Signifikanztest für binomialverteilte Zufallsgrößen/Fehlerarten beim Signifikanztest und Signifikanztest für binomialverteilte Zufallsgrößen/Wiederholung Binomialverteilung: Unterschied zwischen den Seiten

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<br>Hier wiederholst du nochmal kurz die wichtigsten Inhalte der Binomialverteilung.<br><br>
Beim Signifikanztest sind zwei Fehlerarten möglich. Diese sind nicht zu vermeiden, außer wenn die Grundgesamtheit erfasst wird und somit die Zufallswirkung ausgeschalten wird.  Da die Erfassung der Grundgesamtheit allerdings oft  nicht möglich ist oder zu aufwenig ist muss ein Umgang mit den Fehlern gefunden werden. <br><br>
{{Box|Übung 1: Grundlagen der Binomialverteilung|2=
Folgende Fehler können beim Signifikanztest auftreten:<br><br>
Fülle den Lückentext aus!
1. Die fälschliche Ablehung der Nullhypothese: '''Fehler 1. Art''' <br>
<div class="lueckentext-quiz">
2. Die fälschliche Beibehehaltung der Nullhypothese: '''Fehler 2. Art''' <br><br>


Zur Veranschaulichung betrachten wir unser Beispiel:<br>
Ein Zufallsexperiment mit genau zwei Ergebnissen (Treffer und Niete) nennt man ''' Bernoulli-Experiment'''. Wird solch ein Experiment n-mal wiederholt, und sind die Versuche unabhängig voneinander, erhält man eine '''Bernoulli-Kette''' der Länge n. Ist p die Trefferwahrscheinlichkeit und X eine Zufallsvariable, welche die Anzahl k der Treffer angibt, dann kann die Wahrscheinlichkeit für k Treffer durch die '''Formel von Bernoulli''' (<math>P(X=k)=\tbinom{n}{k}\cdot p^k \cdot (1-p)^{n-k}</math>) berechnet werden. Die Wahrscheinlichkeitsverteilung für X heißt '''Binomialverteilung''' mit den Parametern n und p. Neben der Binomialverteilung benötigt man auch häufig die zugehörige '''Verteilungsfunktion''', für deren Wahrscheinlichkeit die Schreibweise <math>P(X\leq k)</math> üblich ist. Die kumulierten Wahrscheinlichkeiten werden wie folgt berechnet: <math>P(X\leq k)=\sum_{i=0}^k B_{n,p}(i)</math>
Es soll die Aussage "71% der Menschen in Deutschland sehen den Klimawandel als große Bedrohung an" überprüft werden.<br> Dafür werden folgende Hypothesen aufgestellt:<br><br>


<math>H_0:p\leq0,71</math> <br> <math>H_1:p>0,71</math><br><br>
</div>|3=Arbeitsmethode
}}
<br><br>
Vor allem der Umgang mit kumuliertern Wahrscheinlichkeiten und die grafische Anschauung der Binomialverteilung sind wichtig für die Durchführung eines Signifikanztests. Prüfe und wiederhole dein Können dazu in Übung 2.


Der Fehler 1. Art würde darin bestehen wenn tatsächlich weniger als 71% der Menschen den Klimawandel als Bedrohung ansehen durch den Test aber vermutet wird, dass mehr als 71% der Menschen den Klimawandel als Bedrohung sehen. <br>
{{Box|1=Übung 2: Grafische Anschauung und Berechnung von Wahrscheinlichkeiten|2=
 
Es soll die Aussage "'''71 % der Menschen in Deutschland sehen den Klimawandel als Bedrohung an'''" überprüft werden. Dazu werden 1000 Menschen in Deutschland befragt.<br><br>  
Der Fehler 2. Art ist, wenn der wahre Wert tatsächlich größer ist als 71%, aber durch den Test angenommen wird, dass weniger als 71% der Menschen den Klimwandel als Bedrohung ansehen.<br><br>
a) Skizziere die zugehörige Binomialverteilung.
 
Den Fehler 1. Art, hast du bereits in dem Lernpfad kennen gelernt. Er wird durch das Signifikanuniveau <math>\alpha</math> kontrolliert. <br>
 
In den folgenden Übungen, kannst du dein Vertändnis und die Berechnung der beiden Fehler trainieren. <br>
'''Los geht´s !'''
 
{{Box|1=Übung 3: zweiseitiger Test|2=
Mia und Pia haben gehört, dass beim Trampen jedes 10te Auto anhält. Sie beschließen diese Aussage mit einem zweiseitigen Signifikanztest zu überprüfen. Dafür halten sie bei 100 Autos den Daumen raus und schauen wie viele Autos anhalten. Das Signifikanzniveau legen sie auf 5% fest. Es halten 30 Autos an. Führe einen passenden Signifkanztest durch, was kann durch den Test gezeigt werden ?<br><br>
 
1. Schritt: Wahl der Nullhypothese <math>H_0</math> und der Gegenhypothese <math>H_1</math>
{{Lösung versteckt|1=
{{Lösung versteckt|1=
<math>H_0:p=0,1</math> und <math>H_1:p\neq0,1</math>
[[Datei:Lösung .png|300px]]
}}
}}
 
Bereche folgende Wahrscheinlichkeiten!<br><br>
2. Schritt: Festlegen des Stichprobenumfangs n und des Signifikanzniveaus <math>\alpha</math>
b) Das in der Stichprobe '''genau''' 710 Menschen den Klimawandel als Bedrohung ansehen.
{{Lösung versteckt|1=Nutze die Formel von Bernoulli!<br> Gib im Taschenrechner die Funktion binompdf(n,p,k)ein.<br> n die Anzahl der Versuche(Befragungen), p die Wahrscheinlichkeit für einen Treffer und k die Anzahl der Treffer.
|2=gestufte Hilfe einblenden|3= gestufte Hilfe ausblenden}}
{{Lösung versteckt|1=
{{Lösung versteckt|1=
n=100 und <math>\alpha=5%</math>
<math>P(X=710)=\tbinom{1000}{710}\cdot 0,71^{710}\cdot0,29^{290}</math><math>=0,0278</math>.<br>
In den Taschrenrechner wurde zur Berechnung folgende Funktion eingegeben binomcdf (1000, 0.71, 710).<br>
Die Wahrscheinlichkeit, dass in der Stichprobe genau 710 Menschen den Klimawandel als Bedrohung ansehen, beträgt 2,78 %.
}}
}}


3. Schritt: Definition der Zufallsvaraible X und angeben derer Verteilung wenn <math>H_0</math> stimmt
c) Das '''höchstens''' 680 Menschen aus der Stichprobe den Klimawandel als Bedrohung sehen.
{{Lösung versteckt|1=Nutze die Formel für die kumulierte Wahrscheinlichkeit.<br> Zur Berechnung nutze in deinem Taschenrechner die Funktion binomcdf(n,p,k).
|2=gestufte Hilfe einblenden|3= gestufte Hilfe ausblenden}}
{{Lösung versteckt|1=
{{Lösung versteckt|1=
X ist die Anzahl von den 100 Autos die anhalten<br>
<math>P(X\leq680)=\sum_{i=0}^{680} B_{1000,0,71} (i) = 0,0206</math><br>
X ist
In den Taschenrechner wurde zur Berechnung die Funktion binomcdf(1000, 0.71, 680) eingegeben.<br>
Die Wahrscheinlichkeit, dass in der Stichprobe höchstens 680 der Menschen den Klimawandel als Bedrohung ansehen, beträgt 2,06 %
}}
}}


4. Schritt: Entscheidungsregel angeben
d) Das '''mindestens''' 740 Menschen aus der Stichprobe den Klimawandel als Bedrohung sehen.
{{Lösung versteckt|1= Die Ermittlung der kritischen Werte erfolgt analog zum links- und rechtsseitigen Test. Du musst nur das Signifikanzniveau halbieren und auf die linke und rechte Seite aufteilen. Als Verwerfungsbereich erhälst du eine Vereinigung aus zwei Intervallen
{{Lösung versteckt|1= Wahrscheinlichkeiten für mindetstens werden über die Gegenwahrscheinlichkeit berechnet:<br> P(mindestens k)=1 - P(höchstens k - 1)<br> Die Wahrscheinlichkeit für höchstens kannst du wieder mit der Funktion  binomcdf(n,p,k)berechnen.
|2=gestufte Hilfe einblenden|3= gestufte Hilfe ausblenden}}
|2=gestufte Hilfe einblenden|3= gestufte Hilfe ausblenden}}
{{Lösung versteckt|1=
{{Lösung versteckt|1=
<math>P(X\leq kr)\leq0,025 \Rightarrow kr=4 </math> und <br> <math>P(X\geq kr)\leq0,025\Rightarrow P(X\leq kr-1)\geqq 0,975</math><br> Aus Ablesen in der Tabelle erhält man für k-1=16 also k =17. <br>
<math>P(X\geq740)= 1-P(X\leq739)=0,0191</math><br>  
Verwerfungsbereich:{ 0..4}<math>\cup</math> {17, ...100}, Annahmebereich: {5...16}
In den Taschenrechner berechnest du es wie folgt: 1- binomcdf(1000, 0.71, 739)<br>
Die Wahrscheinlichkeit, dass in der Stichprobe mindestens 740 Menschen den Klimawandel als Bedrohung ansehen, beträgt 1,91 %.
}}
}}


5. Schritt: Entscheiden aufgrund des Ergebnisses der Stichprobe
{{Lösung versteckt|1=
Da 30 im Verwerfungsbereich liegt ist mit großer statitischen Sicherheit gezeigt, dass mehr als 10% der Autos anhalten .
}}
|3=Arbeitsmethode}}
|3=Arbeitsmethode}}


 
'''Super gemacht! Dann geht es jetzt weiter mit dem Signifikanztest! '''
 
{{Fortsetzung|weiter=Grundidee vom Signifikanztest|weiterlink=Grundidee_vom_Signifikanztest}}
 
 
 
 
{{Fortsetzung|weiter=Klausurtraining - Signifikanztest|weiterlink=Klausurtraining_-_Signifikanztest}}

Version vom 19. November 2019, 17:11 Uhr


Hier wiederholst du nochmal kurz die wichtigsten Inhalte der Binomialverteilung.

Übung 1: Grundlagen der Binomialverteilung

Fülle den Lückentext aus!

Ein Zufallsexperiment mit genau zwei Ergebnissen (Treffer und Niete) nennt man Bernoulli-Experiment. Wird solch ein Experiment n-mal wiederholt, und sind die Versuche unabhängig voneinander, erhält man eine Bernoulli-Kette der Länge n. Ist p die Trefferwahrscheinlichkeit und X eine Zufallsvariable, welche die Anzahl k der Treffer angibt, dann kann die Wahrscheinlichkeit für k Treffer durch die Formel von Bernoulli () berechnet werden. Die Wahrscheinlichkeitsverteilung für X heißt Binomialverteilung mit den Parametern n und p. Neben der Binomialverteilung benötigt man auch häufig die zugehörige Verteilungsfunktion, für deren Wahrscheinlichkeit die Schreibweise üblich ist. Die kumulierten Wahrscheinlichkeiten werden wie folgt berechnet:



Vor allem der Umgang mit kumuliertern Wahrscheinlichkeiten und die grafische Anschauung der Binomialverteilung sind wichtig für die Durchführung eines Signifikanztests. Prüfe und wiederhole dein Können dazu in Übung 2.

Übung 2: Grafische Anschauung und Berechnung von Wahrscheinlichkeiten

Es soll die Aussage "71 % der Menschen in Deutschland sehen den Klimawandel als Bedrohung an" überprüft werden. Dazu werden 1000 Menschen in Deutschland befragt.

a) Skizziere die zugehörige Binomialverteilung.

Lösung .png

Bereche folgende Wahrscheinlichkeiten!

b) Das in der Stichprobe genau 710 Menschen den Klimawandel als Bedrohung ansehen.

Nutze die Formel von Bernoulli!
Gib im Taschenrechner die Funktion binompdf(n,p,k)ein.
n die Anzahl der Versuche(Befragungen), p die Wahrscheinlichkeit für einen Treffer und k die Anzahl der Treffer.

.
In den Taschrenrechner wurde zur Berechnung folgende Funktion eingegeben binomcdf (1000, 0.71, 710).

Die Wahrscheinlichkeit, dass in der Stichprobe genau 710 Menschen den Klimawandel als Bedrohung ansehen, beträgt 2,78 %.

c) Das höchstens 680 Menschen aus der Stichprobe den Klimawandel als Bedrohung sehen.

Nutze die Formel für die kumulierte Wahrscheinlichkeit.
Zur Berechnung nutze in deinem Taschenrechner die Funktion binomcdf(n,p,k).


In den Taschenrechner wurde zur Berechnung die Funktion binomcdf(1000, 0.71, 680) eingegeben.

Die Wahrscheinlichkeit, dass in der Stichprobe höchstens 680 der Menschen den Klimawandel als Bedrohung ansehen, beträgt 2,06 %

d) Das mindestens 740 Menschen aus der Stichprobe den Klimawandel als Bedrohung sehen.

Wahrscheinlichkeiten für mindetstens werden über die Gegenwahrscheinlichkeit berechnet:
P(mindestens k)=1 - P(höchstens k - 1)
Die Wahrscheinlichkeit für höchstens kannst du wieder mit der Funktion binomcdf(n,p,k)berechnen.


In den Taschenrechner berechnest du es wie folgt: 1- binomcdf(1000, 0.71, 739)

Die Wahrscheinlichkeit, dass in der Stichprobe mindestens 740 Menschen den Klimawandel als Bedrohung ansehen, beträgt 1,91 %.

Super gemacht! Dann geht es jetzt weiter mit dem Signifikanztest!