Quantenphysik: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ZUM-Unterrichten
(Link korrigiert)
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
(Absatz hinzugefügt)
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
Zeile 8: Zeile 8:


*Es geht nicht darum, Mathematische Methoden zu vermitteln, die man sich mit der Schulmathematik nicht erarbeiten kann. Für Physikstudenten steht ja eine reiche Auswahl an Lehrbüchern bereit. Ich habe gelernt mit dem Buch von Gerhard Gerlich: ''Eine neue Einführung in die statistischen udn mathematischen Methoden des Quantentheorie'', Braunschweig (vieweg) 1977 und mit dem Vorlesungsskript von Heinrich Mitter ''Quantentheorie'' Mannheim (BI Hochschultaschenbücher) 1969, das heute [https://docplayer.org/13447805-Heinrich-mitter-quantentheorie-vorlesungen-ueber-theoretische-physik-iii.html Online zur Verfügung steht].
*Es geht nicht darum, Mathematische Methoden zu vermitteln, die man sich mit der Schulmathematik nicht erarbeiten kann. Für Physikstudenten steht ja eine reiche Auswahl an Lehrbüchern bereit. Ich habe gelernt mit dem Buch von Gerhard Gerlich: ''Eine neue Einführung in die statistischen udn mathematischen Methoden des Quantentheorie'', Braunschweig (vieweg) 1977 und mit dem Vorlesungsskript von Heinrich Mitter ''Quantentheorie'' Mannheim (BI Hochschultaschenbücher) 1969, das heute [https://docplayer.org/13447805-Heinrich-mitter-quantentheorie-vorlesungen-ueber-theoretische-physik-iii.html Online zur Verfügung steht].
*Es ist mir zu wenig, nur die Phänomene zu benennen ohne die logischen Konzepte, die ihrer mathematischen Beschreibung zugrundliegen. Wer diese nicht berechnen kann, kann doch wenigstens ihre grafische Veranschaulichung erfassen und so ein gewisses Verständnis erzielen. Dazu braucht man einen Einstieg, und den habe ich gewählt bei der Frage: '''Was ist eine Messung?'''  Denn das unterscheidet seit {{wpde|Galilei|Galileo Galileis}} Zeiten Physik von alltäglichem Hinschauen: Die zahlenmäßige Erfassung eines Ausschnittes der Wirklichkeit mit dem Ziel der Berechnung der Zusammenhänge.
*Es ist mir zu wenig, nur die Phänomene zu benennen ohne die logischen Konzepte, die ihrer mathematischen Beschreibung zugrundliegen. Wer diese nicht berechnen kann, kann doch wenigstens ihre grafische Veranschaulichung erfassen und so ein gewisses Verständnis erzielen. Dazu braucht man einen Einstieg, und den habe ich gewählt bei der Frage: '''Was ist eine Messung?'''  Denn das unterscheidet seit {{wpde|Galileo Galilei|Galileo Galileis}} Zeiten Physik von alltäglichem Hinschauen: Die zahlenmäßige Erfassung eines Ausschnittes der Wirklichkeit mit dem Ziel der Berechnung der Zusammenhänge.
 
==Eine Messung==
 
Vor einiger Zeit – ich bin nicht stolz darauf - bekam ich von der Stadt Grünberg einen Brief, aus dem ich einen Ausschnitt zeige:
 
[[Datei:Bussgeldbescheid.JPG]]
 
Über die Messung, die in diesem Fall durchgeführt worden ist, stehen im Bescheid einige für unser Thema relevante Informationen:
* Es sind Laserstrahlen hergestellt worden, deren spezifische Eigenschaft, Kohärenz, nur mit Mitteln der Quantenphysik verstanden werden kann.
* Eine klassische Messgröße, die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs, konnte zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort mit großer Genauigkeit festgestellt werden. Die Lasertechnik erlaubte den Toleranzabzug mit 3 KM/h festzustellen und nicht mit 5 KM/h, die bei RADAR-Messungen abgezogen werden.
* Man wird kaum damit durchkommen, das Messverfahren anzuzweifeln: Mit der Frage ''Wie hoch genau ist der Energiebetrag, den die Laserstrahlung meinem Fahrzeug zugeführt hat und wie beeinflusst sie dessen Geschwindigkeit?'' braucht man dem Gericht erst gar nicht kommen; Im Rahmen der Messgenauigkeit sind die Ergebnisse als korrekt zu betrachten, und dies reicht aus, um das bußgeldpflichtige Vergehen gerichtsfest nachzuweisen.

Version vom 15. März 2021, 10:26 Uhr

Einleitung

Aussagen über quantenphysikalische Objekte werden mithilfe sehr komplizierter mathematischer Modelle getroffen, die weit über den Schulunterricht hinausgehen. Aber das gilt auch für die "klassischen" Forschungsbereiche der Physik, z.B. die Hamiltonschen BewegungsgleichungenDatei:Wikipedia-logo.png oder die Navier-Stokes-GleichungenDatei:Wikipedia-logo.png, mit denen die Bewegungen von Gasen und Flüssigkeiten beschrieben werden. Im einen wie im anderen Fall kann man sich aber mit grafischen Darstellungen helfen, die von den Betrachtern intuitiv erfasst werden.

Die Quantenphysik überrascht mit Begriffen, die aus der Perspektive der klassischen Physik sehr fremdartig wirken, z.B. VerschränkungDatei:Wikipedia-logo.png, TunnelnDatei:Wikipedia-logo.png und UnschärferelationDatei:Wikipedia-logo.png. Man liest, mit der Quantenphysik sei der Zufall in die Physik eingebrochen, und sehr bekannt ist Albert EinsteinsDatei:Wikipedia-logo.png Widerstand gegen die Quantenphysik und seine Formulierung: Gott würfelt nicht. Aber den Zufall kann auch die klassische Physik nicht vertreiben, denn in ihr sind physikalische Messwerte als reelle ZahlenDatei:Wikipedia-logo.png definiert; das sind Zahlen mit unendlich vielen regellos auftretenden Stellen hinter dem Komma, die niemals wirklich genau erfasst werden können. Das hat zur Folge, dass Voraussagen - beispielsweise über das WetterDatei:Wikipedia-logo.png - immer nur eine begrenzte Zukunft erfassen können, denn irgendwann werden die feinen Unterschiede, die man nicht hat messen können, für die weitere Entwicklung ausschlaggebend sein.

Dieser Lernpfad zur Quantenphysik möchte zweierlei vermeiden:

  • Es geht nicht darum, Mathematische Methoden zu vermitteln, die man sich mit der Schulmathematik nicht erarbeiten kann. Für Physikstudenten steht ja eine reiche Auswahl an Lehrbüchern bereit. Ich habe gelernt mit dem Buch von Gerhard Gerlich: Eine neue Einführung in die statistischen udn mathematischen Methoden des Quantentheorie, Braunschweig (vieweg) 1977 und mit dem Vorlesungsskript von Heinrich Mitter Quantentheorie Mannheim (BI Hochschultaschenbücher) 1969, das heute Online zur Verfügung steht.
  • Es ist mir zu wenig, nur die Phänomene zu benennen ohne die logischen Konzepte, die ihrer mathematischen Beschreibung zugrundliegen. Wer diese nicht berechnen kann, kann doch wenigstens ihre grafische Veranschaulichung erfassen und so ein gewisses Verständnis erzielen. Dazu braucht man einen Einstieg, und den habe ich gewählt bei der Frage: Was ist eine Messung? Denn das unterscheidet seit Galileo GalileisDatei:Wikipedia-logo.png Zeiten Physik von alltäglichem Hinschauen: Die zahlenmäßige Erfassung eines Ausschnittes der Wirklichkeit mit dem Ziel der Berechnung der Zusammenhänge.

Eine Messung

Vor einiger Zeit – ich bin nicht stolz darauf - bekam ich von der Stadt Grünberg einen Brief, aus dem ich einen Ausschnitt zeige:

Bussgeldbescheid.JPG

Über die Messung, die in diesem Fall durchgeführt worden ist, stehen im Bescheid einige für unser Thema relevante Informationen:

  • Es sind Laserstrahlen hergestellt worden, deren spezifische Eigenschaft, Kohärenz, nur mit Mitteln der Quantenphysik verstanden werden kann.
  • Eine klassische Messgröße, die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs, konnte zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort mit großer Genauigkeit festgestellt werden. Die Lasertechnik erlaubte den Toleranzabzug mit 3 KM/h festzustellen und nicht mit 5 KM/h, die bei RADAR-Messungen abgezogen werden.
  • Man wird kaum damit durchkommen, das Messverfahren anzuzweifeln: Mit der Frage Wie hoch genau ist der Energiebetrag, den die Laserstrahlung meinem Fahrzeug zugeführt hat und wie beeinflusst sie dessen Geschwindigkeit? braucht man dem Gericht erst gar nicht kommen; Im Rahmen der Messgenauigkeit sind die Ergebnisse als korrekt zu betrachten, und dies reicht aus, um das bußgeldpflichtige Vergehen gerichtsfest nachzuweisen.