Märchenvergleich und Inhaltsangabe: Unterschied zwischen den Seiten

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Ein '''Märchenvergleich''' kann zwischen den verschiedensten Märchen vorgenommen werden: zwischen Märchen verschiedener Kulturen, sogenannten Volksmärchen und Kunstmärchen und auch zwischen Märchen mit gleichem Motiv.
==Basiswissen==
==Klärungen==
{{Box|Inhaltsangaben|
{{Box|Definition|
Eine Inhaltsangabe - oder besser: Inhaltswiedergabe - dient dem Zweck, möglichst rasch und systematisch über einen Sachtext, eine Erzählung, ein Theaterstück oder einen Roman zu informieren! Sie soll ein Informationsbedürfnis befriedigen und kein Unterhaltungsbedürfnis. Darin unterscheidet sie sich von der NACHERZÄHLUNG, in welcher die Handlung eines Stückes oder einer Erzählung möglichst spannend und anschaulich (im Präteritum) wiedergegeben werden soll.
Märchen, realitätsenthobene Erzählung wunderbaren Inhalts. Man unterscheidet zwischen dem erst nach längerer mündlicher Tradierung aufgezeichneten '''Volksmärchen''' und dem aus einem bewussten künstlerischen Akt entstandenen '''Kunstmärchen'''. Zu den konstitutiven Merkmalen des Volksmärchens gehört, dass es keinen namentlich bekannten Verfasser hat, dass es über einen längeren Zeitraum mündlich überliefert wurde und dass daher mit einer Reihe von Varianten zu rechnen ist. Vom Inhalt her kann man zwischen Zauber-, Schwank-, Tier-, Lügen-, Legenden- und ätiologischen M. unterscheiden.
:Volker Meid, Sachwörterbuch zur Deutschen Literatur, Reclam|Hervorhebung1}}
== Zum Vergleich: Däumling - Daumesdick - Däumelinchen ==
Hier werden drei motivgleiche Märchen verglichen, von denen eines ein '''Kunstmärchen''' ist. Zur Überschaubarkeit werden jeweils nur Anfang und Schluss herangezogen. Die vollständigen Märchen können bei Gutenberg.de nachgelesen und eventuell kopiert werden.
# Ludwig Bechstein: Der kleine Däumling ([http://gutenberg.spiegel.de/buch/-625/16 ''Gutenberg.de''])
# Brüder Grimm: Daumesdick ([http://gutenberg.spiegel.de/buch/-6248/28 ''Gutenberg.de''])
# Hans Christian Andersen: Däumelinchen ([http://gutenberg.spiegel.de/buch/-1227/14 ''Gutenberg.de''])
===Märchenanfänge===
So beginnen:
{{Box|Der kleine Däumling|Es war einmal ein armer Korbmacher, der hatte mit seiner Frau sieben Jungen, da war immer einer kleiner als der andere, und der jüngste war bei seiner Geburt nicht viel über Fingers Länge, daher nannte man ihn Däumling. Zwar ist er hernach noch etwas gewachsen, doch nicht gar zu sehr, und den Namen Däumling hat er behalten. Doch war es ein gar kluger und pfiffiger kleiner Knirps, der an Gewandtheit und Schlauheit seine Brüder alle in den Sack steckte. |Zitat}}
{{Box|Daumesdick|Es war ein armer Bauersmann, der saß abends beim Herd und schürte das Feuer, und die Frau saß und spann. Da sprach er: »Wie ists so traurig, daß wir keine Kinder haben! Es ist so still bei uns, und in den andern Häusern ists so laut und lustig.« »Ja,« antwortete die Frau und seufzte, »wenns nur ein einziges wäre, und wenns auch ganz klein wäre, nur Daumens groß, so wollte ich schon zufrieden sein; wir hättens doch von Herzen lieb.« Nun geschah es, daß die Frau kränklich ward und nach sieben Monaten ein Kind gebar, das zwar an allen Gliedern vollkommen, aber nicht länger als ein Daumen war. Da sprachen sie: »Es ist, wie wir es gewünscht haben, und es soll unser liebes Kind sein,« und nannten es nach seiner Gestalt Daumesdick. Sie ließens nicht an Nahrung fehlen, aber das Kind ward nicht größer, sondern blieb, wie es in der ersten Stunde gewesen war; doch schaute es verständig aus den Augen und zeigte sich bald als ein kluges und behendes Ding, dem alles glückte, was es anfing. |Zitat}}
{{Box|Däumelinchen|Es war einmal eine Frau, die sich sehr nach einem kleinen Kinde sehnte, aber sie wußte nicht, woher sie es nehmen sollte. Da ging sie zu einer alten Hexe und sagte zu ihr: »Ich möchte herzlich gern ein kleines Kind haben, willst du mir nicht sagen, woher ich das bekommen kann?«
»Ja, damit wollen wir schon fertig werden!« sagte die Hexe. »Da hast du ein Gerstenkorn; das ist gar nicht von der Art, wie sie auf dem Felde des Landmanns wachsen oder wie sie die Hühner zu fressen bekommen; lege das in einen Blumentopf, so wirst du etwas zu sehen bekommen!«
»Ich danke dir!« sagte die Frau und gab der Hexe fünf Groschen, ging dann nach Hause, pflanzte das Gerstenkorn, und sogleich wuchs da eine herrliche, große Blume; sie sah aus wie eine Tulpe, aber die Blätter schlossen sich fest zusammen, gerade als ob sie noch in der Knospe wären.
»Das ist eine niedliche Blume!« sagte die Frau und küßte sie auf die roten und gelben Blätter, aber gerade wie sie darauf küßte, öffnete sich die Blume mit einem Knall. Es war eine wirkliche Tulpe, wie man nun sehen konnte, aber mitten in der Blume saß auf dem grünen Samengriffel ein ganz kleines Mädchen, fein und niedlich, es war nicht über einen Daumen breit und lang, deswegen wurde es Däumelinchen genannt. |Zitat}}
===Märchenenden===
''Daumesdick'' endet:
{{Box||»Willst du stille sein,« sprach der Wolf, »du weckst die Leute auf.« »Ei was,« antwortete der Kleine, »du hast dich satt gefressen, ich will mich auch lustig machen,« und fing von neuem an, aus allen Kräften zu schreien. Davon erwachte endlich sein Vater und seine Mutter, liefen an die Kammer und schauten durch die Spalte hinein. Wie sie sahen, daß ein Wolf darin hauste, liefen sie davon, und der Mann holte eine Axt, und die Frau die Sense. »Bleib dahinten,« sprach der Mann, als sie in die Kammer traten, »wenn ich ihm einen Schlag gegeben habe, und er davon noch nicht tot ist, so mußt du auf ihn einhauen, und ihm den Leib zerschneiden.« Da hörte Daumesdick die Stimme seines Vaters und rief: »Lieber Vater, ich bin hier, ich stecke im Leibe des Wolfs.« Sprach der Vater voll Freuden: »Gottlob, unser liebes Kind hat sich wiedergefunden,« und hieß die Frau die Sense wegtun, damit Daumesdick nicht beschädigt würde. Danach holte er aus, und schlug dem Wolf einen Schlag auf den Kopf, daß er tot niederstürzte, dann suchten sie Messer und Schere, schnitten ihm den Leib auf und zogen den Kleinen wieder hervor. »Ach,« sprach der Vater, »was haben wir für Sorge um dich ausgestanden!« »Ja, Vater, ich bin viel in der Welt herumgekommen; gottlob, daß ich wieder frische Luft schöpfe!« »Wo bist du denn all gewesen?« »Ach, Vater, ich war in einem Mauseloch, in einer Kuh Bauch und in eines Wolfes Wanst: nun bleib ich bei euch.« »Und wir verkaufen dich um alle Reichtümer der Welt nicht wieder,« sprachen die Eltern, herzten und küßten ihren lieben Daumesdick. Sie gaben ihm zu essen und trinken, und ließen ihm neue Kleider machen, denn die seinigen waren ihm auf der Reise verdorben.
:in [http://gutenberg.spiegel.de/buch/-6248/28 Gutenberg.de]|Zitat}}
Der kleine ''Däumling'' dagegen schließt:
{{Box||Als der Menschenfresser an diesen Felsen kam, setzte er sich darauf, um ein wenig zu ruhen, weil er müde geworden war, und bald schlief er ein und schnarchte, daß es war, als brause ein Sturmwind. Wie der Menschenfresser so schlief und schnarchte, schlich sich Däumling hervor wie ein Mäuschen aus seinem Loch und zog ihm die Meilenstiefel aus und zog sie selber an. Zum Glück hatten diese Stiefel die Eigenschaft, an jeden Fuß zu passen, wie angemessen und angegossen. Nun nahm er an jede Hand einen seiner Brüder, diese faßten wieder einander an den Händen, und so ging es, hast du nicht gesehen, mit Siebenmeilenstiefelschritten nach Hause. Da waren sie alle willkommen, Däumling empfahl seinen Eltern ein sorglich Auge auf die Brüder zu haben, er wolle nun mit Hilfe der Stiefel schon selbst für sein Fortkommen sorgen und als er das kaum gesagt, so tat er einen Schritt, und er war schon weit fort, noch einen, und er stand über eine halbe Stunde auf einem Berg, noch einen, und er war den Eltern und Brüdern aus den Augen.


Nach der Hand hat der Däumling mit seinen Stiefeln sein Glück gemacht und viele große und weite Reisen, hat vielen Herren gedient, und wenn es ihm wo nicht gefallen hat, ist er spornstreichs weitergegangen. Kein Verfolger zu Fuß noch zu Pferd konnte ihn einholen, und seine Abenteuer, die er mit Hilfe seiner Stiefel bestand, sind nicht zu beschreiben.
Eine Inhaltsangabe liefert nach einem bestimmten Fragemuster die wichtigsten Informationen zu einem Text:
:in [http://gutenberg.spiegel.de/buch/-625/16 Gutenberg.de]|Zitat}}
<pre>
Und ''Däumelinchen'' endet so:
LITERATUR                                  SACHTEXT
{{Box||Der kleine Prinz erschrak sehr über die Schwalbe, denn sie war gegen ihn, der so klein und fein war, ein Riesenvogel; aber als er Däumelinchen erblickte, wurde er hocherfreut; sie war das schönste Mädchen, das er je gesehen hatte. Deswegen nahm er seine Goldkrone vom Haupte und setzte sie ihr auf, fragte, wie sie heiße und ob sie seine Frau werden wolle, dann solle sie Königin über alle Blumen werden! Ja, das war wahrlich ein anderer Mann als der Sohn der Kröte und der Maulwurf mit dem schwarzen Samtpelze. Sie sagte deshalb ja zu dem herrlichen Prinzen, und von jeder Blume kam eine Dame oder ein Herr, so niedlich, daß es eine Lust war; jeder brachte Däumelinchen ein Geschenk, aber das beste von allen waren ein Paar schöne Flügel von einer großen, weißen Fliege; sie wurden Däumelinchen am Rücken befestigt, und nun konnte sie auch von Blume zu Blume fliegen. Da gab es viel Freude, und die Schwalbe saß oben in ihrem Neste und sang ihnen vor, so gut sie konnte; aber im Herzen war sie doch betrübt, denn sie war Däumelinchen gut und wäre gerne immer mit ihr zusammen geblieben. Am liebsten hätte sie sich daher nie von ihr trennen mögen.
---------                                  --------
Wie heißt die Geschichte,                   Wie ist der Artikel, der Essay, der Text überschrieben,
wer hat sie geschrieben,                    wer ist der Verfasser,
                                            was ist der Erscheinungsort, die Entstehungs- oder Veröffentlichungzeit,
wo und wann spielt sie,                     Was sind der Anlass und die Thematik des Textes,
wer sind die Hauptpersonen,                 welche These wird vertreten, welche Fragestellung wird behandelt,
was geschieht und wie geht es aus          welchen Zweck, welche Absicht verfolgt der Verfasser,
was halte ich davon und warum?              ist das überzeugend?
</pre>
Die Inhaltswiedergabe eines Sachtextes (informierend oder argumentierend) weist dabei Fragestellungen auf, die mit dem Begriff TEXTANALYSE bezeichnet werden, dabei allerdings dem gleichen Zweck des sachlichen Informierens dienen.


»Du sollst nicht Däumelinchen heißen!« sagte der Blumenelf zu ihr. »Das ist ein häßlicher Name, und du bist schön. Wir wollen dich von nun an Maja nennen.«
Die besondere Herausforderung beider Schreibformen besteht darin,
* dass Wesentliches von weniger Wesentlichem zu unterscheiden ist und
* dass die im Text enthaltenden Informationen reorganisiert, d.h. in eine bestimmte Reihenfolge gebracht werden müssen, die von der vorliegenden Textgestalt abweicht (siehe auch den Unterschied zur Nacherzählung).


»Lebe wohl, lebe wohl!« sagte die kleine Schwalbe und flog wieder fort von den warmen Ländern, weit weg, nach Deutschland zurück; dort hatte sie ein kleines Nest über dem Fenster, wo der Mann wohnt, der Märchen erzählen kann, vor ihm sang sie »Quivit, quivit!« Daher wissen wir die ganze Geschichte.
Für das Verfassen einer Inhaltsangabe sind auch sprachliche Merkmale zu beachten:
:in [http://gutenberg.spiegel.de/buch/-1227/14 Gutenberg.de]|Zitat}}
- Tempus einhalten: Die Inhaltsangabe wird im Präsens verfasst
- Wörtliche Rede vermeiden
- Konjunktiv bei indirekter Redewiedergabe verwenden
- die Satzkonstruktionen sind komplexer durch mehr Nebensätze
- ab/wertende Wortwahl vermeiden
|Hervorhebung1}}


==Aufgabe==
==Bauplan mit Formulierungshilfen==
{{Box|Vergleiche:|
- Der BASISSATZ enthält Titel, Textsorte, Name des Verfassers, Zeit der Entstehung bzw. Veröffentlichung, Thematik oder Fragestellung. Zum Beispiel:  
#Was haben die drei Märchen gemeinsam?
Das  Theaterstück/die Komödie/Tragödie/Erzählung/Novelle/der Roman "...." 
#Worin unterscheiden sie sich?
von dem russischen/deutschen/arabischen Autor XY
#Könnten die Märchen einen gemeinsamen Ursprung haben?
stammt aus dem Jahre 19.. / aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts /...
#Was könnte von den Herausgebern verändert worden sein?
und beschäftigt sich ... mit dem Leben junger Leute in einer Kleinstadt /...
#Welche Absichten könnten die Bearbeiter verfolgt haben?
#Welches der drei Märchen ist am ehesten ein Kunstmärchen?
|Unterrichtsidee}}


[[Kategorie:Deutsch]]
- ORT und ZEIT der Handlung
  Es spielt in der heutigen Zeit / während der Jahrhundertwende / in einer schwäbischen Kleinstadt / in der Metropole ...
 
- Die HAUPTPERSONEN ( = Protagonisten und ihre Gegenspieler)
  Die Hauptpersonen sind ein etwa 16jähriger Gymnasiast, der sich in eine Mitschülerin aus der Parallelklasse verliebt,
  ein jugendlich-dynamischer Deutschlehrer aus der Nachbarstadt und die Eltern der beiden Schüler.
 
- Die HANDLUNG in Grundzügen:
  Der junge Mann versucht seiner Freundin mit Hilfe von Liebesbriefen zu imponieren, deren Abfassung er von dem 
  Deutschlehrer mit physischer und psychischer Gewalt abverlangt. Daraus ergibt sich eine gefährliches Spiel von Liebe,
  Zwang und Eifersucht, das beinahe mit dem Tod des gedemütigten Pädagogen endet. Nur das Eingreifen des allgegenwärtigen
  Schulleiters verhindert die Katastrophe und führt die Handlung einem versöhnlichen Ende zu.
 
- Zusammenfassung (auf abstrakterem Niveau):
  Das Buch/Theaterstück/Musical/Drama versucht, das aktuelle/altbekannte/noch zu entdeckende ... Thema des verschmähten
  Liebhabers/ der versöhnenden Kraft der Literatur/ ... auf spannende/eindringliche/langatmige... und zugleich
  verantwortungsbewusste Weise einer eher jugendlichen Leserschaft nahezubringen/vor Augen zu führen/madig zu machen.
   
- Gegebenenfalls begründetes WERTURTEIL (= erweiterte Inhaltsangabe)
  Meiner Ansicht nach ist diese Absicht nur zum Teil/völlig/über alle Maße/ kaum/unzureichend gelungen, da
    - die Hauptfiguren (un)glaubhaft und (wenig) lebendig gestaltet sind,
    - die Handlung äußerst dicht/locker/umständlich/ohne roten Faden gearbeitet wurde,
    - die Spannung sehr konsequent/inkonsequent aufgebaut wird,
    - die Sprache anschaulich/einschläfernd/bildhaft/anregend wirkt,
    - das Buch/Stück wichtige Einblicke in die Triebstruktur des Menschen /
      die Beweggründe menschlichen Handelns / Mechanismen politischer Macht .... ermöglicht,
    - das Buch/Stück mich köstlich amüsiert und ich bei der Lektüre viel gelacht/geschmunzelt/... habe.
    - das Buch/Stück den Leser in ferne/exotische/fantastische/traumhafte ... Welten entführt.
  Ich beneide/bedaure den Leser, der die Lektüre dieses Buches/Werkes noch vor sich hat.
 
==Inhaltsangabe oder Nacherzählung==
:Informieren oder unterhalten?
:Es gibt zwei unterschiedliche Arten, Handlungen oder Ereignisse wiederzugeben:
<pre>
als Inhaltswiedergabe        und        als (Nach-)Erzählung
----------------------------------------------------------------
- soll informieren                  soll unterhalten
- sachlich bleiben                  darf spannend und aufregend sein
- das Wichtigste                      darf ausgestaltet werden
  zuerst benennen: mit
 
Autor, Titel, Ort und                anschaulichen Adjektiven,
Zeit des Geschehens                  mit wörtlicher Rede (Dialoge, auch Selbstgespräche)
Hauptpersonen und                  mit einem Spannungsbogen (z.B. Verzögerungen)
Kurzhandlung                            mit innerer Rede (z.B. doch da, was war das, ich traute meinen
                                                  Augen nicht ...)
 
Berichtzeit:                              Erzählzeit:
Gegenwartsform (Präsens)             Vergangenheitsform (Präteritum, dramatisches Präsens)
 
zum Beispiel:                              "Wolfsbluts letzter Kampf"
• Der Roman "Wolfsblut" von "..."            Eines Tages, der Winter war gerade vorbei und viele
  spielt in ... in der Zeit ...              Männer kamen nach Dawson, um dort ihr Glück zu
• Die Hauptpersonen sind ...          machen, da kam es zu einem großen Kampf zwischen
• In der Geschichte erfährt          Wolfsblut und einer Bulldogge mit dem Namen Cherokee.
  der Leser, wie Wolfsblut in einen          Der hinterhältige Tierquäler Smith, welcher ...
  Kampf um Leben und Tod ...
• Am besten hat mir gefallen, wie ...
• Insgesamt möchte ich sagen, dass ...
</pre>
 
<iframe src="https://www.zum.de/Faecher/D/BW/gym/hotpots/inhaltsangabe1.htm" width="100%" height="650"></iframe>
==Weblinks==
<!--
* [http://www.zum.de/Faecher/D/BW/gym/hotpots/inhaltsangabe1.htm Eine Übung zur Inhaltsangabe] - Stelle die richtige Ordnung wieder her! (K. Dautel)
-->
* [http://teachsam.de/deutsch/d_schreibf/schr_schule/txtwied/inh/faqs/faq_0.htm FAQs - Frequently Asked Questions zur Inhaltsangabe]
:"Hier finden Sie eine Reihe von so genannter FAQs (= Frequently Asked Questions). Diese häufig gestellten Fragen und Antworten sollen vor allem Schülerinnen und Schülern helfen, ihre ganz konkreten Fragen vorzubringen." (teachsam.de)
 
* [http://teachsam.de/deutsch/d_schreibf/schr_schule/txtwied/inh/inh_downloads.htm OER-Downloads]
:"Hier befinden Sie sich im zentralen Downloadbereich für teachSamOER-Dokumente zum Thema Inhaltsangabe. Die Textlinks führen Sie zu den Seiten mit weiteren Informationen." (teachsam.de)


== Siehe auch ==
==Siehe auch==
*[[Märchen]]
* [[Berichten]]
*[[Märchenvergleich: Der Froschkönig]]
* [[Beschreiben]]
*[[Romantik]]
* [[Erzählen]]
* [[Schildern]]




[[Kategorie:Deutsch]][[Kategorie:Unterrichtsidee]][[Kategorie:Sekundarstufe 1]][[Kategorie:Textsorten]]
[[Kategorie:Deutsch]]
[[Kategorie:Schreiben]]
[[Kategorie:Textsorten]]
[[Kategorie:Sekundarstufe 1]]

Version vom 3. Dezember 2018, 13:53 Uhr

Schreiben-wordle2.jpg

Basiswissen

Inhaltsangaben

Eine Inhaltsangabe - oder besser: Inhaltswiedergabe - dient dem Zweck, möglichst rasch und systematisch über einen Sachtext, eine Erzählung, ein Theaterstück oder einen Roman zu informieren! Sie soll ein Informationsbedürfnis befriedigen und kein Unterhaltungsbedürfnis. Darin unterscheidet sie sich von der NACHERZÄHLUNG, in welcher die Handlung eines Stückes oder einer Erzählung möglichst spannend und anschaulich (im Präteritum) wiedergegeben werden soll.

Eine Inhaltsangabe liefert nach einem bestimmten Fragemuster die wichtigsten Informationen zu einem Text:

 LITERATUR                                   SACHTEXT
 ---------                                   --------
 Wie heißt die Geschichte,                   Wie ist der Artikel, der Essay, der Text überschrieben,
 wer hat sie geschrieben,                    wer ist der Verfasser,  
                                             was ist der Erscheinungsort, die Entstehungs- oder Veröffentlichungzeit,
 wo und wann spielt sie,                     Was sind der Anlass und die Thematik des Textes,
 wer sind die Hauptpersonen,                 welche These wird vertreten, welche Fragestellung wird behandelt,
 was geschieht und wie geht es aus           welchen Zweck, welche Absicht verfolgt der Verfasser,
 was halte ich davon und warum?              ist das überzeugend?

Die Inhaltswiedergabe eines Sachtextes (informierend oder argumentierend) weist dabei Fragestellungen auf, die mit dem Begriff TEXTANALYSE bezeichnet werden, dabei allerdings dem gleichen Zweck des sachlichen Informierens dienen.

Die besondere Herausforderung beider Schreibformen besteht darin,

  • dass Wesentliches von weniger Wesentlichem zu unterscheiden ist und
  • dass die im Text enthaltenden Informationen reorganisiert, d.h. in eine bestimmte Reihenfolge gebracht werden müssen, die von der vorliegenden Textgestalt abweicht (siehe auch den Unterschied zur Nacherzählung).

Für das Verfassen einer Inhaltsangabe sind auch sprachliche Merkmale zu beachten:

- Tempus einhalten: Die Inhaltsangabe wird im Präsens verfasst
- Wörtliche Rede vermeiden 
- Konjunktiv bei indirekter Redewiedergabe verwenden
- die Satzkonstruktionen sind komplexer durch mehr Nebensätze
- ab/wertende Wortwahl vermeiden

Bauplan mit Formulierungshilfen

- Der BASISSATZ enthält Titel, Textsorte, Name des Verfassers, Zeit der Entstehung bzw. Veröffentlichung, Thematik oder Fragestellung. Zum Beispiel:

Das  Theaterstück/die Komödie/Tragödie/Erzählung/Novelle/der Roman "...."  
von dem russischen/deutschen/arabischen Autor XY 
stammt aus dem Jahre 19.. / aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts /... 
und beschäftigt sich ... mit dem Leben junger Leute in einer Kleinstadt /...

- ORT und ZEIT der Handlung

 Es spielt in der heutigen Zeit / während der Jahrhundertwende / in einer schwäbischen Kleinstadt / in der Metropole ...

- Die HAUPTPERSONEN ( = Protagonisten und ihre Gegenspieler)

 Die Hauptpersonen sind ein etwa 16jähriger Gymnasiast, der sich in eine Mitschülerin aus der Parallelklasse verliebt,
 ein jugendlich-dynamischer Deutschlehrer aus der Nachbarstadt und die Eltern der beiden Schüler.

- Die HANDLUNG in Grundzügen:

 Der junge Mann versucht seiner Freundin mit Hilfe von Liebesbriefen zu imponieren, deren Abfassung er von dem  
 Deutschlehrer mit physischer und psychischer Gewalt abverlangt. Daraus ergibt sich eine gefährliches Spiel von Liebe, 
 Zwang und Eifersucht, das beinahe mit dem Tod des gedemütigten Pädagogen endet. Nur das Eingreifen des allgegenwärtigen 
 Schulleiters verhindert die Katastrophe und führt die Handlung einem versöhnlichen Ende zu.

- Zusammenfassung (auf abstrakterem Niveau):

 Das Buch/Theaterstück/Musical/Drama versucht, das aktuelle/altbekannte/noch zu entdeckende ... Thema des verschmähten 
 Liebhabers/ der versöhnenden Kraft der Literatur/ ... auf spannende/eindringliche/langatmige... und zugleich 
 verantwortungsbewusste Weise einer eher jugendlichen Leserschaft nahezubringen/vor Augen zu führen/madig zu machen. 
   

- Gegebenenfalls begründetes WERTURTEIL (= erweiterte Inhaltsangabe)

  Meiner Ansicht nach ist diese Absicht nur zum Teil/völlig/über alle Maße/ kaum/unzureichend gelungen, da
   - die Hauptfiguren (un)glaubhaft und (wenig) lebendig gestaltet sind,
   - die Handlung äußerst dicht/locker/umständlich/ohne roten Faden gearbeitet wurde,
   - die Spannung sehr konsequent/inkonsequent aufgebaut wird,
   - die Sprache anschaulich/einschläfernd/bildhaft/anregend wirkt,
   - das Buch/Stück wichtige Einblicke in die Triebstruktur des Menschen / 
     die Beweggründe menschlichen Handelns / Mechanismen politischer Macht .... ermöglicht,
   - das Buch/Stück mich köstlich amüsiert und ich bei der Lektüre viel gelacht/geschmunzelt/... habe.
   - das Buch/Stück den Leser in ferne/exotische/fantastische/traumhafte ... Welten entführt.
 Ich beneide/bedaure den Leser, der die Lektüre dieses Buches/Werkes noch vor sich hat.

Inhaltsangabe oder Nacherzählung

Informieren oder unterhalten?
Es gibt zwei unterschiedliche Arten, Handlungen oder Ereignisse wiederzugeben:
als Inhaltswiedergabe        und        	als (Nach-)Erzählung
----------------------------------------------------------------
- soll informieren                   		soll unterhalten
- sachlich bleiben                   		darf spannend und aufregend sein
- das Wichtigste                      		darf ausgestaltet werden
   zuerst benennen:			mit

Autor, Titel, Ort und                		anschaulichen Adjektiven,
Zeit des Geschehens                  		mit wörtlicher Rede (Dialoge, auch Selbstgespräche)
Hauptpersonen und                   		mit einem Spannungsbogen (z.B. Verzögerungen)
Kurzhandlung                             	mit innerer Rede (z.B. doch da, was war das, ich traute meinen
                                                   	Augen nicht ...)

Berichtzeit:                              		Erzählzeit:
Gegenwartsform (Präsens)		             Vergangenheitsform (Präteritum, dramatisches Präsens)

zum Beispiel:                               "Wolfsbluts letzter Kampf"
• Der Roman "Wolfsblut" von "..."            Eines Tages, der Winter war gerade vorbei und viele
  spielt in ... in der Zeit ...              Männer kamen nach Dawson, um dort ihr Glück zu 
• Die Hauptpersonen sind ...          		 machen, da kam es zu einem großen Kampf zwischen
• In der Geschichte erfährt          		 Wolfsblut und einer Bulldogge mit dem Namen Cherokee.
  der Leser, wie Wolfsblut in einen          Der hinterhältige Tierquäler Smith, welcher ...
  Kampf um Leben und Tod ... 
• Am besten hat mir gefallen, wie ...
• Insgesamt möchte ich sagen, dass ...

Weblinks

"Hier finden Sie eine Reihe von so genannter FAQs (= Frequently Asked Questions). Diese häufig gestellten Fragen und Antworten sollen vor allem Schülerinnen und Schülern helfen, ihre ganz konkreten Fragen vorzubringen." (teachsam.de)
"Hier befinden Sie sich im zentralen Downloadbereich für teachSamOER-Dokumente zum Thema Inhaltsangabe. Die Textlinks führen Sie zu den Seiten mit weiteren Informationen." (teachsam.de)

Siehe auch