Vom Erz zum Metall/LE03 Gesellschaft

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Mit dem neuen Material Metall entstanden auch neue Berufe:

Die Überschussproduktion der Jungsteinzeit erlaubt Vorratshaltung und damit Spezialisierung. Wenn jemand Handwerker war, konnte er nicht gleichzeitig Ackerbau betreiben, also wurde die Arbeit aufgeteilt:

  • Bergleute graben nach metallhaltigen Erzen
  • Bronzegießer schmelzen Erz und gießen Bronze in Formen
  • Köhler fällen Bäume und stellen daraus Holzkohle her.
  • Töpfer erzeugen Keramik zur Aufbewahrung und Zubereitung von Nahrung
  • Fernhändler bringen Schmuck und Waffen, aber auch seltene Naturprodukte in andere Gegenden

Metallurgie-Kette

Der damals "neue" Werkstoff führte zu erheblichen Änderungen in der teilweise noch steinzeitlich geprägten Gesellschaft. So mussten die bronzezeitlichen Kulturen, neben Essen auch eine „Metallurgiekette“ organisieren, was zu gravierenden Veränderungen in der Gesellschaftsstruktur führte. Der Zugang und die Beherrschung der Ausgangsstoffe (Kupfererzvorkommen) aber auch spezielle Berufe (Metallurgen, die wussten, wie man Kupfer/Bronze herstellte oder reisende Händler) führte zur Herausbildung einer Oberschicht und damit vermutlich zur Ausbildung verschiedener sozialer Schichten mit auch vererbbaren Führungspositionen.

Mit Bronze war es erstmals möglich, Reichtum anzuhäufen, welcher auch leicht transportierbar war. So wurden Bronzebarren wurden als Zahlungsmittel eingesetzt. Die Entstehung von stark befestigten Siedlungen und die Erfindung des Schwertes werden oftmals als Hinweis auf eine Zunahme kriegerischer beziehungsweise räuberischer Auseinandersetzungen gedeutet. Die ungleiche Verteilung der Metallerzvorkommen, insbesondere das für die Herstellung der Bronze wichtigen aber damals sehr seltenen Zinn, führte zu einem davor nicht vorhandenen Handelsnetz, wodurch neben den Waren auch kulturelle Ideen verbreitetet wurden. Damit lässt sich auch erklären, warum die "Erfindung" der Bronze die Entwicklung der Menschheit so beschleunigte.