Bodenhistorie/Der Boden aus der Sicht des Menschen und Bodenhistorie/Der Umgang mit dem Boden im Altertum: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Sinn und Zweck der Bodenhistorie|Der Umgang mit dem Boden im Altertum}}
{{Bodenhistorie|Sinn und Zweck der Zusammenstellung|Bodenmythen und Erdriten}}
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==Der Boden aus der Sicht des Menschen==
==Der Umgang mit dem Boden im Altertum==


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<span style="font-family:palatino,serif; font-size:12pt;color:#000099;font-style:italic;">'''Bodenmythen und Erdriten'''</span></div>
<span style="font-family:palatino,serif; font-size:12pt;color:#000099;font-style:italic;">'''Griechen und Römer als Ackerbauern'''</span></div>


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|Die erste Domestikation für das in Rom und Griechenland bekannte Zebu-Rind  ist für den Beginn des dritten Jahrtausends v. Chr. im heutigen Iran belegt. Es ist der Beginn der Land- und  Viehwirtschaft. Der Pflug wurde von Rindern gezogen


|Mythen und Riten sind die ältesten Zeugnisse der Verbundenheit des Menschen mit dem Erdboden. Wir kennen nur selten ihren Ursprung und ihre Deutung ist oft nur unter Vorbehalt möglich.


'''Die Erde ist weiblich'''
Wer kennt sie nicht, die Sagen der alten Griechen und Römer, die Geschichten über Krieg und Frieden, über Siege und Niederlagen, über den Erfindungsgeist und die Kultur der alten europäischen Völker. Abgesehen von den Lateinschülern, die sich mit Versen wie "De agricultura" plagen müssen, wird dabei wohl kaum jemand an Geschichten über Ackerbau und Viehzucht denken. Tatsächlich waren es zahlreiche Schriftsteller, die dem Boden eine ganz vorrangige Bedeutung zumaßen. Der römische Agrarschriftsteller Columella nennt in seinem Buch "Über Landwirtschaft" einige seiner Schriftstellerkollegen, z.B. die griechischen Dichter Hesiod, Archytas von Tarent, Aristoteles und Theophrast. Auch seine römischen Schriftstellerkollegen werden genannt, z.B. der berühmte Marcus Cato, Tremelius Scrofa und Cornelius Celsus, um hier nur einige zu nennen.
Was griechische und römische Schriftsteller ihren ackerbauenden Landsleuten empfohlen haben, war voller Symbolik und praktische Handlungsanleitung zugleich. Über zwei Jahrtausende war die Bodenkunde der Alten die ultima ratio. Bis weit in das 18. Jahrhundert hinein richteten sich die europäischen Bauern nach den überlieferten Versen der Griechen und Römer.
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Fast in allen Sprachen wird die Erde als weiblich und im Gegensatz zu dem sie umfassenden Himmel als die Gebärende und die Fruchtbringende auf gefasst. Gegenüber den männlichen Gottheiten blieb sie eher im geheimnisvollen Dunkel. Einige Beispiele sollen die Bedeutung der Mutter Erde in der Mythologie aufzeigen.
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<span style="font-family:palatino,serif; font-size:12pt;color:#000099;font-style:italic;">'''Auszüge aus dem Buch "Über Landwirtschaft", geschrieben von dem Römer Columella:'''</span></div>


Bei den Comantschen—Indianern ist die Erde ihre eigene Mutter, der Große Geist ihr Vater. General Harrison rief einst den Häuptling der Shawnees, Tecumseh, zu einer Unterredung: "Komm her, Tecumseh, und setze Dich zu Deinem Vater! Daraufhin der Häuptling: "Bist Du mein Vater? Nein, die Sonne dort (nach ihr hinweisend) ist mein Vater und die Erde ist meine Mutter; ich will an ihrem Busen ruhen."


Zahlreiche Kulturvölker verehrten (und verehren) Gottheiten des fruchtbaren Bodens, darunter die Inder, die auch heute noch auf dem Lande die Mutter Erde verehren oder die Inkas, die ihrer Pacha—Mama, der Erdmutter, huldigen.


'''Erde und Geburt'''
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In Skandinavien ist es Sitte gewesen, ein neugeborenes Kind auf die Erde zu legen. In Schlesien soll im 19. Jahrhundert die gleiche Sitte üblich gewesen sein. In der Schweiz (einige Ortschaften) beschmierte man das neugeborene Kind an Händen und Füssen  mit Blut und legte es bis zur Entfernung der Nachgeburt auf die Erde unter den Tisch. In Griechenland wurde das Neugeborene um den Herd oder den Ofen getragen und dann unter den Tisch auf die Erde gelegt.


Eine Deutung besagt, dass durch diesen Ritus die Verbundenheit mit der göttlichen Erde symbolisiert werden sollte. über den Kontakt mit dem Erdboden erbaten die Eltern des Kindes den Schutz durch die innewohnende Gottheit.
|'''Columella:'''
*:{{Schrift_grün|Immer wieder höre ich aus dem Munde unserer führenden Politiker den Vorwurf bald gegen unser Land, dass es so wenig fruchtbar sei, bald gegen unser Klima, dass es seit langer Zeit den Ackerbau so wenig begünstige; der eine oder andere fügt dann diesem Klagen, scheinbar mit guter Überlegung, versöhnlich die Feststellung an, dass der Boden, der eben in den vergangenen Zeiten sich durch übermäßige Üppigkeit erschöpft und verzehrt habe, gar nicht mehr in der Lage sei, den Menschen mit der ursprünglichen Freigebigkeit ihre Nahrung zu bieten.
:Nun weiß ich aber sicher, mein lieber Publius Silvinus, dass diese Leute einem Irrtum erliegen. Denn erstens haben wir kein Recht zu glauben, dass die Natur, die einst der Schöpfer der Welt mit ewiger Fruchtbarkeit begabt hat, sozusagen an Sterilität erkrankt sei. Zum zweiten ist es auch nicht klug zu meinen, die Erde, die man als Trägerin göttlicher und nie alternder Jugend als die gemeinsame Allmutter bezeichnet hat, weil sie jederzeit alles hervorgebracht hat und im Ablauf der Zeiten hervorbringen wird, sei wie ein Mensch gealtert.&nbsp;
Darüber hinaus bin ich der Meinung, dass uns dies nicht durch die Ungunst des Klimas, sondern eher durch unser eigenes Versagen widerfährt, da wir die Bodenbewirtschaftung, deren sich bei unseren Vorfahren gerade die besten Männer mit größter Kunst und Liebe angenommen haben, den miserabelsten Sklaven und Henkern zur Misshandlung des Bodens übergeben haben .. .}}
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<span style="font-family:palatino,serif; font-size:12pt;color:#000099;font-style:italic;">''' Hauptgesichtspunkte der Bodenprüfung vor dem Kauf. Columella beruft sich auf Cato:
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In Deutschland soll es üblich gewesen sein, Neugeborenen, die krank und schwächlich waren, einen Erdnamen zu geben. Beispiele für diese Sitte sind die Vornamen "Erdmann", "Erdwin" und "Erdmut".
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'''Leben und Tod'''
|Nach Porcius Catos Auffassung sind bei der Begutachtung eines Ackers vor allem zwei Dinge zu berücksichtigen: Ob das Klima gesund und der Boden ergiebig ist; fehlte eine der beiden Voraussetzungen, und wollte sich trotzdem einer ansiedeln, dann sei er verrückt und müsse entmündiqt werden. Denn kein vernünftiger Mensch dürfe für die Bearbeitung eines unfruchtbaren Bodens Geld aufwenden, und andererseits komme auf einen ungesunden Boden, und sei er noch so fruchtbar und ergiebig, kein Besitzer zu seinem Gewinn. Wo die Rechnung mit dem Tod gemacht werden müsse, da sei nicht nur der Ertrag an Früchten, sondern auch das Leben des Bauern unsicher, ja der Tod sei gewisser als der Gewinn.‘Der römische Staatsmann Marcus Porcius Cato (234 - 149 v.Chr.) wurde als Feldherr durch die Zerstörung Karthagos bekannt. Er machte sich auch als früher landwirtschaftlicher Schriftsteller einen Namen. Sein Buch "De Agricultura" gab ausführliche Anweisung an adlige Landwirte, wie ein großer landwirtschaftlicher Betrieb zu führen sei. Ausdrücklich wurde der Beruf des Landwirtes gelobt. Cato schrieb einleitend:
 
{{Hintergrund_gelb| "Wenn unsere Vorfahren einen braven Mann loben wollten, lobten sie ihn als braven Ackerbauern und Landwirt. Dieses war das ehrenvollste Lob... " und "die Ackerbauern haben die tapfersten Männer und besten Soldaten zu Söhnen und der Erwerb aus dem Ackerbau ist der schuldloseste und gleichmäßigste und ist am wenigsten dem Neid ausgesetzt ..." In der Renaissance wurden diese Loblieder der Griechen und Römer auf Ackerbau und Viehzucht häufig und wortgetreu zitiert und als Anleitung verstanden.}}
Von den Huronen-Indianern wird berichtet, dass sie gestorbene Kinder, die noch nicht zwei Jahre alt waren, nicht auf dem gemeinsamen Friedhof, sondern am Wegesrand begruben. Sie glaubten, dass es zwei Arten von Seelen gibt: Die eine geht gleich nach dem Tod des Menschen zum Totenland gen Westen, während die andere beim Körper bleibt, bis eine Frau des Weges kommt, welche die kleine Seele in sich aufnimmt und der Mensch wiedergeboren wird.
 
Viele Völker kennen die Sitte, Erwachsene zu verbrennen, wohingegen Kinder begraben werden, weil die Erde die Wiedergeburt ermöglicht.
 
In Thüringen wurde auf den Sterbenden eine Handvoll Erde gelegt. Dem liegt wohl die Auffassung von einem Aufenthalt der Toten unter der Erde zugrunde. Damit die menschliche Seele ohne Verzögerung in das Totenreich unter der Erde eingehen kann, muss der Mensch auf dem Erdboden sterben, oder er wird symbolisch mit Erde in Verbindung gebracht.
 
 
 
'''Tod und Teufel'''
 
Es gibt in der Historie Hinweise auf grausame Rituale. In einer spät mittelalterlichen Chronik wird von einem Mann berichtet, dessen Tochter angeblich die Hexenkunst erlernt hatte. Der Mann wünschte seine Tochter zu heilen und fragte den Pfarrer um Rat. Dieser riet dem Mann, "dass er ein Grab graben solle, in dem das Mädchen niedergesetzt werden sollte, und dann sollte Erde darauf geworfen werden. Außerdem sollte man über sie pflügen, säen und eggen, und wenn sie wieder aufgenommen würde, sollte es ihr geholfen haben". Durch das Martyrium sollte der Mensch in den Schoß der Erde zurückkehren, indem er begraben und über ihm gesät wurde.
 
Im Orient soll es geschehen sein, dass in Notzeiten neugeborene Mädchen lebendig begraben wurden, weil die Bewohner zu verhungern drohten und Nahrung gespart werden sollte, vor allem aber, um die Erde, die nicht genug Nahrung lieferte, durch ein Menschenopfer zu besänftigen. Dafür, dass dieses tatsächlich so geschehen ist, sprechen andere Überlieferungen. In der Literatur wird häufiger berichtet, dass im historischen China neugeborene Mädchen geopfert wurden, während Jungen am Leben blieben, weil sie als Altersfürsorge für die Eltern angesehen wurden und in weiten Teilen der Dritten Welt heute auch noch angesehen werden.
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<span style="font-family:palatino,serif; font-size:12pt;color:#000099;font-style:italic;">'''Der Boden aus der Sicht der Wissenschaft'''</span></div>
<span style="font-family:palatino,serif; font-size:12pt;color:#000099;font-style:italic;">'''Auszüge aus dem Buch des Römes Cato'''</span></div>
[[Bild:Marcus_Porcius_Cato.jpg|200 px|Marcus Porcius Cato der Jüngere]]


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|'''XXXIX. Vom rötlichen Boden'''
|'''Definitionen'''
*:{{Schrift_grün|"Rötlicher Ackerboden und schwarze Erde, holzharte, steinige, sandige, ebenso welche nicht feucht ist, da werden Lupinen gut gedeihen. Auf Kalk, moorigem oder rötlichen Boden und auf Acker, der feucht ist, sie vornehmlich Dinkelsamen. Felder, die trocken, nicht verunkrautet und daher frei von Schatten sind, da sie Weizen.}}&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;
 
'''XLI Was das Saatfeld düngt'''
1.)[http://www.pgil-eirdata.org/html/pgil_datasets/authors/k/Kirwan,R/life.htm '''R.Kirwan''']  1794: "Land als Basis der Vegetation wird Boden genannt."
*:{{Schrift_grün|Was das Saatfeld düngt. Taubenaist soll man auf die Wiesen oder in den Garten oder auf die Saat streuen; Ziegen-, Schaf-oder Rindermist, ebenso jeden andern, hebe sorgsam auf. Sprenge oder gieße Olivenfruchtwasser um die Bäume; um die größeren Stämme eine Amphore, an die kleineren gib eine Urne mit der Hälfte Wasser; vorher hacke die Erde darum auf, aber nicht tief.}}
 
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'''XLII. Was auf dem Saatfeld schädlich ist'''
 
:{{Schrift_grün|1.)Was auf dem Saatfeld schädlich ist. Wenn du feuchtes Land bestellst, sind Kichererbsen, weil man sie ausreißt und weil sie Salz haben, schädlich; Gerste, Griechisches Heu, Wicken, das alles saugt das Saatfeld aus. Auch alles, was ausgerissen wird. Bringe keine Olivenkerne in das Saatfeld.}}&nbsp;
2.) '''A. Baumgart, 1876:''' "Boden ist nichts anderes als zerstörtes altes Gestein auf der Wanderung begriffen zur Bildung neuen Gesteins."
*:{{Schrift_grün|2.) Welche Feldfrüchte das Saatfeld düngen: Lupinen, Bohnen, Wicken. Woraus man Mist machen kann: Stroh, Lupinen, Spreu, Bohnenstroh, Hülsen, Steineichen- und Eichenlaub. Auf dem Saatfeld reiße den Zwergholunder und den Schierling aus und rings um das Weidicht das hohe Gras und das Schilf; dies  streue den Schafen und Rindern unter, auch faulendes Laub. Sondere einen Teil der Olivenkerne ab, wirf sie in ein Sammelbecken; dazu gieße Wasser; mische es mit einer großen Schaufel gut durch. Die Schmiere davon gieße um die umgegrabenen Ölbäume; verbrannte Olivenkerne gib ebenfalls dazu.}}
 
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[[Bild:dokucajev.jpg]]
'''LVIII. Wie man Wiesen düngen soll'''
 
*:&nbsp;{{Schrift_grün|1.) Die Wiesen dünge zu Beginn des Frühlings bei Neumond, die nicht bewässert werden, sobald der Westwind zu wehen beginnt. Wenn du die Wiesen einhegst, lass sie jäten und alles Unkraut mit den Wurzeln ausgraben.}}
3.)[http://www.masslaboratory.org/linked/lec4_acca_iss_soil%20classification.pdf Dokucajev, 1881 ] "Böden sind oberflächlich liegende mineralisch organische Bildungen, die immer mehr oder weniger deutlich vom Humus gefärbt sind; diese Körper haben immer ihre eigene Entstehung. Sie erscheinen immer und überall als Resultat der gemeinsamen Tätigkeit des Naturrgesteins, lebender und abgestorbener Organismen ...‘
 
 
4.) '''Dokucajev, 1899 :''' "Der Boden ist wie jeder andere Organismus ein völlig selbständiger naturhistorischer Körper, der seine eigene Herkunft (Genese), seine eigenen Eigenschaften und seine streng bestimmte geographische Lage hat...."
 
 
5.) [http://www4.fao.org/cgi-bin/faobib.exe?vq_query=A%3DRamann,%20E.&database=faobib&search_type=view_query_search&table=mona&page_header=ephmon&lang=engE. Ramann, 1905 ] "Der Boden ist die oberste Verwitterungsschicht der obersten Erdrinde."
 
[[Bild:Fotothek df roe-neg 0006016 007 Eilhard Alfred Mitscherlich auf der Demonstrationstribüne.jpg| 200 px]]
 
 
6.)[ http://de.wikipedia.org/wiki/Eilhard_Alfred_Mitscherlich '''Mitscherlich, 1905'''] : "Boden ist ein Gemenge von mehr oder minder kleinen festen Teilchen, Wasser und Luft, welche, versehen mit den erforderlichen Pflanzennährstoffen, als Träger einer Vegetation dienen kann."
 
 
7.) '''G. Wiegner, 1918:''' "Der Boden ist ein grob- und koloiddisperses System."
 
8.) H. Pallmann, 1942: "Der Boden ist das klimabedingte pedo- und biogene Umwandl ungsprodukt der äußersten festen Erdrinde."
 
 
9.) [http://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_K%C3%B6hnlein Johannes Köhnlein, 1955]: "Die Bodenfruchtbarkeit (B) ist eine Funktion (f) folgender Faktoren:
 
    a) Humus
 
    b) Textur
 
    c) Grad der Basensättigung
 
    d) Unterbodenzugänglichkeit
 
10.) '''U: Haider, 1980 :''' "Der Boden: Er ist Wurzelraum und Nährstoffreservoir für alle unsere Nutz- und Wildpflanzen. Von seiner Substanz lebt jede land - und forstwirtschaftliche Produktion. Er stellt Schutzschicht und natürlichen Filter für unser Trink- und Grundwasser dar. Vor allem aber bildet er Lebensraum für eine unglaubliche Vielzahl kleiner und kleinster Organismen, die für den Stoffkreislauf auf unserer Erde unentbehrlich sind..."
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Version vom 7. Mai 2009, 10:32 Uhr

 


Der Umgang mit dem Boden im Altertum

Griechen und Römer als Ackerbauern
Die erste Domestikation für das in Rom und Griechenland bekannte Zebu-Rind ist für den Beginn des dritten Jahrtausends v. Chr. im heutigen Iran belegt. Es ist der Beginn der Land- und Viehwirtschaft. Der Pflug wurde von Rindern gezogen


Wer kennt sie nicht, die Sagen der alten Griechen und Römer, die Geschichten über Krieg und Frieden, über Siege und Niederlagen, über den Erfindungsgeist und die Kultur der alten europäischen Völker. Abgesehen von den Lateinschülern, die sich mit Versen wie "De agricultura" plagen müssen, wird dabei wohl kaum jemand an Geschichten über Ackerbau und Viehzucht denken. Tatsächlich waren es zahlreiche Schriftsteller, die dem Boden eine ganz vorrangige Bedeutung zumaßen. Der römische Agrarschriftsteller Columella nennt in seinem Buch "Über Landwirtschaft" einige seiner Schriftstellerkollegen, z.B. die griechischen Dichter Hesiod, Archytas von Tarent, Aristoteles und Theophrast. Auch seine römischen Schriftstellerkollegen werden genannt, z.B. der berühmte Marcus Cato, Tremelius Scrofa und Cornelius Celsus, um hier nur einige zu nennen. Was griechische und römische Schriftsteller ihren ackerbauenden Landsleuten empfohlen haben, war voller Symbolik und praktische Handlungsanleitung zugleich. Über zwei Jahrtausende war die Bodenkunde der Alten die ultima ratio. Bis weit in das 18. Jahrhundert hinein richteten sich die europäischen Bauern nach den überlieferten Versen der Griechen und Römer.

Auszüge aus dem Buch "Über Landwirtschaft", geschrieben von dem Römer Columella:


Columella:

Hauptgesichtspunkte der Bodenprüfung vor dem Kauf. Columella beruft sich auf Cato:

Nach Porcius Catos Auffassung sind bei der Begutachtung eines Ackers vor allem zwei Dinge zu berücksichtigen: Ob das Klima gesund und der Boden ergiebig ist; fehlte eine der beiden Voraussetzungen, und wollte sich trotzdem einer ansiedeln, dann sei er verrückt und müsse entmündiqt werden. Denn kein vernünftiger Mensch dürfe für die Bearbeitung eines unfruchtbaren Bodens Geld aufwenden, und andererseits komme auf einen ungesunden Boden, und sei er noch so fruchtbar und ergiebig, kein Besitzer zu seinem Gewinn. Wo die Rechnung mit dem Tod gemacht werden müsse, da sei nicht nur der Ertrag an Früchten, sondern auch das Leben des Bauern unsicher, ja der Tod sei gewisser als der Gewinn.‘Der römische Staatsmann Marcus Porcius Cato (234 - 149 v.Chr.) wurde als Feldherr durch die Zerstörung Karthagos bekannt. Er machte sich auch als früher landwirtschaftlicher Schriftsteller einen Namen. Sein Buch "De Agricultura" gab ausführliche Anweisung an adlige Landwirte, wie ein großer landwirtschaftlicher Betrieb zu führen sei. Ausdrücklich wurde der Beruf des Landwirtes gelobt. Cato schrieb einleitend:

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Auszüge aus dem Buch des Römes Cato

Marcus Porcius Cato der Jüngere

XXXIX. Vom rötlichen Boden

XLI Was das Saatfeld düngt

   XLII. Was auf dem Saatfeld schädlich ist

Vorlage:Schrift grün 

    LVIII. Wie man Wiesen düngen soll