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==Charlotte Kerner: Geboren 1999 - eine Zukunftsgeschichte (1989)==
Beltz Verlag 1995


==Charlotte Kerner==
Diese "Zukunftsgeschichte" beginnt damit, dass der 17-jährige Karl im Dezember 2016 im Krankenhaus seiner Heimatstadt Herbeck durch eine Glasscheibe hindurch zum ersten Mal seine Mutter sieht, nach der er ein Jahr lang gesucht hat. Die Begegnung ist ein Schock für ihn, denn diese Mutter ist eine Gebärmaschine, ein hochentwickelter Brutkasten, und Karl war im Jahre 1999 der erste Mensch, der von einer solchen Maschine ausgebrütet und geboren worden war. Nach dieser Begegnung verschwindet Karl, von seinen Kameraden auch der Kalte Karl genannt, spurlos und damit endet die Geschichte.
*[http://www.charlottekerner.de/ www.charlottekerner.de] - Homepage der Autorin mit biografischen Angaben, Terminen. Artikeln, Fotos und aktuellen Informationen


==Blueprint – Blaupause, Roman==
Die Handlung des Romans ist die Rekapitulation bzw. Rekonstruktion des Weges, der Karl zu dieser Entdeckung geführt hat. Die Journalistin Franziska Dehmel, Mutter eines Klassenkameradens und zunehmend mütterliche Freundin Karls, hilft ihm dabei und dokumentiert diesenProzess in einer Artikelserie, aus der immer wieder zitiert wird. Zugleich liest Franziska über diese Ereignisse im Tagebuch Karls, so dass sich diese Geschichte - zusammen mit Dokumentarmaterial aus den 70er und 80er Jahren wie ein Puzzle aus Einzelstücken zu einem Ganzen zusammensetzt.
(Beltz 1999) 177 Seiten


DOPPELGÖTTIN – das Jahr Null
Im Januar 2016 will Karl, Adoptivkind nun 16 Jahre alt, erfahren, wer seine leiblichen Eltern sind/waren und was aus ihnen geworden ist. Im Bürgerzentrum seiner Heimatstadt stößt er auf den merkwürdigen Umstand, dass dort zwei verschiedene GEburtsdaten in den Akten auftauchen, Februar und November 1999. Dieses Rätsel führt in zu Franziska Dehmel, die ihn zu in seinen Recherchen unterstützt, udn hierbei auch die Organisation "Anti-Gen" - eine Art Green Peace oder Robin Wood - einschaltet.
:Iris Sellin, begnadete Pianistin und Komponistin, zuhause in Lübeck, erfährt mit 30 Jahren von ihrer Krankheit MS, die sich unausweichlich verschlimmern wird, und beschließt, sich einen Embryo einpflanzen zu lassen, der ihren genetischen Code enthält – also sich selbst zu klonen. Hierzu sucht sie in Montreal, Canada, einen Spezialisten auf, Fisher, welcher es dank eines neuen Verfahrens schafft, den Prozess ohne Fehler und auf Anhieb durchzuführen. Iris Sellin reist als Schwangere nach Lübeck zurück. Iris wuchs ohne Vater auf und musste den Traum der Mutter, den einer Konzertpianistin, realisieren. Iris war nun entschlossen, ihr Kind ebenfalls vaterlos und zur Pianistin zu erziehen, sie will es jedoch besser machen. (34)  Im Oktober des Jahres 0 wird das Kind, Siri (=Iris) genannt, geboren.
Verfolgt wird zu allererst die Spur: In-Vitro-Fertilisation (IVF-Kinder) und tatsächlich entdecken sie den Samenspender und die Eispenderin, er tot, sie ausgewandert, wo und wer aber ist die Leihmutter? Mit Hilfe von heimlichen Anti-Gen-Mitarbeitern an der Klinik und einem Computer-Hacker finden sie folgendes heraus: In einer Sonderabteilung für Einnistungsexperimente, geleitet von einem Professor Wald, waren damals aus den Spenden sechs Klone hergestellt worden, wovon nur die Nr. 4 sich in die künstliche Gebärmutter einnistete und zur Welt gebracht wurde: Karl. Er wurde dann zur Adoption freigegeben, der Vorgang selbst und die Existenz der Maschine aber wurde vor der Öffentlichkeit streng geheimgehalten, weswegen auch Karls Adoptiveltern ihm nie die gewünschte Auskunft hatten geben können. Dieser Professor übrigens - längst im Ruhestand - wird von Franziska interviewt und besteht auf der menschheitsbeglückenden Größe seiner Erfindung und sieht nun den Zeitpunkt gekommen, damit an die Öffentlichkeit zu treten.


EINKLANG, Kindheit 1
Karls Wunsch, seine Urprünge zu finden, weitet sich immer mehr zur Besessenheit, er hatte sich ein Wunsch-Bild von seiner leiblichen Mutter geschaffen und wohl gehofft, auf diese Weise ein Stück von seiner unterentwickelten Emotionalität wiedergewinnen zu können. Darum nun wirkt die Begegnung mit dieser Maschine umso erschütternder auf ihn: Er schickt sein Tagebuch an Franziska, damit sie es für ihre Artikelserie auswerten kann, und verschwindet danach im Dezember 2016 für alle Betroffenen spurlos.
:Siri wächst unter der Obhut der Kinderfrau Daniela auf, während die Mutter ihre Konzertreisen fortsetzt. Danielas Sohn, Janne, wird Siri zum Spielgefährten und älteren Bruder. Mit fünf Jahren erlebt Siri einen Streit zwischen Mutter und Großmutter mit, in dem die verbitterte Großmutter das Wort "Monster“ verwendet. Mit sieben Jahren erleidet die Mutter den ersten MS-Schub und ihre Beine versagen (58).
:Siri und Janne schleichen sich gerne in den Turm der st. Peter-Kirche, eines Tages stürzt sie und zieht sich Prellungen zu. Die Mutter ohrfeigt daraufhin Janne und verbietet Siri den Umgang mit ihm. Der Grund: Der Traum der Mutter, ihr Erziehungs- und Zeugungsziel, die große Pianistin Siri Sellin, die das Werk der Mutter nahtlos fortsetzt, könnte durch solche Abenteuer gefährdet sein. (61)
:Iris setzt ihr Erziehungsprogramm konsequent um, sie gibt ihren Konzertflügel zum Üben frei und bereitet ihre Tochter auf eine gemeinsame Künstlerkarriere vor.


DUETT, Kindheit II
==Sekundärliteratur: Besprechungen, Unterrichtsvorschläge, Links, Informationen==
:Siri besucht die Schule und lernt ohne Mühe. Sie hat wenig Kontakt zu Mitschülern, sie lebt mit ihrer Mutter in inniger Isolation, ganz dem Klavierspielen geweiht. Zum 10. Geburtstag bekommt sie die Partitur einer ihr gewidmeten Oper geschenkt, mit 12 Jahren steht sie dann mit der Mutter auf der Bühne, der Kontakt zu Janne, welcher die Gegenwelt, die Normalität verkörpert, bleibt bestehen.
:Immer stärker stellt sich das Identitätsproblem. Zugleich spielt sie mit ihrer Doppelgänger-Identität und beginnt, mit der Mutter um deren Freund zu konkurrieren. Sie ist jetzt 15, die Mutter beginnt eifersüchtig zu werden. Zugleich macht sich ihre Krankheit wieder bemerkbar. Ihre Lebenslinie geht bergab, die der Tochter bergauf, am Schnittpunkt muss es zu einem "Zweikampf“ der Zwillingsschwestern kommen (95).


ZWIETRACHT. Jugend I
* Ethik und Unterricht 2/1997 S. 37 ff, Ralf Büttner: Charlotte Kerner, "Geboren 1999" - Skizze einer Unterrichtseinheit zu einer Zukunftsgeschichte
:Der Mutter Zustand verschlechtert sich, die Tochter blüht auf und sieht gerade darin die Chance zur Identitätsfindung in Abgrenzung zur Mutter. Mordgedanken überkommen sie, ist in ihrem Falle aber Muttermord nicht gleich Selbstmord?
*Günter Lange: Erwachsen werden, Jugendliterarische Adoleszenzromane im Deutschunterricht, Grundlagen - Didaktik - Unterrichtsmodelle. Schneider Verlag 2000
:Sie versucht Kristian, den an Jahren jüngeren Freund der Mutter, in ihr Bett zu bringen, der aber bemerkt diesen Betrug und zieht sich zurück. Die Rivalität bleibt bestehen, Siri gaukelt ihrer Mutter vor, dass Kristian sie mit ihr betrüge, der Hass der Mutter auf die Tochter beginnt.
Darin behandelt werden exemplarisch: Myron Levoy: Ein Schatten wie ein Leopard (7.-9. Schuljahr); Charlotte Kerner: Geboren 1999 (9.-11. Schuljahr); Amy M.Homes: Jack (9.-11. Schuljahr) und Torill Eide: Östlich der Sonne - Westlich des Monds (11.-13. Schuljahr)
* Der Roman stand auf der Auswahlliste Jugendliteraturpreis 1990 und wurde unter seinem Titel von Kai Wessel verfilmt.


DER ZWEIKAMPF, Jugend II
* [http://www.schule-bw.de/unterricht/faecher/deutsch/unterrichtseinheiten/buecher/geboren_1999 "Reproduktionsmedizin - ein kontroverses Thema im Deutschunterricht"] - Ein Unterrichtsvorschlag zu "Geboren 1999" von Charlotte Kerner beim Landesbildungsserver Baden-Württemberg
:Ein Konzert, auf dem die Tochter die Musik ihrer nun im Rollstuhl sitzenden Mutter spielt, misslingt, das Publikum fordert die Meisterin persönlich ans Klavier und zur Demütigung ihrer Tochter gibt sie nach.  
:"In dem Roman "Geboren 1999" werden die unterschiedlichen Möglichkeiten vorgestellt, eine menschliche Eizelle zu befruchten und auch die verschiedenen Möglichkeiten das werdende Kind auszutragen. Invitro-Fertilisation, Retortenbaby, pränatale Diagnostik, genetischer Fingerabdruck u.Ä. sind Begriffe, mit denen Schülerinnen und Schüler immer öfters durch die modernen Biowissenschaften und die Medizin konfrontiert werden. Die Unterrichtseinheit vermittelt Schülerinnen und Schülern über die Lektüre und die sie begleitende Internetrecherche das gesellschaftliche und ethische Konfliktpotential der Reproduktionsmedizin. "
:Siri flieht mit Janne nach Hamburg. Dort bleibt sie, geht zur Schule und versucht sich äußerlich wie innerlich von ihrem bisherigen Leben zu distanzieren. Als ihre Mutter sie zwei Monate später – trotz ihrer fortgeschrittenen Krankheit – aufsucht und zur Rückkehr bittet, verweigert sie sich. Sie ist jetzt 17, die Mutter 49.


:''Wie sich der Konflikt weiter entwickelt und zuspitzt, wird hier verschwiegen, die nachfolgenden Kapitel tragen jedenfalls andeutungsreiche Titel:''
:DOPPELLEBEN, das zweite Jahr Null
<!--
:Siri leidet an Depressionen und wohnt bei Janne, der sich weiterhin als großer Bruder um sie kümmert. Siri hat die Musik auf sich beruhen lassen und sich der Malerei zugewandt. Es gibt noch ein Treffen mit Mr Fisher aus Montreal, ihrem Doktor-Vater, von dem sie aber sich enttäuscht abwendet und beleidigt: Er kann die Vater-Rolle nicht übernehmen.
:Der Zustand der Mutter verschlechtert sich von nun rapide. Die Tochter kümmert sich um sie bis zu ihrem Tod. Bei der Beerdigung ist auch Mr Fisher noch einmal da. Auf Anfragen der Plattenfirma, doch noch in die Fußstapfen ihrer Mutter zu treten, lässt sie sich nicht ein.
-->
:und
:POLLUX SEUL, zehn Jahre später
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:Siri ist jetzt 31 und so alt wie ihre Mutter damals bei der Schwangerschaft. Siri etabliert sich als Malerin. Zwillingsklone sind in der Zwischenzeit nichts Besonderes mehr. Im Todesjahr der Mutter beginnt Siri mit ihrer Autobiografie, welche sie Blueprint“ nennt.
-->
{{Meinung|
:Die Geschichte der zwei nicht-simultanen Zwillings-Schwestern Iris und Siri besitzt eine große Faszination und zeigt die Problematik des für fremde Zwecke missbrauchten Lebens. Das macht den Roman sehr lesenswert.
Andererseits:
:Der Roman hat zwei Erzählperspektiven: Eine meist zurückhaltende und berichtende, in der die Lebensstationen der Frauen weitgehend chronologisch dargestellt werden; dann aber auch eine Ich-Erzählerin, welche sich ständig kommentierend und moralisierend dazwischendrängt. Es sieht aus, als traue die Autorin ihrer Geschichte nicht zu, selbsterklärend zu sein.
:Auch die Berichterstatter-Perspektive wird ständig kommentierend unterlaufen. Sätze wie: Iris Sellin ahnte nicht, wie lebenswichtig der Junge einmal für ihre Tochter sein sollte.“ (42) lassen nicht nur erkennen, wie herkömmlich erzählt wird, sondern auch ahnen, dass die Autorin keine Gelegenheit auslässt, dem Leser bei seiner Meinungsbildung behilflich zu sein. Das könnte unter Umständen etwas nerven.  --[[Benutzer:Klaus Dautel|Klaus Dautel]]
}}
==Sekundärliteratur: Besprechungen, Unterrichtsvorschläge, Links==
* Charlotte Kerner: Blueprint. Blaupause - besprochen in Praxis Deutsch 162 von Martin Gerling: Ego-Klon-Trip - Ein Buch zum Streiten.
* B.Wiesen/H.Wiesen: Charlotte Kerner, Blueprint, Blaupause - Lehrerheft, Schülerheft und Lektüre (Taschenbuch), im Verlag Krapp&Gutknecht
* S.Büsching-Engemann: "Blueprint. Der Roman von Charlotte Kerner - geeignet für den Deutschunterricht?" in: DeutschMagazin (Oldenbourg) 1/08 S.33-40
* [http://www.blueprint-blaupause.de/ www.blueprint-blaupause.de] Webseite des Beltz-Verlages zur aktualisierten Neuausgabe des Romanes mit einem Essay zum Film, 3. Auflage 2004. Informationen zum Buch, zum Film, zur Klon-Debatte. Ebenfalls ein Interview mit der Autorin, darin spricht Charlotte Kerner über ihre Motivation zu schreiben und über ihre Einstellung zur Gen-Technik.
** {{pdf-extern|http://www.beltz.de/downloads/Blueprint.pdf|Arbeitsheft zu Blueprint}} zum kostenlosen Download


==Siehe auch==
==Siehe auch==
*[[Geboren 1999]]
*[[Blueprint]]
*[[Film]]
*[[Kinder- und Jugendliteratur]]
*[[Kinder- und Jugendliteratur]]
[[Kategorie:Kinder- und Jugendliteratur]][[Kategorie:Werk (Deutsch)]]

Version vom 13. Januar 2008, 11:12 Uhr

Charlotte Kerner: Geboren 1999 - eine Zukunftsgeschichte (1989)

Beltz Verlag 1995

Diese "Zukunftsgeschichte" beginnt damit, dass der 17-jährige Karl im Dezember 2016 im Krankenhaus seiner Heimatstadt Herbeck durch eine Glasscheibe hindurch zum ersten Mal seine Mutter sieht, nach der er ein Jahr lang gesucht hat. Die Begegnung ist ein Schock für ihn, denn diese Mutter ist eine Gebärmaschine, ein hochentwickelter Brutkasten, und Karl war im Jahre 1999 der erste Mensch, der von einer solchen Maschine ausgebrütet und geboren worden war. Nach dieser Begegnung verschwindet Karl, von seinen Kameraden auch der Kalte Karl genannt, spurlos und damit endet die Geschichte.

Die Handlung des Romans ist die Rekapitulation bzw. Rekonstruktion des Weges, der Karl zu dieser Entdeckung geführt hat. Die Journalistin Franziska Dehmel, Mutter eines Klassenkameradens und zunehmend mütterliche Freundin Karls, hilft ihm dabei und dokumentiert diesenProzess in einer Artikelserie, aus der immer wieder zitiert wird. Zugleich liest Franziska über diese Ereignisse im Tagebuch Karls, so dass sich diese Geschichte - zusammen mit Dokumentarmaterial aus den 70er und 80er Jahren wie ein Puzzle aus Einzelstücken zu einem Ganzen zusammensetzt.

Im Januar 2016 will Karl, Adoptivkind nun 16 Jahre alt, erfahren, wer seine leiblichen Eltern sind/waren und was aus ihnen geworden ist. Im Bürgerzentrum seiner Heimatstadt stößt er auf den merkwürdigen Umstand, dass dort zwei verschiedene GEburtsdaten in den Akten auftauchen, Februar und November 1999. Dieses Rätsel führt in zu Franziska Dehmel, die ihn zu in seinen Recherchen unterstützt, udn hierbei auch die Organisation "Anti-Gen" - eine Art Green Peace oder Robin Wood - einschaltet. Verfolgt wird zu allererst die Spur: In-Vitro-Fertilisation (IVF-Kinder) und tatsächlich entdecken sie den Samenspender und die Eispenderin, er tot, sie ausgewandert, wo und wer aber ist die Leihmutter? Mit Hilfe von heimlichen Anti-Gen-Mitarbeitern an der Klinik und einem Computer-Hacker finden sie folgendes heraus: In einer Sonderabteilung für Einnistungsexperimente, geleitet von einem Professor Wald, waren damals aus den Spenden sechs Klone hergestellt worden, wovon nur die Nr. 4 sich in die künstliche Gebärmutter einnistete und zur Welt gebracht wurde: Karl. Er wurde dann zur Adoption freigegeben, der Vorgang selbst und die Existenz der Maschine aber wurde vor der Öffentlichkeit streng geheimgehalten, weswegen auch Karls Adoptiveltern ihm nie die gewünschte Auskunft hatten geben können. Dieser Professor übrigens - längst im Ruhestand - wird von Franziska interviewt und besteht auf der menschheitsbeglückenden Größe seiner Erfindung und sieht nun den Zeitpunkt gekommen, damit an die Öffentlichkeit zu treten.

Karls Wunsch, seine Urprünge zu finden, weitet sich immer mehr zur Besessenheit, er hatte sich ein Wunsch-Bild von seiner leiblichen Mutter geschaffen und wohl gehofft, auf diese Weise ein Stück von seiner unterentwickelten Emotionalität wiedergewinnen zu können. Darum nun wirkt die Begegnung mit dieser Maschine umso erschütternder auf ihn: Er schickt sein Tagebuch an Franziska, damit sie es für ihre Artikelserie auswerten kann, und verschwindet danach im Dezember 2016 für alle Betroffenen spurlos.

Sekundärliteratur: Besprechungen, Unterrichtsvorschläge, Links, Informationen

  • Ethik und Unterricht 2/1997 S. 37 ff, Ralf Büttner: Charlotte Kerner, "Geboren 1999" - Skizze einer Unterrichtseinheit zu einer Zukunftsgeschichte
  • Günter Lange: Erwachsen werden, Jugendliterarische Adoleszenzromane im Deutschunterricht, Grundlagen - Didaktik - Unterrichtsmodelle. Schneider Verlag 2000

Darin behandelt werden exemplarisch: Myron Levoy: Ein Schatten wie ein Leopard (7.-9. Schuljahr); Charlotte Kerner: Geboren 1999 (9.-11. Schuljahr); Amy M.Homes: Jack (9.-11. Schuljahr) und Torill Eide: Östlich der Sonne - Westlich des Monds (11.-13. Schuljahr)

  • Der Roman stand auf der Auswahlliste Jugendliteraturpreis 1990 und wurde unter seinem Titel von Kai Wessel verfilmt.
"In dem Roman "Geboren 1999" werden die unterschiedlichen Möglichkeiten vorgestellt, eine menschliche Eizelle zu befruchten und auch die verschiedenen Möglichkeiten das werdende Kind auszutragen. Invitro-Fertilisation, Retortenbaby, pränatale Diagnostik, genetischer Fingerabdruck u.Ä. sind Begriffe, mit denen Schülerinnen und Schüler immer öfters durch die modernen Biowissenschaften und die Medizin konfrontiert werden. Die Unterrichtseinheit vermittelt Schülerinnen und Schülern über die Lektüre und die sie begleitende Internetrecherche das gesellschaftliche und ethische Konfliktpotential der Reproduktionsmedizin. "


Siehe auch