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==Berufsorientierung - ein Definitionsversuch==
{{DISPLAYTITLE:Berufsorientierung/Berufsorientierungs-Prozesse: Gestaltung, Begleitung und Beratung}}
{{Box|| Taucht der Begriff <b>Berufsorientierung</b> im Rahmen eines Diskurses auf, dann ist die Rede von <b>schulischer Berufswahlorientierung</b> oder <b>Berufswahlvorbereitung</b>.<br>Abzugrenzen sind diese beiden Begriffe und die mit ihnen einhergehenden Ziele sowie Maßnahmen von der <b>Berufsvorbereitung</b>. Denn die <b>Berufsvorbereitung</b> hat das Vermitteln berufsbezogener Kompetenzen zum Ziel und findet nicht an allgemein bildenden Schulen, sondern an beruflichen Schulen statt. Soll der Beitrag allgemein bildender Schulen am Anbahnen von Ausbildungs- und Berufswahlreife betont werden, kann hingegen der Begriff der <b>allgemeinen Berufsvorbereitung</b> bemüht werden.<br><b>Berufsorientierung</b> als Bildungsaufgabe lässt sich anhand einiger Merkmale charakterisieren:<ul><li>Berufsorientierung ist ein Vorgang von längerer Dauer,</li><li>der auf Grundlage eines Abgleichs von personenbezogenen Faktoren (Interessen, Fähigkeiten etc.) mit umweltbezogenen Faktoren (Anforderungen und Angebot des Arbeitsmarkts) zu einer Berufswahl-Entscheidung führt</li><li>und sein Hauptaugenmerk auf diese Hinführung zu einer Ausbildung oder einem Studium legt,</li><li>aber auch Anpassungsprozesse im Verlauf einer Berufsbiografie berücksichtigen berücksichtigen kann.</li></ul>(Vgl. Köck (2018): Basisqualifikationen Berufsorientierung und -beratung. Ein Lehr- und Übungsbuch für Akteure am Übergang Schule - Beruf. Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt, 235 ff.)<br>|Kurzinfo
{{Berufsorientierung}}
}}
 
==Vorwort==
{{Box||Die Unterrichtsidee bildet den gesamten Prozess der Berufsorientierung ab und wurde in der Sekundarstufe 1 erfolgreich eingesetzt.<br>Sie kann bei Schüler:innen mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf eingesetzt werden und hat Erfahrungen an Förder-, Haupt- und Realschulen als Grundlage.<br>Die Materialien sind zu einem großen Teil in Leichter Sprache (nach Ursula Bredel und Christiane Maaß) abgefasst. Wo Leichte Sprache keine Anwendung findet, wird eine einfache Sprache eingesetzt.<br>Professionelle Bilder der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e. V. und des Illustrators Stefan Albers sollen Textverständnis und Motivation fördern.<br>Den notwendigen Fachwortschatz möchte die Unterrichtsidee anbahnen, indem sie sich an dem Konzept des sprachsensiblen Fachunterrichts (nach Josef Leisen) orientiert.<br>Wie allen fundierten Auseinandersetzungen mit einem Thema liegen der Unterrichtsidee zahlreiche Quellen zugrunde, die bei der Erarbeitung genutzt wurden. Informationen zu den verwendeten Quellen können dem Quellen-Verzeichnis entnommen werden.
Hinweis zu den Materialien: Erstellt mit dem Worksheet Crafter - www.worksheetcrafter.com|Kurzinfo
}}
 
==Lernziele==
{{Box||<ol><li>Die Schüler:innen können passende Schul- und Berufswege entwickeln, indem sie sich mit
<ul><li>ihren Interessen, Vorlieben sowie Wünschen,</li>
<li>Fähigkeiten sowie Stärken</li>
<li>und den Möglichkeiten sowie Anforderungen der Bildungs- und Ausbildungslandschaft auseinandersetzen</li>
<li>und an Betriebspraktika sowie weiteren außerschulischen Veranstaltungen der Berufsorientierung teilnehmen<li></ul>
 
<li>Die Schüler:innen können eine aussagekräftige Bewerbung erstellen, indem sie</li>
<ul><li>Musterbeispiele,</li>
<li>Formatvorlagen,</li>
<li>Formulierungsbeispiele</li>
<li>und geeignete Apps nutzen.</li></ul>
 
<li>Die Schüler:innen können erfolgreich an Vorstellungsgesprächen teilnehmen, indem sie</li>
<ul><li>sich Fragen geleitet auf Vorstellungsgespräche vorbereiten,</li>
<li>das richtige Verhalten für Vorstellungsgespräche erfahren,</li>
<li>Vorstellungsgespräche spielen,</li>
<li>Vorstellungsgespräche analysieren</li>
<li>und nach Vorstellungsgesprächen vorteilhaft handeln, um in Erinnerung zu bleiben.</li>|Hervorhebung1
}}


==Mein Berufsorientierungs-Ordner==
==Außerunterrichtliche Veranstaltungen in der Berufsorientierung==
{{Box||Die Schüler:innen sollten spätestens in Klasse 8 einen Berufsorientierungs-Ordner (BO-Ordner) anlegen. In diesem BO-Ordner heften die Schüler:innen alles rund um die Berufsorientierung ab. In der Praxis hat es sich bewährt, für die Berufsorientierung einen eigenen Ordner nebst Register anzulegen.|Hervorhebung2
{{Box||Außerunterrichtliche Veranstaltungen sind wichtiger Bestandteil einer nachhaltigen Berufsorientierung. Zu den außerunterrichtlichen Veranstaltungen in der Berufsorientierung gehören verschiedene Maßnahmen:<ul><li>Betriebspraktika</li><li>Praxis-Tage</li><li>Betriebserkundungen</li><li>Besuche von Ausbildungsmessen</li></ul><br>'''Wie lassen sich Ausbildungsmessen zu einem effektiven Lernort machen?'''<br>Schüler:innen sollten von Ausbildungsmessen nicht nur Kugelschreiber und Flyer mitnehmen, sondern auch Erkenntnisse und Kontakt-Daten von Betrieben. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, den Schüler:innen für den Besuch von Ausbildungsmessen Arbeitsaufträge zu geben. Ein Beispiel für Arbeitsaufträge im Rahmen von Ausbildungsmessen steht im Download-Bereich dieses Lernschritts zur Verfügung.<br><br>Hinweis:<br>Die Handreichung mit Arbeitsaufträgen für den Besuch von Ausbildungsmessen wurde nach einer Vorlage von Manuel Schlosser und anhand vieler Schüler-Ideen aus dem gemeinsamen Unterricht mit Bärbel Ott erarbeitet. Besonderer Dank geht an die beiden Schüler Viviane und Justin, die zielführende Fragen beigesteuert haben.|Hervorhebung2
}}<br />{{Box|Download|[[Datei:Mein_BO-Ordner.pdf|thumb|einen BO-Ordner anlegen]]|Download
}}{{Box|Download|[[Datei:Ausbildungsmessen Handreichung Beispiel.pdf|thumb|Material mit Arbeitsaufträgen für den Besuch von Ausbildungsmessen]]|Download
}}
}}


==Quellen-Verzeichnis==
==Schul- und Berufswegeberatung von Schüler:innen und Erziehungsberechtigten==
{{Box||In diesem Lernschritt werden die Quellen der Unterrichtsidee dargelegt. Dies ist vor allem aus drei Gründen interessant:<ul><li>Zahlreiche Quellen sind online als PDF abrufbar,</li><li>bieten vertiefende Informationen zu den einzelnen Maßnahmen des Berufsausbildungsbereichs, mit denen die notwendige Sach- und System-Kompetenz im Selbststudium angebahnt werden kann, und</li><li>eignen sich gut zum Nachschlagen - entweder analog oder digital.</li></ul>|Hervorhebung2
{{Box||Berufsberatung im engeren Sinne ist Aufgabe der Berufsberater:innen sowie Reha-Berater:innen der Bundesagentur für Arbeit und der Ausbildungslots:innen.
}}{{Box|Download|[[Datei:Quellen.pdf|thumb|Quellen, die für die Erarbeitung der Unterrichtsidee "Berufsorientierung" verwendet wurden]]|Download
Aber auch als Lehrkraft oder Sozialarbeiter:in kommt es regelmäßig vor, dass Erziehungsberechtigte und Schüler:innen um Rat fragen.<br>
Für eine kompetente Schul- und Berufswegeberatung sind vier Aspekte von zentraler Bedeutung:<ul><li><b>Sach-Kompetenz</b>: Wissen zur Berufsorientierung und ihrer Anbahnung</li><li><b>System-Kompetenz</b>: die regionale Bildungslandschaft überblicken und mit den BO-Prozessen an der eigenen Schule vertraut sein</li><li><b>Personale Kompetenz</b>: die Fähigkeit, sich im Rahmen von Beratungen als Person zurücknehmen, gut zuhören und Meinungsverschiedenheiten aushalten zu können</li><li><b>Methoden-Kompetenz</b>: Wissen um eine für Beratungen geeignete Methode</li></ul>Die ersten drei Aspekte lassen sich durch Einarbeitung und Erfahrung bewältigen. Für den vierten Aspekt der Methoden-Kompetenz soll in diesem Lernschritt die <b>Drei-Punkt-Kommunikation</b> erläutert werden.<br><br>'''Wie lassen sich Schul- und Berufswegeberatungen mit der Drei-Punkt-Kommunikation durchführen?'''<br>Bei (Beratungs-)Gesprächen, die von Angesicht zu Angesicht - oder von Punkt zu Punkt - geführt werden, können unerwartete oder ungewollte Äußerungen das Gesprächsklima nachhaltig verschlechtern oder zum Gesprächsabbruch führen.<br>
Aus diesem Grund fügt die Drei-Punkt-Kommunikation einen weiteren “Punkt” hinzu: die Veranschaulichung.
Bei der Veranschaulichung handelt es sich beispielsweise um ein Set aus Karten mit Bildern und Begriffen. Mithilfe dieser Karten werden die Gesprächsinhalte veranschaulicht.
Somit schauen die Erziehungsberechtigten, Schüler:innen und die Lehrkraft gemeinsam auf die relevanten Aspekte, was dem (Beratungs-)Gespräch eine andere Dynamik gibt. Es kommt seltener zu Situationen, die von den Gesprächsteilnehmer:innen als Angriff gedeutet werden könnten.<br>
Wer die oben beschriebene Drei-Punkt-Kommunikation ausprobieren möchte, kann die Beratungskarten im Download-Bereich dieses Lernschritts verwenden.<br><br>Quelle der Drei-Punkt-Kommunikation:<br>Vgl. Caviglioli, Oliver (2019): Dual Coding with Teachers. Melton/Woodbridge: John Catt Educational Ltd., 41.|Hervorhebung2
}}{{Box|Download|[[Datei:Beratungs-Karten.pdf|thumb|Beratungs-Karten zum Durchführen von Schul- und Berufswegeberatungen mittels Drei-Punkte-Kommunikation]]|Download
}}
}}
[[Kategorie:Berufsorientierung]]
[[Kategorie:Wirtschaft]]
[[Kategorie:Sekundarstufe 1]]
[[Kategorie:Unterrichtsidee]]
__INDEXIEREN__
__KEIN_INHALTSVERZEICHNIS__

Version vom 5. Juli 2022, 17:23 Uhr


Berufsorientierung

  1. Grundlagen des Berufsorientierungs-Prozesses
  2. Interessen, Fähigkeiten und das 3-Kreise-Modell
  3. Das passende Berufsfeld - der passende Beruf
  4. Ausbildungsberufe
  5. Möglichkeiten im Übergangsbereich Schule-Beruf
  6. Praktika
  7. Sich um einen Ausbildungsplatz bewerben
  8. Berufsorientierungs-Prozesse: Gestaltung, Begleitung und Beratung

Außerunterrichtliche Veranstaltungen in der Berufsorientierung

Außerunterrichtliche Veranstaltungen sind wichtiger Bestandteil einer nachhaltigen Berufsorientierung. Zu den außerunterrichtlichen Veranstaltungen in der Berufsorientierung gehören verschiedene Maßnahmen:
  • Betriebspraktika
  • Praxis-Tage
  • Betriebserkundungen
  • Besuche von Ausbildungsmessen

Wie lassen sich Ausbildungsmessen zu einem effektiven Lernort machen?
Schüler:innen sollten von Ausbildungsmessen nicht nur Kugelschreiber und Flyer mitnehmen, sondern auch Erkenntnisse und Kontakt-Daten von Betrieben. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, den Schüler:innen für den Besuch von Ausbildungsmessen Arbeitsaufträge zu geben. Ein Beispiel für Arbeitsaufträge im Rahmen von Ausbildungsmessen steht im Download-Bereich dieses Lernschritts zur Verfügung.

Hinweis:
Die Handreichung mit Arbeitsaufträgen für den Besuch von Ausbildungsmessen wurde nach einer Vorlage von Manuel Schlosser und anhand vieler Schüler-Ideen aus dem gemeinsamen Unterricht mit Bärbel Ott erarbeitet. Besonderer Dank geht an die beiden Schüler Viviane und Justin, die zielführende Fragen beigesteuert haben.
Download
Datei:Ausbildungsmessen Handreichung Beispiel.pdf
Material mit Arbeitsaufträgen für den Besuch von Ausbildungsmessen

Schul- und Berufswegeberatung von Schüler:innen und Erziehungsberechtigten

Berufsberatung im engeren Sinne ist Aufgabe der Berufsberater:innen sowie Reha-Berater:innen der Bundesagentur für Arbeit und der Ausbildungslots:innen. Aber auch als Lehrkraft oder Sozialarbeiter:in kommt es regelmäßig vor, dass Erziehungsberechtigte und Schüler:innen um Rat fragen.

Für eine kompetente Schul- und Berufswegeberatung sind vier Aspekte von zentraler Bedeutung:
  • Sach-Kompetenz: Wissen zur Berufsorientierung und ihrer Anbahnung
  • System-Kompetenz: die regionale Bildungslandschaft überblicken und mit den BO-Prozessen an der eigenen Schule vertraut sein
  • Personale Kompetenz: die Fähigkeit, sich im Rahmen von Beratungen als Person zurücknehmen, gut zuhören und Meinungsverschiedenheiten aushalten zu können
  • Methoden-Kompetenz: Wissen um eine für Beratungen geeignete Methode
Die ersten drei Aspekte lassen sich durch Einarbeitung und Erfahrung bewältigen. Für den vierten Aspekt der Methoden-Kompetenz soll in diesem Lernschritt die Drei-Punkt-Kommunikation erläutert werden.

Wie lassen sich Schul- und Berufswegeberatungen mit der Drei-Punkt-Kommunikation durchführen?
Bei (Beratungs-)Gesprächen, die von Angesicht zu Angesicht - oder von Punkt zu Punkt - geführt werden, können unerwartete oder ungewollte Äußerungen das Gesprächsklima nachhaltig verschlechtern oder zum Gesprächsabbruch führen.

Aus diesem Grund fügt die Drei-Punkt-Kommunikation einen weiteren “Punkt” hinzu: die Veranschaulichung. Bei der Veranschaulichung handelt es sich beispielsweise um ein Set aus Karten mit Bildern und Begriffen. Mithilfe dieser Karten werden die Gesprächsinhalte veranschaulicht. Somit schauen die Erziehungsberechtigten, Schüler:innen und die Lehrkraft gemeinsam auf die relevanten Aspekte, was dem (Beratungs-)Gespräch eine andere Dynamik gibt. Es kommt seltener zu Situationen, die von den Gesprächsteilnehmer:innen als Angriff gedeutet werden könnten.

Wer die oben beschriebene Drei-Punkt-Kommunikation ausprobieren möchte, kann die Beratungskarten im Download-Bereich dieses Lernschritts verwenden.

Quelle der Drei-Punkt-Kommunikation:
Vgl. Caviglioli, Oliver (2019): Dual Coding with Teachers. Melton/Woodbridge: John Catt Educational Ltd., 41.
Download
Datei:Beratungs-Karten.pdf
Beratungs-Karten zum Durchführen von Schul- und Berufswegeberatungen mittels Drei-Punkte-Kommunikation