Wir erforschen den Boden/Wir weisen Bakterien mit dem Lichtmikroskop nach und Wir erforschen den Boden/Wir weisen die Kohlenstoffdioxidbildung durch Bodenorganismen nach: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Boden}}
__NOTOC__


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|<table border="1" width="100%">
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<h3>Wir  erforschen  den  Boden</h3>
|[[Bild:Close-up of mole.jpg|100px|center]]
|style="background-color:#EEE9BF ;"|
'''Vorhergehende Seite:''' '''[[Wir erforschen den Boden |Hauptseite und Inhaltsverzeichnis]] '''  '''Zur nächsten Seite:'''  '''[[Wir erforschen den Boden/Hauptbodenarten|Hauptbodenarten]]'''


==Wir weisen Bakterien mit dem Lichtmikroskop nach==
|}
<includeonly>[[Kategorie:Wir erforschen den Boden]]</includeonly>




{|<table border="1" width="100%">
==Wir weisen die Kohlenstoffdioxidbildung durch Bodenorganismen nach==
|style="background-color:#B3B7FF;"| '''Versuchsanstellung'''


&nbsp;
{| class="prettytable"
|<table border="1" width="100%">
|style="background-color:#EEE9BF ;" |
<h5 align="center">'''Versuchsanstellung'''</h5>
|-
|-
|In dem Versuch geht es um das Problem, die nicht mit dem bloßen Auge sichtbaren Mikroorganismen nachzuweisen, Spuren ihres Lebens zu finden.


Welches ist die Spur des Lebens bei Mikroorganismen?


Bei der Vielzahl der Mikroorganismen im Boden gibt es einen Stoff, der von allen ausgeschieden wird: das Kohlenstoffdioxid. Wie bei allen anderen Lebewesen auch (Mensch, Tier, Pflanze) wird als Endprodukt des Stoffwechsels das Kohlenstoffdioxid "ausgeatmet" und, da es sich um Bodenorganismen handelt, wird das Kohlenstoffdioxid in den Boden abgegeben, wo es zum Teil mit dem Bodenwasser zu Kohlenstoffsäure reagiert,zum weitaus größten Teil jedoch als Gas an die Bodenoberflache und in die Atmosphäre gelangt, wo es über die Pflanzen erneut in den Stoffkreislauf eingeführt wird.
|}


|Ein Phänomen ist allen Bakterien gemein: Sie sind einzeln nicht mit dem bloßen Auge erkennbar (Größe ca. 1/1 000 mm). Mit dem Mikroskop lässt sich diese Distanz überwinden; es ist der Einstieg in die vielfältige Welt der Mikroben. Unter dem Mikroskop soll Regenwurmkot untersucht werden, der eine hohe Bakterienkonzentration garantiert. Zwecks besserer Erkennbarkeit wird die bakterienhaltige Suspension mit Karbolfuchsin vorbehandelt.
|}




{|class="wikitable"
{| class="prettytable"
|<table border="1" width="100%">
|<table border="1" width="100%">
|style="background-color:#B3B7FF;"| '''Untersuchungsmaterialien'''
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|-
<h5 align="center">'''Untersuchungsmaterialien'''</h5>
|-
|-
|2 x 3 Gaswaschflaschen


|'''Mikroskop'''
2 x 1 Erlenmeyerkolben (1 000 ccm)
 
'''Objektträger'''


'''Glasstab zum Verrühren des Substrats'''
Verbindungsstücke


'''Bunsenbrenner'''
doppelt durchbohrte Gummistopfen für die Erlenmeyerkolben
'''Modernes Lichtmikroskop'''


[[Bild:Fluorescence_microscop.jpg|300px|right]]
Schlauchklemmen


Kalilauge (3O%ig)


'''Karbolfuchsinßsung nach Ziel-Neelsen (Merck Art. 9 215)'''
Kalkwasser


'''Ölimmersionszubehör'''
Wasserstrahlpumpe oder Elektropumpe


'''mehrere ausgewachsene Regenwürmer'''
frische und sterilisierte Erdproben
|}
|}




 
[[Datei:Kohlenstoffdioxidnachweis.jpg|700px]]
 
 


{|<table border="1" width="100%">
{|<table border="1" width="100%">
|style="background-color:#B3B7FF;"| '''Versuchsablauf  
|style="background-color:#B3B7FF;"| '''Versuchsablauf'''
|-
| a) Streiche mit dem Zeigefinger den Darminhalt eines Regenwurms auf einen Objektträger.


|-
| b) Verdünne und verteile den Kotballen mit Wasser auf dem Objektträger.


|-
|-
| c) Färbe die Proben mit Karbolfuchsinßsung.


|-
| d) Lass das Präparat trocknen und mikroskopiere dann.


|-
|a) Fülle eine naturfrische Bodenprobe (250 cm3) in einen Erlenmeyerkolben. Verschließe den Kolben mit einem doppelt durchbohrten Stopfen. Klemme die Schlauchanschlüsse ab, damit kein Gas vorzeitig austritt.
| e) Versuche Form und Färbung der Bakterien festzustellen.


&nbsp;
b) Bewahre die verschlossene Bodenprobe zwei Tage bei Zimmertemperatur auf.


|}
c) Schließe die Waschflaschen a/b/c in Reihe an (siehe Zeichnung).


d) Fülle die Waschflasche "a" zu einem Viertel mit Kalilauge, die Waschflasche "b" und die Waschflasche "c" zu einem Viertel mit Kalkwasser.


e) Schließe die Wasserstrahlpumpe an den Ausgang der Waschflasche "c" und pumpe vorsichtig das Gas ab.


f) Öffne die Klemmen am Ausgang des Erlenmeyerkolbens.


{|<table border="1" width="100%">
g) Beobachte, ob sich das Kalkwasser trübt.
|style="background-color:#B3B7FF;"|  '''Versuchsvorbereitung'''


|-
'''Parallelversuch'''
| 1. Mikroskop bereitstellen


|-
a) Fülle in einen Erlenmeyerkolben 250 cm3 naturfrischen Boden und erhitze ihn drei Stunden&nbsp;&nbsp;&nbsp; bei 150 0 C im Trockenschrank.
| 2. Regenwürmer ausgraben und in einem Topf mit Erde aufbewahren.
|}


|-
| 3. Für den nicht erfahrenen Lehrer empfiehlt sich ein Probeversuch.


{| class="prettytable"
|<table border="1" width="100%">
|style="background-color:#EEE9BF ;" |
<h5 align="center">'''Versuchsdurchführung'''</h5>
|-
|-
| 4. Der eigenständige Umgang mit dem Mikroskop stellt für den unerfahrenen Schüler ein erhebliches Problem dar und muss entsprechend eingeübt werden.
|An der Versuchsvorbereitung und Versuchsdurchführung können die Schüler voll beteiligt werden.
 
|}


{|<table border="1" width="100%">
'''Probleme:'''
|style="background-color:#B3B7FF;"|  '''Verständnisfragen und Anweisungen zum Experiment: "Wir weisen Bodenbakterien mit dem Lichtmikroskop nach" '''


- Es ist nur im optimalen Fall möglich, alle Schüler in Partnerarbeit zu beteiligen und mit der entsprechenden Mengen an Materialien auszustatten.


|-
'''Beispiel:'''
| 1. Was hast du in diesem Experiment getan?


|-
20 Schüler in 10 Partnerarbeitsgruppen x 6 Waschflaschen je Parallelversuchsanstellung= 60 Gaswaschflaschen = 20 Erlenmeyerkolben (a 250 ml)
| 2. Wozu wird der Darminhalt eines Regenwurms als Probe für eine Bakterienuntersuchung genommen?


|-
- Die Versuchsauswertung kann erst nach zwei Tagen erfolgen.
| 3. Wozu muss das Präparat erst mit Karbolfuchsin angefärbt werden?


- Das Absaugen der Gasmenge dauert nur 1 Minute ‚ dann liegt das Versuchsergebnis vor (Trübung oder Nicht-Trübung des Kalkwassers). Der Versuch ist also nicht stundenfüllend und kann auch nicht spontan wiederholt werden. Er eignet sich aber gut als Einzelversuch innerhalb eines bodenkundlichen Praktikums.
|}
|}
 
&nbsp;
 




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{|<table border="1" width="100%">
{|<table border="1" width="100%">
|style="background-color:#B3B7FF;"| '''Bebrüten der Kulturen '''
|style="background-color:#B3B7FF;"| '''Erfahrungen und Konsequenzen
 
'''


|-
|-
| Temperaturen von 25 bis 30 °C sind für das Bakterienwachstum&nbsp; optimal Für die Einhaltung der Temperatur eignen sich insbesondere spezielle Brutschränke. Die Bebrütungsdauer ist mit drei bis fünf Tagen anzusetzen (Strahlenpilze ca.&nbsp; 14 Tage).
|Da es längere Zeit dauert, bis die Bakterien eine nennenswerte Menge Kohlenstoffdioxid produziert haben, ist es sinnvoll, den Boden vorher einzufüllen. 250 an3 Boden reichen aus, es kann aber auch durchaus mehr sein.


Die Probe bleibt im Erlenmeyerkolben zwei Tage abgedunkelt stehen; der Zeitraum kann ebenfalls erheblich überschritten werden. Da nur eine geringe Menge Gas gebildet wird, ist auf die Dichtigkeit der Stopfen und Schlauchanschlüsse zu achten, durch Verschmutzungen kann das Gas leicht entweichen.&nbsp;
|}
|}




{| class="prettytable"
|<table border="1" width="100%">
|style="background-color:#EEE9BF ;" |
<h5 align="center">''' Kleine Kohlenstoffdioxid-Bodenkunde'''
</h5>
|-


|Kohlenstoffdioxid ist der wichtigste Rohstoff zum Aufbau der Pflanzen. In der Atmosphäre ist das Gas nur zu 0,03 Volumenprozent enthalten, das entspricht 0,05 Gewichtsprozent. Der Hauptanteil des Kohlenstoffdioxids, welches die Pflanzen benötigen, stammt aus der Bodenatmung.


{|<table border="1" width="100%">
&nbsp;Andere Quellen:
|style="background-color:#B3B7FF;| '''Herstellung einer Verdünnungsreihe'''
 


|-
- Verbrennung von Kohle, Gas und Erdöl
| In einem Gramm Boden leben zwischen einer Million und einer Milliarde


|-
- Vulkanausbrüche
| Bakterien. Es ist unmöglich, auch nur den Bakteriengehalt von einem


|-
- Atmung von Mensch und Tier
| Gramm Boden unter dem Mikroskop auszuzählen. Pro Flächeneinheit muss


|-
'''Leistung der Bodenbakterien'''
| die Anzahl der Bakterien stark herabgesetzt werden.


|-
Etwa zwei Drittel der Kohlenstoffdioxid-Produktion im Boden stammen von den Mikroorganismen, ein Drittel stammt aus der Wurzelatmung. In einer Stunde werden auf einem Hektar (10 000 m2) aktiven Bodens zwischen 1 - 25 kg Kohlenstoffdioxid gebildet. Rechnet man im Frühjahr oder Herbst mit durchschnittlich 4 kg Kohlenstoffdioxid pro Hektar und Stunde, dann beträgt die Tagesleistung der Mikroorganismen 4 x 24= 96 kg Kohlenstoffdioxid je Hektar und Tag.
| '''Verfahren für relativ geringe Keimzahlen'''


|-
'''Der Kohlenstoffdioxid-Bedarf einer Ernte'''
| '''1 g '''Boden mit bekanntem Wassergehalt wird in ein 100 ml Gefäß gegeben. Das ''Gefäß ''wird mit 0,l%iger Natriumpyrophosphatßsung bis zur Eichmarke aufgefüllt. ßsung schütteln!


|-
Eine Zuckerrübenernte von 500 dt/ha (Rüben + Blatt) hat 100 dt Trockensubstanz oder 47 t reinen Kohlenstoff = 170 t Kohlenstoffdioxid. Diese Menge entspricht 9 000 m3 Kohlenstoffdioxid oder 30 Millionen Kubikmeter Luft mit normalem Kohlenstoffdioxid-Gehalt.
| Von dieser Bodensuspension (Verdünnung 1 100) werden 10 ml mit einer sterilen Pipette entnommen und wieder in ein 1-Liter-Gefäß übergeführt und aufgefüllt (Verdünnung 1 : 10 000). ßsung schütteln!


|}
|}
[[Image:Verdünnungsreihe.jpg|500px]]
[[Bild:Keinzahlauswertung.jpg|500px]]




----


{|<table border="1" width="100%">
|style="background-color:#B3B7FF;|  '''Verfahren für eine hohe Verdünnung (Zehntelungsverfahren) '''


|
{|class="Pretytable"
<table border="1" width="100%">
|style="background-color:#EEE9BF;"|'''Kammer zum Auffangen des Kohlenstoffdioxid, welches aus dem Boden freigesetzt wird '''
|-
|-
| Von jeder Verdünnung erhält man neun gleiche Abmessungen, während die zehnte zur Herstellung der nächsten Verdünnungsstufe dient. Das Gesamtvolumen wird um 10 % grol3er als theoretisch erforderlich gewählt, damit das letzte Teilvolumen besser einpipettiert werden kann.
[[Bild:close-up of mole.jpg|120px|zum Link]]
[http://wwwuser.gwdg.de/~mlemke/GH.jpg|Kohlenstoffdioxid-Messung]


|}
|}


{|<table border="1" width="100%">
| &nbsp;
|-
| '''Beispiel '''


|-
{|class="Prettytable"
| 1,1 g Boden werden mit 108,9 ml Natriumpyrophosphatßsung versetzt. Von
<table border="1" width="100%">


|style="background-color:#EEE9BF;" |'''Warburg-Apparatur zur Gasmessung (hier: Kohlenstoffdioxid) mit Bariumchlorid'''
|-
|-
| dieser Verdünnungsstufe (1: 100) werden wieder 9 Reagenzgläser mit je


|-
[[Bild:close-up of mole.jpg|120px|zum Link]]
| 10 ml Suspension abgefüllt. Weitere 11 ml dienen zur Herstellung der
[http://images.google.de/imgres?imgurl=http://philoscience.unibe.ch/lehre/winter99/experimente/experiment/oxymax1.jpg&imgrefurl=http://www.philoscience.unibe.ch/lehre/winter99/experimente/labordoku.html&usg=__MtRXfGoJ9hlBBF0ki_hn4gYqSXQ=&h=464&w=700&sz=138&hl=de&start=14&tbnid=LdzApWWWpYwsYM:&tbnh=93&tbnw=140&prev=/images%3Fq%3Dwarburg%2Bkohlenstoffdioxid%26gbv%3D2%26hl%3Dde%26sa%3DG|Warburg-Apparatur]


|-
| nächsten Verdünnungsstufe.


|}
|}
&nbsp;
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&nbsp;
&nbsp;<nowiki><!--msnavigation--></nowiki><nowiki><!--msnavigation--></nowiki>


|}
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Version vom 12. März 2009, 15:51 Uhr


Wir erforschen den Boden

Close-up of mole.jpg

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Wir weisen die Kohlenstoffdioxidbildung durch Bodenorganismen nach

 

Versuchsanstellung
In dem Versuch geht es um das Problem, die nicht mit dem bloßen Auge sichtbaren Mikroorganismen nachzuweisen, Spuren ihres Lebens zu finden.

Welches ist die Spur des Lebens bei Mikroorganismen?

Bei der Vielzahl der Mikroorganismen im Boden gibt es einen Stoff, der von allen ausgeschieden wird: das Kohlenstoffdioxid. Wie bei allen anderen Lebewesen auch (Mensch, Tier, Pflanze) wird als Endprodukt des Stoffwechsels das Kohlenstoffdioxid "ausgeatmet" und, da es sich um Bodenorganismen handelt, wird das Kohlenstoffdioxid in den Boden abgegeben, wo es zum Teil mit dem Bodenwasser zu Kohlenstoffsäure reagiert,zum weitaus größten Teil jedoch als Gas an die Bodenoberflache und in die Atmosphäre gelangt, wo es über die Pflanzen erneut in den Stoffkreislauf eingeführt wird.


Untersuchungsmaterialien
2 x 3 Gaswaschflaschen

2 x 1 Erlenmeyerkolben (1 000 ccm)

Verbindungsstücke

doppelt durchbohrte Gummistopfen für die Erlenmeyerkolben

Schlauchklemmen

Kalilauge (3O%ig)

Kalkwasser

Wasserstrahlpumpe oder Elektropumpe

frische und sterilisierte Erdproben


Kohlenstoffdioxidnachweis.jpg

Versuchsablauf


a) Fülle eine naturfrische Bodenprobe (250 cm3) in einen Erlenmeyerkolben. Verschließe den Kolben mit einem doppelt durchbohrten Stopfen. Klemme die Schlauchanschlüsse ab, damit kein Gas vorzeitig austritt.

b) Bewahre die verschlossene Bodenprobe zwei Tage bei Zimmertemperatur auf.

c) Schließe die Waschflaschen a/b/c in Reihe an (siehe Zeichnung).

d) Fülle die Waschflasche "a" zu einem Viertel mit Kalilauge, die Waschflasche "b" und die Waschflasche "c" zu einem Viertel mit Kalkwasser.

e) Schließe die Wasserstrahlpumpe an den Ausgang der Waschflasche "c" und pumpe vorsichtig das Gas ab.

f) Öffne die Klemmen am Ausgang des Erlenmeyerkolbens.

g) Beobachte, ob sich das Kalkwasser trübt.

Parallelversuch

a) Fülle in einen Erlenmeyerkolben 250 cm3 naturfrischen Boden und erhitze ihn drei Stunden    bei 150 0 C im Trockenschrank.


Versuchsdurchführung
An der Versuchsvorbereitung und Versuchsdurchführung können die Schüler voll beteiligt werden.

Probleme:

- Es ist nur im optimalen Fall möglich, alle Schüler in Partnerarbeit zu beteiligen und mit der entsprechenden Mengen an Materialien auszustatten.

Beispiel:

20 Schüler in 10 Partnerarbeitsgruppen x 6 Waschflaschen je Parallelversuchsanstellung= 60 Gaswaschflaschen = 20 Erlenmeyerkolben (a 250 ml)

- Die Versuchsauswertung kann erst nach zwei Tagen erfolgen.

- Das Absaugen der Gasmenge dauert nur 1 Minute ‚ dann liegt das Versuchsergebnis vor (Trübung oder Nicht-Trübung des Kalkwassers). Der Versuch ist also nicht stundenfüllend und kann auch nicht spontan wiederholt werden. Er eignet sich aber gut als Einzelversuch innerhalb eines bodenkundlichen Praktikums.

 



Erfahrungen und Konsequenzen

Da es längere Zeit dauert, bis die Bakterien eine nennenswerte Menge Kohlenstoffdioxid produziert haben, ist es sinnvoll, den Boden vorher einzufüllen. 250 an3 Boden reichen aus, es kann aber auch durchaus mehr sein.

Die Probe bleibt im Erlenmeyerkolben zwei Tage abgedunkelt stehen; der Zeitraum kann ebenfalls erheblich überschritten werden. Da nur eine geringe Menge Gas gebildet wird, ist auf die Dichtigkeit der Stopfen und Schlauchanschlüsse zu achten, durch Verschmutzungen kann das Gas leicht entweichen. 


Kleine Kohlenstoffdioxid-Bodenkunde
Kohlenstoffdioxid ist der wichtigste Rohstoff zum Aufbau der Pflanzen. In der Atmosphäre ist das Gas nur zu 0,03 Volumenprozent enthalten, das entspricht 0,05 Gewichtsprozent. Der Hauptanteil des Kohlenstoffdioxids, welches die Pflanzen benötigen, stammt aus der Bodenatmung.

 Andere Quellen:

- Verbrennung von Kohle, Gas und Erdöl

- Vulkanausbrüche

- Atmung von Mensch und Tier

Leistung der Bodenbakterien

Etwa zwei Drittel der Kohlenstoffdioxid-Produktion im Boden stammen von den Mikroorganismen, ein Drittel stammt aus der Wurzelatmung. In einer Stunde werden auf einem Hektar (10 000 m2) aktiven Bodens zwischen 1 - 25 kg Kohlenstoffdioxid gebildet. Rechnet man im Frühjahr oder Herbst mit durchschnittlich 4 kg Kohlenstoffdioxid pro Hektar und Stunde, dann beträgt die Tagesleistung der Mikroorganismen 4 x 24= 96 kg Kohlenstoffdioxid je Hektar und Tag.

Der Kohlenstoffdioxid-Bedarf einer Ernte

Eine Zuckerrübenernte von 500 dt/ha (Rüben + Blatt) hat 100 dt Trockensubstanz oder 47 t reinen Kohlenstoff = 170 t Kohlenstoffdioxid. Diese Menge entspricht 9 000 m3 Kohlenstoffdioxid oder 30 Millionen Kubikmeter Luft mit normalem Kohlenstoffdioxid-Gehalt.




zum Link[1]
Kammer zum Auffangen des Kohlenstoffdioxid, welches aus dem Boden freigesetzt wird


zum Link[2]
Warburg-Apparatur zur Gasmessung (hier: Kohlenstoffdioxid) mit Bariumchlorid