella:

Hauptgesichtspunkte der Bodenprüfung vor dem Kauf. Columella beruft sich auf Cato:

Nach Porcius Catos Auffassung sind bei der Begutachtung eines Ackers vor allem zwei Dinge zu berücksichtigen: Ob das Klima gesund und der Boden ergiebig ist; fehlte eine der beiden Voraussetzungen, und wollte sich trotzdem einer ansiedeln, dann sei er verrückt und müsse entmündiqt werden. Denn kein vernünftiger Mensch dürfe für die Bearbeitung eines unfruchtbaren Bodens Geld aufwenden, und andererseits komme auf einen ungesunden Boden, und sei er noch so fruchtbar und ergiebig, kein Besitzer zu seinem Gewinn. Wo die Rechnung mit dem Tod gemacht werden müsse, da sei nicht nur der Ertrag an Früchten, sondern auch das Leben des Bauern unsicher, ja der Tod sei gewisser als der Gewinn.‘Der römische Staatsmann Marcus Porcius Cato (234 - 149 v.Chr.) wurde als Feldherr durch die Zerstörung Karthagos bekannt. Er machte sich auch als früher landwirtschaftlicher Schriftsteller einen Namen. Sein Buch "De Agricultura" gab ausführliche Anweisung an adlige Landwirte, wie ein großer landwirtschaftlicher Betrieb zu führen sei. Ausdrücklich wurde der Beruf des Landwirtes gelobt. Cato schrieb einleitend:

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Auszüge aus dem Buch des Römes Cato

Marcus Porcius Cato der Jüngere

XXXIX. Vom rötlichen Boden

XLI Was das Saatfeld düngt

   XLII. Was auf dem Saatfeld schädlich ist

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    LVIII. Wie man Wiesen düngen soll