Sprachwandel/Einfluss digitaler Medien und Anglizismen: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Deutsch/Abitur|
'''Anglizismus''' lässt sich unterschiedlich gebrauchen:
;Nordrhein-Westfalen (bis 2014):
# für Wörter und Wendungen, die aus dem [[Englische Sprache|Englischen]] in andere Sprachen übernommen wurden und als solche noch erkennbar sind
* [[Spracherwerb und Sprachentwicklung]]
# für Wörter und Wendungen, die aus dem [[Englische Sprache|Englischen]] stammen, auch wenn man es ihnen heute nicht mehr ansieht
** [[Johann Gottfried Herder]]:
# für alle sprachlichen Formen, für die das [[Englische Sprache|Englische]] Modell gestanden hat
**: [[Abhandlung über den Ursprung der Sprache]] - in Auszügen (als gemeinsamer Bezugstext) '''(2012, 2013)'''
**: [[Abhandlung über den Ursprung der Sprache – Auszüge aus I. Teil, 1. und 2. Abschnitt]] '''(2014)'''
** [[Aspekte des Sprachwandels in der Gegenwart]]: [[Anglizismen]] '''(2011, 2012)'''; [[Sprachwandel/Einfluss neuer Medien|Einfluss neuer Medien]]; [[Sprachwandel/Mehrsprachigkeit|Mehrsprachigkeit]]
<u>''Im Leistungskurs zusätzlich:''</u>
* [[Sprachkritik; Sprachskepsis, Sprachnot]]
** [[Hofmannsthal]]: [[Chandos-Brief]] – in Auszügen (als gemeinsamer Bezugstext)
** [[Sprachkritik; Sprachskepsis, Sprachnot#Gedichte und Sachtexte zum Thema|Gedichte und Sachtexte zum Thema]] }}
{{Kurzinfo|Idee}}


==Sprache und "neue Medien": Positionen und Befunde==


Im öffentlichen Diskurs und auch in der journalistischen Behandlung des Themas "Sprache im Internet" wird häufig diskutiert, ob und inwiefern der (schriftliche) Sprachgebrauch in "neuen" Medien wie Internet und SMS die Alltagssprache sowie die Sprachkompetenz junger Leute beeinflusse.
== Formen von Anglizismen ==
* Wortentlehnungen: Übernahme englischer [[Lexem]]e, die dann unterschiedlich stark an das Laut-, Schreib- und Grammatiksystem der aufnehmenden Sprache angepasst werden (vgl. dt. Mehrzahl ''Computer'' = angepasst vs. Mehrzahl ''Songs'' oder ''Kids'' = unangepasst). Eine scharfe Abgrenzung zwischen (angepasstem) [[Lehnwort]] und (unangepasstem) [[Fremdwort]] gibt es nicht.


Besonders in der journalistischen Auseinandersetzung mit dem Thema wird dabei häufig der Eindruck erweckt, es gebe eine "Netz-Sprache", die - in Form einer eigenen Varietät - für die Sprachverwendung im Internet charakteristisch sei. Von dieser "Netz-Sprache" wird angenommen, dass sie die Sprachverwendung im Alltag und insbesondere die Schreibfähigkeiten Jugendlicher bzw. die Kompetenz zu differenzierter, situationsangemessener Sprachverwendung negativ beeinflusse.
* Lehnübersetzungen: Eins-zu-eins-Übersetzungen der Bestandteile des fremden Wortes, z.B. ''brainwashing'' > ''Gehirnwäsche''


Bei einem differenzierteren Blick auf die Sprachverwendung im Netz kann man allerdings schnell feststellen, dass diejenigen Merkmale, die häufig als "typisch netzsprachlich" und damit als '''Elemente einer "Netz-Sprache"''' aufgefasst werden, '''gar nicht in allen Bereichen des Netzes in gleicher Weise gebräuchlich sind'''. In weiten Bereichen des Internets kommen sie sogar überhaupt nicht und wenn, dann bestenfalls in Form von Zitaten, vor. Smileys, Aktionswörter wie *grins*, *knuddel*, *freu*, Akronyme wie ''LOL'' und ''ROFL'' sowie ein an der gesprochenen Umgangssprache orientierter sprachlicher Duktus sind bei genauerer Betrachtung vor allem in der internetbasierten Kommunikation ''im Freizeitbereich'' hochfrequent; in anderen Nutzungskontexten (z.B. Foren-Kommunikation im Bildungsbereich; Beratungs-Chats) kommen sie weit weniger häufig vor. Auf institutionellen Websites, in Wikipedia-Artikeln oder in Newslettern werden sie in der Regel überhaupt nicht verwendet. '''Empirische Befunde''' hierzu liefern z.B. die Untersuchungen in [http://www.studiger.tu-dortmund.de/images/Storrer_2007_Chat-kommunikation_in_beruf_und_weiterbildung.pdf Storrer (2007)] und [http://www.studiger.tu-dortmund.de/images/Zif-Netzwerke-storrer-preprint.pdf Storrer (2011)]. '''Datenbeispiele für die stilistische Variation in Abhängigkeit zu Nutzungskontexten''' bietet das '''[http://www.chatkorpus.tu-dortmund.de Dortmunder Chat-Korpus]''', das Mitschnitte aus unterschiedlichsten Arten von Chats - neben Chats im Freizeitbereich auch Beratungschats, moderierte Chats mit Politikern und Chats im Bildungsbereich - per Mausklick zugänglich macht.
* Lehnübertragungen: Übersetzung der Idee hinter der Bildung des fremden Wortes, z.&nbsp;B. ''skyscraper'' > ''Wolkenkratzer'' (nicht ''Himmelskratzer'', wie es bei einer Lehnübersetzung zu erwarten wäre)


Inwiefern das Auftreten der o.a. sprachlichen Auffälligkeiten in Formen der ''informellen'' Netzkommunikation sich auf die '''Schreibkompetenzen Jugendlicher''' auswirkt, ist eine andere Frage. Befunde einer Untersuchung an der Universität Zürich legen nahe, dass die Jugendlichen von heute sehr wohl zwischen dem Schreiben in informellen, dialogischen und dem mündlichen Gespräch angenäherten Settings im Netz und dem Schreiben "traditioneller" Textsorten zu unterscheiden wissen, bei denen es auf eine kontextunabhängige Verständlichkeit ankommt (vgl. Dürscheid/Wagner/Brommer 2010).
* Lehnbedeutung: Übernahme des Bedeutungsspektrums des fremden Wortes, von dem Teilbedeutungen bereits bei einem deutschen Wort zu finden sind, z.&nbsp;B. dt. „realisieren“ im Sinne von „etw. verwirklichen + etw. bemerken“ nach engl. ''realize'' „etw. verwirklichen, etw. bemerken“.


''s. Artikel "[http://www.studiger.tu-dortmund.de/images/Storrer-web2020-preprint.pdf Über die Auswirkungen des Internets auf unsere Sprache]" von A. Storrer''
* syntaktische Entlehnungen: Aus dem Englischen ins Deutsche übernommene Satzkonstruktionen, zum Beispiel: ''„wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten“'' nach ''“we apologize for the inconvenience”'' statt der ursprünglichen '''Bitte''' um Entschuldigung: ''„wir bitten, die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen“''


Generell ist festzustellen, '''dass heutzutage viel mehr schriftlich kommuniziert wird als früher'''. Die Schrift ist nicht mehr ein Medium fast ausschließlich für die Distanzkommunikation, sondern wird gerade in sozialen Netzwerken, ICQ, Foren und Chats auch häufig für die informelle Freizeitkommunikation verwendet.
* Sprachschöpfungen innerhalb der deutschen Sprachgemeinschaft mit englischem Klang wie ''Handy'', ''Talkmaster'', ''Service Point'' – diese werden als [[Scheinanglizismus|Schein- oder Pseudoanglizismen]] bezeichnet


Das führt insgesamt zu einer '''Veränderung im kulturellen Stellenwert der Schrift''' und sollte im Deutschunterricht entsprechend aufgegriffen werden. Heute wie jeher ist es wichtig, Schülerinnen und Schüler dabei zu begleiten, ein Bewusstsein für funktionale Angemessenheit bei der Verwendung sprachlicher Mittel zu entwickeln (siehe z.B. den '''Bereich "Sprachen in der Sprache" im Lehrplan Deutsch/NRW'''). Dabei sollte es ''nicht'' darum gehen, den Sprachgebrauch der Jugendlichen in der Freizeit zu kritisieren. Ein ökonomischer, spontaner und an der Mündlichkeit orientierter Umgang mit der Schrift kann in Kontexten, in denen es gerade um Spontaneität und einen schnellen dialogischen Austausch geht, wesentlich zielführender sein als die Einhaltung aller Konventionen, die für die Verständnissicherung in schriftlicher Distanzkommunikation wichtig sind. Umgekehrt gibt es nach wie vor (und wird es auch weiterhin geben) diverse Situationen, in denen die Einhaltung der Konventionen von Orthographie und Interpunktion sowie einer auf maximale Verständlichkeit im Distanzbereich gerichteten Syntax und Textgrammatik wichtig und - mit Blick auf erfolgreiches kommnunikatives Handeln - zielführend sind.
== Weblinks zu Anglizismen / Denglisch ==
* [http://www.dooden.de/ DOODEN] (Martin Pittelkow): Eine satirisch gemeinte Anglizismenliste
* [http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/0,1518,druck-336842,00.html Anti-Anglizismen-WG - Man spricht deutsch]
:Drei Berliner StudentInnen ersetzen konsequent Anglizismen aus ihrem Sprachgebrauch. Verstöße dagegen kosten Geld für die Haushaltskasse.


==Ressourcen und empirische Befunde zum Sprachgebrauch im Netz==
*[http://www.weikopf.de/Sprache/sprache.html Die Welt der Sprache - Die Sprachen der Welt]
:Ursprung und Entwicklung der Sprachen der Welt - Sprachfamilien - Sprachvergleich - Sprachwandel; Unbekanntes und Interessantes und zugleich der Versuch, ein zu Unrecht als trocken bezeichnetes Gebiet unterhaltsam darzustellen, von Otto Weikopf, Fachanwalt für Arbeitsrecht und Steuerrecht. O. Weikopf setzt sich dort auch mit dem Thema [http://www.weikopf.de/Sprache/Englisch/Denglish/denglish.html Denglish] auseinander. Zum Beispiel könnte ein Wiesnordner auf dem Oktoberfest seinen Job etwa wie folgt erläutern:
:"Schauns, mir san praktisch global players, das Team von Bayern Munich, internationaler gehts fei nimmer! An Goalgetter aus Brasilien und an Tschämpion aus Frankreich! Überhaupts: an polyglotten Flair hamer hier herunten an der Isar. Quasi sind wir beim Wiesn-Event eine große family: Blonde, Schwarze, Gelbe und Preißn - ein Ethnomix, wies sagn. Als Wiesnordner musst allweil English speaken: Welcome to Bavaria ...".


* '''[http://www.chatkorpus.tu-dortmund.de Dortmunder Chat-Korpus]''': Umfangreiche '''Sammlung von Chat-Mitschnitten''' an der TU Dortmund: 140.000 Nutzerbeiträge aus Chats in unterschiedlichen sozialen Handlungsbereichen (Webchats und IRC-Chats im Freizeitbereich, Chats in Lehr-/Lernkontexten, in verschiedenen Formen institutioneller Beratung und in journalistischen Nutzungskontexten). Ein großer Teil der Mitschnitte kann in einer HTML-Version direkt per Browser eingesehen und für Unterrichtszwecke kopiert oder ausgedruckt werden.
*[http://www.detlev-mahnert.de/deutsch.html Bitte auf deutsch!]
: Detlev Mahnert stellt auf diesen Seiten Links, Meinungen und Beispiele zum Sprachwandel (Sprachverfall?) zusammen: "Das ist eine Seite, auf der ich diese Entwicklung kritisch verfolgen möchte - auch wenn ich mir dabei manchmal wie Don Quixote vorkomme, der gegen die Windmühlenflügel eines verqueren Zeitgeists ankämpft... " Dabei geht es nicht nur um Anglizismen und Amerikanismen und die Rettung des Dativs, es geht auch um


* Dürscheid, Christa, Franc Wagner, Sarah Brommer (2010): '''Wie Jugendliche schreiben. Schreibkompetenz und neue Medien.''' Berlin und New York: de Gruyter.
* [http://lars-thielemann.de/heidi/hausarbeiten/Anglizismen2.htm Anglizismen im Deutschen] - Hausarbeit von [http://www.heidi-skirde.de/ Heidi Skirde]
* Storrer, Angelika (2010): '''Über die Auswirkungen des Internets auf unsere Sprache.''' In: Burda, Hubert/Döpfner, Mathias/Hombach, Bodo/Rüttgers, Jürgen (Hg.): 2020 - Gedanken zur Zukunft des Internets. Essen: Klartext Verlag, S. 219-224. - Download: [http://www.studiger.tu-dortmund.de/images/Storrer-web2020-preprint.pdf PDF-Preprint]
* Storrer, Angelika (2011): '''Sprachstil und Sprachvariation in sozialen Netzwerken.''' In: In: Barbara Frank-Job, Alexander Mehler & Tilmann Sutter (Hrsg.): Die Dynamik sozialer und sprachlicher Netzwerke. Konzepte, Methoden und empirische Untersuchungen an Beispielen des WWW. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. - Download: [http://www.studiger.tu-dortmund.de/images/Zif-Netzwerke-storrer-preprint.pdf PDF-Preprint]
'''Zur Debatte um "Sprachverfall" allgemein:
*Rudi Keller (2008): '''[http://www.joern.de/tipsn133.htm Der so genannte Sprachverfall]''' (Vortragsmanuskript).
* Snapshot einer öffentlichen Facebookdiskussion auf der Seite einer Schule
[[Datei:SpracheFacebook.jpg|150px|]]


==Unterrichtskonzepte und -materialien==
* [http://www.vds-ev.de/denglisch/anglizismen/ Verein Deutsche Sprache e. V.: Denglisch - Der Anglizismen-Index]


* Verschiedene Unterrichtsideen und -konzepte zur didaktischen Behandlung der Sprachverwendung im Internet dokumentiert das '''Wiki-Projekt "[http://wikis.zum.de/ibk/Hauptseite Internetbasierte Kommunikation im Deutschunterricht]"''' in der ZUM-Wiki-Family.
== Unterricht ==


* Frank Schneider, EinFach Deutsch Unterrichtsmodelle. Sprachursprung - Sprachskepsis - Sprachwandel: Diskussionen über die Sprache von Herder bis heute. Gymnasiale Oberstufe. Schöningh. ISBN 3140224559 
=== Unterrichtsmodelle ===
:umfangreiches Material, gut aufbereitet; ermöglicht einen flexibel gestalteten Unterricht


* {{pdf-extern|http://www.klett.de/sixcms/media.php/229/347469_0014.pdf|„Die Sprache ist eben flexibel“ – Sprachentwicklung und Sprachwandel heute und gestern (347469-0014)}} - Texte und Aufgaben zum Themenbereich Einfluss neuer Medien (klett.de)
=== Materialien ===
 
* [http://lbs.hh.schule.de/welcome.phtml?unten=/faecher/deutsch/sprachwandel/index.htm Sprachwandel] - Linkliste - mit Abschnitt "Denglisch" (Hamburger Bildungsserver)
* [http://www.fachdidaktik-einecke.de/9_Diagnose_Bewertung/zentralabi_nrw2007-2009_deutsch_arbeitshilfen.htm#Sprache%20und%20Massenmedien Sprache und Massenmedien] - Linksammlung (Sprachdidaktik-Einecke.de)
 
==Journalistische und künstlerische Kommentare zur Sprachverwendung in SMS und Chat==
 
* Emilia Smechowski (taz vom 31.12.2009): [http://www.taz.de/1/leben/alltag/artikel/1/hdgdlusnm-is-vll-out-alta/ Moderne Kommunikation • "hdgdlusnm is vll out, alta!"]
: ''In der heutigen Gesellschaft wird der Raum für die Sprache immer kleiner. Wie SMS unsere Kommunikation verändert, wenn in 160 Zeichen das Leben erzählt wird.''
* [http://www.zeit.de/2011/09/C-Schreibkompetenz SCHREIBEN IN DER SCHULE: "Voll eklich wg schule *stöhn*" - Simsen macht Schüler nicht dumm. Aber ihre Texte sind heute fehlerhafter als früher.] - VON Wolfgang Krischke (DIE ZEIT, 24.2.2011 Nr. 09)
:Sehr lesenswerter Beitrag mit Ergebnissen von neuen Untersuchungen. Der Text bietet zahlreiche Ansatzpunkte für die Verwendung im Unterricht: klare Aussagen, die sicherlich auch Anlass zu Diskussionen bieten. - Eine Aussage: [[Sprachwandel/Mehrsprachigkeit|Zweisprachigkeit]] habe für sich genommen keinen messbaren Einfluss auf die Sprachleistung der untersuchten Grundschüler.
 
<center>{{#ev:youtube|6_43S3lgq2Y}}<br>[http://de.youtube.com/watch?v=6_43S3lgq2Y Jasper - Der HDL-Song - [original & live]]</center>
 
== Einfluss neuer Medien auf die Jugendsprache ==
 
{{Siehe|Sprachwandel#Jugendsprache}}
 
=== Verschandeln SMS und Twitter die Sprache? ===
 
{{Idee|1=
# Informiere Dich über unterschiedliche Positionen zu der oben genannten Fragestellung mit Hilfe des folgenden Artikels: <br> [http://www.derwesten.de/politik/verschandeln-sms-und-twitter-die-deutsche-sprache-id7417449.html Verschandeln SMS und Twitter die deutsche Sprache?] (DerWesten.de, 21.12.2012)
# Ergänzend kannst Du auch folgenden Artikel hinzuziehen: <br> [http://www.heise.de/newsticker/meldung/Rechtschreibrat-Chef-Twitter-und-SMS-schaden-der-Sprache-1773445.html?view=print Rechtschreibrat-Chef: Twitter und SMS schaden der Sprache] (heise-online.de, 21.12.2012)
# Analysiere den folgenden Kommentar zum selben Thema: <br> [http://www.derwesten.de/meinung/grenzen-des-sprachverfalls-cmt-id7418434.html Grenzen des Sprachverfalls - von Jens Dirksen] (DerWesten.de, 21.12.2012)
# Nimm selbst begründet Stellung zu der Fragestellung "Verschandeln SMS und Twitter die Sprache?". Beziehe dabei sowohl die Positionen aus Deiner Analyse als auch eigene Erfahrungen mit ein.
}}
 
=== Jugendwort des Jahres 2012 ===
 
* [http://www.spiegel.de/schulspiegel/jugendwort-des-jahres-2012-jury-kuert-yolo-a-869201.html Jugendsprache - Yolo, Alter] (Spiegel-Online, 25.11.2012)
:"Ihre Eltern legten sich noch eine Fußmatte mit dem Aufdruck "Carpe Diem" vor die Tür, "Nutze den Tag". Ihre Kinder können damit nichts anfangen. "Yolo" ist ihr Motto: "You only live once". Meint in etwa das Gleiche - und ist das Jugendwort des Jahres."
:"Innerhalb der Jury war man sich einig: Der Wettbewerb zeige, dass der Einfluss des Internets auf den Sprachgebrauch weiter wachse."
 
== Sprachwandel unter dem Einfluss digitaler Medien in anderen Sprachen ==
 
* [http://wissen.dradio.de/sprachwandel-9aba7-2l5air.38.de.html?dram:article_id=233034 SPRACHWANDEL: 9aba7 2l5air!] - Stephanie Doetzer über den Wandel des Arabischen (DRadio Wissen)


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Alltagssprache (Informatik)]]
* [[Sprachwandel]]


* [[Anglizismen]]
[[Kategorie:Deutsch]]
* [[Sprachwandel/Mehrsprachigkeit]]
[[Kategorie:Englisch]]
 
[[Kategorie:Sprache]]
 
{{SORTIERUNG:Medien, Einfluss neuer}}
[[Kategorie:Sprachwandel]]
 
 
[[ibk:Sprachwandel - die Chat-Kommunikation]]

Version vom 16. Februar 2006, 22:20 Uhr

Anglizismus lässt sich unterschiedlich gebrauchen:

  1. für Wörter und Wendungen, die aus dem Englischen in andere Sprachen übernommen wurden und als solche noch erkennbar sind
  2. für Wörter und Wendungen, die aus dem Englischen stammen, auch wenn man es ihnen heute nicht mehr ansieht
  3. für alle sprachlichen Formen, für die das Englische Modell gestanden hat


Formen von Anglizismen

  • Wortentlehnungen: Übernahme englischer Lexeme, die dann unterschiedlich stark an das Laut-, Schreib- und Grammatiksystem der aufnehmenden Sprache angepasst werden (vgl. dt. Mehrzahl Computer = angepasst vs. Mehrzahl Songs oder Kids = unangepasst). Eine scharfe Abgrenzung zwischen (angepasstem) Lehnwort und (unangepasstem) Fremdwort gibt es nicht.
  • Lehnübersetzungen: Eins-zu-eins-Übersetzungen der Bestandteile des fremden Wortes, z.B. brainwashing > Gehirnwäsche
  • Lehnübertragungen: Übersetzung der Idee hinter der Bildung des fremden Wortes, z. B. skyscraper > Wolkenkratzer (nicht Himmelskratzer, wie es bei einer Lehnübersetzung zu erwarten wäre)
  • Lehnbedeutung: Übernahme des Bedeutungsspektrums des fremden Wortes, von dem Teilbedeutungen bereits bei einem deutschen Wort zu finden sind, z. B. dt. „realisieren“ im Sinne von „etw. verwirklichen + etw. bemerken“ nach engl. realize „etw. verwirklichen, etw. bemerken“.
  • syntaktische Entlehnungen: Aus dem Englischen ins Deutsche übernommene Satzkonstruktionen, zum Beispiel: „wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten“ nach “we apologize for the inconvenience” statt der ursprünglichen Bitte um Entschuldigung: „wir bitten, die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen“
  • Sprachschöpfungen innerhalb der deutschen Sprachgemeinschaft mit englischem Klang wie Handy, Talkmaster, Service Point – diese werden als Schein- oder Pseudoanglizismen bezeichnet

Weblinks zu Anglizismen / Denglisch

Drei Berliner StudentInnen ersetzen konsequent Anglizismen aus ihrem Sprachgebrauch. Verstöße dagegen kosten Geld für die Haushaltskasse.
Ursprung und Entwicklung der Sprachen der Welt - Sprachfamilien - Sprachvergleich - Sprachwandel; Unbekanntes und Interessantes und zugleich der Versuch, ein zu Unrecht als trocken bezeichnetes Gebiet unterhaltsam darzustellen, von Otto Weikopf, Fachanwalt für Arbeitsrecht und Steuerrecht. O. Weikopf setzt sich dort auch mit dem Thema Denglish auseinander. Zum Beispiel könnte ein Wiesnordner auf dem Oktoberfest seinen Job etwa wie folgt erläutern:
"Schauns, mir san praktisch global players, das Team von Bayern Munich, internationaler gehts fei nimmer! An Goalgetter aus Brasilien und an Tschämpion aus Frankreich! Überhaupts: an polyglotten Flair hamer hier herunten an der Isar. Quasi sind wir beim Wiesn-Event eine große family: Blonde, Schwarze, Gelbe und Preißn - ein Ethnomix, wies sagn. Als Wiesnordner musst allweil English speaken: Welcome to Bavaria ...".
Detlev Mahnert stellt auf diesen Seiten Links, Meinungen und Beispiele zum Sprachwandel (Sprachverfall?) zusammen: "Das ist eine Seite, auf der ich diese Entwicklung kritisch verfolgen möchte - auch wenn ich mir dabei manchmal wie Don Quixote vorkomme, der gegen die Windmühlenflügel eines verqueren Zeitgeists ankämpft... " Dabei geht es nicht nur um Anglizismen und Amerikanismen und die Rettung des Dativs, es geht auch um

Unterricht

Unterrichtsmodelle

Materialien

  • Sprachwandel - Linkliste - mit Abschnitt "Denglisch" (Hamburger Bildungsserver)

Siehe auch