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[[File:Wormhole travel as envisioned by Les Bossinas for NASA.jpg|thumb|Warp-Antrieb oder Wurmlöcher ... leider noch nicht!]]
===Qualitative Elementaranalyse von Trinkalkohol===
<div class="lueckentext-quiz">
Verbrennt man eine Verbindung, die Kohlenstoff und Wasserstoff enthält, so entstehen als Produkte '''Kohlenstoffdioxid''' und '''Wasser'''.  


Als Nachweisreagenz für '''Kohlenstoffdioxid''' dient '''Kalkwasser''', das sich beim Einleiten des Gases '''trübt'''. Diese Nachweisreaktion wird daher auch '''Kalkwasserprobe''' genannt.


''Warum wissen wir eigentlich so viel von den Sternen? Es war doch noch nicht jemand außerhalb des Sonnensystems!''
Als Nachweisreagenz für '''Wasser''' kann man '''Watesmo-Papier''' verwenden, das ist ein weißes bis hellblaues Papier, das sich bei Vorhandensein von Wasser dunkelblau '''färbt'''.


 
Will man feststellen, ob eine Verbindung Sauerstoff enthält, so benötigt man einen Stoff, der ihr den enthaltenen Sauerstoff entzieht. Hierfür eignen sich gut  '''unedle Metalle''', z. B. '''Magnesium'''.
 
== Was bei uns ankommt! ==
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Ja, im Grund genommen wissen wir nur das, was bei uns ankommt ... und das ist das Licht der Sterne. Doch genau das kann helfen zu erfahren, welche Elemente dort in den Weiten zu finden sind.
 
Was uns als weißes Licht erscheint ist ja ein Gemisch aus sichtbaren elektromagnetischen Wellen verschiedener Wellenlänge. Wie stark das Licht gebrochen wir hängt von dem Wellenlänge ab und so kann man mit Hilfe des Prisma die "Bestandteile" des weißen Licht erkennen.
 
Den Prismen-Effekt als Hilfsmittel für analytische Zwecke erfand der deutschen Optiker {{wpde|Joseph_von_Fraunhofer|Joseph von Fraunhofer}}, der 1814/15 dunkle Spektrallinien im Sonnenspektrum entdeckte. Er nannte diese Untersuchungsmethode des Lichts Spektroskopie.</div>
<div class="width-1-3">[[Datei:Dispersive Prism Illustration.jpg|mini|Lichtbrechnung am Prisma]]
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Die hauptsächliche Leistung Fraunhofers bestand darin, dass er sehr akribisch und wissenschaftlich genau bei seinen Forschungen vorgegangen ist und so die schon vorhandenen sogenannten Achromatischen Objektive, die einen sonst typischen Farbfehler bei Linsen vermieden, perfektionierte. Er begründete damit Anfang des 19. Jahrhunderts den Fernrohrbau für die Wissenschaft.
{{Box|Experiment: Qualitative Elementaranalyse von Trinkalkohol|'''Teil 1: Nachweis von Kohlenstoff und Wasserstoff'''
 
'''Materialien:''' Porzellantiegel, Becherglas (100&nbsp;ml), Spritze mit Silikonschlauch, Reagenzglas, Reagenzglasständer, Pinzette, Trinkalkohol, Kalkwasser (Calciumhydroxid-Lösung), Watesmo®-Papier
1858 entwickelten die Deutschen Gustav Kirchhoff und Robert Bunsen die Idee weiter zur Spektralanalyse. Die weiter fortschreitende Verbesserung der Geräte und Methoden, wie auch die Nutzung weiterer Frequenzbereiche außer dem sichtbaren Licht, mündete 1925 in die Bestimmung der Entfernung des Andromedanebels durch Edwin Hubble, nach dem heute ein Weltraumteleskop benannt ist.
 
<center><gallery widths=250 heights=250 style="text-align:center" mode="packed">
File:PSM V15 D831 Spectroscope set up completed.jpg|Skizze eine Spektroskops von 1879
File:NSRW Spectroscope1.png|Die schematische Darstellung eines alten Spektroskops
File:Fraunhofer spectroscope.JPG|Gemälde, das zeigt, wie Fraunhofer (Mitte) das Spektroskop demonstriert
</gallery></center>


== Was steckt chemisch dahinter? ==
'''Durchführung:''' Verbrennt Trinkalkohol im Porzellantiegel. Haltet nach dem Entzünden der Probe ein Becherglas darüber. Zieht die gasförmigen Reaktionsprodukte mit der Spritze ab und leitet sie langsam durch das Kalkwasser.
Das Bohrsche Atommodell wurde 1913 von Niels Bohr entwickelt. Atome bestehen bei diesem Modell aus einem schweren, positiv geladenen Atomkern und leichten, negativ geladenen Elektronen, die den Atomkern auf geschlossenen Bahnen umkreisen. Anders als ältere Atommodelle zeigt das Bohrsche Atommodell viele der am Wasserstoffatom beobachteten Eigenschaften.
Führt mithilfe der Pinzette das Watesmo®-Papier in das Becherglas und wischt damit an der Becherglaswand entlang.


Die Vorgeschichte zur Entwicklung des Bohrschen Atommodells ist die Entdeckung der Spektrallinien beim Wasserstoff-Atom in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das folgende Bild den sichtbarer Bereich des Wasserstoff-Spektrums sowie einen Teil aus dem ultravioletten Teil des Spektrums, da der Sensor der Kamera diesen Bereich auch emfangen kann.
'''Beobachtungen:''' Das Kalkwasser wird beim Einleiten des aufgefangenen Gases trüb. Das Kondensat an der Becherglaswand färbt das Watesmo-Papier blau.


<center>[[Datei:visible spectrum of hydrogen.jpg|800px]]</center>
'''Teil 2: Nachweis von Sauerstoff'''
'''Materialien:''' Reagenzglas, Stativ mit Stativklemme, Gasbrenner, durchbohrter Stopfen, Glasrohr, Pinzette, Magnesiumband, Trinkalkohol, Sand


'''Durchführung:''' Unten ins Reagenzglas kommt ein Gemisch aus Sand und Trinkalkohol, ca. 1 Daumenbreit. Das Magnesiumband wird zu einer Spirale gerollt und mithilfe der Pinzette in die Mitte des Reagenzglases geschoben. Anschließend spannt man das Reagenzglas schräg ins Stativ ein und verschließt es mit dem Stopfen, in dem das Glasrohr steckt.
Mit der Brennerflamme wird zunächst kurz etwas Alkohol verdampft, damit kein Luftsauerstoff mehr im Reagenzglas ist. Dann wird die Magnesiumspirale erhitzt, bis sie anfängt zu glühen. Anschließend wird der Sand erhitzt, so dass der Alkohol verdampft.


Für die Position der Linien innerhalb der jeweiligen Serie konnten Johann Jakob Balmer und Johannes Rydberg anhand von gemessenen Linienspektren bereits 1885 und 1888 numerische Formeln angeben. Der physikalische Hintergrund dieser Formeln blieb jedoch fast dreißig Jahre lang ein Rätsel.
'''Beobachtungen:''' Der Alkoholdampf verstärkt das Glühen des Magnesiumbandes. Es entsteht unter anderem ein weißer Feststoff.|
Experimentieren}}


Mit Hilfe des Bohrschen Atommodells konnte man dann erklären, wie es zur Aussendung von Licht mit einem speziellen Frequenz und damit Energie kommt. Wechselt, wie in den Bilder unten dargestellt, ein einzelnes Elektron von auf eine niedrigere Kreisbahn, so es wird ein Photon mit einer Frequenz ausgesendet, die dem Energieunterschied zwischen den beiden Bahnen entspricht.  
{{Box|Auswertung|Die positive Kalkwasserprobe zeigt, dass Kohlenstoffdioxid entstanden ist. Trinkalkoholmoleküle müssen also Kohlenstoffatome enthalten.  
 
Die Blaufärbung des Watesmo-Papiers zeigt, dass Wasser entstanden ist. Trinkalkohlmoleküle müssen also Wasserstoffatome enthalten.
<center><gallery  widths=300 heights=300>
Bei dem weißen Feststoff, der bei der Reaktion von Magnesium mit Trinkalkohol entstanden ist, handelt es sich um Magnesiumoxid. Da kein Sauerstoff aus der Luft mehr im Reagenzglas war und Sand nicht reagiert hat, müssen die Sauerstoffatome im Magnesiumoxid aus dem Trinkalkohol stammen.
Datei:Bohr-atom-PAR.svg|
Trinkalkohol ist also eine Verbindung aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff.|Lösung
File:Bohr atom animation 2.gif|
</gallery></center>
 
Beim Wasserstoffatom ergeben sich dann folgende Energieübergänge, die bestimmten Folgen von Spektrallinien im elektromagnetischen Spektrum des Wasserstoffatoms führen. Eine Serie entspricht dabei den Übergängen von Elektronen höherer Niveaus auf das gleiche Grundniveau. Für verschiedene höhere Niveaus erhält man eine höhere Energiedifferenz und damit Photonen höherer Energie, also höherer Frequenz. Im rechten Bild sind die Übergänge im Atommodell dargestellt mit der Angabe der Wellenlängen.
 
<center><gallery widths=400 heights=400>
Datei:Wasserstoff-Termschema.svg|&nbsp;
File:Hydrogen_transitions.svg|&nbsp;
</gallery></center>
 
 
Damit können wir genauer definieren ...
 
{{Zitat_wpde|Eine '''Spektrallinie''' ist das Licht einer genau definierten Frequenz, das von einem Atom oder Molekül aufgrund des Übergangs ''eines Elektron zwischen zwei Schalen'' abgegeben oder absorbiert ''(aufgenommen)'' wird. Es dient der Unterscheidung unterschiedlicher Atomsorten. Die Frequenz ('''und damit die Farbe''') einer Spektrallinie wird durch die Energie des emittierten oder absorbierten Photons bestimmt, die gerade den Unterschied zwischen den Energien der Schalen bestimmt.|Spektrallinie|10.9.2013}}
 
=== Wiederholung des Bohrschen Atommodells ===
{{AufgabeNr|1|2=Suche die wichtigsten Informationen zum Schalenmodell (= Bohr'sches Atommodell) heraus und halte folgende Informationen fest:
* Wieviele Elektronen passen auf welche Schale? Und warum ist die Anzahl verschieden?
* Wie erfolgt die Verteilung der Elektronen auf die Schalen? Welche Rolle spielt da die Oktett-Regel?
* Welche Informationen zum Schalenmodell kann man aus dem Periodensystem ablesen?
* Wo spielt das Schalenmodell bei der Bildung von Ionen bzw. bei Atombindungen einen Rolle?
}}
}}


'''Bild mit farbigen Zellen nach Schalen'''
Wir wissen nun, aus welchen Elementen Trinkalkohol besteht. Aber wie können wir herausfinden, wie viele Atome dieser Elemente jeweils in einem Molekül Trinkalkohol enthalten sind? Dafür brauchen wir eine quantitative Elementaranalyse.
 
Ergänzend noch ein paar Informationen, denn das Bohrsche Atommodell hat eigentlich ein paar Schwächen.
 
Wichtig für das Funktionieren dieser Modell ist die Bewegung der Elektronen um den Kern. Würden die Elektronen sich nicht bewegen, würden die negativen Elektronen vom positiven Kern angezogen werden und das Atom in sich zusammenstürzen. Nur durch die Fliehkraft wird die Anziehung aufgehoben.
 
Wenn sich die Elektronen um den Kern bewegen, findet aufgrund der Kreisbewegung immer eine beschleunigte Bewegung statt. Beschleunigte Ladungen strahlen aber elektromagnetische Wellen ab. Nach dem Energierhaltungssatz muss mit der Abstrahlung ein Energieverlust des Elektrons verbunden sein, was zu einer Verringerung der Geschwindigkeit führt. Die wiederum führt dazu, dass im Rutherfordschen Atommodell das Elektron nach sehr kurzer Zeit auf Spiralbahnen in den Atomkern stürzt.
 
Bohr beseitigte dieses Problem, indem er postulierte, dass sich die Elektronen im Rutherfordschen Modell nur auf bestimmten diskreten Bahnen bewegen können, die stationär genannt werden. Auf diesen stationären Bahnen strahlt das Elektron einfach keine Energie ab. Bohr setzte mit diesem Postulat die Grundlagen der klassischen Mechanik und Elektrodynamik außer Kraft und machte dies ganz bewusst, denn er konnte für sein Modell keine Begründung auf der Grundlage des klassischen Physik finden. Allerdings konnten man mit Hilfe des Modells die Lage der Spektrallinien erklären, weswegen sich das Bohr'sche Atommodell durchaus rechtfertigten lies.
 
Im Grunde genommen lag Bohr damit richtig, denn letztendlich war es die endgültige Abkehr von der klassischen Physik, mit der Formulierung der Quantenmechanik durch Heisenberg, Schrödinger und anderen Physikern, mit der man dann schließlich alle Widersprüche erklären konnte. Damit werden wir uns aber erst später beschäftigen!
 
== Informationen aus dem Himmel ==
Als kleines Schmankerl schauen wir uns noch ein paar Bilder aus dem Weltall an, die freundlicherweise größtenteils von der NASA zur freien Verfügung gestellt werden. Als staatlich finanziertes Unternehmen muss seine Bilder nämlich öffentlich machen.
 
=== Bilder von Sternen und Galaxien ===
 
<div class="grid">
        <div class="width-1-2">
Wie schon erwähnt, werden für die Untersuchung von Sternen auch andere Strahlungsarten als Licht untersucht. Jede Strahlungsart kann verschiedene Informationen liefern. So sieht man im Bild rechts immer dieselbe Galaxie aber in verschiedenen Frequenzbereiche. Die Beschriftung links ist französisch, sollte aber einigermaßen verständlich sind. </div>
        <div class="width-1-2">[[File:Galaxie.png|right]]</div>
</div>
 
 
<div class="grid">
        <div class="width-1-2">[[Datei:Zeta Orionis X-ray.jpg|left]]</div>
        <div class="width-1-2">Im Bild links sieht man ein Röntgenspektrum des Sterns Zeta Orionis. Das Spektrum des hellen Licht des Stern wurde links unten eingefügt und man kann einige Peaks (Spitzen) zu erkennen, die darauf Hinweise geben können, dass bestimmte Elemente vorkommen.</div>
</div>
 
 
 
 
 
Leider stehen bei dieser Spektroskopie keine Informationen dabei. Bei dem folgenden Bild aber wurde beschriftet, welcher Peak was bedeutet.
 
<center>[[Datei:Spectrum of blue flame.svg]]</center>
 
Die Spitzen entsprechen im Vis-Spektrum den farbigen Linien und links eines Teils des Infrarotspektrums. Auch die Höhen der PEaks spielen eine Rollen, denn je mehr da ist, um so höher ist der Peak. Das Spektrum zeigt übrigens nicht das Spektrum des Licht eines Sterns sonder von einem Gasbrenner mit Butan-Gas.
 
=== Bewegungen im Weltall entdecken ===
[[Datei:Dopplerfrequenz.gif|thumb|Änderung der Wellenlänge bei Bewegung der Schallquelle]]
Immer noch ist das Universum dabei, sich weiter auszudehnen. Die Entfernungen zu den beobachteten Sternen ist aber so groß, dass man die Bewegungen an sich nicht wahrnehmen kann. Aber auch hier kann ein Spektrum helfen. Dabei geht es um den sogenannten Doppler-Effekt, den man zum Beispiel von der Veränderung des Tones eines Martinshornes kennt, wenn ein Rettungswagen an einem vorbeifährt.
 
Durch die Bewegung kommt es zu einer Stauchung bzw. Dehnung der Wellen des Signals, wenn sich das Signal auf einen zubewegt bzw. entfernt. Durch die veränderte Wellenlänge, hören sich die Töne anders an.
 
[[Datei:Spectral-lines-continuous.svg|thumb|Spektrum des sichtbaren Lichts]]
Gleiches passiert mit den Wellen des Lichts. Bewegt sich eine Lichtquelle vom Beobachter weg, so findet eine Rotverschiebung statt, da sich die Elektromagnetischen Wellen des Lichtes verlängern und somit die Farbe sich in Richtung des roten Lichts verschiebt. Bewegt sich umgekehrt eine Lichtquelle auf den Beobachter zu, so verkürzen sich die Wellenlängen und die Farbe verschiebt sich in Richtung des blauen Lichts.
 
<center><gallery widths=300 heights=300>
File:Redshift blueshift.svg|Bewegung einer Lichtquelle relativ zum Beobachter
File:Redshift.png|Vergleich der Spektrallinien für einen weit entfernten Supergalaxienhaufen (rechts) im Vergleich zur Sonne (links)
</gallery></center>
 
=== Neuer Planet mit Atmosphäre entdeckt? ===
[[Datei:Comparison between the Sun and the ultracool dwarf star TRAPPIST-1.jpg|thumb|Vergleich der Größe der Sonne mit Trappist-1]]
Seit einigen Jahren gibt es eine solche Meldung immer wieder: mal wieder wurde ein neuer Extra Solarer Planet entdeckt (''oder kürzer: Exoplanet'').
 
Im Februar 2017 meldete die NASA, dass man "nur" 40 Lichtjahre entfernt im Sternensystem Trappist-1 sieben erdähnliche Planeten gefunden hat. Von denen liegen mindestens drei Stück in der sogenannten habitablen Zone, wo also für Menschen aufgrund der Temperaturen vermutlich akzeptable Bedingungen dürften. Wichtig ist, dass Wasser dort flüssig existiert, zu nah am Stern wäre es gasförmig, zu weit weg würde das Wasser gefrieren.
 
 
<center>[[File:PIA21424 - The TRAPPIST-1 Habitable Zone.jpg]]</center>
 
 
Bei Trappist-1 a handelt es sich um einen sehr kleinen und leuchtschwachen roten Zwergstern. Er besitzt nur etwa ein Zwölftel der Masse und ein Neuntel des Durchmessers der Sonne. Da Rote Zwerge weitaus älter werden als sonnenähnliche Sterne, hätte Leben auf Planeten, wie die um Trappist-1, wesentlich mehr Zeit, sich zu entwickeln. Das Sternensystem von Trappist-1 und vergleichbare Systeme werden von Astronomen als vielversprechendste Kandidaten für mögliches außerirdisches Leben bezeichnet.
 
 
<center>[[File:TRAPPIST-1 navbox.jpg]]</center>
 
 
 
==== Wie entdeckt man solche Planeten ====
Im Gegensatz zu Sternen, die selber leuchten, werden Planeten ja nur angestrahlt. Dieses Licht ist aber viel zu schwach, um es aus der Ferne wahrzunehmen.  Daher konnte man Exoplaneten bisher nur indirekt nachweisen. Dafür gibt es mehrere Methoden, bei denen man den Einfluss der Planeten auf den Stern nachweist.
 
<center><gallery widths=300 heights=300>
Datei:Transitkurve animiert.gif|Der Durchlauf eines Planeten verursacht einen Helligkeitsabfall des beobachteten Sterns.
Datei:Orbit3.gif|Bewegung eines Sterns und eines Planetes um einen gemeinsamen Schwerpunkt.
</gallery></center>
 
Etwa 80% der bisher gefundenen Exoplaneten wurden mit der Transitmethode entdeckt. Der Planet wird dabei nicht direkt beobachtet, sondern nur indirekt durch Beobachtung des Helligkeitsverlaufs seines Sterns nachgewiesen. Vereinfacht gesagt: der Planet, der vor dem Stern vorbeifliegt, verdunkelt ihn ein wenig. Außerdem erhält man Daten über die Atmosphäre der Planeten, da sich das Sternlicht-Spektrum während des Sterndurchgangs des Planeten verändert. Dabei wird ein Teil der Strahlung von Molekülen der Atmosphäre absorbiert. So hat man bei den Planeten Trappist-1-b und Trappist-1-c eine wolkenfreie, wasserstoffbasierte Atmosphäre nachweisen können.
 
Zwei weitere Methoden, die einigermaßen leicht zu verstehen sind, beruhen auf der Tatsache, das Stern und Planet sich unter dem Einfluss der Gravitation um ihren gemeinsamen Schwerpunkt bewegen.
 
Die leichte Kreisbewegung des Sternes lässt sich mit der, durch den Doppler-Effekt verursachten, Blau- und Rotverschiebung nachweisen. Genauso kann man beim Stern, von der Ferne betrachtet, eine leichtes Hin- und Herbewegung im Vergleich zu den umgebenden Sternen erkennen, was aber erst seit kurzem möglich ist, da alte Teleskope nicht genau genug waren. 
 
{{AufgabeNr|2|Halte für dich auf etwa einer halben DIN A4-Seite fest, was ein Spektrum ist und welche Bedeutung es für die Astronomen hat.}}
 
==== Mehr Informationen zu Trappist-1 und Exoplaneten ====
* [https://www.nasa.gov/press-release/nasa-telescope-reveals-largest-batch-of-earth-size-habitable-zone-planets-around NASA-Seite zum Fund der Trappist-1 Planeten]
* [http://exoplanetarchive.ipac.caltech.edu/ NASA Exoplaneten-Archiv]
* [http://www.trappist.one/# Künstlerisch gestaltete Website zum System und seiner Entdeckung (auf englisch)]
* [https://exoplanets.nasa.gov/resources/2159/ Lust auf eine Reise zu Trappist-1e?]
 
 
 
 


[[Kategorie:Atommodell]][[Kategorie:Spektroskopie]] [[Kategorie:Kern-Hülle-Modell]][[Kategorie:Bohrsches Atommodell]][[Kategorie:Elektromagnetische Strahlung]][[Kategorie:Buchseite]][[Kategorie:Licht]]
===Die quantitative Elementaranalyse nach <big>Liebig </big>===

Version vom 1. Juli 2019, 11:02 Uhr

Qualitative Elementaranalyse von Trinkalkohol

Verbrennt man eine Verbindung, die Kohlenstoff und Wasserstoff enthält, so entstehen als Produkte Kohlenstoffdioxid und Wasser.

Als Nachweisreagenz für Kohlenstoffdioxid dient Kalkwasser, das sich beim Einleiten des Gases trübt. Diese Nachweisreaktion wird daher auch Kalkwasserprobe genannt.

Als Nachweisreagenz für Wasser kann man Watesmo-Papier verwenden, das ist ein weißes bis hellblaues Papier, das sich bei Vorhandensein von Wasser dunkelblau färbt.

Will man feststellen, ob eine Verbindung Sauerstoff enthält, so benötigt man einen Stoff, der ihr den enthaltenen Sauerstoff entzieht. Hierfür eignen sich gut  unedle Metalle, z. B. Magnesium.

Experiment: Qualitative Elementaranalyse von Trinkalkohol

Teil 1: Nachweis von Kohlenstoff und Wasserstoff Materialien: Porzellantiegel, Becherglas (100 ml), Spritze mit Silikonschlauch, Reagenzglas, Reagenzglasständer, Pinzette, Trinkalkohol, Kalkwasser (Calciumhydroxid-Lösung), Watesmo®-Papier

Durchführung: Verbrennt Trinkalkohol im Porzellantiegel. Haltet nach dem Entzünden der Probe ein Becherglas darüber. Zieht die gasförmigen Reaktionsprodukte mit der Spritze ab und leitet sie langsam durch das Kalkwasser. Führt mithilfe der Pinzette das Watesmo®-Papier in das Becherglas und wischt damit an der Becherglaswand entlang.

Beobachtungen: Das Kalkwasser wird beim Einleiten des aufgefangenen Gases trüb. Das Kondensat an der Becherglaswand färbt das Watesmo-Papier blau.

Teil 2: Nachweis von Sauerstoff Materialien: Reagenzglas, Stativ mit Stativklemme, Gasbrenner, durchbohrter Stopfen, Glasrohr, Pinzette, Magnesiumband, Trinkalkohol, Sand

Durchführung: Unten ins Reagenzglas kommt ein Gemisch aus Sand und Trinkalkohol, ca. 1 Daumenbreit. Das Magnesiumband wird zu einer Spirale gerollt und mithilfe der Pinzette in die Mitte des Reagenzglases geschoben. Anschließend spannt man das Reagenzglas schräg ins Stativ ein und verschließt es mit dem Stopfen, in dem das Glasrohr steckt. Mit der Brennerflamme wird zunächst kurz etwas Alkohol verdampft, damit kein Luftsauerstoff mehr im Reagenzglas ist. Dann wird die Magnesiumspirale erhitzt, bis sie anfängt zu glühen. Anschließend wird der Sand erhitzt, so dass der Alkohol verdampft.

Beobachtungen: Der Alkoholdampf verstärkt das Glühen des Magnesiumbandes. Es entsteht unter anderem ein weißer Feststoff.

Auswertung

Die positive Kalkwasserprobe zeigt, dass Kohlenstoffdioxid entstanden ist. Trinkalkoholmoleküle müssen also Kohlenstoffatome enthalten. Die Blaufärbung des Watesmo-Papiers zeigt, dass Wasser entstanden ist. Trinkalkohlmoleküle müssen also Wasserstoffatome enthalten. Bei dem weißen Feststoff, der bei der Reaktion von Magnesium mit Trinkalkohol entstanden ist, handelt es sich um Magnesiumoxid. Da kein Sauerstoff aus der Luft mehr im Reagenzglas war und Sand nicht reagiert hat, müssen die Sauerstoffatome im Magnesiumoxid aus dem Trinkalkohol stammen.

Trinkalkohol ist also eine Verbindung aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff.

Wir wissen nun, aus welchen Elementen Trinkalkohol besteht. Aber wie können wir herausfinden, wie viele Atome dieser Elemente jeweils in einem Molekül Trinkalkohol enthalten sind? Dafür brauchen wir eine quantitative Elementaranalyse.

Die quantitative Elementaranalyse nach Liebig