Chemie-Lexikon/Stöchiometrie - Berechnungen von Massenverhältnissen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ZUM-Unterrichten
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
Zeile 24: Zeile 24:
Aus der Reaktiongleichung kann man nun erkennen, dass eine Formeleinheit <math>Fe_2O_3</math> (''kein Molekül, aber das ist hierbei nicht wichtig!'') auf <math>2 Al</math>-Atome kommen müssen. Mit Hilfe der Atommassen, die man aus dem Periodensystem ablesen kann, kann man dann berechnen, welche Masse von dem Eisenoxid <math>Fe_2O_3</math> bzw. dem Alumnium <math>Al</math>. das genau sind!
Aus der Reaktiongleichung kann man nun erkennen, dass eine Formeleinheit <math>Fe_2O_3</math> (''kein Molekül, aber das ist hierbei nicht wichtig!'') auf <math>2 Al</math>-Atome kommen müssen. Mit Hilfe der Atommassen, die man aus dem Periodensystem ablesen kann, kann man dann berechnen, welche Masse von dem Eisenoxid <math>Fe_2O_3</math> bzw. dem Alumnium <math>Al</math>. das genau sind!


<math>m(Eisenoxid) = 2 \cdot m(Fe) + 3 \cdot m(O) =  2 \cdot 55,8 u + 3 \cdot 16,0 u = 159,6 u</math>
<center><math>m(Eisenoxid) = 2 \cdot m(Fe) + 3 \cdot m(O) =  2 \cdot 55,8 u + 3 \cdot 16,0 u = 159,6 u</math></center>


:'''''Anmerkungen:''' Beim Notieren ist es sinnvoll darauf zu achten, dass man die der Rechnung so aufschreibt, wie es die Formel <math>Fe_2O_3</math> vorgibt und nicht in Einzelschritten. Die Rechnung mit den Zahlen kann man dann direkt in den Taschenrechner eingeben!''  
::'''''Anmerkungen:''' Beim Notieren ist es sinnvoll darauf zu achten, dass man die der Rechnung so aufschreibt, wie es die Formel <math>Fe_2O_3</math> vorgibt und nicht in Einzelschritten. Die Rechnung mit den Zahlen kann man dann direkt in den Taschenrechner eingeben!''


Gleiches nun für das Aluminium: In der Reaktionsgleichung steht <math>2 Al</math> und daher muss man als Masse berechnen:


<center><math>m(Aluminium) = 2 \cdot m(Al)=  2 \cdot 27,0 u= 54,0 u</math></center>
Nach diesen Rechnungen weiß man nun, dass '''<math>159,6 u</math> Eisenoxid''' vollständig mit '''<math>54 u</math> Aluminium''' reagieren können sollte. Problem ist, das man die sehr geringen Mengen nicht abwiegen kann. Allerdings ist das auch wiederum kein Problem, denn man kann ja eine vielfache Menge davon nehmen, denn es kommt ja auf das Verhältnis an und nicht auf die genauen Zahlen. So würden auch <math>2 \cdot 159,6 u</math> Eisenoxid mit <math>2 \cdot 54 u</math> Aluminium <math></math> reagieren usw. ...
Am einfachsten wäre es, die Menge soweit zu vervielfachen, dass man von der Einheit <math>u</math> auf <math>g</math> kommt.
{{Box|Zur Erinnerung: Umrechnung von u zu g|
<center><math>1 u = 1,660539040 \cdot 10^{-24} g</math> bzw. <math>1 g = 6,02214085774 \cdot 10^{23}</math></center>
|Hervorhebung1}}
Und dann hätte man die Massen von '''<math>159,6 g</math> Eisenoxid''' die vollständig mit '''<math>54 g</math> Aluminium''' reagieren, da ja die Massen von Eisenoxid und die von Aluminium mit dem gleichen Faktor vervielfacht werden. Statt sich allerdings zu überlegen, wie oft man die Massen in u vervielfachen muss, kann man der Einfacheithalber die Massen in u nehmen und als Einheit g statt u verwenden, da sich an der Zahl nichts ändert.
Das wären Werte, die man abwiegen könnte, um dann ein perfektes Thermitgemisch zu erhalten. Allerdings steht in der Aufgabenstellung, dass man nur noch 35 g Eisenoxid hat. Das heißt man müsste das Massenverhältnis von 159,6 g Eisenoxid herunterrechnen auf 35 g. Im Grunde genommen ist das ein Dreisatzrechnung, wie man es in Klasse 7 in Mathematik lernt. In Chemie wird aber gerne folgendermaßen vorgegangen:
:Egal wieviel man von den Edukten verwendet, das Verhältnis von Aluminium zu Eisenoxid muss immer einer identischen Wert ergeben, nämlich
<center><math>\frac{m(Aluminium)}{m(Eisenoxid)} = \frac{54,0 u}{159,6 u}=0,33834 ... </math></center>
Mit diesem Verhältnis kann man sich eine Gleichung erstellen, mit der es möglich ist, die Menge an Aluminium zu berechnen, die man braucht, um ein stöchiometrisches Gemisch mit 35 g Eisenoxid zu erhalten:
<center><math>\frac{m(Aluminium)}{m(Eisenoxid)} = \frac{54,0 u}{159,6 u} = \frac{x}{35 g}</math></center>
Daraus ergibt sich  eine Gleichung für die nur noch die Lösung für x bestimmt werden muss, die der gesuchten Menge an Aluminium entspricht:
<center><math>\frac{54,0 u}{159,6 u} = \frac{x}{35 g} \left | \; \cdot \;35 g \right.  </math></center>
<center><math>\frac{54,0 u}{159,6 u} \cdot \;35 g = x </math></center>
<center><math>11,842 g \approx x </math></center>
{{Box|Lösung|'''Anwort:''' Man braucht 11,842 g Aluminium, damit man mit 35 g Eisen einer stöchiometrisches Thermit-Gemisch erhält. |Hervorhebung1}}
{{Box|TIPPS|
# Da die Menge an Aluminium bestimmt werden soll, sollte man als Massenverhältnis den Bruch <math>\frac{m(Aluminium)}{m(Eisenoxid)}</math> verwenden, denn so ist der Wert der gesucht wird (also Aluminium), oben im Zähler. Würde x im Nenner stehen, bräuchte man zwei Äquivalenzumformungen, auch wenn man dann auf das gleiche Ergebnis käme. So werden auch Fehler bei der Umformung vermieden.
# Die Einheit u kürzt sich im Bruch <math>\frac{54,0 u}{159,6 u}</math> weg.
|Hervorhebung1}}
<math></math>
<math></math>
<math></math>


== Beispiel: Knallgasgemisch ==
== Beispiel: Knallgasgemisch ==

Version vom 15. Februar 2018, 15:24 Uhr

Beispiel: Thermitreaktion

Betrachten wir zum Einstieg ein erstes Beispiel, wo die Berechnung der Massen wichtig für das Gelingen der Reaktion ist. Mit dem, bei der sogenannten Thermitreaktion, enstehenden flüssigen Eisen werden beim Bau von Gleisen zwei einzelnen Schienenstücke an Ort und Stelle zusammengeschweist. Die Reaktion ist stark exotherm und daher ist das entstehende Eisen so flüssig, dass es in die vorbereitete Form fließt und dabei die Schienen zuverlässig und stabil verbindet.

Wichtig, das die Reaktion überhaupt startet und dann richtig abläuft, ist das richtige Verhältnis der zwei Edukte Eisenoxid und Aluminium.

Mögliche Aufgabenstellung
Wieviel Aluminium braucht man für ein Thermitgemisch, wenn noch 35 g Eisenoxid zur Verfügung stehen?

Man startet mit der Überlegung, welche Stoffe miteinander reagieren:

Da es von Eisen mehrere Oxide gibt, muss man wissen, welches davon entsteht. Beim Aluminium ist die Formel klar, Eisen liegt meist als Fe2O3 vor. Nach dem Ausgleichen hat man diese Reaktionsgleichung:

Aus der Reaktiongleichung kann man nun erkennen, dass eine Formeleinheit (kein Molekül, aber das ist hierbei nicht wichtig!) auf -Atome kommen müssen. Mit Hilfe der Atommassen, die man aus dem Periodensystem ablesen kann, kann man dann berechnen, welche Masse von dem Eisenoxid bzw. dem Alumnium . das genau sind!

Anmerkungen: Beim Notieren ist es sinnvoll darauf zu achten, dass man die der Rechnung so aufschreibt, wie es die Formel vorgibt und nicht in Einzelschritten. Die Rechnung mit den Zahlen kann man dann direkt in den Taschenrechner eingeben!

Gleiches nun für das Aluminium: In der Reaktionsgleichung steht und daher muss man als Masse berechnen:

Nach diesen Rechnungen weiß man nun, dass Eisenoxid vollständig mit Aluminium reagieren können sollte. Problem ist, das man die sehr geringen Mengen nicht abwiegen kann. Allerdings ist das auch wiederum kein Problem, denn man kann ja eine vielfache Menge davon nehmen, denn es kommt ja auf das Verhältnis an und nicht auf die genauen Zahlen. So würden auch Eisenoxid mit Aluminium Fehler beim Parsen (⧼math_empty_tex⧽): {\displaystyle } reagieren usw. ...

Am einfachsten wäre es, die Menge soweit zu vervielfachen, dass man von der Einheit auf kommt.

Zur Erinnerung: Umrechnung von u zu g
bzw.

Und dann hätte man die Massen von Eisenoxid die vollständig mit Aluminium reagieren, da ja die Massen von Eisenoxid und die von Aluminium mit dem gleichen Faktor vervielfacht werden. Statt sich allerdings zu überlegen, wie oft man die Massen in u vervielfachen muss, kann man der Einfacheithalber die Massen in u nehmen und als Einheit g statt u verwenden, da sich an der Zahl nichts ändert.

Das wären Werte, die man abwiegen könnte, um dann ein perfektes Thermitgemisch zu erhalten. Allerdings steht in der Aufgabenstellung, dass man nur noch 35 g Eisenoxid hat. Das heißt man müsste das Massenverhältnis von 159,6 g Eisenoxid herunterrechnen auf 35 g. Im Grunde genommen ist das ein Dreisatzrechnung, wie man es in Klasse 7 in Mathematik lernt. In Chemie wird aber gerne folgendermaßen vorgegangen:

Egal wieviel man von den Edukten verwendet, das Verhältnis von Aluminium zu Eisenoxid muss immer einer identischen Wert ergeben, nämlich

Mit diesem Verhältnis kann man sich eine Gleichung erstellen, mit der es möglich ist, die Menge an Aluminium zu berechnen, die man braucht, um ein stöchiometrisches Gemisch mit 35 g Eisenoxid zu erhalten:

Daraus ergibt sich eine Gleichung für die nur noch die Lösung für x bestimmt werden muss, die der gesuchten Menge an Aluminium entspricht:

Lösung
Anwort: Man braucht 11,842 g Aluminium, damit man mit 35 g Eisen einer stöchiometrisches Thermit-Gemisch erhält.

TIPPS
  1. Da die Menge an Aluminium bestimmt werden soll, sollte man als Massenverhältnis den Bruch verwenden, denn so ist der Wert der gesucht wird (also Aluminium), oben im Zähler. Würde x im Nenner stehen, bräuchte man zwei Äquivalenzumformungen, auch wenn man dann auf das gleiche Ergebnis käme. So werden auch Fehler bei der Umformung vermieden.
  2. Die Einheit u kürzt sich im Bruch weg.


Fehler beim Parsen (⧼math_empty_tex⧽): {\displaystyle }

Fehler beim Parsen (⧼math_empty_tex⧽): {\displaystyle }

Fehler beim Parsen (⧼math_empty_tex⧽): {\displaystyle }

Beispiel: Knallgasgemisch

Das Knallgasgemisch ist ein stöchiometrischs Gemisch von Sauerstoff und Wasserstoff. Während reiner Wasserstoff ruhig verbrennt, gibt es beim Anzünden eines Kanllgasgemisches ein Pfeifen oder einen Knall. Üblicherweise wiegt man Gase nicht, das Beispiel soll aber drei Dinge zeigen.

  1. Wie geht man mit den stöchiometrischen Kooeffizienten in den Reaktionsgleichungen um.
  2. Wie rechne ich von Massen auf die das Volumen (was bei Gasen ja besser abzumessen ist als die Masse!)
  3. Was ändert sich in der Rechnung, wenn man die Masse von einem Produkt bestimmen will.

Mögliche Aufgabenstellung
Wieviel ml Wasser entstehen bei der Verbrennung von 100 l Wasserstoff?