DDR und Gestaltendes Interpretieren: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Geschichte/Navigation}}
==Worum geht's==
[[Datei:Map FRG GDRsvg.svg|thumb|250px|Karte der DDR]]
{{Box||
{{Lernpfad|Diese Sequenz behandelt die ersten Jahre der '''Deutschen Demokratische Republik (DDR)''' von der Gründung 1949 bis zum Mauerbau 1961. Anfänglich einerseits auch Reaktion auf die Gründung der Bundesrepublik Deutschland, stellte sie sich als das [[DDR/Das_bessere_Deutschland|bessere Deutschland]] dar, in dem mit alten Traditionen gebrochen und ein „sozialistischer Staat der Arbeiter und Bauern“ und deutscher Friedensstaat entwickelt wurde, der die Wurzeln für Krieg und [[Historische_Stichworte/Faschismus|Faschismus]] beseitigt habe.  
In der Realschule (BaWü) war er schon 1996 Bestandteil der "Abschlussprüfungen Deutsch" und im Gymnasium (BaWü) gehörte er in die zentralen Prüfungen für Klasse 10 und sogar das Deutsch-Abitur: der "produktive Umgang mit literarischen Texten", in seiner prüfungsbezogenen Form auch "gestaltendes Interpretieren" (GI) genannt.  


Andererseits konnte die wirtschaftliche Entwicklung nicht mit dem [[50er Jahre|Wirtschaftswunder]] des Westens mithalten, wodurch die Unzufriedenheit der Bevölkerung stieg. Der immer mehr ansteigende Aderlass durch Übersiedler in den Westen führte schließlich zum [[DDR/Mauerbau 1961|Bau der Mauer]] und zur Konsolidierung des neuen Staates.
|Hervorhebung1}}
==Kreatives Gestalten==
1. Für KREATIVE SCHREIBANLÄSSE im Zusammenhang mit der Lektüre von Literatur gilt generell:


Die Sequenz stellt keinen Lernpfad an sich, sondern Unterrichtsideen und Materialien für verschiedene Arbeitsformen vor.
Produktive Schreib- und Spielimpulse sollen so offen sein, dass sie die kreative und individuelle Auseinandersetzung mit dem Werk ermöglichen und ein persönliches Werkverständnis kommunizierbar machen („Konkretisation“, Harald Frommer, Lesen und Inszenieren, Klett 1995) - als Voraussetzung für Erkenntnisprozesse und Interpretationsgespräche.
}}
Was ist zu beachten?


{{DDR}}
Die Leerstellen im Textgefüge auffinden und füllen lassen:
Denkpausen, unausgesprochene Gedanken, ungeschriebene Briefe, ungehaltene Reden, versäumte Geständnisse, unterlassene Rechtfertigungen ...


Außenperspektiven einnehmen, die reflektieren helfen:
Entweder mit zeitlichem Abstand, z.B. nachdem alles vorbei ist,
oder mit emotionaler Distanz, z.B. außenstehende Beobachter und Nebenfiguren.


== Quellen ==
Das Textsortenspektrum ausschöpfen:
=== Fernsehinterviews mit wichtigen Persönlichkeiten der DDR aus den Jahren 1990 und 1991 ===
*Brief, Bericht, Tagebuch -> Distanz und Reflexion
*{{wpde|Günter Gaus}}, der Ständige Vertreter der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR, hat in den Jahren 1990 und 1991 eine Reihe von Interviews "Zur Person" mit Personen geführt, die in dieser Übergangszeit an führender Stelle tätig waren oder in der DDR oder später in der Bundesrepublik eine wichtige Rolle gespielt haben. Dabei ging es einerseits um die Person und andererseits um ihre Einschätzung der kommenden Entwicklung.<ref>[http://fontanefansschnipsel.blogspot.de/search/label/Gaus Kurzausschnitte und Links zu einigen dieser Interviews] sowie denen mit weiteren Persönlichkeiten aus Ost- und Westdeutschland aus der Zeit. Die Ausschnitte erfassen nicht das ganze Potential der Interviews, geben aber einen Hinweis, für welchen Zusammenhang sie fruchtbar werden können. -  
*innerer Monolog -> emotionale Nähe und Rollenperspektive
[https://www.rbb-online.de/zurperson/interview_archiv/archiv.htm/ Archiv mit den Protokollen von 50 Interviews von Günter Gaus]</ref>
*Dialoge (Gespräche, Reden, Ansprachen an eine Zuhörerschaft) -> szenische Gestaltungen möglich
*Rollenbiografien -> Vervollständigung eines Lebenslaufes
*Vorgeschichten erfinden und Fortsetzungen erfinden ->Fiktion fortsetzen


'''Die Interviews in ihrer zeitlichen Abfolge:'''


{{wpde|Friedrich Schorlemmer}}, Pfarrer und Dozent für Theologie
==Gestaltendes Interpretieren==
:Gaus:"''Welche Hoffnungen haben Sie verloren?''
Für „GESTALTENDES INTERPRETIEREN“ (GI) gilt demgegenüber:
:Die Hoffnung verloren, daß wir in diesem Lande jetzt noch genügend Selbstbewußtsein haben, um uns als ein eigenständiges Subjekt in ein geeintes Deutschland einzubringen und dabei auch etwas für die Bundesrepublik Gewinnendes einzubringen. Ich halte es noch nicht für verloren, aber die Hoffnung ist geringer geworden.
:''Schmerzt Sie das?''
:Sehr. Ich habe von {{wpde|Theo Sommer}} einen Artikel gelesen, [...]. Er sagt: 'Wenn es uns doch gelänge, bei der Selbstbestimmung jetzt auch zu einer Selbstbesinnung zu kommen, die zusammenhängen müßte für uns Deutsche mit einer bestimmten Selbstbescheidung in Europa [...] und dabei die ökologische Vernunft walten lassen. Ich möchte hinzufügen: und ein wirklich soziales Gewissen zu entwickeln." (Günter Gaus: Zur Person, Berlin 1990, S.13)


{{wpde|Lothar de Maizière}}, Vorsitzender der {{wpde|Blockpartei#Blockparteien_in_der_DDR|Blockpartei}} CDU der DDR und Ministerpräsident der DDR (von April bis Oktober 1990)
Der zu verfassende Text soll ein tieferes Verständnis von Personen, Thematik und Sprache des behandelten Werkes erkennen lassen!
:Gaus:"''Keine Wiederherstellung des Bodeneigentums in der Landwirtschaft?''
:Ja. Ich bin der Meinung, daß diejenigen, die 45 Jahre auf diesem Boden gesät haben, auch weiterhin ernten sollten." (Günter Gaus: Zur Person, Berlin 1990, S.51)


{{wpde|Gregor Gysi}}, Vorsitzender der PDS und späterer Franktionsvorsitzender der Linken im deutschen Bundestag
Dementsprechend soll der Schreibauftrag nah am Text und den Hauptfiguren angelegt werden.
:"[...] ich wende mich [...] dagegen, daß immer wieder das Selbstbewußtsein der Bevölerung völlig zerstört wird. Und wenn so ein Pflänzchen irgendwo entsteht, finden sich Medien, auch in der Bundesrepublik, und treten drauf, machen es wieder kaputt." (Günter Gaus: Zur Person, Berlin 1990, S.69)
Dafür geeignet sind dann allerdings nicht mehr alle Perspektiven und Textsorten gleichermaßen!
*Z.B. der Bericht eines Zeitungsreporters, da dieser meist ein ganz anderes Sprachregister und zu viel Distanz zum (inneren) Geschehen aufweist;
*oder z.B. der innere Monolog einer Nebenfigur, die im ganze Werk nichts Markantes sagt. Hier kann kein eindeutig erfassbarer Sprachstil weitergeschrieben werden;
*oder die Grabrede eines Pfarrers, der zuvor nicht zum Figurenspektrum gehört hat. Für seine Perspektive und innere Einstellung zum Geschehen werden keine ausreichenden Vorgaben vorhanden sein.


{{wpde|Ingrid Köppe}}, Bürgerrechtlerin und Sprecherin von {{wpde|Neues Forum}}
So bieten sich hier als Textsorten für „GI“ fast nur die folgenden vier an:  
:Gaus: "Was war das Beste an der DDR?"
:Köppe: "Ich weiß nicht, ob das DDR-spezifisch ist. Aber das Beste waren für mich immer Freunde und Geborgenheit in diesen Freundschaften, das Sich-mitteilen-Können, ja, ich glaube, diese Freundschaft - das war für mich das Wesentlichste." (Günter Gaus: Zur Person, 1990, S.93)


{{wpde|Christoph Hein}}, regimekritischer Schriftsteller
:der '''Brief''', der '''Tagebucheintrag''', der '''innere Monolog''' oder der '''Dialog'''.
:"Vielleicht wird jetzt erst einmal ein Heißhunger befriedigt. Und wenn der Heißhunger befriedigt ist, denke ich, wird sich vielleicht noch einmal etwas melden, was an Hoffnungen da war." (Günter Gaus: Zur Person, Berlin 1990, S.97)


{{wpde|Hans Modrow}}, Ministerpräsident der DDR (November 1989 bis April 1990)
Des Weiteren sollten vor allem die wirklichen Protagonisten - weniger die Randfiguren - zu Wort kommen.
:"Menschen, die schuldig geworden sind, am Ende doch so etwas wie Gerechtigkeit zuteil werden zu lassen, dann ist es das, was mich gegenwärtig am meisten bewegt." (Günter Gaus: Zur Person, Berlin 1990, S.140)
Es liegt folglich nahe, unmittelbar von Textstellen und Zitaten auszugehen und diese dann weiterschreiben und -reflektieren zu lassen.


{{wpde|Gottfried Forck}}, Bischof des DDR-Teils der Evangelischen Kirche von Berlin-Brandenburg
Bei der Aufgabenstellung kann es sehr hilfreich (ja unerlässlich) sein, sie durch Zusätze zu konkretisieren und bestimmte Erwartungen auch kenntlich zu machen, z.B.:
:Sie kennen ja die Geschichte aus dem Alten Testament 'Auszug aus Ägypten'. Man könnte sagen, die Wende haben wir erlebt wie den Durchzug durchs Rote Meer. Keiner hat erwartet, [...] daß wir so ungeschoren [...] durch das hindurchkamen, was damals anstand. Und das, was dann später gekommen ist, das war der Tanz ums Goldene Kalb ... [Gaus:] ''dabei ist man im Moment'' ... Nein, vielleicht ist man schon einen Schritt weiter. Und jetzt hört man von manchen schon die Klagen: wären wir doch in Ägyptenland geblieben. Also, die Ängstlichen, die jetzt sagen, die Vergangenheit war denn so schlecht auch nicht, und da hatten wir unser sicheres Einkommen, und das lief doch. [...]" (Günter Gaus: Porträts in Frage und Antwort, Berlin 1991, S.32)


{{wpde|Markus Meckel}}, Vorsitzender der SPD der DDR und Außenminister der DDR (von April bis Oktober 1990)
Beachte, dass die Heldin in der Zwischenzeit älter geworden ist ...
:"[...] mithelfen, [...] nach Strukturen zu suchen, die den anderen Sicherheit geben. [...] Und das wäre das Schlimmste, wenn wir in Europa so handeln, daß wir die Sowjetunion zwingen, weiter Weltmacht zu spielen, was sie nur militärisch könnte. Ich glaube, da kann sie's auch weiterhin, und das wäre bedrohlich für Europa." (Günter Gaus: Porträts in Frage und Antwort, Berlin 1991, S.58/59)
Berücksichtige auch die Begegnung mit ihrem Vater ...
Ziehe die vorausgegangenen Auseinandersetzungen ... in Betracht.
Überlege, was der Sprecher zu diesem Zeitpunkt schon wissen oder erahnen kann und was er nicht weiß.
Versuche, den sprachlichen Gestus aufzugreifen und stilistisch ...
Solche Aufgabenzusätze können dann auch schon den Rahmen für die Bewertung und Benotung des Aufsatzes vorgeben.
== ZUSAMMENFASSEND==


Heinz Warzecha, Generaldirektor des [[Historische_Stichworte/VEB|VEB]] Werkzeugmaschinenkombinat Berlin
Die Schreibform „Gestaltendes Interpretieren“ liegt irgendwo zwischen dem offenen Schreibimpuls und dem klassischen Interpretationsaufsatz. Sie setzt voraus
:"Das schwerste war, daß der Widerspruch zwischen den eigenen Erkenntnissen [...] zu dem, was wir entsprechend den staatlichen Festlegungen und Planungen tun mußten, immer größer" wurde. (Günter Gaus: Porträts in Frage und Antwort, Berlin 1991, S.76)
einen analytisch-kognitiven Zugang zum Werk (vollständige Werk- und weitgehende Epochenkenntnis),  
einen objektivierbaren Interpretationsansatz (Werk-Thematik, Konflikt- und Figurenkonstellationen),
das Wissen um die vorherrschenden Stil- und Sprachregister und deren Wirkungsweisen.


{{wpde|Peter-Michael Diestel}}, Innenminister der DDR (von April bis Oktober 1990)
Die Schreibform „Gestaltendes Interpretieren“ soll daher eher am Ende einer Lektüre-Einheit stehen als am Anfang. Sie soll ja ein fortgeschrittenes Textverständnis dokumentieren und beurteilbar machen.
:"Ich muß das umsetzen, was die Verfassung sagt. Ich kann mich nur halten an das, was in Recht und Gesetz verabschiedet ist." (Günter Gaus: Porträts in Frage und Antwort, Berlin 1991, S.136)
Demgegenüber können die offenen produktiven Schreibimpulse dazu dienen, individuelle und vorläufige Verstehensprozesse in Gang zu setzen. Sie können der Annäherung an das Werk dienen, dem individuellen Verhaken in den Stoff, die Handlung und die Protagonisten (als 'Konkretisationen' (H. Frommer) eines zunächst subjektiven Textverstehens).


{{wpde|Markus Wolf}}, Leiter der Hauptverwaltung Aufklärung, Auslandsnachrichtendienstes im [[Historische Stichworte/Stasi|Ministerium für Staatssicherheit]]
==Siehe auch==
:"Man muß also viel weiter gehen in der Einführung marktwirtschaftlicher Bedingungen." (Günter Gaus: Porträts in Frage und Antwort, Berlin 1991, S.108)


{{wpde|Manfred Stolpe}}, wichtigster Unterhändler der Evangelischen Kirchen in der DDR mit der SED, Ministerpräsident des Landes Brandenburg (1990 bis 2002)
[[Kategorie:Schreiben]][[Kategorie:Deutsch]]
:"[...] da liegt mir sehr daran, daß man in diesen Grundlagendokumenten festhält, was unsere Demokratie in diesen zehn Monaten eigentlich lernen mußte. Sie mußte lernen, daß es ganz wichtig ist für eine Gesellschaft, daß wache Gruppen da sind. [...]" (Günter Gaus: Porträts in Frage und Antwort, Berlin 1991, S.158)
 
{{wpde|Klaus Gysi}}, 1966 bis 1973 Minister für Kultur und von 1979 bis 1988 Staatssekretär für Kirchenfragen der DDR; Vater von Gregor Gysi
:"[...] und das ist natürlich die große Frage: Konnte man überhaupt etwas Schlimmeres verhüten als das Ende, das jetzt da ist." (Günter Gaus: Porträts in Frage und Antwort, Berlin 1991, S.222)
 
{{wpde|Angela Merkel}}, damals Ministerin für Frauen und Jugend, seit 22.11.2005 Bundeskanzlerin der [[Bundesrepublik Deutschland]]
:Im Interview mit Merkel.fragt Günter Gaus 1991 sehr direkt und hartnäckig. Am Schluss sagt sie:
::"Ich hoffe, daß ich sie [die Urfreude an der eigenen Meinungsäußerung] an einigen Ecken und Enden immer noch bewahren kann" (Günter Gaus: Neue Porträts in Frage und Antwort, Berlin 1992, S.189)
 
{{wpde|Joachim Gauck}}, damals Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen, von 2012 bis 2017 Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland
:"Darüber hinaus ein anderes politisches Amt, das vielleicht mit richtiger Macht verbunden wäre, anzustreben steht mir im Moment nicht im Sinn." (Günter Gaus: Neue Porträts in Frage und Antwort, Berlin 1992, S.214)
 
<references/>
 
=== Literatur ===
* Jean-Paul Cahn, Ulrich Pfeil (Hrsg.): ''Allemagne 1945–1961. De la «catastrophe» à la construction du Mur'', Villeneuve d’Ascq, Septentrion 2008, ISBN 978-2-7574-0056-2.
* Jean-Paul Cahn, Ulrich Pfeil (Hrsg.): ''Allemagne 1961–1974. De la construction du Mur à l’Ostpolitik'', Villeneuve d’Ascq, Septentrion 2009, ISBN 978-2-7574-0107-1.
 
 
==== Auswirkungen auf Deutschland ab 1990 ====
* Hubertus Knabe: ''Die Wahrheit über die Linke'', List Taschenbuch 2010 ([http://www.berlinerliteraturkritik.de/detailseite/artikel/wahrheit-oder-paranoia.html Besprechung])
* Beatrice von Weizsäcker: ''Die Unvollendete. Deutschland zwischen Einheit und Zweiheit'', Lübbe, Köln 2010, ISBN 978-3-7857-2417-0. (Über Defizite bei der innerdeutschen Annäherung) ([http://fontanefan3.blogspot.de/2010/10/b-v-weizsacker-die-unvollendete.html Besprechung])
 
=== Autobiographische Quellen ===
* Bechler, Margret: ''Warten auf Antwort'', Ullstein 16. Aufl. 1992, ISBN 3548203906 ([http://www.buchhandlung89.de/Warten-auf-Antwort-von-MBechler&h=500&w=500&sz=30&tbnid=CHs5Ew7_a3lV7M:&tbnh=130&tbnw=130&prev=/images?q=%22Warten+auf+Antwort Besprechung])
* Garska, Dietrich: ''Das schweigende Klassenzimmer'', Ullstein, Berlin 2006, ISBN 3-8289-9153-8 ([http://akademische-blaetter.de/kultur/literatur/das-schweigende-klassenzimmer Besprechung])
* Gauck, Joachim: ''Winter im Sommer - Frühling im Herbst'', Siedler 2009, ISBN 3-88680-935-8 ([http://www.perlentaucher.de/buch/33561.html Besprechungen])
* {{wpde|Wolfgang Leonhard}}: Meine Geschichte der DDR, Rowohlt TB 2007; autobiographischer Bericht eines Insiders ([https://www.perlentaucher.de/buch/wolfgang-leonhard/meine-geschichte-der-d-dr.html Besprechungen])
 
== Weblinks ==
* {{wpde|Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik}}
* [http://www.ddr-geschichte.de/ DDR-Geschichte.de] (Dana Schieck)
* [http://www.ddr-wissen.de DDR-Lexikon]
* [http://www.documentarchiv.de/ddr.html Dokumente zur Geschichte der DDR]
* [http://www.dhm.de/ausstellungen/lebensstationen/ddr_1.htm DDR-Alltag]
* [http://www.hdg.de/lemo/html/DasGeteilteDeutschland/KontinuitaetUndWandel/WirtschaftlicheEntwicklungenInOstUndWest/neuesOekonomischesSystem.html Neues Ökonomisches System]
* [http://www.hdg.de/lemo/html/DasGeteilteDeutschland/KontinuitaetUndWandel/EntwicklungenImOsten/neueVerfassung1968.html neue Verfassung]
* [http://www.hdg.de/lemo/html/DasGeteilteDeutschland/KontinuitaetUndWandel/NeueOstpolitik/grundlagenvertrag.html Grundlagenvertrag BRD-DDR]
* [http://www.hdg.de/lemo/html/DasGeteilteDeutschland/NeueHerausforderungen/SicherheitUndZusammenarbeit/zugzwangUndBuergerprotest.html KSZE-Akte und Ausbürgerung Biermanns]
* [http://www.hdg.de/lemo/html/DieDeutscheEinheit/WandelImOsten/ausreisewelle.html Ausreisewelle]
* [http://www.hdg.de/lemo/html/DieDeutscheEinheit/WandelImOsten/wirSindDasVolk.html Friedliche Umwälzung]
* [http://www.chronik-der-wende.de/_/lexikon/index_jsp.html Chronik der Wende]
* [http://web.archive.org/web/20050516161341/http://www.histsem.uni-bonn.de/downloads/Lit+DDR.rtf Literaturliste zum Thema vom Historischen Seminar der Universität Bonn] (im Web-Archiv)
* [http://www.stiftung-aufarbeitung.de Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur]
* [http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/handwoerterbuch-politisches-system/40336/neue-soziale-bewegungen?p=2 Oppositionsgruppen und Bürgerbewegungen in der DDR]
* [http://www.madeingdr.de ''Made in GDR – Die DDR-(N)Ostalgie-Website'']
 
* [http://www.ddr-geschichte.de/ DDR-Geschichte.de] (Dana Schieck)
* [http://wikis.zum.de/rsg/Wirtschaftsr%C3%A4umliche_Disparit%C3%A4ten#Ursachen_und_Probleme_der_wirtschaftlichen_Entwicklung_in_Ostdeutschland Ursachen und Probleme der wirtschaftlichen Entwicklung in Ostdeutschland - RSG-Wiki]
* [http://www.hdg.de/lemo/html/DasGeteilteDeutschland/KontinuitaetUndWandel/EntwicklungenImOsten/neueVerfassung1968.html neue Verfassung]
* [http://www.hdg.de/lemo/html/DasGeteilteDeutschland/KontinuitaetUndWandel/NeueOstpolitik/grundlagenvertrag.html Grundlagenvertrag BRD-DDR]
* [http://www.hdg.de/lemo/html/DasGeteilteDeutschland/NeueHerausforderungen/SicherheitUndZusammenarbeit/zugzwangUndBuergerprotest.html KSZE-Akte und Ausbürgerung Biermanns]
* [http://www.hdg.de/lemo/html/DieDeutscheEinheit/WandelImOsten/ausreisewelle.html Ausreisewelle]
* [http://www.hdg.de/lemo/html/DieDeutscheEinheit/WandelImOsten/wirSindDasVolk.html Friedliche Umwälzung]
 
== Hintergrundinformationen ==
* {{wpde|Deutsche Demokratische Republik}}
* {{wpde|Portal:DDR}}
* {{lemo|http://www.dhm.de/lemo/|LEMO - Lebendiges virtuelles Museum Online}}: Deutschland vom Kaiserreich bis zur Gegenwart
* [http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl DDR-Lexikon] (Katja Ebert Ust-IdNr DE 190012976 )
* [http://www.ddr-suche.de/ DDR-Suche] - "Die Suchmaschine zum Thema DDR" (Katja Ebert Ust-IdNr DE 190012976)
* [http://www.ostblog.nullserver.net/ ostblog] - Ein Weblog zum Thema DDR (Alltägliches Leben) mit vielen weiterführenden Links (rechte Spalte)
 
* [http://www.ddr-im-www.de/ ''Die DDR im WWW. Fakten, Daten, Berichte'']
:DDR, Stasi, Mauer, Staatssicherheit, SBZ, Zone, drüben, Erich Honecker, Walter Ulbricht, Erich Mielke, Mauerfall, Wiedervereinigung, SED, sozialistisch, kommunistisch, FDGB, Blockparteien, Jugendweihe, Sozialismus, Marx, Engels, Lenin, Stalinismus, Glasnost, Berlin, Palast der Republik, PdR, Osten, Ostalgie, Ostpol, Mienenfeld, Selbstschussanlagen, Schießbefehl, Politbüro, Zentralkomitee, ZK, NÖSPL, AMIGA, VEB, EVP (www.ddr-im-www.de)
 
* [http://lernen-aus-der-geschichte.de/Finde/DDR/941 Unterrichtsmaterialien, Podcasts, Hintergrundinformationen, Empfehlungen für Bücher und Internetseiten zum Thema DDR (''Lernen aus der Geschichte'')]
* [https://www.youtube.com/watch?v=uvfSKqmnqFI&t=0s&list=PLmb_aD7qsug5kHMPfgj1JnH16ipmCr5GV&index=2 Voll der Osten. Leben in der DDR] Ein Fotograf kommentiert seine Fotos zum Leben in der DDR
 
== Unterrichtsmaterial ==
 
* Martin Jander: [http://www.buhv.de/schule/Geschichte-betrifft-uns/Jugend-in-der-DDR.html Jugend in der DDR, Geschichte betrifft uns], 01/2006, Bergmoser + Höller Verlag AG, ISSN 0176-943X
 
* LaG-Material erstellt von Dr. Jürgen Bretschneider [http://lernen-aus-der-geschichte.de/Lernen-und-Lehren/content/10121 didaktisches Material von Lernen aus der Geschichte zum Film Ikarus]. Das gesamte LaG-Magazin [http://lernen-aus-der-geschichte.de/Lernen-und-Lehren/Magazin/10147 "Die DDR im Film – Mediale Eigendarstellungen und Außenansichten"]
* Material für das interaktive Whiteboard, entstanden im Projekt TafelDigital: zu den Themen  [http://www.tafeldigital.de/unterrichtseinheiten/stasi-am-interaktiven-whiteboard/ "Die Stasi - ein Geheimdienst wie jeder andere?"] und [http://www.tafeldigital.de/unterrichtseinheiten/sport-in-der-ddr/ "Sport in der DDR"]
 
* Anregungen zur Arbeit mit dem Trickfilm [https://geschichtsunterricht.wordpress.com/2015/07/19/trickfilm-1989/ 1989 - Das sind nicht nur die Städte und Dörfer] von [http://www.1989-unsere-heimat.de/ Schwarwel]
 
== Siehe auch ==
* [[Zeitzeuge_Richter_zur_Nachkriegszeit#Pers.C3.B6nliche_Erfahrungen_mit_der_sowjetischen_Besatzung|Zeitzeuge Richter über Erfahrungen mit der sowjetischen Besatzung und der Stasi]]
* [[Neue Ostpolitik]]
* [[Epochenjahr 1989]]
* [[Ende der DDR]]  {{Lernpfad-Symbol}}
** [[Ende der DDR/Fall der Mauer]]
 
 
* Linksammlung im DSD-Wiki: [[:DSD:Am_kürzeren_Ende_der_Sonnenallee#Zur_Geschichte_der_Teilung_und_Wiedervereinigung|Zur Geschichte der Teilung und Wiedervereinigung]]
 
 
[[Kategorie:DDR|!]]
[[Kategorie:Geschichte]]

Version vom 14. Dezember 2018, 16:12 Uhr

Worum geht's

In der Realschule (BaWü) war er schon 1996 Bestandteil der "Abschlussprüfungen Deutsch" und im Gymnasium (BaWü) gehörte er in die zentralen Prüfungen für Klasse 10 und sogar das Deutsch-Abitur: der "produktive Umgang mit literarischen Texten", in seiner prüfungsbezogenen Form auch "gestaltendes Interpretieren" (GI) genannt.

Kreatives Gestalten

1. Für KREATIVE SCHREIBANLÄSSE im Zusammenhang mit der Lektüre von Literatur gilt generell:

Produktive Schreib- und Spielimpulse sollen so offen sein, dass sie die kreative und individuelle Auseinandersetzung mit dem Werk ermöglichen und ein persönliches Werkverständnis kommunizierbar machen („Konkretisation“, Harald Frommer, Lesen und Inszenieren, Klett 1995) - als Voraussetzung für Erkenntnisprozesse und Interpretationsgespräche. Was ist zu beachten?

Die Leerstellen im Textgefüge auffinden und füllen lassen: Denkpausen, unausgesprochene Gedanken, ungeschriebene Briefe, ungehaltene Reden, versäumte Geständnisse, unterlassene Rechtfertigungen ...

Außenperspektiven einnehmen, die reflektieren helfen: Entweder mit zeitlichem Abstand, z.B. nachdem alles vorbei ist, oder mit emotionaler Distanz, z.B. außenstehende Beobachter und Nebenfiguren.

Das Textsortenspektrum ausschöpfen:

  • Brief, Bericht, Tagebuch -> Distanz und Reflexion
  • innerer Monolog -> emotionale Nähe und Rollenperspektive
  • Dialoge (Gespräche, Reden, Ansprachen an eine Zuhörerschaft) -> szenische Gestaltungen möglich
  • Rollenbiografien -> Vervollständigung eines Lebenslaufes
  • Vorgeschichten erfinden und Fortsetzungen erfinden ->Fiktion fortsetzen


==Gestaltendes Interpretieren== Für „GESTALTENDES INTERPRETIEREN“ (GI) gilt demgegenüber:

Der zu verfassende Text soll ein tieferes Verständnis von Personen, Thematik und Sprache des behandelten Werkes erkennen lassen!

Dementsprechend soll der Schreibauftrag nah am Text und den Hauptfiguren angelegt werden. Dafür geeignet sind dann allerdings nicht mehr alle Perspektiven und Textsorten gleichermaßen!

  • Z.B. der Bericht eines Zeitungsreporters, da dieser meist ein ganz anderes Sprachregister und zu viel Distanz zum (inneren) Geschehen aufweist;
  • oder z.B. der innere Monolog einer Nebenfigur, die im ganze Werk nichts Markantes sagt. Hier kann kein eindeutig erfassbarer Sprachstil weitergeschrieben werden;
  • oder die Grabrede eines Pfarrers, der zuvor nicht zum Figurenspektrum gehört hat. Für seine Perspektive und innere Einstellung zum Geschehen werden keine ausreichenden Vorgaben vorhanden sein.

So bieten sich hier als Textsorten für „GI“ fast nur die folgenden vier an:

der Brief, der Tagebucheintrag, der innere Monolog oder der Dialog.

Des Weiteren sollten vor allem die wirklichen Protagonisten - weniger die Randfiguren - zu Wort kommen. Es liegt folglich nahe, unmittelbar von Textstellen und Zitaten auszugehen und diese dann weiterschreiben und -reflektieren zu lassen.

Bei der Aufgabenstellung kann es sehr hilfreich (ja unerlässlich) sein, sie durch Zusätze zu konkretisieren und bestimmte Erwartungen auch kenntlich zu machen, z.B.:

Beachte, dass die Heldin in der Zwischenzeit älter geworden ist ... Berücksichtige auch die Begegnung mit ihrem Vater ... Ziehe die vorausgegangenen Auseinandersetzungen ... in Betracht. Überlege, was der Sprecher zu diesem Zeitpunkt schon wissen oder erahnen kann und was er nicht weiß. Versuche, den sprachlichen Gestus aufzugreifen und stilistisch ... Solche Aufgabenzusätze können dann auch schon den Rahmen für die Bewertung und Benotung des Aufsatzes vorgeben. 

ZUSAMMENFASSEND

Die Schreibform „Gestaltendes Interpretieren“ liegt irgendwo zwischen dem offenen Schreibimpuls und dem klassischen Interpretationsaufsatz. Sie setzt voraus einen analytisch-kognitiven Zugang zum Werk (vollständige Werk- und weitgehende Epochenkenntnis), einen objektivierbaren Interpretationsansatz (Werk-Thematik, Konflikt- und Figurenkonstellationen), das Wissen um die vorherrschenden Stil- und Sprachregister und deren Wirkungsweisen.

Die Schreibform „Gestaltendes Interpretieren“ soll daher eher am Ende einer Lektüre-Einheit stehen als am Anfang. Sie soll ja ein fortgeschrittenes Textverständnis dokumentieren und beurteilbar machen. Demgegenüber können die offenen produktiven Schreibimpulse dazu dienen, individuelle und vorläufige Verstehensprozesse in Gang zu setzen. Sie können der Annäherung an das Werk dienen, dem individuellen Verhaken in den Stoff, die Handlung und die Protagonisten (als 'Konkretisationen' (H. Frommer) eines zunächst subjektiven Textverstehens).

Siehe auch