Energieumsatz bei chemischen Reaktionen und Chemie-Lexikon/Energie bei chemischen Reaktionen: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Heizen und Antreiben?''' ... ''was hat das mit Chemie zu tun?''
Wenn wir uns mit der Energie bei chemischen Reaktionen beschäftigen wollen, dass muss eine wichtige Grundlage zeurst angesprochen werden.
Drei wichtige Aspekte, die wir bisher schon bei den anderen Themen angesprochen haben, bringen hier Chemie ins Spiel:
# Welche Stoffe eigenen sich zum Heizen und Antreiben? Was sind ihre typischen Eigenschaften, die bei der Verwendung eine Rolle spielen?
# Welche chemischen Reaktionen laufen bei der Benutzung ab?
# Können wir die Eigenschaften und die Reaktionen auf atomarer Ebene erklären?


Ein wichtiger Aspekt bei chemischen Reaktionen, der hier eine Rolle spielt, den wir bisher noch nicht so intensiv betrachtet haben, ist das Thema "Energie", vor allem Wärmeenergie. Oft müssen wir etwas erhitzen um eine Reaktion zu starten. Viele Reaktionen, laufen sie erst einmal ab, produzieren auch viel Wärme und man sieht eine helle Lichterscheinung.  
Der '''Energieerhaltungssatz''' ist eines der wichtigsten Grundlagen der Naturwissenschaften, auch für die Betrachtung der Energie bei chemischen Reaktionen. Es gab schon 1842 erste Experimente dazu, aber endgültig ausformuliert wurde dieser Satz 1847 von Hermann von Helmholtz. Auch wenn es im Laufe der Jahre immer wieder Zweifler gab, so gilt der Energieerhaltungssatz inzwischen als etabliert und gesichert.  


<gallery widths="270" heights="230" style="text-align:center">
{{Box|Energieerhaltungssatz|Der '''Energieerhaltungssatz''' drückt aus, dass die Energie eine Erhaltungsgröße ist, dass also die Gesamtenergie eines abgeschlossenen Systems sich nicht ändert. Zwar kann Energie zwischen verschiedenen '''Energieformen''' umgewandelt werden, beispielsweise von '''Bewegungsenergie''' in '''Wärmeenergie'''. Energie kann auch aus einem System oder in ein System transportiert werden, es ist jedoch nicht möglich, Energie zu erzeugen oder zu vernichten. Die Energieerhaltung gilt als wichtiges Prinzip aller Naturwissenschaften.|Hervorhebung2}}
Datei:Lagerfeuer 1986.jpg|Hier wird viel Energie abgegeben. Dafür macht man ja ein Lagerfeuer an!
 
Datei:Cooking Crepes.jpg|Ohne Wärme-Energie würde aus dem Teig kein Crepe werden!. Auch das ist eine chemische Reaktion!
Dieser '''Energieerhaltungs-Satz''' muss natürlich auch bei chemischen Reaktionen gelten, wenn scheinbar Energie beim Verbrennen von Holz erzeugt wird. Man sagt deshalb, dass Stoffe eine besondere Art an Energie haben, die man als '''chemische Energie''' bezeichnet. Wenn bei einer chemischen Reaktion Energie frei wird, dann wird '''chemische Energie''' in eine andere Energieform, wie zum Beispiel in Wärme- und Lichtenergie, umgewandelt.
Datei:Fireworks 5049.jpg|Der Chemiker sieht hier die chemische Reaktionen und die beteiligten Elemente!
 
{{Box|DEFINITION Chemische Energie|Als '''chemische Energie''' wird die Energieform bezeichnet, die in Form einer chemischen Verbindung in einem Energieträger gespeichert ist und bei chemischen Reaktionen freigesetzt werden kann.|Hervorhebung2}}
 
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Wichtig zu wissen ist, dass man nicht eine Stoffportion betrachten und dann deren chemischen Energieinhalt genau bestimmen kann. Vielmehr sehen wir nur, wenn sich der Energieinhalt verändert, was dann bei chemischen Reaktionen messbar ist, wenn man zum Beispiel bestimmt, welche Menge an Wärmeenergie gewonnen werden kann.
 
Ein praktische Anwendung ist die Bestimmung der enthaltenen Kalorien (Kcal) einer Nahrungsmittelportion, die in einem sogenannten Bombenkaloriemeter bestimmt werden. Dabei wird Wasser erhitzt und man kann aus der Temperaturänderung der freiwerdende Energiemenge bestimmen.
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[[Datei:Drawing-kalorimeter.svg]]
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== Reaktionen, bei denen Energie frei wird ==
 
Als '''exotherm''' (''griechisch ἔξω exo ,außen‘ und θερμός thermós ,warm‘, ,heiß‘, ,hitzig‘'') bezeichnet man eine chemische Reaktion, wenn deren Produkte einen geringeren Energiegehalt haben als die Ausgangsstoffe. Gelegentlich werden exotherme Reaktionen auch pauschal definiert als Reaktionen, die Wärme abgeben.
 
Betrachten wir eine solche exotherme Reaktion im Video:
<center>{{#ev:youtube|A5H6DVe5FAI}}</center>
 
Man sieht, dass bei der Energie frei wird, denn nach dem Anzünden mit einem heißen Glasstab sieht man, dass das Gemisch aus Schwefel und Zink zu Brennen anfängt und sich ein Glühen durch das Gemisch hindurchzieht. Dieses Glühen wird nicht durch den Glasstab hervorgerufen sondern durch die Energie, die bei der chemischen Reaktion frei wird. Und wzar ist das hier die folgende Reaktion:
 
<gallery widths="260" heights="150" style="text-align:center">
File:Železo.PNG|'''Eisen''' reagiert mit
File:Síra.PNG|'''Schwefel''' zu
File:Sulfid železnatý.PNG|der Verbindung '''Eisensulfid'''.
</gallery>
</gallery>


Das knifflige an dem Thema ist, dass Energie nicht so gut greifbar ist. Man kann sie eigentlich nicht so wirklich sehen, nur wenn sich etwas ändert - wenn Energie frei wird oder zugeführt wird - merkt man etwas davon. Damit auch du mit dem neuen Begriff '''Energie''' gut zurecht kommst, werden wir alles von verschiedenen Seiten beleuchten. Das wird dir auch einiges an Energie ab verlangen und du musst einiges an Energie für das Lernen der Begriffe aufbringen, aber es ist ein sehr wichtiger Aspekt in der Chemie. Und wir kommen dabei auf den chemischen Reaktionen auf die Schliche, was Stoffe dazu antreibt mit anderen zu reagieren.


== Energieumsätzen mit vielen Ausdrücken beschreiben == 


Bei den oben in den Bildern gezeigten Reaktionen ist es relativ klar, wo man Energie zuführt und wo Energie frei wird. Bei Vorgängen, die du nur als Text beschreiben bekommst, ist das nicht immer so klar, denn es kann leicht umschrieben werden. Übe das genaue Lesen mit der "Energie-Brille" nun mit den folgenden Materialien.
In einem Energiediagramm kann man das so darstellen:
 
<center>[[Datei:Exotherm-einfach.svg|300px]]</center>




{{Box|AKTIVITÄT (Pflicht) - Energieumsätze in Texten erkennen|2=
Was bedeutet es, das bei einer Reaktion Energie abgegeben wird? Umgangssprachlich gibt es dafür viele Ausdrücke und Formulierungen. Dass sollst du anhand von einigen Vorgängen aus dem Alltag genauer betrachten.
→ [[Chemie-Buch_I_zum_Lehrplan_in_Rheinland-Pfalz/Untersuchung_des_Energieumsatzes_bei_chemischen_Reaktionen/Texte erfassen|Texte zur Energie bei chemischen Reaktionen erfassen]]
|3=Lernpfad}}


== Energie aus physikalischer Sicht ==
[[File:Doel Kerncentrale.JPG|right|250px]]


Bei Energie denkt man sicher zuerst an Strom. Denn das ist die Energieart, die inzwischen unser Leben am meisten bestimmt und wenn sie fehlt, führt das zum Chaos.
Typische exotherme Reaktionen sind:
* Feuer (Verbrennung) sowie
* Abbinden (= Aushärten) von Beton (''erwärmt sich messbar, aber ohne Glühen!'')


Sicher bekommt ihr auch mit, dass andauernd der Begriff Energie in den Nachrichten vorkommt: Energie sparen, Alternative Energie, fossile Energie, Sonnenenergie, ... und so weiter. Für die Physiker ist der Begriff "Energie" von wichtiger Bedeutung, denn Energie ist eine der grundlegenden physikalischen Größen. Auch wenn das Thema im Physik-Unterricht getrennt behandelt wird, so ist es sinnvoll ein paar Dinge dazu hier noch einmal anzusprechen und das am besten gleich zu üben.  
Es erscheint zunächst naheliegend anzunehmen, dass die exothermen Reaktionen gerade diejenigen Reaktionen seien, die freiwillig ablaufen, und dass sie um so heftiger abliefen, je mehr Wärme freigesetzt wird. In vielen Fällen verhalten sich die chemischen Reaktionen auch tatsächlich so. Es gibt aber auch exotherme Reaktionen, bei denen man gar nicht erkennen kann, dass Ernegie abgegeben wird, weil nur wenig Energie frei wird. Ganz freiwillig - also ohne Zutun - laufen aber auch die meisten exotermen Reaktionen nicht ab. Meist bedarf es einer Aktivierungsenergie, die zuerst zugeführt werden muss.


'''ÜBRIGENS:''' Physik ist für den Chemie-Studenten auch ein Pflichtfach. Man muss meist eine Vorlesung mit Eperimenten und Übungen besuchen!. Da sind gute Mathematik-Kenntnisse auch ganz hilfreich!
[[Datei:Energiediagramm exotherm mit Aktivierungsenergie.svg||right|400px]]Die '''Aktivierungsenergie''' ist eine Art Energie-Barriere, die bei einer chemischen Reaktion von den Reaktionspartnern überwunden werden muss. Allgemein gilt: Je niedriger die Aktivierungsenergie, desto schneller/freiwlliger läuft die Reaktion ab. Im Verlauf einer chemischen Reaktion findet eine Umgruppierung der Atome, von den Edukten hin zu den Produkten statt, wobei alte Verbindungen aufgebrochen und neue Verbindungen geknüpft werden. Die Edukte durchlaufen dabei einen aktivierten Zustand, den sog. Übergangszustand (''siehe Abbildung rechts, Kurvenmaximum''), dessen Erreichen eine bestimmte Energie (Aktivierungsenergie) erfordert.


'''Katalysator''' (''von der Katalyse – griechisch κατάλυσις katálysis, deutsch ‚Auflösung‘ mit lateinischer Endung'') bezeichnet in der Chemie einen Stoff, der die Reaktionsgeschwindigkeit durch die Senkung der Aktivierungsenergie einer chemischen Reaktion erhöht, ohne dabei selbst verbraucht zu werden. Die Menge an freiwerdender Energie bleibt letztendlich aber identisch.


{{Box|AKTIVITÄT (Pflicht) - Energie aus pyhsikalischer Sicht|2=
Seit der Antike werden chemische Reaktionen mit Hilfe von Katalysatoren ausgeführt. Erst Jöns Jakob Berzelius kam 1835 zu der Erkenntnis, dass eine Vielzahl von Reaktionen nur erfolgte, wenn ein bestimmter Stoff zugegen war, der jedoch nicht verbraucht wurde. Seiner Meinung nach wurden diese Stoffe nicht umgesetzt, lieferten jedoch durch ihre Anwesenheit die Energie über ihre katalytische Kraft. Er bezeichnete diese Stoffe als Katalysatoren.
Diese Aktivität besteht aus einem Text mit Theorie und zahlreichen Quizzen, in denen du testen kannst, ob du alles verstanden hast.
→ [[Chemie-Buch_I_zum_Lehrplan_in_Rheinland-Pfalz/Untersuchung_des_Energieumsatzes_bei_chemischen_Reaktionen/Energie aus physikalischer Sicht für Chemiker|Energie aus physikalischer Sicht]]
|3=Lernpfad}}


== Wie Chemiker die Energie bei chemischen Reaktionen betrachten ==
'''Als Definition sollte man sich merken:''' Ein Katalysator ist ein Stoff, der die Aktivierungsenergie einer Reaktion herabsetzt (''er hilft sozusagen über den Energieberg''). Er nimmt an der Reaktion teil, geht aber am Ende unverändert aus ihr hervor (''er nimmt dann von neuem an der Reaktion teil''). Die freiwerdende Reaktionsenergie wird nicht verändert. Dadurch wird die Reaktionsgeschwindigkeit erhöht, es laufen aber auch einige Reaktionen erst dann ab, wenn man eine Katalysator verwendet.
Du hast ja sicher schon Chemische Reaktionen selber durchführt und eigentlich sind sie ja sowieso alltäglich und finden andauernd um uns herum statt. Um das Thema "Energie bei chemischen Reaktionen etwas genauer zu betrachten, soll es nun ans Experimentieren gehen.  
[[Datei:Aufgeschnittener Metall Katalysator für ein Auto.jpg|right|400px]]Ein typisches und bekanntes Beispiel ist der Autokatalysator der verhindern soll, dass unverbrannter oder nicht vollständig verbrannter Kraftstoff als Abgas aus dem Auspuff kommt. Hier wird die Reaktion mit Sauerstoff gefördert und so eine vollständige Verbrennung erreicht.


Dazu gibt es nun einige Experimente, bei denen man das Thema besonders gut entdecken kann.
Das Gegenteil von einer Exothermen Reaktion ist eine Endotherme Reaktion. Als '''endotherm''' werden in der Chemie Reaktionen bezeichnet, bei denen Energie zugeführt werden muss. Eine endotherme Reaktion ist demnach eine Reaktion, bei der Energie, etwa in Form von Wärme, aus der Umgebung aufgenommen wird. Beispiele für endotherme Reaktionen sind die Photosynthese der Pflanzen oder Gewinnung von Wasserstoff in einer Elektrolyse aus Wasser mit Hilfe von Sonnenenergie. Dabei entstehen Stoffe, die einen höheren Energieinhalt haben als die Ausgangsstoffe. In den genannten Beispielen werden dabei Stoffe als Energiespeicher verwendet, die dann wiederum bei einer anderen chemischen Reaktion wieder Energie liefern können.


{{Box|AKTIVITÄT (Pflicht) - Experimente zu Energie bei chemischen Reaktionen|2=Die auf der Unterseite beschriebenen Experimente werden in einem Lernzirkel durchgeführt. Die Reihenfolge ist beliebig. Neben Experimenten, die du selber durchführst, werden auch Filme für Experimente gezeigt, die zu gefährlich sind.
<center>[[Datei:Endotherm-einfach.svg|300px]]</center>
[[Chemie-Buch_I_zum_Lehrplan_in_Rheinland-Pfalz/Untersuchung_des_Energieumsatzes_bei_chemischen_Reaktionen/Experimente zu Energie bei chemischen Reaktionen|Experimente zu Energie bei chemischen Reaktionen]]
|3=Lernpfad}}

Version vom 13. Februar 2018, 20:25 Uhr

Wenn wir uns mit der Energie bei chemischen Reaktionen beschäftigen wollen, dass muss eine wichtige Grundlage zeurst angesprochen werden.

Der Energieerhaltungssatz ist eines der wichtigsten Grundlagen der Naturwissenschaften, auch für die Betrachtung der Energie bei chemischen Reaktionen. Es gab schon 1842 erste Experimente dazu, aber endgültig ausformuliert wurde dieser Satz 1847 von Hermann von Helmholtz. Auch wenn es im Laufe der Jahre immer wieder Zweifler gab, so gilt der Energieerhaltungssatz inzwischen als etabliert und gesichert.


Energieerhaltungssatz
Der Energieerhaltungssatz drückt aus, dass die Energie eine Erhaltungsgröße ist, dass also die Gesamtenergie eines abgeschlossenen Systems sich nicht ändert. Zwar kann Energie zwischen verschiedenen Energieformen umgewandelt werden, beispielsweise von Bewegungsenergie in Wärmeenergie. Energie kann auch aus einem System oder in ein System transportiert werden, es ist jedoch nicht möglich, Energie zu erzeugen oder zu vernichten. Die Energieerhaltung gilt als wichtiges Prinzip aller Naturwissenschaften.

Dieser Energieerhaltungs-Satz muss natürlich auch bei chemischen Reaktionen gelten, wenn scheinbar Energie beim Verbrennen von Holz erzeugt wird. Man sagt deshalb, dass Stoffe eine besondere Art an Energie haben, die man als chemische Energie bezeichnet. Wenn bei einer chemischen Reaktion Energie frei wird, dann wird chemische Energie in eine andere Energieform, wie zum Beispiel in Wärme- und Lichtenergie, umgewandelt.


DEFINITION Chemische Energie
Als chemische Energie wird die Energieform bezeichnet, die in Form einer chemischen Verbindung in einem Energieträger gespeichert ist und bei chemischen Reaktionen freigesetzt werden kann.

Wichtig zu wissen ist, dass man nicht eine Stoffportion betrachten und dann deren chemischen Energieinhalt genau bestimmen kann. Vielmehr sehen wir nur, wenn sich der Energieinhalt verändert, was dann bei chemischen Reaktionen messbar ist, wenn man zum Beispiel bestimmt, welche Menge an Wärmeenergie gewonnen werden kann.

Ein praktische Anwendung ist die Bestimmung der enthaltenen Kalorien (Kcal) einer Nahrungsmittelportion, die in einem sogenannten Bombenkaloriemeter bestimmt werden. Dabei wird Wasser erhitzt und man kann aus der Temperaturänderung der freiwerdende Energiemenge bestimmen.

Drawing-kalorimeter.svg


Reaktionen, bei denen Energie frei wird

Als exotherm (griechisch ἔξω exo ,außen‘ und θερμός thermós ,warm‘, ,heiß‘, ,hitzig‘) bezeichnet man eine chemische Reaktion, wenn deren Produkte einen geringeren Energiegehalt haben als die Ausgangsstoffe. Gelegentlich werden exotherme Reaktionen auch pauschal definiert als Reaktionen, die Wärme abgeben.

Betrachten wir eine solche exotherme Reaktion im Video:

Man sieht, dass bei der Energie frei wird, denn nach dem Anzünden mit einem heißen Glasstab sieht man, dass das Gemisch aus Schwefel und Zink zu Brennen anfängt und sich ein Glühen durch das Gemisch hindurchzieht. Dieses Glühen wird nicht durch den Glasstab hervorgerufen sondern durch die Energie, die bei der chemischen Reaktion frei wird. Und wzar ist das hier die folgende Reaktion:


In einem Energiediagramm kann man das so darstellen:

Exotherm-einfach.svg



Typische exotherme Reaktionen sind:

  • Feuer (Verbrennung) sowie
  • Abbinden (= Aushärten) von Beton (erwärmt sich messbar, aber ohne Glühen!)

Es erscheint zunächst naheliegend anzunehmen, dass die exothermen Reaktionen gerade diejenigen Reaktionen seien, die freiwillig ablaufen, und dass sie um so heftiger abliefen, je mehr Wärme freigesetzt wird. In vielen Fällen verhalten sich die chemischen Reaktionen auch tatsächlich so. Es gibt aber auch exotherme Reaktionen, bei denen man gar nicht erkennen kann, dass Ernegie abgegeben wird, weil nur wenig Energie frei wird. Ganz freiwillig - also ohne Zutun - laufen aber auch die meisten exotermen Reaktionen nicht ab. Meist bedarf es einer Aktivierungsenergie, die zuerst zugeführt werden muss.

Energiediagramm exotherm mit Aktivierungsenergie.svg

Die Aktivierungsenergie ist eine Art Energie-Barriere, die bei einer chemischen Reaktion von den Reaktionspartnern überwunden werden muss. Allgemein gilt: Je niedriger die Aktivierungsenergie, desto schneller/freiwlliger läuft die Reaktion ab. Im Verlauf einer chemischen Reaktion findet eine Umgruppierung der Atome, von den Edukten hin zu den Produkten statt, wobei alte Verbindungen aufgebrochen und neue Verbindungen geknüpft werden. Die Edukte durchlaufen dabei einen aktivierten Zustand, den sog. Übergangszustand (siehe Abbildung rechts, Kurvenmaximum), dessen Erreichen eine bestimmte Energie (Aktivierungsenergie) erfordert.

Katalysator (von der Katalyse – griechisch κατάλυσις katálysis, deutsch ‚Auflösung‘ mit lateinischer Endung) bezeichnet in der Chemie einen Stoff, der die Reaktionsgeschwindigkeit durch die Senkung der Aktivierungsenergie einer chemischen Reaktion erhöht, ohne dabei selbst verbraucht zu werden. Die Menge an freiwerdender Energie bleibt letztendlich aber identisch.

Seit der Antike werden chemische Reaktionen mit Hilfe von Katalysatoren ausgeführt. Erst Jöns Jakob Berzelius kam 1835 zu der Erkenntnis, dass eine Vielzahl von Reaktionen nur erfolgte, wenn ein bestimmter Stoff zugegen war, der jedoch nicht verbraucht wurde. Seiner Meinung nach wurden diese Stoffe nicht umgesetzt, lieferten jedoch durch ihre Anwesenheit die Energie über ihre katalytische Kraft. Er bezeichnete diese Stoffe als Katalysatoren.

Als Definition sollte man sich merken: Ein Katalysator ist ein Stoff, der die Aktivierungsenergie einer Reaktion herabsetzt (er hilft sozusagen über den Energieberg). Er nimmt an der Reaktion teil, geht aber am Ende unverändert aus ihr hervor (er nimmt dann von neuem an der Reaktion teil). Die freiwerdende Reaktionsenergie wird nicht verändert. Dadurch wird die Reaktionsgeschwindigkeit erhöht, es laufen aber auch einige Reaktionen erst dann ab, wenn man eine Katalysator verwendet.

Aufgeschnittener Metall Katalysator für ein Auto.jpg

Ein typisches und bekanntes Beispiel ist der Autokatalysator der verhindern soll, dass unverbrannter oder nicht vollständig verbrannter Kraftstoff als Abgas aus dem Auspuff kommt. Hier wird die Reaktion mit Sauerstoff gefördert und so eine vollständige Verbrennung erreicht.

Das Gegenteil von einer Exothermen Reaktion ist eine Endotherme Reaktion. Als endotherm werden in der Chemie Reaktionen bezeichnet, bei denen Energie zugeführt werden muss. Eine endotherme Reaktion ist demnach eine Reaktion, bei der Energie, etwa in Form von Wärme, aus der Umgebung aufgenommen wird. Beispiele für endotherme Reaktionen sind die Photosynthese der Pflanzen oder Gewinnung von Wasserstoff in einer Elektrolyse aus Wasser mit Hilfe von Sonnenenergie. Dabei entstehen Stoffe, die einen höheren Energieinhalt haben als die Ausgangsstoffe. In den genannten Beispielen werden dabei Stoffe als Energiespeicher verwendet, die dann wiederum bei einer anderen chemischen Reaktion wieder Energie liefern können.

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