Anglizismen und Lazarus/Schleifen: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Deutsch/Abitur|
{{Lazarus-Buch}}
;Nordrhein-Westfalen, 2011 - 2013:
* [[Spracherwerb und Sprachentwicklung]]
** [[Herder]]: [[Abhandlung über den Ursprung der Sprache]] - in Auszügen (als gemeinsamer Bezugstext)
** [[Aspekte des Sprachwandels in der Gegenwart]]: [[Anglizismen]] '''(2011, 2012)'''; [[Sprachwandel/Einfluss neuer Medien|Einfluss neuer Medien]]; [[Sprachwandel/Mehrsprachigkeit|Mehrsprachigkeit]]
* [[Sprachkritik; Sprachskepsis, Sprachnot]] (nur Leistungskurs)
** [[Hofmannsthal]]: [[Chandos-Brief]] – in Auszügen (als gemeinsamer Bezugstext)
** [[Sprachkritik; Sprachskepsis, Sprachnot#Gedichte und Sachtexte zum Thema|Gedichte und Sachtexte zum Thema]]}}


Ein '''Anglizismus''' ist ein aus der englischen Sprache übernommener Begriff bzw. eine andere vom Englischen beeinflusste sprachliche Form, z.B. in der Syntax, in der Rechtschreibung, Aussprache,  Lexik oder Idiomatik.
== Zählschleifen ==
Mit Hilfe von Alternativen (if-then-else) konnten wir Programme so steuern, dass bestimmte Anweisungen nur unter ganz bestimmten Bedingungen ausgeführt wurden, andernfalls nicht. Allerdings wurde die gleiche Anweisung (bei ein und demselben Knopfdruck) immer nur ein einziges Mal ausgeführt.


Anglizismen bzw. die zum "''Denglisch''" werdende Vermischung werden einerseits als Bereicherung, andererseits auch als Bedrohung der deutschen Sprache empfunden.
Bei vielen Dingen ist es jedoch sinnvoll, wenn Dinge mehrfach ausgeführt werden. Nicht umsonst heißt es: "Ein Computer ist unglaublich dumm, aber sehr sehr fleißig". So könnte eine sehr einfache Aufgabe an den Computer lauten, er solle die Zahlen von 1 bis 10 nacheinander in das Memo-Feld <tt>Memo1</tt> schreiben. Natürlich könnten wir den Befehl <tt>WriteLnTo(Memo1,1)</tt> zehn mal untereinander kopieren und dann die Zahlen zwischen den Klammern verändern. Aber das wäre sehr sehr lästige -- und schlimmer noch -- langweilige Arbeit.


== Aktuelles ==
Viel bequemer ist es dagegen, wenn wir dem Computer sagen:
* [http://www.aktionlebendigesdeutsch.de/wortarchiv.php Aktion "Lebendiges Deutsch"] Von ''Airbag'' bis ''Workshop'' - ein Wortarchiv mit '''Eindeutschungsvorschlägen'''
:"Was wollen wir? Wir wollen für jenes unbefangene Vertrauen in die eigene Muttersprache werben, wie es Engländern und Franzosen, Polen, Spaniern und Italienern selbstverständlich ist. Als Beitrag dazu werden wir jeden Monat zwei Vorschläge machen oder erbitten, welche griffigen und treffenden deutschen Wörter an die Stelle englischer Wörter treten können, wenn die überflüssig, hässlich oder nicht allgemein verständlich sind." (ADL - Aktion "Lebendiges Deutsch")


*[http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,491035,00.html "Ab heute nur noch mit Prallkissen"]
"Es gibt eine Variable <tt>zaehler</tt>, die in der Variablenliste natürlich deklariert sein muss. Setze diese Variable zunächst auf 1 und zähle sie dann schrittweise auf 10 hoch. Nach jedem Zählschritt schreibe den Wert der Variable in das Memo-Feld." Genau dies tut das folgende Programm. (Es ist nur die entscheidende Prozedur vermerkt, den Rest kennst Du mittlerweile).
:"Mit einem Public-Brainstorming fightet die Stiftung Deutsche Sprache gegen Anglizismen. Sorry, äh Entschuldigung, noch mal von vorn: Eine Denkrunde im Internet sucht nach deutschen Entsprechungen für englische Begriffe. A propos, was heißt eigentlich Internet auf deutsch?" (27.06.2007 www.spiegel.de)


* [http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,440120,00.html SPRACHE DER WISSENSCHAFT: Say it in broken English] (Spiegel-Online, 03.10.2006)
:"Publikationen, Laborbesprechungen, Tagungen - in der akademischen Welt spricht man Englisch, mitunter sogar, wenn deutsche Forscher unter sich sind. Manchen Wissenschaftlern geht das inzwischen zu weit. Sie warnen, dass die deutsche Fachsprache verkümmert."


== Der Begriff ==
{{kasten_blau|<source  line start="30" highlight="4-5" lang="pascal">
procedure TForm1.Button1Click(Sender: TObject);
begin
Clear(Memo1);
for zaehler := 1 to 10
do WriteLnTo(Memo1,zaehler);
end;                     
</source>}}


{{Zitat wpde|'''Anglizismus''' lässt sich unterschiedlich gebrauchen:
Auch hier können bei jedem Zählschritt auch mehrere Anweisungen ausgeführt werden; die muss man hier wieder mit <tt>begin</tt> und <tt>end</tt> zu einem Anweisungsblock gruppieren:
# für Wörter und Wendungen, die aus dem [[Englisch]]en in andere Sprachen übernommen wurden und als solche noch erkennbar sind
{{kasten_blau|<source  line start="30" highlight="4-8" lang="pascal">
# für Wörter und Wendungen, die aus dem [[Englisch]]en stammen, auch wenn man es ihnen heute nicht mehr ansieht
procedure TForm1.Button1Click(Sender: TObject);
# für alle sprachlichen Formen, für die das [[Englisch]]e Modell gestanden hat
begin
|Anglizismus|17.02.2006}}
Clear(Memo1);
for zaehler := 1 to 10
do begin
  WriteTo(Memo1,zaehler);
  WriteLnTo(Memo1,'. Runde)
  end;
end;                     
</source>}}


== Formen von Anglizismen ==
== Schleifen mit Eingangsbedingung (while-Schleifen)==
{{Zitat wpde|
Nehmen wir an, ein (recht phantasieloser) Lehrer gäbe seinen Schüler die Stillarbeit, so viele aufeinanderfolgende Zahlen zu addieren und die Zwischenergebnisse zu notieren, bis die Summe den Wert 1000 erreicht. Schüler Fritz hat sein Netbook im Ranzen und will das Problem mit Lazarus lösen. Das Problem: Er kann jetzt natürlich auf gut Glück ungefähr raten, bis zu welcher Zahl er die Zahlen addieren muss und dies mit einer for-Schleife tun. Aber es muss doch auch eine andere Möglichkeit geben, nämlich, dass der Computer selbst merkt, wenn das Ergebnis erreicht ist. Tatsächlich gibt es diese Möglichkeit:
* Wortentlehnungen: Übernahme englischer [[Lexem]]e, die dann unterschiedlich stark an das Laut-, Schreib- und Grammatiksystem der aufnehmenden Sprache angepasst werden (vgl. dt. Mehrzahl ''Computer'' &#61; angepasst vs. Mehrzahl ''Songs'' oder ''Kids'' &#61; unangepasst). Eine scharfe Abgrenzung zwischen (angepasstem) [[Lehnwort]] und (unangepasstem) [[Fremdwort]] gibt es nicht.


* Lehnübersetzungen: Eins-zu-eins-Übersetzungen der Bestandteile des fremden Wortes, z.B. ''brainwashing'' > ''Gehirnwäsche''
{{kasten_blau|<source  line start="30" highlight="6-15" lang="pascal">
procedure TForm1.Button1Click(Sender: TObject);
var zaehler : integer;
    summe : integer;
begin
Clear(Memo1);
zaehler:=0;
summe:=0;
while summe<1000
do begin
  zaehler:=zaehler+1;
  summe:=summe+zaehler;
  WriteTo(Memo1,zaehler);
  WriteTo(Memo1,':');
  WriteLnTo(Memo1,summe);
  end;
end;             
</source>}}


* Lehnübertragungen: Übersetzung der Idee hinter der Bildung des fremden Wortes, z.&nbsp;B. ''skyscraper'' > ''Wolkenkratzer'' (nicht ''Himmelskratzer'', wie es bei einer Lehnübersetzung zu erwarten wäre)
Man erkennt deutliche Unterschiede: Die Schleife, so heißt es in dem Programm, wird so lange wiederholt, solange die Summe noch einen Wert kleiner als 1000 hat. Das Setzen des Zählers auf 0 am Anfang und das Hochzählen in jedem einzelnen Schritt, muss der Programmierer hier selbst übernehmen (Zeilen 35 bzw. 39).


* Lehnbedeutung: Übernahme des Bedeutungsspektrums des fremden Wortes, von dem Teilbedeutungen bereits bei einem deutschen Wort zu finden sind, z.&nbsp;B. dt. „realisieren“ im Sinne von „etw. verwirklichen + etw. bemerken“ nach engl. ''realize'' „etw. verwirklichen, etw. bemerken“.
'''Wichtige Anmerkung''':
Angenommen, man würde in Zeile 36 den anfänglichen Wert der Variable <tt>summe</tt> auf 1000 setzen, so würde der Computer sozusagen gar nicht erst mit der Schleife anfangen, sondern alles zwischen <tt>while</tt> und dem <tt>end</tt> der Schleife überspringen. Denn die Schleife soll ja nur solange ausgeführt werden, solange die Bedingung <tt>summe<1000</tt> erfüllt ist. Und das wäre sie in diesem Fall ja von Anfang an nicht. Deshalb spricht man bei der while-Schleife auch von einer Schleife mit Eingangsbedingung.


* syntaktische Entlehnungen: Aus dem Englischen ins Deutsche übernommene Satzkonstruktionen, zum Beispiel: ''„wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten“'' nach ''“we apologize for the inconvenience”'' statt der ursprünglichen '''Bitte''' um Entschuldigung: ''„wir bitten, die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen“''
== Schleifen mit Abbruchbedingung (repeat-until-Schleifen) ==


* Sprachschöpfungen innerhalb der deutschen Sprachgemeinschaft mit englischem Klang wie ''Handy'', ''Talkmaster'', ''Service Point'' – diese werden als [[Scheinanglizismus|Schein- oder Pseudoanglizismen]] bezeichnet
Anders ist es bei Schleifen mit Abbruchsbedingung. Bei denen wird das Innere der Schleife mindestens einmal durchlaufen. Eine solche Schleife ist in Pascal die so genannte Repeat-Until-Schleife. Unser Problem mit dem Aufsummieren von Zahlen bis zur Summe 1000 könnte mit einer solchen Schleife so aussehen:
|Anglizismus|17.02.2006}}


{{kasten_blau|<source  line start="30" highlight="6-14" lang="pascal">procedure TForm1.Button1Click(Sender: TObject);
var zaehler : integer;
    summe : integer;
begin
Clear(Memo1);
zaehler:=0;
summe:=0;
  repeat
  zaehler:=zaehler+1;
  summe:=summe+zaehler;
  WriteTo(Memo1,zaehler);
  WriteTo(Memo1,':');
  WriteLnTo(Memo1,summe);
  until summe>1000;
end;   
</source>}}


== Denglisch ==
Das Programm verhält sich haargenau wie das Programm mit der While-Schleife. Solange man nicht die Summe vorher größer oder gleich 1000 wählt. Würde man das tun, würde zumindest ein Summations- und Schreibschritt ausgeführt und erst dann die Schleife abgebrochen.


:Unter '''Denglisch''' wird ein Sprachgemisch aus [[Deutsch]] und [[Englisch]] verstanden oder anders gesagt wird mit Denglisch ein stark von [[Anglizismen]] geprägtes Deutsch bezeichnet.


:Anschaulich demonstrieren die ''Wise Guys'' das Phänomen ''Denglisch'':
==Aufgaben==
:'''Wise Guys: Denglisch'''
#Ändere das einfache Zählprogramm mit for-Schleife so ab, dass man in einem Edit-Feld angeben kann, bis zu welcher Zahl der Computer zählen soll.
::{{#ev:youtube|xlQI0mfJbCc}}
#Karin bekommt 100 Euro geschenkt. Sie legt sie auf der Bank an mit einem Zinssatz von <nowiki>2.3%</nowiki> (Jahreszins). Ein Programm soll ihr sagen, nach wievielen Jahren sich die Summe verdoppelt hat (oder mehr).
::Quelle: [http://www.youtube.com/watch?v=xlQI0mfJbCc YouTube]
#Bei radioaktiven Stoffen spricht man von der Halbwertszeit, das ist die Zeit, nach der ein Stoff nur noch halb soviel strahlt. Schreibe ein Programm, das die Halbwertszeit (in Jahren) vom Benutzer erfragt und dann ausrechnet, nach wievielen Jahren die Strahlung auf ein Hundertstel zurückgegangen ist.
#In grauer Vorzeit (bis zur Erfindung des Taschenrechners) hatte man sogenannte Logarithmentafeln, in denen die Werte der Logarithmusfunktion tabelliert waren, also eine Tabelle mit x und ln x als Spalten. Schreibe ein Programm, das eine solche Tafel ausdruckt (für x-Werte 0.01, 0.02 . . . 1.00).
#Der Mathematiker Leibnitz fand eine Methode, die Zahl π näherungsweise zu berechnen.<br/> Es gilt: <math>\frac{\pi}{4}=1-\frac{1}{3}+\frac{1}{5}-\frac{1}{7}+\frac{1}{9}+\ldots </math><br/> Schreibe ein Programm, das diesen langen Ausdruck bis zum Summanden <math>\frac{1}{401}</math> ausrechnet. Vergleiche die Zahl mit dem Ergebnis Deines Taschenrechners.
#Die Fakultät einer Zahl n (geschrieben als n!) ist definiert als <math> n!= 1 \cdot 2 \cdot 3 \cdot \ldots \cdot n</math> <br /> Schreibe ein Programm, das nach Eingabe einer Zahl n die Fakultät ausrechnet. Was passiert bei großen Werten für n?
#Zwei Würfel werden geworfen. Schreibe ein Programm, dass alle Möglichkeiten ausgibt, wie die beiden Augenzahlen aussehen können (also etwa: (1,1), (1,2), (1,3), ... (6,6)).


:In einer anderen Aufzeichnung:
{{Lazarus-Buch}}
:: {{#ev:youtube|UHZLbZpzms4}}
::Quelle: [http://www.youtube.com/watch?v=UHZLbZpzms4 YouTube]
 
* [http://www.wiseguys.de/liedtexte/denglisch.htm Liedtext]
* {{Audio}} [http://www.wiseguys.de/sounds/radio/04_Denglisch.mp3 kurzer Auszug zum Anhören]
 
== Anglizismen in der Fachsprache ==
 
=== Computer, Informatik, IT-Branche ===
{{Siehe|Alltagssprache (Informatik)}}
 
: ''Begriffe aus der Computerfachsprache gehen langsam aber sicher in unseren Sprachgebrauch über.''
: ''Auch Markennamen und Abkürzungen werden zu Begriffen.''
 
== Materialien ==
 
* [http://lbs.hh.schule.de/welcome.phtml?unten=/faecher/deutsch/sprachwandel/index.htm Sprachwandel] - Linkliste - mit Abschnitt "Denglisch" (Hamburger Bildungsserver)
* {{video}} [http://www.spiegel.de/videoplayer/0,6298,24446,00.html Weisheit der Straße: Conny, der Sprachpolizist] (Spiegel-TV, 27.11.2007)
:"Warum setzt man mir eigentlich News vor, wenn ich Nachrichten sehen will?" - Diese und andere Fragen werden unterhaltsam mit Berliner Schnauze gestellt.
:Gut als Anstoß für eine Diskussion zu verwenden.
 
== Unterrichtsmodelle ==
 
* Frank Schneider, EinFach Deutsch Unterrichtsmodelle. Sprachursprung - Sprachskepsis - Sprachwandel: Diskussionen über die Sprache von Herder bis heute. Gymnasiale Oberstufe. Schöningh. ISBN 3140224559
:umfangreiches Material, gut aufbereitet; ermöglicht einen flexibel gestalteten Unterricht
 
== Linkliste ==
 
* [http://www.fachdidaktik-einecke.de/9_Diagnose_Bewertung/zentralabi_nrw2007-2009_deutsch_arbeitshilfen.htm#Anglizismen Spracherwerb, Sprachentwicklung, Ursprung der Sprache, Sprachwandel (Anglizismen)] - Linkliste  (Fachdidaktik-Einecke.de)
 
* [http://www.goethe.de/kue/lit/dos/dds/de139769.htm Heute schon gemailt? Zur Rolle der Anglizismen in der deutschen Sprache] (Goethe-Institut)
* [http://www.dooden.de/ DOODEN] (Martin Pittelkow): Eine satirisch gemeinte Anglizismenliste
* [http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/0,1518,druck-336842,00.html Anti-Anglizismen-WG - Man spricht deutsch]
:Drei Berliner StudentInnen ersetzen konsequent Anglizismen aus ihrem Sprachgebrauch. Verstöße dagegen kosten Geld für die Haushaltskasse.
 
*[http://www.weikopf.de/Sprache/sprache.html Die Welt der Sprache - Die Sprachen der Welt]
:Ursprung und Entwicklung der Sprachen der Welt - Sprachfamilien - Sprachvergleich - Sprachwandel; Unbekanntes und Interessantes und zugleich der Versuch, ein zu Unrecht als trocken bezeichnetes Gebiet unterhaltsam darzustellen, von Otto Weikopf, Fachanwalt für Arbeitsrecht und Steuerrecht. O. Weikopf setzt sich dort auch mit dem Thema [http://www.weikopf.de/Sprache/Englisch/Denglish/denglish.html Denglish] auseinander. Zum Beispiel könnte ein Wiesnordner auf dem Oktoberfest seinen Job etwa wie folgt erläutern:
:"Schauns, mir san praktisch global players, das Team von Bayern Munich, internationaler gehts fei nimmer! An Goalgetter aus Brasilien und an Tschämpion aus Frankreich! Überhaupts: an polyglotten Flair hamer hier herunten an der Isar. Quasi sind wir beim Wiesn-Event eine große family: Blonde, Schwarze, Gelbe und Preißn - ein Ethnomix, wies sagn. Als Wiesnordner musst allweil English speaken: Welcome to Bavaria ...".
 
*[http://www.detlev-mahnert.de/deutsch.html Bitte auf deutsch!]
: Detlev Mahnert stellt auf diesen Seiten Links, Meinungen und Beispiele zum Sprachwandel (Sprachverfall?) zusammen: "Das ist eine Seite, auf der ich diese Entwicklung kritisch verfolgen möchte - auch wenn ich mir dabei manchmal wie Don Quixote vorkomme, der gegen die Windmühlenflügel eines verqueren Zeitgeists ankämpft... " Dabei geht es nicht nur um Anglizismen und Amerikanismen und die Rettung des Dativs, es geht auch um
 
* [http://lars-thielemann.de/heidi/hausarbeiten/Anglizismen2.htm Anglizismen im Deutschen] - Hausarbeit von [http://www.heidi-skirde.de/ Heidi Skirde]
 
* [http://www.vds-ev.de/denglisch/anglizismen/ Verein Deutsche Sprache e. V.: Denglisch - Der Anglizismen-Index]
 
== Siehe auch ==
 
* [[Alltagssprache (Informatik)]]
* [[Falsche Freunde (Englisch)]]
* [[Sprachkritik, Sprachskepsis, Sprachnot]]
* [[Sprachwandel]]
 
 
 
[[Kategorie:Deutsch]]
[[Kategorie:Englisch]]
[[Kategorie:Sprache]]
[[Kategorie:Sprachwandel]]

Version vom 27. Januar 2013, 12:39 Uhr


Zählschleifen

Mit Hilfe von Alternativen (if-then-else) konnten wir Programme so steuern, dass bestimmte Anweisungen nur unter ganz bestimmten Bedingungen ausgeführt wurden, andernfalls nicht. Allerdings wurde die gleiche Anweisung (bei ein und demselben Knopfdruck) immer nur ein einziges Mal ausgeführt.

Bei vielen Dingen ist es jedoch sinnvoll, wenn Dinge mehrfach ausgeführt werden. Nicht umsonst heißt es: "Ein Computer ist unglaublich dumm, aber sehr sehr fleißig". So könnte eine sehr einfache Aufgabe an den Computer lauten, er solle die Zahlen von 1 bis 10 nacheinander in das Memo-Feld Memo1 schreiben. Natürlich könnten wir den Befehl WriteLnTo(Memo1,1) zehn mal untereinander kopieren und dann die Zahlen zwischen den Klammern verändern. Aber das wäre sehr sehr lästige -- und schlimmer noch -- langweilige Arbeit.

Viel bequemer ist es dagegen, wenn wir dem Computer sagen:

"Es gibt eine Variable zaehler, die in der Variablenliste natürlich deklariert sein muss. Setze diese Variable zunächst auf 1 und zähle sie dann schrittweise auf 10 hoch. Nach jedem Zählschritt schreibe den Wert der Variable in das Memo-Feld." Genau dies tut das folgende Programm. (Es ist nur die entscheidende Prozedur vermerkt, den Rest kennst Du mittlerweile).


Vorlage:Kasten blau

Auch hier können bei jedem Zählschritt auch mehrere Anweisungen ausgeführt werden; die muss man hier wieder mit begin und end zu einem Anweisungsblock gruppieren: Vorlage:Kasten blau

Schleifen mit Eingangsbedingung (while-Schleifen)

Nehmen wir an, ein (recht phantasieloser) Lehrer gäbe seinen Schüler die Stillarbeit, so viele aufeinanderfolgende Zahlen zu addieren und die Zwischenergebnisse zu notieren, bis die Summe den Wert 1000 erreicht. Schüler Fritz hat sein Netbook im Ranzen und will das Problem mit Lazarus lösen. Das Problem: Er kann jetzt natürlich auf gut Glück ungefähr raten, bis zu welcher Zahl er die Zahlen addieren muss und dies mit einer for-Schleife tun. Aber es muss doch auch eine andere Möglichkeit geben, nämlich, dass der Computer selbst merkt, wenn das Ergebnis erreicht ist. Tatsächlich gibt es diese Möglichkeit:

Vorlage:Kasten blau

Man erkennt deutliche Unterschiede: Die Schleife, so heißt es in dem Programm, wird so lange wiederholt, solange die Summe noch einen Wert kleiner als 1000 hat. Das Setzen des Zählers auf 0 am Anfang und das Hochzählen in jedem einzelnen Schritt, muss der Programmierer hier selbst übernehmen (Zeilen 35 bzw. 39).

Wichtige Anmerkung: Angenommen, man würde in Zeile 36 den anfänglichen Wert der Variable summe auf 1000 setzen, so würde der Computer sozusagen gar nicht erst mit der Schleife anfangen, sondern alles zwischen while und dem end der Schleife überspringen. Denn die Schleife soll ja nur solange ausgeführt werden, solange die Bedingung summe<1000 erfüllt ist. Und das wäre sie in diesem Fall ja von Anfang an nicht. Deshalb spricht man bei der while-Schleife auch von einer Schleife mit Eingangsbedingung.

Schleifen mit Abbruchbedingung (repeat-until-Schleifen)

Anders ist es bei Schleifen mit Abbruchsbedingung. Bei denen wird das Innere der Schleife mindestens einmal durchlaufen. Eine solche Schleife ist in Pascal die so genannte Repeat-Until-Schleife. Unser Problem mit dem Aufsummieren von Zahlen bis zur Summe 1000 könnte mit einer solchen Schleife so aussehen:

Vorlage:Kasten blau

Das Programm verhält sich haargenau wie das Programm mit der While-Schleife. Solange man nicht die Summe vorher größer oder gleich 1000 wählt. Würde man das tun, würde zumindest ein Summations- und Schreibschritt ausgeführt und erst dann die Schleife abgebrochen.


Aufgaben

  1. Ändere das einfache Zählprogramm mit for-Schleife so ab, dass man in einem Edit-Feld angeben kann, bis zu welcher Zahl der Computer zählen soll.
  2. Karin bekommt 100 Euro geschenkt. Sie legt sie auf der Bank an mit einem Zinssatz von 2.3% (Jahreszins). Ein Programm soll ihr sagen, nach wievielen Jahren sich die Summe verdoppelt hat (oder mehr).
  3. Bei radioaktiven Stoffen spricht man von der Halbwertszeit, das ist die Zeit, nach der ein Stoff nur noch halb soviel strahlt. Schreibe ein Programm, das die Halbwertszeit (in Jahren) vom Benutzer erfragt und dann ausrechnet, nach wievielen Jahren die Strahlung auf ein Hundertstel zurückgegangen ist.
  4. In grauer Vorzeit (bis zur Erfindung des Taschenrechners) hatte man sogenannte Logarithmentafeln, in denen die Werte der Logarithmusfunktion tabelliert waren, also eine Tabelle mit x und ln x als Spalten. Schreibe ein Programm, das eine solche Tafel ausdruckt (für x-Werte 0.01, 0.02 . . . 1.00).
  5. Der Mathematiker Leibnitz fand eine Methode, die Zahl π näherungsweise zu berechnen.
    Es gilt:
    Schreibe ein Programm, das diesen langen Ausdruck bis zum Summanden ausrechnet. Vergleiche die Zahl mit dem Ergebnis Deines Taschenrechners.
  6. Die Fakultät einer Zahl n (geschrieben als n!) ist definiert als
    Schreibe ein Programm, das nach Eingabe einer Zahl n die Fakultät ausrechnet. Was passiert bei großen Werten für n?
  7. Zwei Würfel werden geworfen. Schreibe ein Programm, dass alle Möglichkeiten ausgibt, wie die beiden Augenzahlen aussehen können (also etwa: (1,1), (1,2), (1,3), ... (6,6)).